Windpferd Verlag, 112 Seiten, 12,95 €
Es gibt eine neue Buchveröffentlichung, die durch die redaktionelle Arbeit des Reiki Magazins möglich wurde. Nachdem schon die Reiki-Kindergeschichten von Michaela Weidner, seit vielen Jahren fester Bestandteil des Reiki Magazins, in Buchform publiziert wurden, erschien jetzt im Herbst im Windpferd Verlag das Buch „Heilende Begegnung“ von Franziska Rudnick. Es enthält zwölf Porträts von bedeutenden Heilerinnen und Heilern aus der gleichnamigen Artikelserie im Reiki Magazin.
Das Coverfoto des Buches wurde offenbar mit genau so viel Sorgfalt ausgewählt wie die Titelbilder des Reiki Magazins. Vom Stil her erinnert es mich stark an diese, und ich könnte mir das Bild mit der Frau, der die Hände aufgelegt werden, auch gut als Reiki-Magazin-Titelbild vorstellen. Ob das zarte Grün, das ja im Ruf steht, eine besondere Heilfarbe zu sein, bewusst für den Hintergrund gewählt wurde, oder ob es einfach nur gut passte, wer weiß? Zumindest fällt mir die Farbwahl an dieser Stelle sehr positiv auf, und auch insgesamt ist das Layout des Buches sehr gelungen. Die Überschriften und graphischen Ornamente sind bei jedem Heiler farblich etwas verschieden, ein gelungenes Gestaltungsmerkmal, das verdeutlicht, dass jeder Beitrag seine eigene Farbe hat, die er in das Gesamtwerk einbringt.
Das Vorwort von Oliver Klatt zum Thema Heilung ist fundiert, wie es von ihm nicht anders zu erwarten war. Oliver schöpft natürlich auch aus seinen eigenen Erfahrungen und Forschungen zum Thema Lebensenergie und Heilen. Er stellt die Frage, was es eigentlich ist, das heilt, schildert verschiedene Facetten von Heilung, geht auf Jesus und Buddha als Heiler ein sowie auf das innere Wesen von Heilung und auch von Spontanheilungen. Ein gelungenes Vorwort, welches die Essenz der verschiedenen Heiler-Portraits widerspiegelt.
Die Porträts der einzelnen Heiler stammen von Franziska Rudnick, die für deren Erstellung auch Interviews mit einzelnen Heilern geführt hat. Reiki-Magazin-Lesern ist sie als langjährige redaktionelle Mitarbeiterin bekannt, die regelmäßig Artikel sowie auch Buchrezensionen beisteuert. Am Ende des Buches gibt es eine kurze Vorstellung ihrer Person. Dort erfährt man, dass sie evangelische Theologin, Journalistin, Reiki-Lehrerin und Heilpraktikerin in eigener Praxis ist. Wer meine Buchrezensionen regelmäßig liest, weiß wahrscheinlich, dass ich ein Fan von persönlichen Geschichten bin – davon, dass Autoren sich selbst in ihre Texte einbringen. So fällt es mir etwas schwer nachzuvollziehen, warum Franziska in ihren Texten nicht mehr über sich und ihre Begegnungen mit einzelnen Heilern und ihr Empfinden dabei schreibt. Ich hätte gern ihre persönliche Präsenz in dem Buch etwas mehr gespürt. Zugleich ist es für mich aber auch ein Zeichen von Hingabe, dass sie, obwohl sie die Autorin ist, eher im Hintergrund bleibt und den Personen, über die sie schreibt, den ganzen Raum überlässt.
Zwölf Heilerinnen und Heiler werden in „Heilende Begegnung“ porträtiert: Teresa Schuhl, Christos Drossinakis, Joao de Deus, Bruno Gröning, Harry Edwards, Horst Krohne, Nina Dul, Daskalos, Aryan Khoschbonyani, Theo Bullinger, Dr. Leonhard Hochenegg und Manfred Lüer. Franziska Rudnick gelingt es, die Lebenswege dieser Heilerinnen und Heiler einfühlsam und eingängig darzustellen. Es ist nicht einfach, auf nur wenigen Seiten eine ganze Lebensgeschichte so zu erzählen, dass sie sich „rund“ anfühlt. Franziska hat das wunderbar geschafft! Ich fühle mich beim Lesen mitgenommen und finde es spannend, wie die verschiedenen Heiler mit ihrer Gabe umgehen, wie sie ihre Berufung gefunden haben und vor allem auch, wie die Menschen auf sie reagierten. Die einzelnen Porträts kannte ich ja schon von den Ausgaben des Reiki Magazins der letzten Jahre. Lese ich die Berichte aber jetzt so geballt hintereinander, fallen mir Gemeinsamkeiten in den Lebenswegen viel eher auf. Der Ruf, der durch unterschiedliche Begegnungen und Begebenheiten diese Heiler ereilt, das Hadern mit sich selbst, dann die uneingeschränkte Hingabe zu den Menschen und auch der Gegenwind, der durch Wissenschaftler, Ärzte oder die Kirche ihnen entgegen schlägt– und wie jeder ganz individuell damit umgeht.
All dies zeigt, dass das Leben als Heiler nicht einfach ist und nichts mit der manchmal romantischen Vorstellung des Wirkens eines Heilers zu tun hat, sondern dass es viel Liebe, Mitgefühl, Geduld, Zuversicht und Hingabe erfordert – und dass allein die Tatsache, dass man Heiler ist, auch nicht bedeutet, dass man selbst immer gesund ist. Bruno Gröning starb an Krebs, Joao de Deus war einmal durch einen Schlaganfall halbseitig gelähmt – und auch in den Lebenswegen anderer Heiler lassen sich kritische, gesundheitliche Momente ausmachen.
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Es ist ein Buch, das mich wieder neugierig macht auf die Heiler, deren Namen ich schon kenne – wie Bruno Gröning, Daskalos, Horst Krohne u.a. –, aber auch auf jene Heiler, deren Namen ich in diesen Texten zum ersten Mal begegne. Letztlich wird sich wohl jeder Leser von einigen der Lebensgeschichten in besonderer Weise angezogen und berührt fühlen, während andere ihn nicht so stark berühren mögen. Letztlich sind alle zwölf spannende Persönlichkeiten!
Was wir für unsere Reiki-Heilarbeit aus dem Buch mitnehmen können, ist ganz sicher die uneingeschränkte Hingabe an eine höhere Macht bzw. Energie und die Liebe zu den Menschen. Die Geschichten halten mich auch dazu an, zu schauen wie ich mit Reiki umgehe, wie ich dem Höheren vertraue, zu überprüfen, ob ich die Lebensregeln lebe oder nicht.
Einschätzung der Reiki Magazin Redaktion: Spannend, bewegend, heilsam!