Katholische Kirche

Form, Stile, Philosophie und Grundsatz-Diskussionen zu Reiki und dem Usui-System.

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andy1
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Beitrag von andy1 »

Christian hat geschrieben:....kann ja sein, dass in 30 jahren reiki zur grundausbildung katholischer priesterinnen gehören wird.
.
Ich meine auch dazu das ich auch Jesu zitieren kann "eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr..." :)
Andreas Braess
Samarpan
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Beitrag von Samarpan »

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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Kann irgendjemand guten Glaubens Christ sein, der nicht an die universelle Energie glaubt?
Und was sagt die gegenfrage aus? Nix. Wo in welchem Wort jesu wird von universeller Energie gesprochen? Oder der Kraft des Lebens? Ich finde solche Auslegungen, weil sie einem selbst in den Kram passen bedenklich. Hast Du ne Quelle?

Gott hat einen Namen. Mit diesem Namen sollen jene ihr Rufen, die sein sind. Eine weichspülung alle - alle Götter sind ein Gott - ist in vielen GLaubensbekenntnissen und Religionen möglich. Nicht bei den Juden, nicht bei den Christen und nicht bei den Moslems. Denn dort sind die Leitgottbilder ein Monotheistisches. Und eines, das andere Gottheiten ausschliesst.Sondern eine Ausschlieslichkeit erlangt. Also umdeuten = möp. Grins.
Das Reich Gottes erhält man nur auf eine Weise: als Geschenk.
Niemand kommt zum Vater denn durch mich, hat der liebe Jesus gesagt. Nicht vergessen, gelle...

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Beitrag von Samarpan »

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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen beitrag,

der

a) mit meinem nix zu tun hat,
b) mit Jesus Christus und seiner Lehre nix wirklich zu tun hat
c) am Threatthema vorbei ist.

verstehe mich nicht falsch, ich nehm das gerne mit Dir inhaltlich auch auseinander, doch eines ist sicher. Es wird nur mehr off topic. Und nicht mehr topic.

Also mach einen neuen Threat, dieser hier diente dem Aufnehmen von Mobbing, Arbeitsrecht und der Inhaltlichen Klärung warum in der Kath Kirche dieser Glaube als Sinnhaft zulässig ist und sich das Mobbing - wenn auch ungerechtfertigt . so doch nachvollziehen lässt.

Ich danke Dir für Deine Worte,
mögen sie auch in Deinem Herzen Fuss fassen.

Übrigens, ich lege nicht aus. Darin liegt ein Unterschied, der Dir immer noch entgeht.

Pax Vobiscum
Thomas

PS, ich bitte um entschuldigung, das ich selbst das OT gefördert habe.
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Beitrag von Samarpan »

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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Dabei bin ich sicher, das Du viel weiter bist, als Du mit diesen Worten jeden Lesenden glauben machen möchtest,

SaleMaleicum.

Thomas
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Frank
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Beitrag von Frank »

Wenn ihr euch weiterhin beharkt, schließe ich den Thread!!! Und lösche den ganzen Offtopic-Kram. Letzte Warnung, da sonst kein Mod sich einmischt.

Und bitte darum, dass jemand alles, was wirklich nichts mehr mit dem Ursprungsthema und Reiki zu tun hat, teilt, verschiebt und verlinkt.
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Beitrag von Samarpan »

Hallo Frank,
schön wäre es, wenn du meinen Zugang löschen könntest
(leider steht für den Benutzer kein entsprechende Möglichkeit zur Vrfügung)
und - wenn es dir nicht zuviel Arbeit macht,
kannst du meine Beiträge gleich mit löschen...

Mit fröhlichen Grüßen aus der realen Welt...
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Ich finde das zerstören von Threats immer noch unmöglich.

Thomas
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Frank
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Beitrag von Frank »

Na super, jetzt spielt Samarpan auch noch die beleidigte Leberwurst. Hey, wer austeilen kann, muss auch einstecken können.

