Goldmann Verlag, München 1997, 188 Seiten, 7,50 Euro
veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 2/2001
Wie der Titel schon sagt, ist dies ein Praxisbuch. Es soll Rat und Hilfe für die ersten Schritte nach der Einweihung oder grundsätzlich den Einstieg in einen Wachstumsprozeß bieten. Eine wichtige Grundlage der vorgestellten Übungsprogramme bieten die neun Schlüssel. Sie sind Hilfen auf dem Weg, daß inneres Wachstum wirklich geschehen kann. "Nichts erwarten", "täglich üben" oder "Schlichtes Vertrauen in die heilende Kraft der Lebensenergie" klingen stimmig und decken sich mit meinen Erfahrungen.
Das Übungsprogramm selber will helfen "den Fragen nachzuspüren, wie fast jeder von uns Erfahrungen wählt, wie wir sie verstehen, verarbeiten und in unser Leben integrieren" Dabei gilt als erstes und wichtigstes Ziel, "sich selbst mögen und lieben zu lernen und mit allen Fehlern anzunehmen" und dankbar zu sein für das, was man schon ist.
Die Lektionen sind auf 21 Tage ausgelegt. Diese Zeitspanne begegnet mir oft als sogenannte "Reinigungsphase" nach einem Reiki-Kurs. Einen wirklich nachvollziehbaren Grund liefern die Autoren dieses Buches allerdings genausowenig wie die AutorInnen anderer Reiki-Bücher.
Das Übungsprogramm zum ersten Grad enthält für jeden Tag eine Handlungsanweisung, ein inneres, naturnahes Leitbild, das der bewußten Wahrnehmung der Sinne dient, und einen Leitsatz wie "Ich genieße mein Leben und meinen Körper von Tag zu Tag immer mehr". Ab dem 8. Tag wird das Programm durch zusätzliche Übungen erweitert. Nach jeder Eigenbehandlung sollten Notizen angefertigt werden. Insgesamt erscheint mit dieses Trainingsprogramm sehr hilfreich, um Reiki-Behandlungen und den Tag bewußter zu leben und die eigene Wahrnehmung zu schulen.
"Der Kern des Reiki-Prozesses besteht immer wieder im Loslassen." Mit diesem Satz beginnen die Aufgaben zum zweiten Reiki-Grad. Der Schwerpunkt eines jedes Tages ist die Beschäftigung mit einem der Symbole, teilweise im Zusammenhang mit Chakren, innerem Kind oder höherem Selbst. Auch dieses Programm erfüllt m. E. sicherlich die Absicht, ein Fundament in der Arbeit mit Reiki zu legen, die Selbstwahrnehmung und die Fähigkeit zu Visualisierung zu stärken.
Das Übungsprogramm zum dritten Reiki-Grad besteht – wie auch schon in anderen Büchern der Autoren – aus einer Meditation mit dem Meistersymbol. Daran schließen drei kurze Kapitel an: Unter der Überschrift "Wie sag ich’s meinem Partner" geht es um persönliches Wachstum mit Reiki in Beziehungen, gerade auch bei Problemen, wenn nur ein Partner Reiki hat. Dann ist die wichtige Bedeutung der Berührung Thema. Mein Dank an die Autoren, daß sie auch die Facette von Sinnlichkeit und Sexualität integrieren, die in vielen Reiki-Büchern tabuisiert wird.
Das Buch schließt mit wohlmeinenden Worten und der Bitte, daß die LeserInnen ihre Erlebnisse den Autoren schreiben mögen. Doch da kein Weg dazu beschrieben wird, eine Kontaktadresse fehlt und die Namen der Autoren Pseudonyme sind, könnte sich mancher Leser zum Schluß ein wenig verschaukelt fühlen.
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