Fluß des Lebens
- Marjellchen
- Reiki-Teelicht
- Beiträge: 14
- Registriert: 20.07.2004, 16:16
Der Fluss des Lebens ist nicht wirklich greifbar.
Wahrscheinlich ist damit das ganze SEIN gemeint.
Wir Menschen greifen am allermeisten aller Geschöpfe ein in diesen Fluss.
Gestalten und walten, haben oft verlernt, nach innen zu horchen und uns dem Gegebenen, unserem Natur-Ich und dem Natur-Es /dem Göttlichen zu vertrauen oder nachzugehen.
Wer es geschafft hat, im Fluss des Lebens leicht zu sein und anstoßfrei / verletzungsarm mitzuschwimmen, muss wohl wahrhaft gesund und glücklich sein. Womit ich nicht die totale Anpassung meine sondern das gesunde Aufnehmen und Abgeben von Energien und allem, was uns durchdringt.
Dazu zählt für mich das Finden meiner selbst und meiner Aufgabe im Hier und Jetzt.
liebe Grüße
Wahrscheinlich ist damit das ganze SEIN gemeint.
Wir Menschen greifen am allermeisten aller Geschöpfe ein in diesen Fluss.
Gestalten und walten, haben oft verlernt, nach innen zu horchen und uns dem Gegebenen, unserem Natur-Ich und dem Natur-Es /dem Göttlichen zu vertrauen oder nachzugehen.
Wer es geschafft hat, im Fluss des Lebens leicht zu sein und anstoßfrei / verletzungsarm mitzuschwimmen, muss wohl wahrhaft gesund und glücklich sein. Womit ich nicht die totale Anpassung meine sondern das gesunde Aufnehmen und Abgeben von Energien und allem, was uns durchdringt.
Dazu zählt für mich das Finden meiner selbst und meiner Aufgabe im Hier und Jetzt.
liebe Grüße
lieber thomas,
an anderem zusammenhang hast du geschrieben:
ich habe einen text gefunden, der die dinge anschaulich aus buddhistischer sicht erklärt. er folgt im anschluss. magst du, falls du dich in diesem forum noch äussern magst, erklären, wie die sichtweise der druiden ist - ähnlich oder ganz anders?
vielleicht wäre aber auch ein schweigen die bessere antwort.
es grüßt dich
christian
und hier dere text:
Im Buddhismus verwenden wir die Ausdrücke "Selbst" und "Nicht-Selbst", und daher ist es wichtig, zu verstehen, was genau mit diesem "Nicht-Selbst", Anatta, gemeint ist, selbst wenn es sich zuerst nur um eine rein gedankliche Vorstellung handelt, denn der innere Kern der Buddhalehre dreht sich um diesen Begriff. Die Anatta-Lehre ist nur der Lehre des Buddha eigen. Niemand, kein anderer spiritueller Lehrer, hat Nicht-Selbst auf genau diese Weise ausgedrückt. Und dadurch, dass es von ihm auf diese Weise ausgedrückt wurde, ist es möglich geworden, darüber zu sprechen. Viel ist über Nicht-Selbst geschrieben worden; aber um es zu verstehen, muss man es erfahren. Genau das ist das Ziel der Lehre: die Erfahrung von Nicht-Selbst. Und doch muss man, um Nicht-Selbst erfahren zu können, erst einmal das Selbst vollständig kennen. Wirklich kennen. Denn sofern wir nicht wissen, was dieses Selbst ist, dieses Selbst, das wir "Ich" nennen, ist es unmöglich zu wissen, was es bedeutet, zu sagen "da gibt es kein Selbst". Um etwas weggeben zu können, müssen wir es erst einmal vollständig in der Hand haben.
Wir versuchen ständig, das Selbst neu zu bestätigen. Was ja schon zeigt, dass dieses "Selbst" eine sehr brüchige und ziemlich flüchtige Sache sein muss, denn wenn es das nicht wäre, warum müssten wir es dann ständig neu bestätigen? Warum haben wir ständig Angst, dass das "Selbst" bedroht sein könnte, dass es nicht sicher sein könnte, dass es nicht bekommen könnte, was es zum Überleben braucht? Wenn es wirklich so ein stabiles, festes Gebilde wäre, wie wir glauben, würden wir uns nicht so oft bedroht fühlen.
