Am 24.08.2014 ist das Reikiland 15 Jahre alt geworden. Zeit für einen Rückblick auf viele bewegte Jahre mit dem Reiki Online Magazin und seiner Community.
Die Entstehung
Im Jahr 1999 orientierte ich mich beruflich komplett um: Vom Sozialpädagogen zum Webdesigner. Zu verdanken hatte ich dies unter anderem dem Besuch bei meiner guten Reiki-Freundin Simone Grasshoff in Hamburg, wo ich 1998 im Rahmen meiner Ausbildung zum Reiki-Meister bei einem Reiki 1 Kurs hospitierte. Ich übernachtete bei einer Freundin von ihr, die gerade an der Entstehung des Magazins Bizz arbeitete – ich las die Nullnummer, fand in einem Artikel über “Neue Jobs” das Berufsbild “Webdesigner” und wusste: Das will ich werden.
Im Rahmen der einjährigen Fortbildung registrierte ich mit frankdoerr.de meine erste Domain und “Franks Website” ging online, mit Reiki als Schwerpunkt. Ich wollte all das, was ich in der Fortbildung lernte, sofort praktisch umsetzen. Durch meine Mitarbeit beim Reiki Magazin und vorher beim Reiki Meister Rundbrief hatte ich bereits einiges an Artikeln und Rezensionen verfasst und stellte diese nun online. Damit war der redaktionelle Bereich geboren.
Ich erhielt bereits ab 1998 über eMail immer mehr Fragen zu Reiki, die ich beantwortete. Dies nahm aufgrund der Website immer mehr zu, so dass ich diese Korrespondenz als eine Art handprogrammiertes Forum am 09.06.2000 online stellte. Kurz darauf folgten Chat und Newsletter und im Juli dann das erste richtige Forum auf Basis einer externen Software – der Community-Bereich war geboren. Ab dem 02.10.2000 waren dann alle meine Reiki-Infos offiziell unter Reikiland online und es gab bereits den ersten schwerverdienten Award von einem angesehenen Team, das Webseiten auf Faktoren wie Usability untersuchte. Seitdem hat sich die Technik hinter dem Reikiland immer wieder verändert, aber die grundlegende Struktur mit Redaktion und Community ist erhalten geblieben (siehe unsere Chronologie).
Real life
Eines der Hauptkritikpunkte mancher Menschen an “diesem Internet” ist es, dass das doch alles virtuell und nicht echt sei. Bei uns war dies nicht so. Bereits vom 18. bis 20. August 2001 traf sich die Reikiland Community das erste Mal in Gersfeld in der Rhön. Wir waren damals zu zehnt (plus die Gersfelder) und hatten ein unglaublich tolles und lustiges Wochenende zusammen. Hier ein Foto davon:
Tja, damals waren wir noch jung und knackig, Janina hatte rote Haare, Cornelia einen Wuschelkopf, Heike und ich noch keine grauen Strähnen – nur Michaela Weidner scheint kein Stück älter geworden 🙂
Ein paar Jahre lang trafen wir uns jedes Jahr in Gersfeld am Rande des Reiki-Festivals, auch regionale Community-Treffen wurden veranstaltet. Dann gab es eine Pause bis wir wieder ein richtiges Sommertreffen durchführten: Vom 28. bis 30. August 2009 hatten wir in Gersfeld ein Ferienhaus von der Familie Trumpf (die als gute Geister schon beim ersten Treffen dabei gewesen sind) sowie weitere Zimmer gemietet. Wir hatten eine tolle Zeit mit etwa 20 Menschen und es war klar, dass wir im kommenden Jahr bei mehr Platz auch locker auf doppelt so viele kommen konnten. Aber dafür wäre dann ein ganz andere Logistik notwendig. Ich fragte mich, ob ich dann nicht gleich meine alte Vision eines großen Reiki-Treffens für Menschen aller Reiki-Systeme verwirklichen sollte. So entstand aus den Reikiland Community Treffen dann die Reiki Convention.
Verbunden mit und durch Reiki
Weil ich so begeistert war von Reiki, habe ich in diesen 15 Jahren viel Geld und Arbeit in diese Webseite investiert – mehr als sie mir direkt (z.B. durch Bannerwerbung) eingebracht hat. Und habe doch viele Geschenke unerwartet zurück erhalten. Ich kann hier nur für mich sprechen. Meine Erfahrung ist die: Je intensiver ich mich mit Reiki verbunden habe, durch das, was ich tue (Reiki-Magazin, Reikiland, Reiki Convention etc.), desto mehr gab mir das Leben zurück. Durch die Community entstanden Freundschaften, die bis heute gehalten haben. Meine Arbeit am Reikiland förderte meine Tätigkeit als Webdesigner. Durch Kontakte in der Reiki-Szene fanden Kunden zu mir. Dadurch dass das Reikiland nicht so gut bei Google zu finden war, wie es hätte sein sollen, wurde ich zum Suchmaschinenoptimierer – einer Tätigkeit, mir der ich seit Jahren hauptsächlich meine Brötchen verdiene. Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen.
