@Ravenwings
Aha. Wenn ich Dir sage, dass sich Deine Erfahrungen nicht auf den Rest der Menschheit übertragen lassen, und detailliert darlege, worin sich meine Erfahrungen von Deinen unterscheiden, wertest Du das als abgeschmettertes Argument. Wenn Du Fragen stellst, die sich nicht in 5 Zeilen beantworten lassen, passt Dir das auch nicht. Wenn ich auf einzelne Aspekte deteillierter eingehe und sie nicht umfassend im Gesamtkontext meiner Erfahrungen erläutere, wird mir das von Dir als Widersprüchlichkeit hingestellt. Und wenn Du meinst, statt über Sachfragen in herablassender Weise über meine Person diskutieren und mich beleidigen zu müssen, wunderst Du Dich, wenn ich Dich nicht mehr ernst nehme und äussere, dass Du Dich damit für mich disqualifizierst. Vielleicht bist Du auch einfach nur unfähig, den Unterschied zwischen einem Argument und einem persönlichen Angriff zu verstehen.
Ravenwings hat geschrieben:Schamanen arbeiten im Einklang mit der Natur, hauptsächlich auf der unteren Ebene durch Traumreisen bzw. schamanische Reisen zum Kraftplatz. Sie nutzen die Elemente für ihre Arbeiten, agieren mit Medizinrädern und die Energien ihrer Krafttiere, sowie die Recourcen der Natur. Alles zum Wohle Gayas und deren Gäste. Im Hier und Jetzt, auf der Erde. Nicht irgendwo in schwindelnder Höhe...
Es sind auch Reisen in die oberen Ebenen möglich, doch werden diese meist genutzt, wenn die unteren Ebene zu keinem oder einem unbefriedigenden Ergebnis führen.
Implantate und sonstige "Vorrichtungen" finden im Schamanismus - weder im nordamerikanisch native noch im afrikanischen, oder gar sibirischen keinerlei Anwendungen.
Das ist auch der einzige Teil Deines Beitrags, bei dem ich einen inhaltlichen Wert erkennen kann.
Was soll denn ein "Kraftplatz" sein? Es gibt Orte, an denen Geister wohnen, die keine (oder nur von ihnen ausgewählte) Menschen in ihrer Nähe wünschen, und Orte, die nur via Astralreise erreichbar sind. Dann gibt es Meditationstechniken, mit denen in einer Fantasiereise ein Ort innerhalb der eigenen Gedanken erreicht werden kann. Ob Du "nur in Deinen Gedanken gereist" oder tatsächlich Deinen Körper verlassen hast, weisst Du nur, wenn Du Dich mit einem anderen Praktiker über Deine Erfahrungen austauschst. Wenn ich mit Geistern ein Wörtchen zu reden habe, will ich meine Ruhe haben und nicht zig Leute um mich herumspringen haben, die mich ablenken. Ich glaube nicht, dass das etwas mit einem "Kraftplatz" zu tun hat.
Materieller Schnickschnack wie Schamanentrommeln, Feuerchen, Schwitzhütten, Masken, Totempfähle usw. sind nur Hilfsmittel, die veränderte Bewusstseinszustände fördern und damit den Zugang erleichtern. Ohne Zugang kann so viel getrommelt werden, wie man will, und es geht garnichts. In einer Stammeskultur hat ein Schamane die Funktion als Traditions- und Wissensbewahrer, Psychotherapeut und Sozialarbeiter; zu diesem Zweck inszeniert er therapeutische Veranstaltungen für den Rest des Stammes, was auch Ritualplätze für die besondere Atmosphäre beinhalten kann. In der modernen Industriekultur fällt diese Rolle weg, weil es genügend Pfarrer, Standesbeamte und therapeutische Berufe gibt, die spirituelle Bedürfnisse befriedigen und Menschen bei der Lösung weltlicher Probleme helfen. Ich halte es auch für gefährlich, bei Leuten, die ich nicht schon jahrelang kenne, eine Show abzuziehen in der Hoffnung, dass ein Placebo-Effekt eine Heilung bewirkt. Dabei weiß man nie, ob man genau das Richtige tut oder richtig auf die Kacke haut und einen Nocebo-Effekt bewirkt. Kräuterkundige werden auch nur noch selten benötigt, wenn der Arzt im nächsten Dorf ist. Insofern fallen viele traditionelle Tätigkeitsbereiche von Schamanen heute weg. Jemanden, der die Geister befragt, wo die Büffel langziehen, braucht man heute auch nicht mehr, wo der Supermarkt um die nächste Ecke ist. Ein Schamane in einer Stammeskultur steht vor dem Problem, dass er soziale Tätigkeiten hat, von denen die Gemeinschaft erwartet, dass er sie in einer bestimmten Form erfüllt. D.h. es gibt bestimmte traditionelle "Standards", nach denen Rituale durchgeführt und über spirituelle Erfahrungen berichtet werden soll. Würde der Schamane von diesen Standards zu sehr abweichen, würde er die Heilwirkung auf seine Stammesgemeinschaft durch seine weltliche Schamanentätigkeit verschenken. Das erklärt den Traditionalismus - und dass Konzepte wie "Implantate" in kulturell eingebundenem Schamanismus nicht vorkommen. Ich kann daher freier erklären und brauche nicht darauf zu achten, mit meiner Wortwahl eine Tradition zu brechen. Viele der Schamanismus-Traditionen sind aus Lebensnotwendigkeiten entstanden und wurden später für sozialhygienische und psychotherapeutische Zwecke beibehalten. Beispielsweise diente das Abräuchern mit Salbei bei den Paläo-Indianern dazu, den Körpergeruch zu überdecken für die Jagd. Später ist das als Reinigungsritual zum Kulturgut geworden.