Wir bestätigen das "Selbst" immer und immer wieder durch Identifizierung. Wir identifizieren uns mit einem bestimmten Namen, einem Alter, einem Geschlecht, einer Fähigkeit, einem Beruf. "Ich bin Rechtsanwalt, ich bin Arzt. Ich bin Buchhalter. Ich bin Student." Und wir identifizieren uns mit den Personen, an denen wir hängen. "Ich bin ein Ehemann, ich bin eine Ehefrau, ich bin eine Mutter, ich bin eine Tochter, ich bin ein Sohn." Nun, sprachlich gesehen, müssen wir "Ich" und "Selbst" so verwenden -- aber es geht über das rein Sprachliche hinaus. Wir denken wirklich, dass dieses "Selbst" das ist, was wir sind. Wir glauben wirklich daran. Es gibt keinen Zweifel in uns, dass dieses "Selbst" das ist, was wir sind. Wenn irgend einer dieser Faktoren bedroht ist, wenn eine Ehefrau zu sein bedroht ist, wenn eine Mutter zu sein bedroht ist, wenn ein Rechtsanwalt zu sein, ein Lehrer zu sein bedroht ist -- oder wenn wir die Personen verlieren, die es uns erlauben, dieses "Selbst" aufrecht zu erhalten -- was für eine Tragödie!
Die Selbst-Identifikation wird unsicher und für "mich" wird es schwierig zu sagen: "schau mich an", "das bin ich". Lob und Tadel sind genauso. Lob bestätigt "mich". Tadel bedroht "mich". Also mögen wir das Lob und lehnen den Tadel ab. Das Ego ist bedroht. Ruhm und Schande -- das gleiche. Gewinn und Verlust. Wenn wir gewinnen, wird das Ego größer; wenn wir verlieren, wird es etwas kleiner. So stecken wir ständig in einem Dilemma und leben in ständiger Furcht. Das Ego könnte ja ein kleines bisschen von seiner Großartigkeit verlieren. Irgend jemand könnte es etwas kleiner machen. Uns allen passiert so etwas. Irgend jemand gibt uns gewiss irgendwann für irgendetwas die Schuld. Selbst dem Buddha wurde von manchem etwas vorgeworfen.
Nun ja, der Vorwurf, der uns gemacht wird, ist nicht das Problem. Das Problem ist unsere Reaktion. Das Problem ist, dass wir uns kleiner fühlen. Das Ego hat es schwer, sich wieder aufzurichten. Was wir dann gewöhnlich machen, ist, dass wir Gegenvorwürfe erheben und dadurch das Ego des Gegenübers auch ein Stückchen kleiner machen.
Die Identifikation mit dem, was wir tun und was wir haben, Besitz oder Personen, was immer es auch jeweils sei, ist, so glauben wir, für unser Überleben notwendig. Das Überleben des "Selbst". Wenn wir uns nicht mit diesem oder jenem identifizieren, kommen wir uns vor wie im freien Fall. Deswegen ist es so schwierig, bei der Meditation das Denken einzustellen. Weil es ohne Denken keine Identifikation gäbe. Wenn ich nicht denke, womit identifiziere ich mich dann? Es ist schwierig, in der Meditation zu einem Stadium zu kommen, wo es tatsächlich nichts mehr gibt, womit man sich identifizieren kann.
Auch Glücklichsein kann Identifikation sein. "Ich bin glücklich." "Ich bin unglücklich." Weil wir so stark am Überleben hängen, können wir mit dem Identifizieren nicht aufhören. Wenn diese Identifikation eine Frage von Tod oder Leben für das Ego wird, was es gewöhnlich ist, dann wird die Angst vor dem Verlust so groß, dass wir ständig in einem Zustand der Furcht sein können. Ständig in Angst davor, entweder unsere Besitztümer zu verlieren, die uns zu dem machen, was wir sind, oder die Personen, die uns zu dem machen, was wir sind. Wenn wir keine Kinder haben, oder wenn sie alle sterben, sind wir keine Mutter mehr. Also steht Angst an oberster Stelle. Das gleiche gilt für alle anderen Identifikationen. Keine sehr friedvolle Lebensweise, und was ist schuld daran? Nur eines: Ego, das Verlangen, zu sein.
