Binkey Kok Public., Havelte/Niederlande, 2005, 23,50, 75 min.
Erschienen im Reiki Magazin 2/06
Das vorliegende Werk ist eine ungewöhnliche Kombination aus Buch und CD. Die Flugbegleiterin, Klangmasseurin und Reiki-Lehrerin Simone Drenkelforst hat sich eigens dafür mit dem Klangschalenspieler Rainer Tillmann und dem niederländischen Reiki-Meister Ton Driessen zusammen getan.
Wer das Büchlein vom Umfang einer CD-Hülle öffnet, wird sicher von der
hervorragenden grafischen Gestaltung begeistert sein. Mit den schönen
Farben, ansprechenden Bildern und der guten Strukturierung hat der
Layouter Japp Koning die Produktion "reiki-like" umgesetzt. Der Text
selbst versucht sich an grundlegenden Erklärungen wie: Was ist Reiki?
Was sind die Inhalte der drei Grade? Welches Setting und welche
Handpositionen empfehlen sich für eine Reiki-Sitzung? Vieles ist zur
Einführung hilfreich, manche Informationen würde ich allerdings in
Frage stellen, da sie meines Erachtens aus der Esoterik stammende
"Märchen" wiederholen, was auch die etwas einseitige Literaturliste
widerspiegelt. Auch bei der Erweiterung der Lebensregeln auf acht Sätze
geht viel von der einfachen, schlichten Schönheit dieser
Lebensweisheiten verloren.
Umso erfreulicher sind Sätze wie dieser: "Reiki ist ein Weg der
Berührung ohne Vorbehalte. Während einer Behandlung fühlt der
Behandelte sich geliebt, angenommen, wichtig und umsorgt. Diese Gefühle
nähren das Wesen." (S. 18) Die Form der Selbstbehandlung, welche die
AutorInnen gewählt haben, ist angenehm übersichtlich und gut
nachvollziehbar.
Bevor sich am Ende des Büchleines die CD findet, wird die heilsame
Wirkung des Klangs und die Grundlage dieser Produktion genauer
dargestellt – etwas, das bei manch' anderen Produktionen leider
vergessen wird. Rainer Tillmann hat sich allerdings auch essenzielle
Gedanken gemacht. Auf der Basis der Klangforschungen von Hans Cousto
bildet der Sonnenton – gespielt als stehender Ton zweier großer
Klangschalen – das bassige Fundament. Darüber folgen im 78 Minuten
langen Mittelteil mantrenähnliche "Sequenzen aus Intervallfolgen mit
Moll-Charakter" (S. 48). Den Rahmen bilden zwei vier Minuten lange
Stücke, auf denen die chinesische Zither Cheng zu hören ist.
Auffallend ist der wunderschöne Sound der Klangschalen, der warm und
voll den Raum erfüllt. Die Aufnahmetechnik erscheint genauso brillant
wie das exakte und einfühlsame Spiel des Musikers. Ob die sequenziellen
Ton- und Intervallfolgen dem persönlichen Gusto entsprechen, kann nur
ein Probehören klären – ich selber hätte mir mehr Cheng-Passagen
gewünscht. Auf jeden Fall eine Produktion, die sich als wunderschönes
Geschenk für frische Absolventen des ersten Grades eignen könnte.
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