So weit ich weiß, ist in jeder Kultur, die Schamanen kennt, bekannt, dass Geister Krankheiten hervorrufen und Menschen verhext werden können. Solcher Einfluss von Geistern hinterlässt Spuren am Energiekörper, die je nach Grad der Hellsichtigkeit sichtbar sind; das Implantate-Modell beschreibt diese sichtbaren Spuren sehr gut. Jeder hat ein "Orientierungssystem", in dem er weltlich feinstoffliche Zustände einsortiert. Ich habe fesgestellt, dass das Elemente-Modell oder das Medizinrad-Modell dafür bei weitem nicht differenziert genug ist. Das Modell mit den Implantaten ist für mich persönlich in der Praxis sinnvoller, weil es die Funktionsweisen beschreibt und nicht nur Qualitäten wie "Erde". Ein Erklärungsmodell kann immer nur so gut sein wie die feinstoffliche Wahrnehmung einer Person. Manche spüren nur vage Energien und können verschiedene "Geschmacksrichtungen" unterscheiden. Andere sehen Symbole in diesen Energien, können ihren Zweck und ihre Wirkung beschreiben und kriegen ganze Unterhaltungen mit Geistern ins Bewusstsein. Über Vergleiche zwischen diesen Erklärungsmodellen kann man Monatelang abendfüllende Diskussionen haben. Mit Forennutzer Kersti hatte ich genügend solcher Diskussionen einschließlich "Vergleichs-Hellsehen", so dass ich weiß, wovon sie redet, wenn sie bestimmte Worte benutzt.
Für jemanden, der nur eine "Schamanen-Ausbildung" mit einem wilden Sammelsurium an Praktiken aus diversen Kulturen in Wochenendseminaren gemacht hat und keinen Ruf (Schamanenkrankheit mit weitestgehender Zerstörung der bisherigen Persönlichkeit) erhalten hat, ist auch nur schwer nachvollziehbar, dass der alltägliche Umgang mit Geistern die schamanische Arbeit ausmacht und nicht Herumtrommeln, Feuerlauf, "back to the roots"-Feeling, Federn sammeln und spiritueller Affenzirkus in der Natur. Kernstück schamanischen Arbeitens ist es, gute Beziehungen zu den eigenen Schutzgeistern zu pflegen, weitere Schutzgeister für sich zu gewinnen und gute Beziehungen zu Geistern in der Umgebung (Naturgeister am Wohnort, aber auch Schutzgeister von Angehörigen und Freunden) aufzubauen und zu pflegen. Im Idealfall arrangiert man sich gütlich mit allen Geistern - und im schlimmsten Fall muss man auf den Putz hauen, um größeren Schaden zu verhindern. Alle schamanischen Praktiken richten sich darauf aus. Die von Dir erwähnten schamanischen Reisen sind zwei Praktiken: Divination (also "Hellsehen" - feinstoffliche Wahrnehmungen ins Bewusstsein kriegen mit und ohne Hilfsmittel) und Astralreisen. Man arbeitet nicht mit "Energien" der Krafttiere, sondern interagiert mit den Krafttieren und gestaltwandelt auf Astralreisen. Ein Krafttier ist ein Schutz- und Lehrgeist in Tiergestalt; es gibt aber auch Mischwesen und diese sind bereits von der steinzeitlichen Höhlenmalerei bekannt. Dann gibt es noch so etwas wie das "wahre Wesen" eines Schamanen - und das kann als Tier oder Mischwesen erscheinen. Die Aufgabe der Krafttiere ist es, während der Schamanenkrankheit dieses "wahre Wesen" so weit wie möglich freizulegen und alles an Energien und Selbstbeschränkungen von diesem und früheren Leben zu entfernen. D.h. es wird alles zerstört, was derjenige in seinem Energiekörper während dieses und früherer Leben aufgebaut hat und was andere ihm gegeben haben. Das Wissen bleibt, nur die Formen werden zerstört. Eine weitere Aufgabe der Krafttiere ist es, dafür zu sorgen, dass dieses "wahre Wesen" mit seinen Geister-Verwandten Kontakt aufnimmt und auf das Wissen seiner Vorfahren zugreifen kann (und damit ist nicht die körperliche Familie gemeint). Mit den "Energien" von Krafttieren oder Geistern herumzuspielen ist Missbrauch selbiger. Wer sowas macht, verliert die Unterstützung seines Krafttiers. Für "Energie-Arbeiter", die Energien benutzen und mit Energien herumwerfen wollen, scheint gerade dieser Punkt nur schwer nachvollziehbar zu sein. Ich habe schon mehrere Geister erlebt, die sich bei mir beschwert haben, weil irgendwelche Menschen sie mit Energien bekleistert haben, die sie für "Reiki" oder "Licht" oder "Liebesenergie" oder "positive Energien" oder sonstiges hielten. Deshalb bin ich kein Freund vom "Kraftplatz-Tourismus" der Weißlicht-Esoterik!
