Epubli.de, 174 Seiten, 14,90 Euro
Ashara Kuckuck ist Reiki-Meisterin aus Berlin und wendet seit 25 Jahren Reiki im Usui-Shiki-Ryoho-System an. In so langer Zeit haben sich natürlich viele Erfahrungen angesammelt, die sie nun in ihrem Buch „Reiki, eine Hand voll Licht“ weitergibt.
Das Cover hat ein klares und schlichtes Design, es ist in Weiß und Rot gehalten, mit etwas Schwarz. Aus Sicht der Autorin ist das Buch gleichermaßen für Reiki-Interessierte und -Anfänger wie auch für erfahrene Reiki-Praktizierende geeignet.
Ashara Kuckuck beginnt mit der Reiki-Geschichte, hat doch so alles angefangen. Sie erzählt sie in der Weise, wie sie sie aus ihrem 1. Grad-Seminar in Erinnerung hat, also in der Version, wie auch Hawayo Takata sie erzählte, was heute im Allgemeinen als „Reiki-Legende“ bezeichnet wird – haben sich doch Teile aus ihr, wie Recherchen in den letzten 25 Jahren ergeben haben, wohl ein wenig anders zugetragen als in der Geschichte erzählt wird. Ich habe die Reiki-Legende selten so amüsant und kurzweilig empfunden, wie sie hier im Buch erzählt wird.
Sehr schön beschreibt die Autorin auch ihren Weg zu und mit Reiki, wie sie anfangs skeptisch war, und Reiki dann ihr Leben von Grund auf veränderte. Weiterhin geht sie darauf ein, dass es verschiedene Reiki-Schulen gibt und äußert sich zur spirituellen Linie des Reiki. Dazu schreibt sie: „Bis einschließlich Takata haben alle in Reiki eingeweihten Menschen, zumindest hier im Westen, die gleiche Linie.“ Dem kann ich nicht zustimmen, gibt es doch mittlerweile auch verschiedene Reiki-Schulen, deren spirituelle Linie zwar über Hayashi, nicht aber über Takata geht.
Die Selbstbehandlung mit Reiki, mit allen Handpositionen, beschreibt sie sehr ausführlich, angereichert mit Erfahrungsberichten von Klienten und interessanten Informationen, was Reiki bei einzelnen Handpositionen bewirken kann. Ein paar illustrierende Bilder oder Fotos dazu hätte ich passend gefunden, hätten diese doch gerade Reiki-Anfängern oder -Interessierten die einzelnen Positionen noch genauer vermitteln und das Buch auch insgesamt etwas mehr auflockern können.
Für die Behandlung anderer Personen vermittelt die Autorin insgesamt 20 Positionen, wobei sie am Bauch beginnt. Erst mit der sechsten Position geht es am Kopf weiter. Auch hier werden die Positionen ausführlich beschrieben, mit jeweiliger Lage der Hände und energetischer Wirkung.
Die Autorin hat zudem eine eigene Methode entwickelt, die sie die „ambulante Reikiklinik ®“ nennt. Dabei wird 21 Tage lang, optimalerweise jeden Tag, eine Reiki-Behandlung gegeben. Sie hat damit gute Erfahrungen gemacht, u.a. bei Burn-out und Schmerzzuständen. Ich finde es ebenfalls sinnvoll, wenn jemand 21 Tage lang hintereinander an jedem Tag behandelt werden kann. Leider merke ich in der Praxis, dass es schon manchmal schwierig ist, Termine für Reiki-Behandlungen mit Klienten für mehrere aufeinander folgende Tage auszumachen. Wenn dies der Autorin gut gelingt, freue ich mich für sie.
Darüber hinaus geht Ashara Kuckuck noch auf viele weitere Themen ein, wie beispielsweise „Reiki mit Tieren und Pflanzen“ oder auch „Reiki mit Kindern und älteren Menschen“. Ein viel diskutiertes Thema ist „Reiki und Geld“. Die Autorin äußert dazu ganz authentisch ihre Meinung und erläutert, wie sie es damit hält. Dabei finde ich es allerdings schwierig und etwas ungenau formuliert, wenn sie schreibt, dass sie es „nach der Tradition Mikao Usuis“ handhabt. So bleibt letztlich unklar, was gemeint ist. Eine genauere Aussage hätte beispielsweise sein können, dass sie es in der Weise handhabt, wie es im Usui Shiki Ryoho oder im Umkreis der Reiki Alliance üblich ist. Ein diffuser Bezug jedoch auf „die Tradition“ lässt offen, was eigentlich gemeint ist – und kann so wirken, als wolle man „die Tradition“ für das eigene Handeln vereinnahmen.
Sehr berührend ist das Kapitel „Reiki im Sterbeprozess“. Hier gibt die Autorin Tipps, wie man Menschen dabei begleiten kann und teilt auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Sterbeprozess ihres Vaters und wie es ihr dabei erging. Da dieses Ereignis und auch einige Rückschläge für sie nicht einfach waren, widmet sie sich in einem weiteren Kapitel dem Thema „Heilung für die Heilerin“ – und gibt Tipps, was ihr selbst geholfen hat, aus schweren Zeiten wieder herauszukommen. Dies ist ein Themengebiet, das oft sehr vernachlässigt wird, herrscht doch manchmal die Auffassung, dass es jemandem, der professionell Reiki gibt, gar nicht schlecht gehen könne. Dabei bleibt letztlich doch jeder Mensch, und viele Dinge im Leben können herausfordernd sein, ob man nun in Reiki eingeweiht ist oder nicht. Ich finde es sehr authentisch, wie Ashara Kuckuck auch diesen Teil ihrer Reiki-Erfahrungen mit den Lesern teilt.
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In der Summe hat die Autorin eine – im positiven Sinne – leichte, amüsante Art, über Reiki zu schreiben, so ist das Buch kurzweilig, und es bereitet Freude, es zu lesen. Ich kann mir, ohne sie persönlich zu kennen, gut vorstellen, wie sie die Inhalte des Buches ebenso humorvoll und zugleich tiefgründig in persönlicher Begegnung an ihre Schüler und Klienten weitergibt. Gut gewählt finde ich den Begriff der „Drachenfrau“, den Ashara Kuckuck für die innere Zweiflerin und Skeptikerin verwendet. Diese lässt sie immer wieder gerne zu Wort kommen, und beschreibt so die „Ja, aber …“-Aussagen, die immer wieder gerne mal aus unserem Inneren aufsteigen, wenn wir etwas so genial Einfaches wie Reiki kennenlernen. Auf diese Weise fühlt sich der Leser mit möglichen Bedenken ernst genommen und akzeptiert, jedoch auf eine humorvolle, leichte Art und Weise, die eventuelle Widerstände schnell dahin schmelzen lassen kann.
Das Buch ist eines der besseren Grundlagenbücher zu Reiki, das Lust auf mehr macht. Es ist auf jeden Fall sehr authentisch, ehrlich und angenehm geschrieben – eine gute Mischung aus Informationsvermittlung und Erzählungen, Erfahrungen, was es sehr lebendig macht. Für alte Reiki-Hasen ist nicht wirklich etwas Neues dabei, aber für Reiki-Interessierte und -Beginner ist es empfehlenswert.
Janina Köck
Einschätzung der Redaktion:
Authentisches Grundlagenwerk!