Diese Identifikation führt natürlich zu dem Verlangen, zu besitzen. Und das Besitzen führt zur Bindung. Was wir haben, womit wir uns identifizieren, daran hängen wir. Dieses Festhalten und Festklammern macht es äußerst schwierig, einen freien, offenen Standpunkt einzunehmen. Diese Art des Festhaltens, egal, woran wir hängen -- nicht unbedingt Autos oder Häuser, noch nicht einmal Personen -- aber an Ansichten und Meinungen hängen wir bestimmt. Wir hängen an unserer Weltanschauung. Wir hängen an der Vorstellung, was uns glücklich machen wird. Vielleicht hängen wir an der Vorstellung, wer dieses Universum geschaffen hat. Woran wir auch hängen, selbst wie die Regierung das Land führen sollte, das alles macht es äußerst schwierig, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind. Einen offenen Geist zu haben. Und nur ein offener Geist kann neue Vorstellungen und neue Erkenntnisse aufnehmen.
Der Buddha verglich seine Zuhörer mit vier verschiedenen Arten von Tongefäßen. Das erste Tongefäß hat Löcher im Boden. Wenn man Wasser hineingießt, fließt es sofort wieder heraus. Anders gesagt, was immer man solche Personen lehrt, ist verschwendet. Das zweite Tongefäß verglich er mit einem, das Sprünge hat. Wenn man Wasser hineingießt, sickert es heraus. Diese Leute haben kein Erinnerungsvermögen. Sie können zwei und zwei nicht zusammenzählen. Sprünge im Verständnis. Den dritten Zuhörer verglich er mit einem Gefäß, das bereits vollständig gefüllt ist. Man kann kein Wasser hineingießen, weil es schon randvoll ist. Solche Menschen sind so voll mit Ansichten, dass sie nichts Neues mehr lernen können. Aber hoffentlich sind wir die vierte Art. Leere Gefäße ohne Löcher oder Sprünge. Vollkommen leer.
Ich behaupte mal, das sind wir nicht. Aber vielleicht leer genug, um genügend aufzunehmen. Leer zu sein auf diese Weise, leer an Ansichten und Meinungen, das bedeutet, nicht festzuhalten. Sogar nicht daran festzuhalten, was wir für die Wirklichkeit halten. Was immer wir auch für die Wirklichkeit halten, ist es das gewiss nicht, denn wenn es das wäre, würden wir keinen einzigen Augenblick lang unglücklich sein. Wir würden niemals das Gefühl haben, irgend etwas zu vermissen. Wir würden niemals das Gefühl haben, dass es uns an Gesellschaft, an Eigentum mangelt. Wir würden uns niemals enttäuscht oder langweilig fühlen. Wenn wir uns je so fühlen, dann ist das, was immer wir für wirklich halten, genau das nicht. Die wahre Wirklichkeit ist vollkommene Erfüllung. Wenn wir nicht vollkommen erfüllt sind, dann sehen wir nicht die ganze Wirklichkeit. Daher ist jede Ansicht, die wir haben können, entweder falsch oder nur teilweise richtig.
Weil sie falsch ist oder nur teilweise richtig, und vom Ego begrenzt, müssen wir ihr mit Misstrauen begegnen. Alles, woran wir uns festhalten, bindet uns an sich. Wenn ich mich an ein Tischbein klammere, komme ich unmöglich zur Tür hinaus. Ich kann mich überhaupt nicht bewegen. Ich sitze fest. Erst, wenn ich loslasse, habe ich die Möglichkeit, hinauszukommen. Jede Identifikation, jeder Besitz, an dem man sich festhält, verhindert es, dass wir die transzendentale Wirklichkeit erreichen können. Nun sehen wir das Festhalten recht leicht, wenn wir uns an Dinge und Personen klammern, aber wir können nicht leicht sehen, warum die fünf Khandas die fünf Gruppen des Festhaltens genannt werden. So heißen sie, und in der Tat sind sie es, an die wir uns am meisten klammern. Lückenlos geht dieses Festhalten. Wir halten nicht einmal inne und denken nach, wenn wir den Körper betrachten, und wenn wir den Geist betrachten, oder wenn wir Gefühl, Wahrnehmung, geistige Gebilde und Bewusstsein betrachten -- vedana, sañña, sankhara, und viññana. Wir betrachten diese Geist-Körperlichkeit, nama-rupa, und wir bezweifeln nicht einmal die Tatsache, dass dies mein Gefühl, meine Wahrnehmung, meine Erinnerung, meine Gedanken, und mein Erleben meines Bewusstseins sind. Und niemand beginnt zu zweifeln, bis er anfängt, zu sehen. Und für dieses Sehen brauchen wir einiges an leerem Raum außerhalb von Ansichten und Meinungen.
