Goldmann, 2004, 21 Euro, 400 Seiten
Veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 4/2005
Was geschieht, wenn ein "knallharter Bulle" zum "esoterischen Weichei", sprich: zum Reiki-Schüler wird? Wenn er beim Schreiben von Dienstberichten am Monitor nicht die gewünschten Texte erblickt, sondern sich ein Jünger Jesu, kurz JJ, meldet?
Peter Michael Dieckmann hat beide Herausforderungen angenommen, wurde Reiki-Lehrer und Schreibmedium eines Herren namens Petrus. Das ungemein Praktische am Job eines digitalen Schreibmediums ist die direkte Verwertbarkeit der Texte für ein Buch. Wenn die solcherart gechannelten Texte weise und hilfreich sind, der Autor über eine spannende Biografie und eine Menge schrägen Humor verfügt und das Ganze gut mixt, dann entsteht so etwas wie das vorliegende Werk.
Auf mich wirkt das Buch erfrischend authentisch. Petrus verzichtet auf allen sprachlichen Schmu, der oftmals bei anderen Channelings geboten wird, um vordergründig überzeugend zu wirken. Denn warum sollte ein feinstofflich-weises Wesen, das sich in einer Sprache äußert, die nicht seiner damaligen Inkarnation entspricht, nicht auch über die aktuelle Diktion verfügen?
Der Autor selbst zeigt sich in den Dialogen als aufmüpfiger Schüler, der Widerworte gibt, kritisch hinterfragt oder ironisch kommentiert. So wie Petrus beispielsweise über die Verlogenheit eines George W. Bush wettert (S. 182f), anstatt das alles verstehende Lichtwesen zu markieren, so entzieht sich Peter Michael Dieckmann dem Klischee des vergeistigten, hoch-spirituellen Mediums konsequent. "Manchmal könnte ich ihm eine reinhauen", denkt er beispielsweise, wenn Petrus ihn wiederholt mit seinen Schwächen konfrontiert (S. 212). Auch bei seiner Tätigkeit als Reiki-Lehrer pflegt er seinen individuellen, in sich stimmigen Stil und eröffnet interessante Aspekte zu Reiki: "Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Behandler und dem Empfänger. Es gibt beim Reiki keinen aktiven Part und keinen passiven Part. Beide öffnen sich dem Fluss der Energie. […] Hin-Geben ist eine Form des Gebens." (S. 197f)
Die Herangehensweise des Autors ist intuitiv: "Durch meine Absicht, Reiki zu geben, werde ich Kanal. […] Entscheidend ist nun nicht mehr, was ich tue, entscheidend ist alle meine Präsenz." (S. 200)
Festgelegte Handpositionen oder eine bestimmte Reihenfolge bei der Chakrenarbeit vergleicht der Autor mit "Malen nach Zahlen". Bei der Fernheilung ist leider Schluss mit der Einfachheit: Während die klassische Variante als Feldweg bezeichnet wird, sollen Mittel wie Klangschalen, Kerzenlicht, Räucherstäbchen oder Aura-Soma den Energiefluss zur Autobahn machen (S. 214f). Irritierend wirkt auf mich, dass der Autor auch andere Menschen ohne deren Wissen mit Fern-Reiki zu versorgen scheint (S. 215). Begründet wird dies damit, dass die Lebensenergie niemals schadet und ein wirklich verschlossener Mensch sie gar nicht annehmen kann. Das Recht auf Selbstbestimmung gilt hier also nicht auf der persönlichen Ebene.
Spannend sind Berichte wie der über den Lichtarbeiter, der eine Frau durch den ungebetenen Rat verunsichert, dass sie durch eine verunglückte Reiki-Einweihung schwarze Flecken in der Aura hätte. JJ sagt dazu: "Die einzig existierenden dunklen Flecken in der Aura eines Menschen sind Angst und Schuldgefühle. Dunkelheit wird oft von denen gepredigt, die sich "Lichtarbeiter" nennen. Was schließlich wäre ein Lichtarbeiter ohne die Dunkelheit? Niemand würde ihn bemerken." (S. 257) Insgesamt ein nicht immer bequemes, aber weises Werk. Die meist wenige Seiten umfassenden Exkurse zu bestimmten Themen, entweder als Dialog mit JJ, als Bericht des Autors oder als meditatives Gedicht eignen sich wunderbar zum Innehalten, Nachdenken und Wirken-lassen. Sicher kein "reines" Reiki-Buch, aber eine schöne Leseerfahrung, die ich jedem (Reiki-)Menschen gern empfehlen.
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Ein wunderbares Buch, jeder, der sich mit Reiki und Meditation beschäftigt, sollte es gelesen haben.
Für mich wird durch dieses Buch sehr vieles schlüssig was für mich vorher – nach anderen vertretenen Interpretationen – völlig unlogisch war. Es spricht aus, was wir im Prinzip immer schon wussten und fühlten, uns nur durch andere esoterische Veröffentlichungen oder religiöse Dogmen vor uns selbst verschlossen blieb. Ich empfinde Herrn Dieckmanns Texte – JJs Erklärungen, als eine Offenbarung.
Was ich nicht glaube ist an ein Diktat durch JJ sondern ganz einfach das hervorholen von Ur-wissen aus dem Innersten. Herr Dieckmann ist haltinsgesamt ein ingelligenter Mann. Da ist Analytik vereint mit Wissen und Liebe.
Eines ist sicher: \"ohne ihn gäbe es das Universum nicht!\"