W. Ludwig Buchverlag, München 1996, 144 S., 15,95 Euro
veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 5, Januar 1998
Dies ist ein weiteres Grundlagenbuch über Reiki, das sich vor allem an Interessierte zu wenden scheint, die noch nicht in Reiki eingeweiht sind.
Dementsprechend beginnt das erste der fünf Kapitel mit Übungen, um die heilende Energie spüren zu lernen, einem Exkurs über Hände sowie Heiler in unterschiedlichen Kulturkreisen. Dies ist eine grundlegende und gutgemachte Hinführung zum nächsten, "Was ist Reiki"-betitelten Kapitel. Hier nehmen Informationen über die Aura, Energiekörper und Chakras einen großen Raum ein. Eine Übersicht über den Sitz der Drüsen und Chakras zum Abschluß dieses Kapitels wirkt etwas deplaziert. Die Wirkung von Reiki wird gut erklärt, allerdings wird auf Seite 22 Hawayo Takata zu einer Vertreterin des Vier-Grad-Systems gemacht und gleichzeitig behauptet, daß diese noch lebt.
Bei letzterem handelt es sich wohl um einen Druckfehler, denn im dritten Kapitel "Die Tradition von Reiki" gibt die Autorin die korrekten Informationen wieder. Die erste Behauptung klärt sich dann anschließend bei der Erläuterung der Reiki-Grade, als sich Frau Asbach selber als Vertreterin des Vier-Grad-Systems zeigt. Diese Aufteilung der ursprünglichen Meistergrades in Meister- und Lehrergrad geht meines Wissens auf Barbara Ray und ihr Radiance-System zurück. Dennoch wird es von der Autorin als einzige Form dargestellt. Dabei weist gerade ihre An-logie zum Handwerk darauf hin, daß ein Meister auch die Befähigung zum Lehren besitzen sollte.
Auch sonst läßt dieses Kapitel immer mehr Zweifel an der Kompetenz der Autorin aufkommen. Unangenehm fällt vor allem auf, daß sie ihre Realität oftmals als die Allgemeingültige darstellt. So behauptet Frau Asbach beispielsweise, daß die Einweihungen zu jedem Grad bestimmte Chakras reinigen, erklärt jedoch nicht, wie sie zu dieser Erkenntnis kommt. Ebenso sicher verkündet sie, daß ein 1. Grad-Kurs von Samstagvormittag bis Sonntagnachmittag geht.
Über ein Viertel des Buches nimmt das Thema "Handpositionen" ein, die in Wort und Bild ausführlich erläutert werden. Die Untertitel der Photos, auf denen sich das – wie üblich – attraktive Model selbst Reiki gibt bzw. von Frau Asbach empfängt, wirken sehr konstruiert und nicht immer zutreffend. Der interessierte Anfänger wird glatt erschlagen: 20 Grundpositionen soll er für die Selbstbehandlung pauken, die nach Bedarf durch zusätzliche ergänzt werden sollen. Vielleicht sollte Frau Asbach noch einmal die Seiten 36f ihres Buches studieren, wo sie behauptet, daß Reiki einfach und leicht erlernbar ist.
Im abschließenden fünften Kapitel "Krankheit und Heilung" geht die Autorin auf Erkenntnisse von Louise Hay und Rüdiger Dahlke zum Thema "Krankheit als Weg" ein und bringt kurze Erfahrungsb-richte von Schülern. Abschließend folgen Buch- und Musikempfehlungen.
Positiv fällt mir an diesem Buch das Layout auf. Neben dem eigentlichen Text findet sich ein breiter Rand, der immer wieder Platz für kurze Informationen bietet. Auch die Eingangsseiten der einzelnen Kapitel sind schön gestaltet. Inhaltlich hinterläßt es einen zwiespältigen Eindruck. Manches könnte straffer formuliert sein; gerade beim 2. Grad wiederholt sich die Autorin öfters. Es ist leider deutlich zu merken, daß sie nach nur zweijähriger Tätigkeit als Reiki-Lehrerin versucht, ihr noch nicht genügend geklärtes Wissen weiterzugeben.
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