Festhalten ist das größte Besitzenwollen, die größte Bindung, die wir haben. Solange wir festhalten, können wir die Wirklichkeit nicht sehen. Wir können die Wirklichkeit nicht sehen, weil das Festhalten im Weg ist. Das Festhalten färbt alles ein, was wir auch für wahr halten. Jetzt ist es aber nicht möglich, einfach zu sagen: "In Ordnung, ich höre mit dem Festhalten auf." Das können wir nicht. Der Vorgang des Auseinandernehmens des "Ich", nicht mehr zu glauben, dass dies hier ein Ganzes ist, geht nur allmählich vor sich. Aber wenn Meditation überhaupt Nutzen und Erfolg hat, dann muss sich zuallererst zeigen, dass es einen Geist gibt und einen Körper gibt. Da ist keine geschlossene Einheit, die ständig in Übereinstimmung handelt. Es gibt den Geist, der denkt und den Körper handeln lässt. Das ist der erste Schritt, um sich etwas deutlicher kennen zu lernen. Und dann können wir feststellen "Das ist ein Gefühl" und "Ich gebe diesem Gefühl einen Namen", was Erinnerung und Wahrnehmung bedeutet. "Das ist der Gedanke den ich zu diesem Gefühl habe. Der Gedanke ist aufgekommen, weil die Geist-Bewusstheit mit dem aufsteigenden Gefühl in Berührung gekommen ist."
Nehmt die vier Teile der Khandas, die zum Geist gehören, auseinander. Wenn wir das tun, während es geschieht -- nicht jetzt, wenn wir daran denken -- sondern während es geschieht, dann erhalten wir eine Ahnung davon, dass das nicht wirklich ich bin, dass das Erscheinungen sind, die auftauchen, einen Augenblick verweilen, und dann vergehen. Wie lange bleibt die Geist-Bewusstheit bei einem Objekt? Und wie lange dauern Gedanken? Und haben wir sie wirklich eingeladen?
Das Festhalten, das Festgehaltene, sie lassen das Ego auftauchen. Wegen des Festhaltens erscheint die Vorstellung des "Ich", und dann gibt es mich und all die Probleme, die ich habe. Ohne mich, gäbe es da Probleme? Wenn da niemand in meinem Inneren sitzt -- wie wir es glauben --, der da Ich oder Hans oder Helga genannt wird, wer hat dann das Problem? Die Khandas haben keine Probleme. Die Khandas sind nur Vorgänge. Es sind Erscheinungen, das ist alles. Sie gehen einfach weiter und weiter und weiter. Aber weil ich sie ergreife und versuche, mich an ihnen festzuhalten, und sage: "Ich bin das, ich fühle das, ich will das", dann tauchen Probleme auf.
Wenn wir wirklich vom Leiden loskommen wollen, voll und ganz, dann muss das Festhalten weg. Der spirituelle Weg ist niemals der Weg des Erlangens; er ist immer der des Loslassens. Je mehr wir loslassen, um so mehr leeren, offenen Raum gibt es für uns, um die Wirklichkeit zu sehen. Weil das, was wir loslassen, nicht mehr da ist, gibt es die Möglichkeit, sich einfach zu bewegen, ohne an den Ergebnissen der Bewegung zu hängen. Solange wir an den Ergebnissen unseres Handelns festhalten, solange wir an den Ergebnissen unseres Denkens festhalten, so lange sind wir gebunden, eingeengt.
Nun gibt es noch eine dritte Sache, die wir tun: wir haben den Wunsch, etwas oder jemand zu werden. Den Wunsch, ein hervorragender Meditationsmeister zu werden. Den Wunsch, ein Hochschulabsolvent zu werden. Den Wunsch, etwas zu werden, was wir nicht sind. Und dieses Werden hält uns vom Sein ab. Wenn wir vom Sein getrennt sind, können wir nicht auf das achten, was wirklich da ist. Dieses ganze Werden ist, natürlich, in der Zukunft. Da alles, was in der Zukunft liegt, nur Spekulation ist, leben wir in einer Traumwelt. Die einzige Wirklichkeit, derer wir gewiss sein können, ist dieser gegenwärtige Augenblick; und dieser gegenwärtige Augenblick, wie ihr sicher bemerken könnt -- ist bereits vorbei, und dieser ist vorbei, und der nächste ist auch schon vorbei. Seht zu, wie sie alle vorbeigehen! Das ist die Unbeständigkeit von allem. Jeder Augenblick geht vorbei, aber wir klammern uns daran, versuchen uns daran festzuhalten. Versuchen, daraus Wirklichkeit zu machen. Versuchen, daraus Sicherheit zu gewinnen. Versuchen, sie zu etwas zu machen, was sie nicht sind. Seht zu, wie sie alle vorbeigehen. Wir können es garnicht so schnell sagen, wie es geschieht.
