Phyllis Furumoto,
Großmeisterin des Usui Shiki Ryoho, Walter Lübeck, Begründer des Rainbow Reiki, Don Alexander und Reverend
Upali Thero, Vertreter japanisch bzw. buddhistisch ausgerichteter
Reiki-Stile – wenn solche „Prominenz" aus völlig
unterschiedlichen Reiki-Systemen an einem Ort zusammen kommt, muss es
sich um etwas ganz Besonderes handeln: Das Reiki Magazin feierte
seinen 10. Geburtstag!
Natürlich
gehören zu einem Geburtstag Kaffee und Kuchen. Ob Mohnkuchen
oder Karottentorte – das Angebot für die am Nachmittag geladenen
Gäste war so exquisit wie die Liste der Gastredner. Derart
gestärkt, eröffnete Jürgen Kindler den Tag. Er
berichtete von der Entstehung des Magazins: Als er Anfang der 90er
Jahre allen damaligen deutschen Reiki-Meistern den Service einer
Adressliste bot, die er per Post zuschickte (und um Spenden für
das Porto bat), aus der dann der „Reiki-Meister-Rundbrief"
entstand, der schließlich immer größere Ausmaße
annahm. Und als dann 1994 Helmut Oberlack, Herausgeber des
DAO-Magazins für fernöstliche Lebenskunst ein Sonderheft zu Reiki
machen wollte und seine Bekannte und Reiki-Meisterin Simone Grashoff
dazu befragte, die dann Jürgen ins Spiel brachte. Zwei
DAO-Reiki-Sonderhefte später stellten Jürgen und Helmut
dann gemeinsam fest, dass man über Reiki doch mehr schreiben
konnte als zunächst gedacht – und die Idee, ein Reiki Magazin zu
machen, war geboren.
Der Nachmittag
war vor allen Dingen den Reden vorbehalten, die auf Oliver Klatts
Initiative zustande gekommen waren und die er nun moderierte. Don
Alexander eröffnete mit seiner Vision aus der Einsicht in eines
der Reiki-Symbole: Wie wichtig es sein kann, den Kopf zu verlieren,
um zum wahren Selbst vorzudringen. Dabei machte er Mut auf dem Weg
zur Erleuchtung. Walter Lübeck sprach von all den vielen
Lichtfunken, die wir als Reiki-Praktizierende gemeinsam
repräsentieren, und gab einen Ausblick auf in Reiki verbindende
Elemente. Phyllis Furumoto berührte die Zuhörer mit dem
Bild einer Brücke zwischen den verschiedenen Systemen des Reiki
– ausgehend von einem beängstigenden, persönlichen Erlebnis
mit den Repressionen im Zusammenhang mit einem Reiki-Kurs in
Ost-Berlin, das kurz vor dem Fall der Mauer stattfand – und war dabei
sichtlich bewegt. Reverend Upali Thero* teilte seine Erfahrungen über
Reiki-Kurse in Gefängnissen, wobei er u.a. das Trennende erlebt
hatte, das von diesen Orten ausgehen kann – aber auch die Hoffnung,
die Reiki dorthin bringt. Anita Bind-Klinger sprach davon, wie
wertvoll das Behandeln und Berühren mit den Händen ist und
wie auf diese Weise Kommunikation ganz ohne Worte stattfinden kann,
ja, wie in der Reiki-Stille gar eine Qualität von Eins-Sein
entstehen kann. Sie empfahl: „Gerade heute, lach dir herzlich zu!",
und bekannte: „Reiki ist für mich die Mutter aller
Heilweisen."
Letztes Highlight
des Nachmittags war eine musikalische Improvisation von Peter Mascher
an der Viola. Dabei lud er u.a. zu einem allgemeinen Ah-Singen ein,
das Teilnehmern des alljährlichen Reiki-Festivals in Gersfeld
vertraut sein dürfte – wunderschön und berührend!
Das Besondere
dieses Treffens lag in den Begegnungen verschiedener Meister, die das
Usui-System in unterschiedlicher Weise lehren. So sah man Fokke Brink
in einem Gespräch unter Kalligraphen zusammen mit Mark Hosak.
Dessen Frau und Koautorin Junghee Jang tauschte sich derweil mit Rolf
und Li-Li Holm vom Reiki Magazin International aus. Don Alexander begegnete Phyllis Furumoto
sowie Reverend Upali Thero in tiefem Respekt. Die Reiki-Autorin
Michaela Weidner tauschte sich mit der Reikiland-Administratorin
Nicole Sznur aus, während deren Admin-Kollegin Janina Köck
sich mit Walter Lübeck an einen vor vielen Jahren
stattgefundenen Briefwechsel zurückerinnerte. Maria Kumb und
Rupert Weis vom Organisationsteam des Reiki-Festivals sammelten
weitere Inspirationen für das kommende Festival im Oktober.