Es gibt drei Ebenen und nicht nur zwei. Die mittlere Ebene ist einfach die Erdebene und kann ganz normal ausserkörperlich bereist werden; die meisten Menschen, die Astralreisen machen, scheinen nur auf der mittleren Ebene zu reisen. Die obere Ebene ist das, was ein Energie-Arbeiter vermutlich als "hohe Ebenen" bezeichnen würde mit hochfrequenten Schwingungen und Lichtwesen. Die untere Ebene ist nicht Erdniveau, sondern darunter - also Tieffrequenz-Niveau. Ein Schamane reist nicht nur auf Erdniveau (der mittleren Ebene), sondern auch nach oben und nach unten. Die Reisen in die unteren Ebenen sind nur bei den meisten Schamanen selten und daher ist dieser Fakt weniger bekannt. Da ich in der Regel keine Probleme mit Naturgeistern habe und die meisten Geister in meiner näheren Umgebung bereits fachkundige Hilfe von anderen Geistern haben, brauche ich nur wenig auf der mittleren Ebene zu reisen. Erdgebundene Seelen und Seelenabspaltungen von Lebenden sind meist auf der mittlere Ebene - d.h. die meiste "Heilerarbeit" findet auf der mittleren Ebene statt. Für Heilzwecke muss man nur auf die obere und untere Ebene, wenn jemand einen der Geister dort verärgert hat. Manchmal kommen Geister aus der oberen und unteren Ebene auf die mittlere Ebene und nehmen Tiergestalt an oder die Gestalt mythologischer Wesen. Ich bin früher oft in die untere Ebene gereist; heute mache ich das nur noch selten und bitte stattdessen häufiger befreundete zuverlässige Geister, etwas auszurichten oder Informationen einzuholen. Ich habe sehr viele unerledigte Geschäfte mit Geistern der unteren Ebene und sie geben mir persönlich sehr viel. Zu diesen Geistern habe ich auch einfach mehr Bezug als zu den Geistern der oberen Ebene. Andere Schamanen kommen eher mit den Geistern der oberen Ebene zurecht, die Lichtarbeiter als Lichtwesen einsortieren würden, und belästigen die Geister der unteren Ebenen nicht ohne grosse Not. Das ist aus ihrer Perspektive auch eine weise Entscheidung. Solche Geister der unteren Ebene sind nicht besonders zugänglich und oft auch nicht sehr umgänglich; für viele Menschen ist es nicht ratsam, sich mit ihnen zu beschäftigen. Diese Geister der unteren Ebenen werden beispielsweise in der nordischen Mythologie als Thursen beschrieben, die jüdische Mythologie ist reich an Dämonen, die Kabbalisten kennen nicht nur den Baum des Lebens, sondern auch den Baum des Todes, die Magier des europäischen Mittelalters kennen nicht nur Engel, sondern auch Dämonen, es gibt eine Unterwelt in der Mythologie des alten Ägyptens, in der die Verkörperung des Bösen mit kleineren Geistern regiert (offiziell wurden diese Wesen nicht im alten Ägypten verehrt, aber dafür mit Bannritualen bedacht und es gab Schutz-Segen, die Seelen der Toten schützen sollten), ... ich war überrascht, als mir einige Fundstücke im Internet von Menschen, die sich mit Schwarzer Ritualmagie beschäftigen, sehr bekannt vorkamen - und noch überraschter, als mehrere Geister mir mitteilten, dass sie in verschiedenen Kulturen unter verschiedenen Namen bekannt sind und dort zu den Bösewichten gerechnet werden. Ich bin ein neugieriger Mensch und frage auch Geister, wer wen kennt und was von welchen Dingen hält. Wer keine blöden Fragen stellt, kommt nicht zu "ungewöhnlichen" Erkenntnissen.
Es gibt kein "Wohl Gayas und deren Gäste", sondern nur das Wohl aller und das Wohl einzelner. Die Frage ist: Wer profitiert, was sind die Synergieeffekte und die Folgen? Alles, was zum Schaden auch nur eines einzigen (!) Geistes oder Lebewesen ist, ist schlecht. Im weltlichen Leben lässt es sich nicht vermeiden, andere zu schädigen. Was den Umgang mit Energien und Geistern anbelangt, lässt es sich schon vermeiden. Aus dem Grund berät sich ein Schamane auch mit Geistern, wenn er die Wahl hat, ob er handeln kann oder nicht. Und aus demselben Grund kotzt es mich an, wie leichtsinnig Lichtarbeiter und Reiki-Menschen mit Energien in der Gegend herumballern, deren Wirkung sie nich abschätzen können.