Ich schließe den Thread erstmal...
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Oliver Klatt
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Die Position der Katholischen Kirche

Beitrag von Oliver Klatt »

Hallo,

ich möchte eine Information zu diesem Thema geben:

Auf der Website der christlichen Zeitschrift "Tag des Herrn" ist eine Pressemeldung zu finden mit dem Titel: "New Age widerspricht christlicher Offenbarung" (siehe: www.tag-des-herrn.de/artikel/1145.htm). Darin wird eine Grundaussage eines Textes der Römischen Kurie wiedergegeben. Dieser Text der Römischen Kurie liegt bislang nur im Englischen vor. Er heißt "Jesus Christ. The Bearer of the Water of Life". A Christian reflection on the 'New Age'." Dieser Text ist auf der Website des Vatikan einsehbar. Man gelangt dorthin über www.vatican.va, dann "Englische Sprache" wählen, dann "Roman Curia" (= Römische Kurie), dann "Pontificial Councils" (= Päpstliche Räte), dann "Inter-religious Dialogue" (= Interreligiöser Dialog) - und dort ist dann der Text mit dem oben genannten Titel zu finden. Der Text bringt eine deutlich ablehnende Position der Katholischen Kirche gegenüber allem, was von ihnen unter dem Begriff "New Age" subsummiert wird, zum Ausdruck. Dabei wird das Usui-System des Reiki nicht namentlich genannt, durch die Art der Argumentation wird aber deutlich, dass es bei genauerer Betrachtung zu den Disziplinen zählen würde, die als im Widerspruch zum katholischen Glauben stehend verstanden werden.
Als ich den Text vor einiger Zeit zum ersten Mal ganz las, hatte ich gemischte Gefühle dazu. Interessant daran findeich, dass er die katholische Position gegenüber, wie man vielleicht sagen kann, neueren Formen von Spiritualität, sehr genau herausarbeitet und diese Position dadurch auch sehr deutlich wird, was ich hilfreich finde, um sie zunächst einmal zu verstehen. Ich finde im übrigen auch, dass eine religiöse Gemeinschaft - als solche kann man ja die Gemeinschaft der Katholiken bezeichnen - das Recht hat, sich von bestimmten spirituellen Praktiken und Disziplinen, die als im Widerspruch zu ihrer Glaubenslehre stehend betrachtet werden, zu distanzieren. Nicht anderes tue ich z. B. als Reiki-Meister des Usui Shiki Ryoho, wenn ich meine Praxis und Lehre näher definiere und sie damit auch von der Praxis und Lehre anderer Reiki-Meister abgrenze. Des weiteren kann ich sogar verstehen, dass kirchliche Einrichtungen, z. B. der Katholischen Kirche, darauf achten, dass sie nur Mitarbeiter beschäftigen, die auch dem katholischen Glauben angehören. So würde ich z. B. in der Redaktion des Reiki Magazins auch nicht mit Leuten zusammenarbeiten können, die gar kein Reiki praktizieren bzw. die Grundausrichtung des Magazins nicht teilen. (Dies sollte allerdings, aus meiner Sicht, dann auch konsequenterweise von Anfang an so gehandhabt werden, damit es nicht hinerher irgendwann zu Mobbing oder Entlassung kommen muss.)
Im übrigen finde ich, dass man sich entscheiden sollte: Teile ich die Position der Katholischen Kirche und erkenne Papst Benedikt als das Oberhaupt dieser Gemeinschaft der Gläubigen an, dann dürfte ich, genau genommen, das Usui-System des Reiki weder praktizieren noch lehren (siehe den oben zitierten Text). Teile ich diese Position im Kern nicht, sollte ich konsequenterweise aus der Katholischen Kriche austreten und auch nicht in Organisationen arbeiten, die von dieser betrieben werden.

Oliver Klatt
Christian

Beitrag von Christian »

ja.
und da wird dann auch ein ziemlich gravierendes problem bei der reiki-vermittlung deutlich:
die leichtfertige und unreflektierte vermischung von weltanschauungen und begriffen.

oft wird hierzulande reiki tatsächlich mit dem vokabular der gnosis beschrieben. "licht in die materie bringen" z.b.

ob das aber legitim ist, daran zweifle ich sehr.
dem buddhistisch-daoistisch-shintoistischem denken der usui-zeit
wird das wohl nicht gerecht. da wird einfach etwas fremdes übergestülpt und die arbeit des verstehens einer anderen kultur verantwortungslos vernachlässigt.

schade
christian
Oliver Klatt
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Beitrag von Oliver Klatt »