Vielleicht konnte in diesen Momenten der richtungsübergreifenden
Kommunikation vieles aufkeimen, was erst in den kommenden Jahren
weiter wachsen wird. Für mich jedenfalls war diese Möglichkeit
der Begegnung etwas Einmaliges auf diesem Fest, an das man sich wohl
noch lange zurückerinnern wird. Das Verbindende einer großen
Gemeinschaft wurde hier in besonderer Weise, mit viel gegenseitigem
Respekt, würdevoll gefeiert.
Zur
Abendveranstaltung, die um 18 Uhr begann, kamen weitere hundert
Gäste. Es begann mit einem leckeren Buffet, das allerlei
Köstlichkeiten asiatischer und arabischer Herkunft umfasste und
es fast unmöglich machte, auf seine schlanke Linie zu achten.
Schließlich begann der Abend mit einem Reiki-Mawashi, das alle
rd. 200 Gäste gemeinsam bildeten; dabei legt man seinem
Nebenmann die Hände auf, der wiederum seine Nebenfrau mit Reiki
versorgt. So entstanden lange „Reiki-Züge" – eine stille,
unbewegte Polonaise universeller Lebensenergie.
Zum Auftakt der
Abendveranstaltung vertiefte Jürgen Kindler seinen Vortrag über
die letzten zehn Jahre Entwicklung des Reiki Magazins vom Nachmittag.
Dann übernahm Renate Heimann die Moderation und führte mit
viel Gespür durch den weiteren Abend. Mitstreiter wurden geehrt,
viele Gratulanten traten auf, um Glückwünsche zu
überbringen oder launige Erinnerungen zu teilen:
- „Dass aus
einem so kleinen Rahmen in all‘ diesen Jahren etwas so Großes
gewachsen ist…" (Simone Grashoff, Mitbegründerin des Reiki
Magazins) - „In zehn
Jahren ist viel entstanden!" (Helmut Oberlack, Mitbegründer
des Reiki Magazins) -
„Ich habe
lange Zeit die Anzeigenakquisition gemacht und bin froh, dass es mir
nicht gelungen ist, das Magazin damit zu ruinieren." (Renate
Heimann) -
„…nicht
lang, und es wird 20 sein!" (aus einem Glückwunschgedicht der
Reiki Alliance Deutschland) -
„Diese
Zeitung hat uns eine Diskussionsplattform geschenkt, von der man nur
träumen kann." (Walter Lübeck) -
„Reiki muss
immer ganz viel und ganz heftig mit euch gewesen sein und ihr müsst
auch ziemlich aufnahmefähig für Reiki gewesen sein, dass
ihr das so routiniert hingekriegt habt – und dafür dank‘ ich
euch von Herzen!" (Walter Lübeck) -
„Seine
Heftklammer wurde zu kurz…" (Fokke Brink über den wahren
Grund zur Gründung des Reiki Magazins, aus dem
„Reiki-Meister-Rundbrief" heraus) -
„Lasst uns
jedes Jahr ein Abonnenement des Reiki Magazins verschenken!" (Fokke
Brink) -
„Was mein
Herz jetzt tun möchte ist, Happy Birthday zu singen für das
Reiki Magazin." (Don Alexander) -
„Reiki ist
ein Ausdruck von Liebe, und das macht es so schwer, es in Worten
auszudrücken. Und es überrascht mich immer wieder von
neuem, wie wundervoll es dem Reiki Magazin gelingt, das
Unausdrückbare auszudrücken." (Don Alexander) -
„Es gibt eine
Aura des Reiki Magazins, und diese Aura dehnt sich weit über die
Grenzen Deutschlands hinaus. Es hat einen Effekt in der Welt." (Don
Alexander) -
„Jürgen
zeigte mir die Nullnummer des Reiki Magazins, und Li-Li und ich
hatten im selben Moment die Idee, in Holland ebenfalls ein Reiki
Magazin zu gründen." (Rolf Holm, Herausgeber des
niederländischen Reiki Magazins sowie des Reiki Magazine
International) -
„Li-Li und
ich möchten euch beglückwünschen dafür, dass ihr
den Mut hattet, dieses Projekt so viele Jahre lang zu halten. Und wir
wissen, wovon wir sprechen." (Rolf Holm) -
„Reiki hat
mich nach Deutschland gebracht. Und diese Gemeinschaft hier hat mich
viel gelehrt. Einer meiner großen Lehrer war Jürgen
Kindler." (Phyllis Lei Furumoto) -
„Das Reiki
Magazin hat auch mich dazu gebracht, die Bereitschaft hervorzubringen
in mir, heute hier zu sein und wirklich diese Einheit in Reiki zu
feiern." (Phyllis Lei Furumoto) -
„Alle
Mitarbeiter des Reiki Magazins, alle Leser und alle Besucher hier
sind eine Art Fackel, die das Licht von Reiki in die Welt bringen."