Es gibt nichts Sicheres. Nichts zum Festhalten, nichts Festes. Das ganze Universum fällt ständig auseinander und kommt wieder zusammen. Und das schließt den Geist und den Körper ein, die wir "Ich" nennen. Ihr mögt das glauben oder nicht, es macht keinen Unterschied. Um es zu wissen, muss man es erfahren; wenn man es erfährt, ist es vollkommen klar. Was man erfährt, ist vollkommen klar. Keiner kann es ableugnen. Sie mögen es versuchen, aber ihre Einwände sind sinnlos, denn man hat es ja erfahren. Es ist, wie wenn man in die Mango beißt; dann kennt man ihren Geschmack.
Um es zu erfahren, braucht man die Meditation. Ein gewöhnlicher Geist kann nur gewöhnliche Begriffe und Vorstellungen fassen. Wenn man außergewöhnliche Erfahrungen und Vorstellungen verstehen und erfahren möchte, braucht man einen außergewöhnlichen Geist. Ein außergewöhnlicher Geist ergibt sich durch innere Sammlung. Die meisten Meditierenden haben ein Stadium erfahren, das von ihrem gewohnten abweicht. Also ist es nicht mehr gewöhnlich. Aber wir müssen das weit über das Anfangsstadium hinaus verstärken. Bis zu dem Punkt, wo der Geist wirklich außergewöhnlich ist. Außergewöhnlich in dem Sinne, dass er sich überall dorthin lenken kann, wo er möchte. Außergewöhnlich in dem Sinne, dass er durch alltägliche Ereignisse nicht mehr aus der Ruhe gebracht wird. Wenn der Geist fähig zur inneren Sammlung ist, dann erlebt er Zustände, die er vorher nicht gekannt hat. Die Erkenntnis, dass das Universum ständig auseinander fällt und wieder zusammen kommt, ist eine meditative Erfahrung. Dazu braucht es Übung, Ausdauer und Geduld. Und wenn der Geist ungestört und unbewegt ist, tauchen Gelassenheit, Gleichmut und innerer Friede auf.
An diesem Punkt versteht der Geist die Vorstellung der Unbeständigkeit so tiefgehend, dass er sich selbst als völlig unbeständig erkennt. Und wenn man den eigenen Geist als völlig unbeständig erlebt, ergibt sich eine Verschiebung in der Art, wie man die Welt sieht. Ich vergleiche diese Verschiebung gerne mit einem Kaleidoskop, mit dem Kinder spielen. Eine leichte Berührung, und man erhält ein anderes Bild. Nur eine leichte Verschiebung, und alles sieht völlig anders aus.
Nicht-Selbst wird erfahren durch den Aspekt der Unbeständigkeit, durch den Aspekt der Unzulänglichkeit, und durch den Aspekt der Leere. Leer von was? Der Ausdruck "Leere" wird so häufig missverstanden, weil er als Begriff gesehen wird, und dann sagt man: "was ist mit leer eigentlich gemeint?" Alles ist doch da: Personen sind da, und ihre Eingeweide, Gedärme und Knochen sind da, ihr Blut ist da, alles ist voller Sachen -- und der Geist ist auch nicht leer. Er enthält Vorstellungen, Gedanken, Gefühle. Und selbst wenn die nicht da sind, was soll das heißen, Leere? Das einzige, was leer ist, ist doch, wenn eine Sache leer ist.
Es gibt keine spezifische Wesenheit in irgendetwas. Das ist Leere. Das ist das Nichts-Sein. Dieses Nichts-Sein wird auch in der Meditation erfahren. Es ist leer, ohne spezifische Person darinnen, ohne spezifische Essenz, ohne irgendetwas, was ihm Bestand verleiht, sogar ohne irgendetwas, was irgendwie wichtig wäre. Alles ist im Fluss. Das ist also die Leere. Und diese Leere ist in allem zu erkennen; auch in sich selbst zu erkennen. Und das wird Anatta, Nicht-Selbst, genannt. Leer von Essenz. Da ist niemand drinnen. Das existiert alles nur in der Vorstellung. Zuerst fühlt sich das sehr unsicher an.