Ich stimme grundsätzlich zu. Jedoch würde ich den spirituellen Hintergrund des Usui-Systems des Reiki nicht alleine deshalb, weil Mikao Usui das System wohl vor einem buddhistisch-daoistisch-shintoistischen Hintergrund geschaffen hat, auf genau diesen Hintergrund reduzieren wollen. Denn, zumindest was das Reiki-System angeht, das ich lehre, Usui Shiki Ryoho, so hat dieses sich im Laufe der Zeit, über die weiteren Linienhalter, Dr. Hayashi und Hawayo Takata, auch weiterentwickelt und ist insbesondere in den Händen von Takata zu einer von speziellen kulturellen und religiösen Einflüssen befreiten spirituellen "Welt-Praxis" geworden. Zumindest mit dem Hinduismus z. B. ist das Usui-System auch sehr gut vereinbar, insbesondere mit dem Neo-Hinduismus nach Sri Aurobindo, dessen Lehren ich persönlich sehr schätze. Womit es aber im Prinzip nicht wirklich vereinbar ist, wenn man es sich mal genau anschaut, sind insbesondere der katholische Glaube und eigentlich auch der Islam, soweit ich das vor dem Hintergrund meiner Studien in diesem Bereich feststellen kann. Eine Ausnahme könnten allerdings das, was als "Geheimlehren" der jeweiligen Religionen bezeichnet werden kann, darstellen, also christlich orientierte esoterische Orden und die Sufi-Lehre.
Oliver Klatt
Christian

Beitrag von Christian »

hallo oliver,

ich finde es wichtig, sich auch darüber klar zu werden, dass die idee der "welt-praxis" ihren speziellen historischen und ideologischen hintergrund hat. hilfreich für mich war dabei dieser link:
http://www.buddhanet-de.net/buddha-heut ... oterik.htm

ich grüsse dich freundlich mit einem text des propheten mohamed (570-632):

O Gott, setze Licht in mein Herz,
und Licht in meine Seele,
Licht auf meine Zunge,
Licht in meine Augen,
und Licht in meine Ohren,
setze Licht zu meiner Rechten,
Licht zu meiner Linken,
Licht hinter mir und Licht vor mir,
Licht über mir und Licht unter mir,
setze Licht in meine Nerven
und Licht in mein Fleisch,
Licht in mein Blut,
Licht in mein Haar
und Licht in meine Haut.
Gib mir Licht,
stärke mein Licht,
mach mich zu Licht!


christian
Oliver Klatt
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Beitrag von Oliver Klatt »

Hallo Christian,

der Zusammenhang zwischen deiner Auffassung, dass es wichtig sei, sich auch darüber klar zu werden, dass die Idee der "Welt-Praxis" ihren speziellen historischen und ideologischen Hintergrund habe, und dem Inhalt des Textes, der an der von dir angegebenen Stelle im Netz vorzufinden ist, wird für mich nicht deutlich. Die Inhalte dieses Textes sind mir im Großen und Ganzen bekannt. Ich teile die buddhistische Weltsicht nicht. Demzufolge teile ich auch nicht die spirituelle Grundausrichtung, die der Verfasser dieses Textes hat. Ich teile auch nicht die Auffassung, dass das Usui-System des Reiki buddhistisch ausgerichtet ist. Ich teile nicht die Ansichten von Mark Hosak, die er in seinen Büchern zum Usui-System ausführt. Das Usui-System des Reiki in der Form des Usui Shiki Ryoho ist frei von religiösen und kulturellen Einflüssen jedweder Art. Usui Shiki Ryoho als "Welt-Praxis" hat weder etwas mit den Bestrebungen der Vertreter der Theosophie noch mit denen von Ken Wilber zu tun. Ich sehe da keinen Zusammenhang. Symbole sind eine "universelle Sprache", dabei ist es unerheblich, welcher Tradition sie entstammen, wenn man sie in einen neuen Kontext setzt, was Usui getan hat. Die Tatsache, dass die Lehre und die Praxis des Usui-Systems inkompatibel mit dem katholischen Glauben ist, hat andere Gründe, diese liegen mehr in den Unterschieden bezüglich der grundlegenden Herangehensweise an die Spiritualität als solches.
Mit herzlichem Gruß, Oliver
Christian

Beitrag von Christian »

lieber oliver,

wenn dem so ist, wie du sagst - ich werde längere zeit darüber nachdenken müssen - dann wäre es doch höchste zeit, endlich auch eine eigene sprache zur erklärung und vermittlung von reiki zu entwickeln, die sich nicht an den diversen begriffen religiöser traditionen orientiert. warum macht das eigentlich niemand?

noch was zum katholizismus, zu dessen glühenden verehrern auch ich nicht gehöre. aber man tut ihm wohl unrecht, ihn einfach auf ein dogmenmaschine zu reduzieren. er hat bedeutende mystiker und mystikerinnen hervorgebracht, die einem imaginären dialog - es gibt momente, in denen ich mir solche tischgespräche vorstelle - mit sri aurobindo durchaus gewachsen wären.

freundliche grüße
christian
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Lieber Christian, Lieber (Hallo übrigens) Oliver

Euch beiden danke ich aus tiefem Herzen für diese Unterhaltung.

