Hallo,
ich möchte eine Information zu diesem Thema geben:
Auf der Website der christlichen Zeitschrift "Tag des Herrn" ist eine Pressemeldung zu finden mit dem Titel: "New Age widerspricht christlicher Offenbarung" (siehe:
www.tag-des-herrn.de/artikel/1145.htm). Darin wird eine Grundaussage eines Textes der Römischen Kurie wiedergegeben. Dieser Text der Römischen Kurie liegt bislang nur im Englischen vor. Er heißt "Jesus Christ. The Bearer of the Water of Life". A Christian reflection on the 'New Age'." Dieser Text ist auf der Website des Vatikan einsehbar. Man gelangt dorthin über
www.vatican.va, dann "Englische Sprache" wählen, dann "Roman Curia" (= Römische Kurie), dann "Pontificial Councils" (= Päpstliche Räte), dann "Inter-religious Dialogue" (= Interreligiöser Dialog) - und dort ist dann der Text mit dem oben genannten Titel zu finden. Der Text bringt eine deutlich ablehnende Position der Katholischen Kirche gegenüber allem, was von ihnen unter dem Begriff "New Age" subsummiert wird, zum Ausdruck. Dabei wird das Usui-System des Reiki nicht namentlich genannt, durch die Art der Argumentation wird aber deutlich, dass es bei genauerer Betrachtung zu den Disziplinen zählen würde, die als im Widerspruch zum katholischen Glauben stehend verstanden werden.
Als ich den Text vor einiger Zeit zum ersten Mal ganz las, hatte ich gemischte Gefühle dazu. Interessant daran findeich, dass er die katholische Position gegenüber, wie man vielleicht sagen kann, neueren Formen von Spiritualität, sehr genau herausarbeitet und diese Position dadurch auch sehr deutlich wird, was ich hilfreich finde, um sie zunächst einmal zu verstehen. Ich finde im übrigen auch, dass eine religiöse Gemeinschaft - als solche kann man ja die Gemeinschaft der Katholiken bezeichnen - das Recht hat, sich von bestimmten spirituellen Praktiken und Disziplinen, die als im Widerspruch zu ihrer Glaubenslehre stehend betrachtet werden, zu distanzieren. Nicht anderes tue ich z. B. als Reiki-Meister des Usui Shiki Ryoho, wenn ich meine Praxis und Lehre näher definiere und sie damit auch von der Praxis und Lehre anderer Reiki-Meister abgrenze. Des weiteren kann ich sogar verstehen, dass kirchliche Einrichtungen, z. B. der Katholischen Kirche, darauf achten, dass sie nur Mitarbeiter beschäftigen, die auch dem katholischen Glauben angehören. So würde ich z. B. in der Redaktion des Reiki Magazins auch nicht mit Leuten zusammenarbeiten können, die gar kein Reiki praktizieren bzw. die Grundausrichtung des Magazins nicht teilen. (Dies sollte allerdings, aus meiner Sicht, dann auch konsequenterweise von Anfang an so gehandhabt werden, damit es nicht hinerher irgendwann zu Mobbing oder Entlassung kommen muss.)
Im übrigen finde ich, dass man sich entscheiden sollte: Teile ich die Position der Katholischen Kirche und erkenne Papst Benedikt als das Oberhaupt dieser Gemeinschaft der Gläubigen an, dann dürfte ich, genau genommen, das Usui-System des Reiki weder praktizieren noch lehren (siehe den oben zitierten Text). Teile ich diese Position im Kern nicht, sollte ich konsequenterweise aus der Katholischen Kriche austreten und auch nicht in Organisationen arbeiten, die von dieser betrieben werden.
Oliver Klatt