Eine vertraute Situation: zum zwölften Mal in diesem Leben verlasse ich – vom Reiki-Festival kommend – das schöne Städtchen Gersfeld in der Rhön. Vor meinem inneren Auge ziehen Bilder vorbei von einem der intensivsten Festivals, das ich erleben durfte.
Bereits die Einstimmung am Freitag war perfekt: ein Meistertag mit Phyllis Lei Furumoto. Sie teilte ihre Ansichten über Reiki, berichtete aus ihrem Leben und beantwortete Fragen der 80 anwesenden MeisterInnen. Was ich an der Trägerin der Linie des Usui Shiki Ryoho am meisten bewunderte, war ihre Verbindung von Integrität und Toleranz: egal, welches Reizthema angesprochen wurde, ihre Antworten waren stets frei von jeglicher Form der Abwertung.
Phyllis Furumoto war – nach zweijähriger Abstinenz – auch auf dem eigentlichen Festival unglaublich präsent. Sei es beim Beantworten von Fragen, den Anleitungen der Gruppenbehandlungen, dem gemeinsamen Singen oder den abendlichen Discos, für deren lebensfrohes Gelingen sie durch drei CDs, die sie extra für das Festival zusammengestellt hatte, maßgeblich verantwortlich war. Die Großmeisterin als DJ, ein völlig neuer Aspekt.
Gehalten wurde das Ganze durch das Organisationsteam Monika Atanasov, Maria & Fokke Brink sowie Rupert Weis. Sie schufen nicht nur einen Rahmen, der bereits in der Eröffnungszeremonie viele Menschen tief bewegt hat. Sondern es wurde auch manch alter Zopf abgeschnitten und neue Standards in der Durchführung des Festivals geschaffen, die den energetischen Fluss der Veranstaltung verbesserten – ganz in der Einfachheit und Tiefe von Reiki.
Es gelang dem Team sogar, die Präsenz von Phyllis und das Erleben von Gemeinschaft so optimal zu verbinden, dass erstmals keiner dieser beiden Aspekte zu kurz kam. Das Thema „Visionen“ war dabei der rote Faden: dieser zog sich von der Eröffnung am Samtag in die Arbeit in den Kleingruppen, wo jeder seine persönliche Vision ausdrücken konnte. Fand ihren Ausdruck in der Vorstellung am Sonntag Abend, als jede Kleingruppe ihre Vision in kreativer Art durch Pantomime, Schauspiel, Tanz oder Gesang für die über 200 Menschen erlebbar machte – wobei Ikechukwu Simeon Omenka diesen Event mit einem Lachtraining ausgelassen eröffnete. Und mündete am Montag nach einer berührenden Vorstellung der Vision der Reiki-Klinik Nigeria in die abschließende Feuerzeremonie.
Lediglich mit der Qualität des Essen hatte das 13. Reiki-Festival phasenweise ein wenig Pech, egal welches der beiden Lokale die TeilnehmerInnen besuchten. Doch das aktuelle Organisationsteam wird dieses Problem 2006 sicherlich gelöst haben. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, vom 20. bis 22. Oktober erneut diese besondere Form der Gemeinschaft mit Reiki und vielen wundervollen Menschen zu erleben.