Euer
Thomas
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Oliver Klatt
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Beitrag von Oliver Klatt »

Lieber Christian,

also was mich angeht, so habe ich nie behauptet, dass der Katholizismus eine "Dogmenmaschine" sei. Ich persönlich finde ihn sogar konsequenter als z. B. den Protestantismus, soll heißen... Wenn ich Christ wär, dann wär ich wohl am ehesten Katholik...:-) Ich habe auch, grundsätzlich betrachtet, gar nichts gegen das ein oder andere Dogma, ich finde, ein Dogma kann sich auch unterstützend auswirken, zeitweise angewandt, bei der spirituellen Entwicklung... Ich mag, wenn ich das so sagen darf, in gewisser Weise auch Papst Benedikt, bzw. seinen Ansatz, die Dinge klar und deutlich so zu erläutern, wie sie im Lichte des katholischen Glaubens erscheinen, damit schafft er klare Positionen und man kann sich besser dafür oder dagegen entscheiden. Und selbstverständlich sind viele großartige Mystiker aus dieser spirituellen Tradition hervorgegangen.

Zu deiner Idee, eine eigene Sprache zur Erklärung und Vermittlung von Reiki bzw. des Usui-Systems des Reiki zu entwickeln: Ich denke, dass das die Aufgabe eines jeden Meisters ist: die Worte zu finden, mit denen er/sie die Lehre und Praxis des Systems vermitteln kann, so dass es zu ihm/ihr passt bzw. seiner/ihrer spirituellen Ausrichtung entspricht (die sich ja auch im Laufe der Zeit ändern kann - Reiki bleibt davon, meiner Erfahrung nach, relativ "unbeeindruckt"). Das Ganze beinhaltet sicherlich einen längeren Weg mit der Lehre des Systems, so würde ich für mich sagen, und ich denke, es ist ein persönlicher, subjektiver Prozess, den man nicht ein für allemal umfassend, d. h. "objektiv", lösen kann.

Oliver
Christian

Beitrag von Christian »

lieber oliver,

ich weiss ja nicht, ob du es weisst.
aber für die probleme, die wir hier diskutieren, gibt es eine historische parallele:

Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
Apostelgeschichte 2;7-13


und von diesem problem handelt die dissertation an der katholisch-theologischen fakultät der universität regensburg , die ich in meinem brief an die bischhofskonferenz (siehe seite7 dieses threads) erwähnte.
ob überhaupt und wenn ja, was für eine antwort kommt, bleibt abzuwarten.

der geist weht wo er will.
christian
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Beitrag von Oliver Klatt »

Lieber Christian,

ich finde es hilfreich, dass du diesen Brief geschrieben hast, und falls es eine Antwort darauf gibt, freue ich mich davon zu erfahren.

Liegt dir die Dissertation vor, so dass du sie z. B. gegen einen Unkostenbeitrag kopieren könntest? (Darf man das? Ist das rechtens? Oder was muss man sonst tun, um diese Dissertation lesen zu können?) Ich würde sie jedenfalls gerne lesen.

Ja, historische Parallelen zu dem, was man gerade tut oder diskutiert, gibt es meistens, es ist erstaunlich, dass wenig von dem, was uns als Menschen im Kern umtreibt, neu ist - und doch muss jeder immer wieder für sich die Dinge klar kriegen und den Prozess für sich selbst ganz durchlaufen, um sich wirklich fundiert weiterzuentwickeln. Es gibt einen schönen Song von den Propellerheads, den sie gemeinsam mit Shirley Bassey aufgenommen haben, er heißt "History Repeating" und bringt diesen Aspekt der sich ewig wiederholenden Zusammenhänge (zum Glück immer in einem neuen Gewand :-) sehr gut auf den Punkt.

