Wie versprochen hier die Antwort von Greenpeace:
"Zunächst einige Bemerkungen zu der Studie, über die vom ORF berichtet wird.Dieses ist keine offizielle Studie des Pentagon, wie es in den Presseberichten häufig erscheint. Die Autoren wurden zwar von jemandem aus dem Pentagon beauftragt, es ist aber keine offizielle Stellungnahme des US Verteidigungsministeriums.
Der Ansatz der Studie war, von einem bestimmten Szenario ausgehend, die Folgen der Klimaveränderungen für die Sicherheit der USA zu untersuchen. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten dieses Szenarios oder eine Prognose darüber, ob und wann es eintreten wird, wird nicht näher beschrieben. Das Szenario geht von einem schlagartigen Temperaturanstieg innerhalb der nächsten ca. 20 Jahre aus, nicht von einer allmählichen Erhöhung, wie sie wahrscheinlicher zu erwarten ist. Dieses Szenario der Studie halten wir für unrealistisch.
Durchaus realistisch sind hingegen die dargestellten Auswirkungen, auch wenn deren zeitliches Auftreten nicht einzuschätzen ist. Mit den genannten Auswirkungen muss jedoch gerechnet werden. Es ist durchaus möglich, dass der Golfstrom abreisst, das wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Dieses wird allerdings nicht die erste und für die nächsten Jahre auch nicht die wichtigste Folge der Klimaveränderungen sein. In den nächsten Jahren werden uns andere Folgen beschäftigen, wie z.B. die verstärkt auftretenden Extremwetterereignisse (Stürme, Dürren, Hochwasser), oder die schmelzenden Gletscher an den Polen und in den Gebirgen. Dieses sind die aktuellen Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung, die unserer Meinung nach schon bedrohlich genug sind. Aber langfristig muss auch mit den beschriebenen dramatischen Auswirkungen gerechnet werden. Es können sogar noch weitere Auswirkungen auftreten, die durch Rückkoppelungsmechanismen zwischen den einzelnen Effekten entstehen und von der Studie nicht berücksichtigt werden.
Es sollte auch bedacht werden, dass der Bericht zu einem bestimmten Zweck erstellt wurde. Er behandelt sicherheitsrelevante Belange von Klimaveränderungen für ein bestimmtes, festgelegtes Szenario. In dem Bericht geht es nicht um eine wissenschaftliche Analyse der Klimaveränderungen an sich, so werden keine Ursachen für die Klimaveränderungen benannt und es gibt auch keinen Lösungsansatz für dieses Problem. Und der Bericht hat nicht den Anspruch ein realistisches Szenario zu entwerfen oder gar die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Klimafolgeschäden abzuschätzen.
Aus unserer Sicht ist das Thema Klimawandel und globale Erderwärmung
bereits seit Jahren in den Medien präsent und es wird immer wieder darüber berichtet. Wir sind ja bereits mittendrin und bekommen die Folgen bereits zu spüren. Denken Sie an die Überschwemmungen, Dürren und Stürme, die in den letzten Jahren gehäuft auftreten. Auch der neueste Film von Roland Emmerich 'The day after tomorrow' behandelt beispielsweise dieses Thema (auch hier sind jedoch die Folgen aus dramaturgischen Gründen zeitlich stark gerafft) . Greenpeace arbeitet seit vielen Jahren zu diesem Thema, macht auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam und begleitet die internationalen politischen Bemühungen für einen wirksamen Klimaschutz. Auf unserer Internetseite
www.greenpeace.de finden Sie unter dem Buchstaben K - Klima im Wandel viele weitere Informationen zu den verschiedenen Aspekte dieses Themas.
Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen und Ihre Fragen beantworten.
Freundliche Grüße
Ruth Drenckhan"
LG StilleWasser