Books on Demand, 200 Seiten, 14,99 Euro
Katrin Buske möchte mit ihrem Buch eine Hilfe geben, erfolgreich eine Praxis für Energiearbeit zu gründen. Ich finde es eine gute Idee, ein Buch zu diesem Thema zu machen, das sich speziell an Reiki-Praktizierende bzw. energetisch arbeitende Personen richtet. Für Heilpraktiker, Coaches und andere Berufe gibt es solche Leitfäden schon, allerdings sind diese in manchen Punkten nicht für Reiki-Praktizierende passend.
Das Cover des Buches finde ich ansprechend: Der Bambus ist ein gutes Symbol für Wachstum, und dieses geschieht, wie bei dem Bambus auf dem Coverfoto, auch in der beruflichen Selbstständigkeit nicht immer unbedingt ganz gerade.
Katrin Buske ist Mitglied im Reiki-Verband-Deutschland e.V. und mir dadurch auch bekannt. Sie ist nicht nur Reiki-Lehrerin (seit 2009), sondern unterrichtet auch an einer Schule die Fächer Wirtschaft und Politik.
Ihre Erfahrung als Lehrerin kam ihr beim Schreiben des Buches offenbar zugute. Die Texte zu lesen, so Katrin Buske, reiche nicht aus – und so hält sie ihre Leser immer wieder dazu an, die angesprochenen Themen auch für sich aufzuarbeiten. Das individuelle Durcharbeiten der Themen hilft dabei, Klarheit über sich und sein (geplantes) Angebot zu erhalten. Und es mag dabei unterstützen, für sich herauszufinden, ob man Reiki haupt- oder doch lieber nebenberuflich anbieten möchte. Das im Buch immer wieder auftauchende Symbol eines Füllers markiert Texte bzw. Aufgaben mit besonders wichtigen Fragestellungen an, die auf jeden Fall durchzuarbeiten sind.
„Reiki Startup!“ ist ein guter Leitfaden für die beginnende Selbstständigkeit. Die Themen sind breit gefächert und decken viele Fragestellungen ab, die bei einer Gründung aufkommen. Die Autorin lässt den Leser die eigene Motivation für die Gründung einer Reiki-Praxis hinterfragen und gibt zahlreiche Informationen, die einem beispielsweise bei der Entscheidung helfen können, ob man ein Gewerbe anmeldet oder freiberuflich arbeiten möchte bzw. kann.
Weitere Texte beschäftigen sich u.a. mit dem Standort, der Praxisausstattung, Versicherungen und Steuern. Dabei handelt es sich natürlich um teils „trockene“ Themen, die aber für jeden, der eine Praxis eröffnen möchte, von immenser Bedeutung sind. Hilfreich ist, dass hier jeweils die wichtigsten Informationen kurz zusammengefasst sind und man sich nicht durch ellenlange Texte durcharbeiten muss – was dabei hilft, diese für viele unliebsamen Themen auch wirklich anzugehen.
Zumindest grob zu wissen, was man darf und was nicht, hilft bei den ersten Schritten – und dabei, nicht unnötig in Fettnäpfchen zu treten. Dies gilt insbesondere für die Themen Steuern und Buchhaltung, jedoch auch für die Bereiche Werbung und Marketing.
Für manche Themen, beispielsweise zu Marketing, hat Katrin Buske sich Unterstützung durch andere Reiki-Lehrer geholt, die einen Beitrag dazu geschrieben haben. Auch gibt es im Buch mehrere Interviews mit selbstständigen Reiki-Lehrern. Die Antworten auf die Fragen der Autorin geben eine Idee davon, wie eine Praxis aussehen könnte, welche thematische Ausrichtung sie haben kann und wie hoch die Interviewpartner den Aufwand für die unternehmerische Tätigkeit beurteilen. Gabriele Stellmacher beispielsweise beziffert die Zeit, die die unternehmerischen Tätigkeiten in ihrer Gesamtarbeitszeit einnehmen, mit zehn Prozent. Was mich betrifft, so kommt mir das doch sehr wenig vor – allein die Buchhaltung, Werbung, das Beantworten von E-Mails, Telefonaten und Anfragen usw. nehmen erfahrungsgemäß bereits mehr Zeit in Anspruch als lediglich zehn Prozent. Vielleicht hat sie jedoch auch viele Teilgebiete ausgelagert (Steuerberater, Buchhalter usw.), nur so kann ich mir die Nennung eines derart geringen Prozentsatzes für diesen Arbeitsbereich erklären.
Beiträge anderer Reiki-Lehrer im Buch sind klar zu erkennen: diese sind in einer anderen Schriftart gedruckt. Mich verwirrte dies anfangs etwas, war mir doch zunächst nicht klar, wieso die Schriftarten wechseln. Was mich betrifft, so wäre mir eine einheitliche Schriftart lieber, es würde mir das Lesen vereinfachen. Wird eine andere Schriftart beispielsweise für ein kurzes Interview verwendet, so kann ich das sogar noch nachvollziehen. Jedoch: was größere, in sich komplett abgeschlossene Beiträge angeht, finde ich, dass hier durch den Wechsel der Schriftart eine gewisse Unruhe in das Buch kommt – und dies ganz unnötig, sind doch jegliche Beiträge, die nicht von der Autorin selbst stammen, immer auch namentlich gekennzeichnet, meist sogar mit Kontaktangaben zum Autor.
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Der große Pluspunkt dieses Buches ist jedoch, dass es insbesondere für Reiki-Praktizierende einen guten Überblick über die Gründung einer Praxis und die wichtigsten Punkten gibt, die dabei zu beachten sind. Die Informationen sind verständlich aufgearbeitet und praxisnah orientiert. Aufgaben laden zum Handeln ein. Damit ist dies nicht bloß ein Buch, das man kurz durchblättert und dann wieder weglegt, sondern es ist zudem ein Arbeitsbuch. Je nachdem, wo man im Gründungsprozess gerade steht, kann man sich hier Anregungen und Hilfe holen und während des gesamten Prozesses immer wieder einzelne, gerade passende Kapitel durchlesen. Da eine Unternehmensgründung aber stets auch ganz individuell zu betrachten ist, erscheint es mir doch wichtig, sich nach diesem Überblick auch weitergehende Hilfe zu suchen, z.B. durch einen Steuerberater oder Existenzgründungsberater.
Einschätzung der Redaktion: Nützlich, praktisch orientiert, hilfreich!
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