Diese Person, die mir bisher so wichtig war, diese Person, die das und jenes erreichen will, diese Person, die mir Sicherheit geben wird, die mein Garant für ein glückliches Leben sein wird -- sobald ich diese Person gefunden habe -- gibt es diese Person garnicht wirklich. Was für eine Furcht einflößende, Unsicherheit erzeugende Vorstellung das ist! Was für ein Gefühl der Angst da aufsteigt! Aber tatsächlich ist es genau umgekehrt. Wenn man diesen Schrecken akzeptiert und aushält und ihn überwindet, gelangt man zu ganz und gar vollkommener Erleichterung und Befreiung.
Ich gebe euch ein Gleichnis: Stell dir vor, du besitzt ein wertvolles Juwel, so wertvoll, dass du darauf vertraust, wenn harte Zeiten für dich kommen, dass es dir wieder aufhilft. Es ist so wertvoll, dass du es als deine Sicherheit nehmen kannst. Du vertraust keinem. Also hast du einen Safe in deinem Haus, und da hinein sperrst du das Juwel. Jetzt hast du also viele Jahre hart gearbeitet und glaubst, du hast einen Urlaub verdient. Aber jetzt, was tun mit dem Juwel? Offensichtlich kannst du es nicht mitnehmen in den Urlaub am Meer. Also kaufst du neue Schlösser für die Türen zu deinem Haus, verrammelst die Fenster und alarmierst deine Nachbarn. Du erzählst ihnen von dem geplanten Urlaub und bittest sie, auf das Haus aufzupassen -- und den Safe darin. Natürlich, sagen sie, sie machen das. Du solltest also ganz beruhigt sein, und so geht es los in deinen Urlaub.
Du fährst ans Meer, und es ist wunderbar. Fabelhaft. Die Palmen wiegen sich im Wind, und dein Platz am Strand ist hübsch und sauber. Die Wellen sind warm, und alles ist prächtig. Am ersten Tag amüsierst du dich ausgezeichnet. Aber am zweiten Tag kommen die ersten Zweifel; die Nachbarn sind ja nette Leute, aber manchmal gehen sie ja weg und besuchen ihre Kinder. Sie sind nicht immer zuhause, und in letzter Zeit gab es doch so eine Einbruchswelle in der Nachbarschaft. Am dritten Tag bist du überzeugt, dass etwas Schlimmes passieren wird, und du fährst nach Hause. Du betrittst dein Haus und öffnest den Safe. Alles in Ordnung. Du gehst zu den Nachbarn, und sie fragen dich: "Warum bist du zurückgekommen? Wir haben doch auf dein Haus aufgepasst. Du hättest nicht zurückkommen brauchen. Alles ist bestens."
Nächstes Jahr das gleiche wieder. Wieder sprichst du mit deinen Nachbarn. "Diesmal bleibe ich wirklich den ganzen Monat weg. Ich brauche diesen Urlaub, weil ich so hart gearbeitet habe." Und sie sagen wieder: "Absolut kein Grund zur Sorge, geh nur. Geh an den Strand." Also verrammelst du wieder die Fenster, schließt die Türen ab, bringst alles in Ordnung und fährst an den Strand. Wieder ist es wunderbar, wunderschön. Dieses Mal hältst du es fünf Tage aus. Am fünften Tag bist du überzeugt, dass etwas Furchtbares passiert sein muss. Also fährst du nach Hause. Du fährst nach Hause, und oh weh, so ist es. Das Juwel ist weg. Du hast einen völligen Zusammenbruch. Du bist völlig verzweifelt. Niedergeschlagen. Also gehst du zu den Nachbarn, aber sie haben keine Ahnung, was passiert ist. Sie waren die ganze Zeit da. Dann setzt du dich hin und denkst darüber nach, und auf einmal geht dir auf, jetzt wo das Juwel weg ist, kannst du genauso gut an den Strand zurück fahren und dir's gut gehen lassen!
Dieses Juwel ist das Selbst. Sobald es weg ist, ist auch die ganze Last weg, sich darum kümmern zu müssen, alle Ängste darum, alles Verrammeln von Türen und Fenstern, von Herz und Geist sind nicht mehr nötig. Du kannst einfach hingehen und Freude haben, solange du noch in diesem Körper bist. Nachdem man die Sache genau untersucht hat, erweist sich das Fürchterliche am Verlust dieses Dings, das so wertvoll zu sein schien, als die einzige Erleichterung und Befreiung von allen Sorgen, die es gibt.
