Verlag Freya, 1999, 10,90 Euro, 192 S.
Veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 3/2005
Manch‘ einem mag bereits das Cover dieses Buches ein Lächeln ins Gesicht zaubern: zwei am Himmel fliegende Putten, die durch die Wolken hindurch Energiestrahlen zur Erde senden. Der promovierte Jurist und Ministerialbeamte Dietmar Lackner hat ein Reiki-Buch verfasst, das – im Gegensatz zu der ansonst wohl eher trockenen Materie seines Broterwerbs – vor allem aus dem Gefühl schöpft. Seine Botschaft führt immer wieder auf ein Wort zurück: Liebe.
Die lange Einleitung über seinen schicksalhaften Weg zu Reiki zeigt bereits die stark christlich geprägte Herangehensweise an das Thema sowie die Betonung von Worten durch häufig verwendeten Kursivdruck. Das erste Kapitel enthält grundlegende Informationen zu Reiki, das zweite Kapitel stellt die drei Grade vor, bevor es im letzten um Liebe und Realität geht sowie Anwendungsmöglichkeiten von Reiki für Tiere, Pflanzen und Lebensmittel aufgezeigt werden.
Dabei sind viele Informationen aus dem speziellen Kontext des Autors nachvollziehbar aufbereitet. Allerdings enthält das Buch aus meiner Sicht auch manch‘ falsche oder ungenügend recherchierte Aussage. Während sich dies anfangs bei ein paar Fehlern bezüglich der Lebensregeln bemerkbar macht, häufen sich diese bei Aussagen zum zweiten Grad und den Symbolen. Ein wenig befremdlich sind die mehrseitigen Ausführungen "Reiki aus der Sicht der Großmeisterin Hawayo Takata" (S. 132ff), da als deren Quelle das Tagebuch der Reiki-Lehrerin und Lebensgefährtin des Autors angegeben wird. Meines Wissens stammt der Text aus frühen Tagebüchern Hawayo Takatas, deren Auszüge von ihrer Tochter Alice für die von Takata eingeweihten Meister zu einem Büchlein zusammengestellt wurden.
Eine der Stärken des Buches ist die lebensbejahende Einstellung des Autors, die sich von der lust- und körperfeindlichen Einstellung der Amtskirchen und mancher Lichtarbeiter unterscheidet: "Die gesunde Einstellung zur Sexualität, Körperlichkeit, die liebevolle Akzeptanz des eigenen Körpers, wie er geschaffen wurde, ist die Grundvoraussetzung für ein aktives und vitales partnerschaftliches Liebesleben. Übertriebene oder gar krankhafte Keuschheit, sexuelle Abartigkeit, sexuelle Verbohrtheit und gar gänzliche Negierung der Körperlichkeit sind falsch." (S. 144)
So singt der Autor auf vielen Seiten das hohe Lied der Liebe in einem Buch, das für Menschen geschaffen scheint, die sich dem Thema Reiki mittels einer christlich-geprägten Liebesbotschaft nähern wollen.
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