(Mark Hosak)
Im Laufe all
dieser Ehrungen wurde mir bewusst, was ich meinem Meister, Jürgen
Kindler, neben meiner Ausbildung noch alles zu verdanken habe: Durch
meine Mitarbeit beim 2. DAO-Reiki-Sonderheft und dem
„Reiki-Meister-Rundbrief" wurde ich Gründungsmitglied des
Reiki Magazins. So entstanden Rezensionen und Artikel, die ich
begann, ins Internet zu stellen. Ohne Jürgen Kindler gäbe
es heute meine Website Reiki-land.de
nicht. Auch die Basis für meine Bücher und Tonträger
hätte mir gefehlt. Wer weiß, wie viele Menschen er somit
inspiriert hat, auch wenn Jürgen bescheiden meinte: „Dann
hätte es eben ein anderer gemacht."
Wir brachten
Toasts und Geburtstagsständchen aus, bis Fred und Edna die Bühne
betraten, zwei holländische Reiki-Meister, die mit spirituellen
Liedern und einer großen Portion Lebensfreude zu begeistern
wussten. Ein mitsingendes und fröhliches Publikum war ihr Lohn.
Zu begeistern
wusste auch die Gewinnerin des Reiki Magazin-Schreibwettbewerbs,
Petra Möller, die, nachdem ihre Geschichte „Omi Meiers Weg zu
Gott" von Annemarie Frericks vorgelesen worden war, geehrt wurde.
Neben Jürgen Kindler und Oliver Klatt hatten Hape Kerkeling,
Claire Fisher, Prof. Dr. med. Günter Gunia und Monika Jünemann
vom Windpferd Verlag die Jury gebildet. Bei der Ehrung verriet Petra
Möller dem Publikum noch ihr Versprechen, das sie sich selbst
vor der Teilnahme am Wettbewerb gegeben hatte: Sollte sie gewinnen,
dann würde sie ihr erstes Buch schreiben!
Das offizielle
Abendprogramm endete dann, nach einer kurzen Pause, nicht nur mit
einem zweiten Lieder-Set von Fred und Edna, sondern auch mit einem
spontan initiierten Quartett: Peter Mascher und seine Frau Judith
kamen als frischgebackene Eltern, mit ihrem kleinen Sohn Simeon, auf
die Bühne und präsentierten gemeinsam mit Fred und Edna
erstmals ein selbst geschriebenes Lied für die Kinder dieser
Erde – wundervoll!
Danach tanzten
wir bis morgens um eins ausgelassen im Raum. Tim Pfordte, der
gemeinsam mit der Reiki Magazin-Redakteurin Simone Grashoff
Wellnessreisen nach Indien organisiert, machte den verbliebenen
Tänzerinnen und Tänzern in dieser heißen Sommernacht
mit indisch, arabisch und lateinamerikanisch inspirierten
Goa/Trance-Rhythmen so richtig Beine. Besonders begeisterte mich
persönlich Don Alexander. Während andere Ehrengäste –
die übrigens auf eigene Kosten und ohne Honorar angereist waren
– bereits den Weg ins Hotel oder in ihre Heimat angetreten hatten,
schwoofte dieser über 70 Jahre alte, ehemalige Mönch voller
Neugier und Spaß mit uns über den Tanzboden.
So endete dieser
Abend ganz charakteristisch: Voller Lebensfreude, mit klarem
Bewusstsein und einem Gefühl tiefer Verbundenheit in Reiki.
Danke, liebes Reiki Magazin, für dieses wundervolle Fest!
* mit
bürgerlichem Namen: Paolo Incontri
Erstveröffentlichung dieses Artikels im Reiki-Magazin 04/2007. Weitere Fotos von der Veranstaltung am 16. Juni 2007, im Akazienhof in Berlin, finden sich für registrierte Foren-User des Reikilands in der Reiki-Galerie im Bereich Reiki-Menschen > Reiki-Magazin 10 Jahres Feier.