Es gibt drei Tore zur Befreiung: das zeichenlose, das wunschlose und das leere. Wenn wir die Unbeständigkeit, Anicca, völlig verstehen, wird es die zeichenlose Befreiung genannt. Wenn wir das Leiden, Dukkha, völlig verstehen, ist es die wunschlose Befreiung. Wenn wir Nicht-Selbst, Anatta, völlig verstehen, dann ist es die leere Befreiung. Das bedeutet, wir können durch jedes dieser drei Tore gehen. Und befreit zu sein bedeutet, nie wieder einen unglücklichen Augenblick erleben zu müssen. Es bedeutet auch noch etwas anderes: es bedeutet, daß wir kein Kamma mehr erzeugen. Eine völlig befreite Person handelt noch, denkt noch, spricht noch und sieht in jeder Hinsicht noch genauso aus wie jeder andere, aber diese Person hat die Vorstellung aufgegeben, dass ich bin, ich denke, ich spreche, ich handele. Kamma wird nicht mehr erzeugt, weil nur noch der Gedanke, die Rede, die Handlung für sich besteht. Es gibt das Erlebnis, aber keinen Erleber. Und weil kein Kamma mehr erzeugt wird, gibt es keine Wiedergeburt mehr. Das ist die vollkommene Erleuchtung.
In dieser Tradition gibt es die Einteilung in drei Erleuchtungsstufen, die vor der vierten Stufe, der vollkommenen Erleuchtung, liegen. Die erste Stufe, das ist diejenige, mit der wir uns -- zumindest theoretisch -- auseinandersetzen können, wird Sotapanna genannt. Der in den Strom Eingetretene. Das bedeutet eine Person, die Nibbana einmal erfahren hat, und dadurch in den Strom eingetreten ist. Eine solche Person kann nicht mehr vom Weg abgebracht werden. Wenn die Einsicht stark ist, kann es sein, dass nur noch ein Leben nötig ist. Wenn die Einsicht schwach ist, können es noch mehrere Leben sein. Sobald man Nibbana einmal selbst erfahren hat, gehen einige der Schwierigkeiten verloren, die man bis dahin hatte. Die spürbarste Behinderung, die man verliert, ist die Vorstellung, dass die Person, die wir "Ich" nennen, ein abgetrenntes Wesen ist. Die falsche Anschauung, ein Selbst zu haben, geht verloren. Das heißt aber nicht, dass ein Sotapanna sich durchgehend des Nicht-Selbst bewußt ist. Die falsche Anschauung geht verloren. Aber die richtige Anschauung muss immer wieder verstärkt werden und durch diese Verstärkung immer wieder neu erfahren werden.
Solch eine Person hat kein grosses Interesse mehr an Zeremonien und Ritualen, und gewiss keinen Glauben daran. Sie werden vielleicht noch ausgeführt, weil es so Tradition oder Brauch ist, aber jemand derartiges glaubt nicht mehr daran, dass sie irgendwie zur Befreiung führen könnten (wenn er das überhaupt jemals glaubte). Und etwas sehr Interessantes geht verloren: skeptischer Zweifel. Skeptischer Zweifel geht verloren, weil man selbst gesehen hat, dass das, was der Buddha lehrte, tatsächlich so ist. Bis dahin muss skeptischer Zweifel immer wieder auftauchen, weil es leicht ist, zu denken: "Na ja, vielleicht. Vielleicht ist es ja so, aber wie soll ich da sicher sein?" Man kann erst durch die eigene Erfahrung sicher sein. Danach bleibt natürlich keinerlei skeptischer Zweifel übrig, weil man genau das Beschriebene gesehen hat, und nachdem man es gesehen hat, führen das eigene Herz und der eigene Geist zu einem Verständnis, welches es ermöglicht, alles übrige zu sehen.
Die Buddhalehre basiert notwendigerweise auf dem Verständnis, dass alles ohne besondere Essenz ist. Es gibt Kontinuität, aber keine besondere Wesenheit darin. Und diese Kontinuität macht es für uns so schwierig, zu erkennen, dass tatsächlich niemand in diesem Körper ist, der die Bedingung dafür wäre, dass sich etwas ereignet. Die Dinge ereignen sich auch so. Wenn wir also das erste Mal einen Blick auf die Freiheit geworfen haben, Stromeintritt genannt, verändert sich etwas in uns. Gewiss löst es Gier und Hass nicht auf -- die werden tatsächlich garnicht erwähnt. Aber durch das größere Verständnis, das eine solche Person hat, vermindern sich Gier und Hass. Sie sind nicht mehr so stark, und sie drücken sich nicht mehr so grob aus, aber in subtilerer Form sind sie noch vorhanden.