Oliver
Christian

Beitrag von Christian »

lieber oliver,

hier der link zum buch


danke für dein interesse
christian
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Beitrag von Oliver Klatt »

Christian, danke für den Link, habe mir das Buch bestellt.
Lieber Gruß, Oliver
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Beitrag von Spiralfrau »

Hallo zusammen,

Ich muss sagen, dass mich dieser ganze Threat tief bewegt.
Warum? Dazu muss ich etwas ausholen.

Ich wurde von meinen Eltern im zarten Alter von 6 Jahren evangelisch getauft.
Meine Eltern hatten beide keinerlei Bezug zum "System" Kirche. Aber es "gehörte einfach dazu" sein Kind taufen zu lassen.
So wuchs ich mit Kindergottesdienst, späterem Konfirmandenunterricht und Konfirmation auf. Und damit gehörte für mich erst mal die "Kirche" der Vergangenheit an.

Ich hatte einen ersten Freund - katholischen Glaubens - dessen Eltern darauf bestanden, dass ich jeden Sonntag mit in die Kirche kam...... das ganze "Brimborium" faszinierte mich einerseits - andererseits war ich - mit 17 - nur genervt.

Ich lernte meinen heutigen Ehemann kennen; ebenfalls katholisch, mit einer sehr "kirchentreuen Familie" im Hintergrund.
Da lernte ich den katholischen Glauben in seiner Gesamtheit kennen. Die Feste des Jahres, die im kirchlichen Rahmen besondere Beachtung fanden. Ich habe einige Jahre als „Evangelsche Norddeutsche“ in einem katholischen Kirchenchor im Schwabenländle gesungen. Hier habe ich die Kraft und Geborgenheit geistlicher Gesänge kennen- und lieben gelernt! Wie „tief“ Musik ins Herz gehen kann!
Wir heirateten - ökumenisch wurden wir getraut - und unsere drei Kinder wurden geboren. Es war wiederum so - der Kreis schließt sich - die Eltern entscheiden über die Taufe! Wir haben uns für den katholischen Glauben entschieden. Mir war es "egal", was auf dem Papier steht! Ich wollte meinen Kindern die Chance geben, sich christlich orientieren zu können - dazu gehörte auch der Besuch in der evangelischen Kirche.
Meine Kinder haben mittlerweile ihren eigenen Weg gefunden, mit der Institution „Kirche“ umzugehen! Dies hat nichts mit „Glauben“ zu tun! Auch mein Mann und ich „glauben“ – müssen dazu aber nicht zwingend in die Kirche gehen! (Ich bin übrigens nie konvertiert – auch wenn meine Schwiegereltern dies gern gesehen hätten)!

Unsere Feier zur Silberhochzeit im letzten Sommer haben wir bewusst in der Kirche mit einem Gottesdienst begonnen! Vor Gott haben wir uns das Wort gegeben „In guten wie in schlechten Zeiten“ – und beide Zeiten haben wir erlebt!

Ja – und nun praktizieren wir Reiki!

„Müssen“ wir nun aus der Kirche austreten? „Dürfen“ wir nur noch dort arbeiten, wo wir konfessionsgebunden, oder eben ohne „Konfession auf dem, Papier“ Willkommen sind? DAS wäre für mich eine Einschränkung in meinem Persönlichkeitsrecht, die ich nur schwer hinnehmen könnte! Ich müsste mich zwischen „Kirchenglauben – gleich welcher Richtung“ und „Reiki“ entscheiden! Lehren wir nicht unsere Reiki-Schüler, dass Reiki ohne Ansehen einer Konfession erlernt und ausgeübt werden kann? Schränken wir uns nicht kolossal ein und stellen uns menschlich gesehen auf einen „Sockel“? Da ist wieder das Wort: DOGMA! Dieses „entweder – oder!“
Nein – ich sehe mich in meinem Sein als Mensch als Christ und als Reiki-Praktizierender. Kann dies wunderbar vereinen. Denn Reiki wohnt in meinem Herzen. Und Gott wohnt in meinem Herzen.

Regina
Zuletzt geändert von Spiralfrau am 02.03.2007, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Regina

* Ich fühle das LICHT, das aus dem HERZEN kommt! *
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Es gibt einen Unterschied: Christlich sein, oder Christ sein, Nur heute ist das anscheinend alles eins. Um Christ zu sein, hat es einen Auftrag und ein Handeln gegeben.

Ist es nicht schön, die welt nach demeigenen Bilde zu gestalten, und wieder das Etikett drauf zu kleben?

Thomas
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