Duales Zeug
Natürlich gab es auch weniger schöne Erlebnisse in dieser Zeit. Am stressigsten war stets Streit im Forum. Manchmal waren es richtige Trolle, denen einfach nur an Action lag. Manchmal Menschen, deren Probleme Kommunikation verhinderten. Manchmal Missverständnisse, die gerade auch aufgrund des geschriebenen Wortes (ohne die nonverbale Kommunikation) leicht entstehen. Manchmal Projektionen, unerfüllte Erwartungshaltungen. Und manchmal vielleicht auch einfach nur nötig, um wie ein Gewitter die Luft zu reinigen. Ach ja, und manche Trolle wurden irgendwann so etwas wie gern gesehene Gäste, deren Getrolle man glatt vermisste 🙂
Auch der redaktionelle Bereich war nicht leicht – trauriger Höhepunkt war das Schreiben des Anwalts einer Reiki-Meisterin. Dass sie ihre Brötchen auch im Sex-Business verdiente, war für mich kein Problem, jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. Dass sie aber Fake-Seiten des Reiki Magazins, von Rainbow Reiki oder Reikiland aufsetzte, um Unwissende auf ihre Seiten zu locken, war ein ganz anderer Fall. Damals hatte ich kaum finanzielle Ressourcen, die Gerichte so gut wie keine Internetkompetenz, die Sache war schwierig und ich zog den Artikel traurig und frustriert zurück.
Reiki macht albern
Glücklicherweise stellten wir bereits auf dem ersten Reiki-Festival, das in Gersfeld stattgefunden hatte, klar fest: Reiki macht albern. Insofern hatten wir in diesen 15 Jahren vor allem auch Spaß. Ob bei den Community-Treffen (ich erinnere an die berühmte Show “Momo und Loewenherz” oder das Channeln schwäbischer Reiki-Symbole durch Abendsonne) oder virtuell im Chat (wenn die Putzfrau von Atlantis zum Aufräumen kam oder Alaskaseelachsfilet alle Nicknamen durcheinander würfelte). Manche Menschen konnten und können das nicht nachvollziehen, wenn wir ausgelassen sind – nach dem Motto “Das ziemt sich nicht für einen Reiki-Meister”…
Nein, keiner von uns ist irgendwie “heilig” oder ein Guru oder gar etwas Besseres, nur weil er vielleicht Reiki-Meister ist. Jeder von uns ist ein Mensch auf seinem ganz persönlichen, selbstverantwortlichen Reiki-Weg, mit seinen Stärken – aber eben auch seinen menschlichen “Fehlern”. Das war und ist weiterhin – neben möglichst großer Klarheit und Offenheit – einer der Grundgedanken, die dem Reikiland zugrunde liegen.
In diesem Sinne: Auf weitere 15 virtuelle und reale Jahre mit Reiki!
P.S.: Und hier in den Kommentaren könnt ihr gern eure Glückwünsche, Beileidsbezeugungen loswerden (und die üblichen Trolle ihre Beschwerden *g*).
Lieber Frank!
Ein toller Artikel! Und ich freue mich, seit 2002 ein Teil der Community zu sein!
Herzlichst – Regina
Vielen Dank. Übrigens noch als kleine Statistik hinterher:
Innerhalb eines Monats haben wir hier bereits eine Viertelmillion Spam-Kommentare ins System gekriegt. Leider steht die Seite unter starkem Beschuss durch Spammer, so dass ich wohl auf ein stärkeres Serverlevel gehen muss.
Ansonsten:
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Herzlichen Glückwunsch liebes Reikiland :-)!!! Macht weiter so!
Ich denke immer wieder sehr gerne an dieses erste Community-Treffen vor 13 Jahren zurück :-). Für mich war das damals der Beginn eines regen Austauschs mit Reiki-Kollegen, der sich inzwischen in vielen Reiki-Veranstaltungen, allen voran der Reiki-Convention, vorsetzt.
Meine Reiki-Familie wird von Jahr zu Jahr größer und ich fühle mich sehr wohl dabei :-)!
Danke auch für das Kompliment, lieber Frank! Ein kleines bisschen älter bin ich in diesen 13 Jahren aber doch geworden 😉
Herliche Grüße und alles Liebe
Michaela Weidner