Die nächsten Stufen sind der Einmal-Wiederkehrer, dann der Nicht-Wiederkehrer, dann der Arahat. Einmal-Wiederkehrer, noch ein weiteres Leben in der Welt der fünf Sinne. Nicht-Wiederkehrer, kein Leben als Mensch mehr nötig, und Arahat, vollkommen erleuchtet. Sinnliche Begierde und Hass sind erst beim Nicht-Wiederkehrer aufgelöst, und die Ich-Illusion vollständig erst beim Arahat.
Also können wir es ruhig akzeptieren, da wir ja keine Arahats sind, dass wir noch Gier und Hass in uns tragen. Man soll sich deswegen keinen Vorwurf machen: man soll verstehen, woher sie kommen. Sie kommen von der Illusion des Selbst. Ich möchte dieses Juwel beschützen, das mich ausmacht. So tauchen sie auf. Aber mit fortdauernder Meditationspraxis kann der Geist immer klarer und klarer werden. Und schließlich versteht er. Und wenn er versteht, kann er die transzendentale Wirklichkeit erkennen. Selbst wenn dies nur für einen Gedankenmoment geschieht, ist es ein Erlebnis von großer Tragweite und verändert unser Leben merklich.
Meditation über Nicht-Selbst
von
Schwester Khema
Buddhist Publication Society
Bodhi Leaves BL 95
Copyright © 1984 Buddhist Publication Society
Aus dem Englischen übersetzt von Lothar Schenk
Nur zur unentgeltlichen Verteilung.
Der Ausdruck dieses Werkes zum persönlichen Gebrauch ist gestattet.
Dieses Werk darf für den Gebrauch auf Computern und in Computernetzen umformatiert und weiterverteilt werden,
vorausgesetzt für Verteilung oder Gebrauch wird keinerlei Bezahlung verlangt.
Alle sonstigen Rechte vorbehalten.
an anderem zusammenhang hast du geschrieben:
.......
vielleicht sollten wir nicht nur drüber nachdenkenm, dass gut und böse relativ sind, sondern auch darüber, dass das ich selbst, das diese werte hervorbringt aus buddhistischer sicht eine illussion ist.....
Druiden sagen das anders, lieber Christian, sie sagen: Die Wahrheit gegen die Welt. Denn durch das teilweise Wahrnehmen der Welt ist jede unvollständige Wahrnehmung Ursprung aller Illusionen, so auch der des Lebens...
ich habe einen text gefunden, der die dinge anschaulich aus buddhistischer sicht erklärt. er folgt im anschluss. magst du, falls du dich in diesem forum noch äussern magst, erklären, wie die sichtweise der druiden ist - ähnlich oder ganz anders?
vielleicht wäre aber auch ein schweigen die bessere antwort.
es grüßt dich
christian
und hier dere text:
Im Buddhismus verwenden wir die Ausdrücke "Selbst" und "Nicht-Selbst", und daher ist es wichtig, zu verstehen, was genau mit diesem "Nicht-Selbst", Anatta, gemeint ist, selbst wenn es sich zuerst nur um eine rein gedankliche Vorstellung handelt, denn der innere Kern der Buddhalehre dreht sich um diesen Begriff. Die Anatta-Lehre ist nur der Lehre des Buddha eigen. Niemand, kein anderer spiritueller Lehrer, hat Nicht-Selbst auf genau diese Weise ausgedrückt. Und dadurch, dass es von ihm auf diese Weise ausgedrückt wurde, ist es möglich geworden, darüber zu sprechen. Viel ist über Nicht-Selbst geschrieben worden; aber um es zu verstehen, muss man es erfahren. Genau das ist das Ziel der Lehre: die Erfahrung von Nicht-Selbst. Und doch muss man, um Nicht-Selbst erfahren zu können, erst einmal das Selbst vollständig kennen. Wirklich kennen. Denn sofern wir nicht wissen, was dieses Selbst ist, dieses Selbst, das wir "Ich" nennen, ist es unmöglich zu wissen, was es bedeutet, zu sagen "da gibt es kein Selbst". Um etwas weggeben zu können, müssen wir es erst einmal vollständig in der Hand haben.
Wir versuchen ständig, das Selbst neu zu bestätigen. Was ja schon zeigt, dass dieses "Selbst" eine sehr brüchige und ziemlich flüchtige Sache sein muss, denn wenn es das nicht wäre, warum müssten wir es dann ständig neu bestätigen? Warum haben wir ständig Angst, dass das "Selbst" bedroht sein könnte, dass es nicht sicher sein könnte, dass es nicht bekommen könnte, was es zum Überleben braucht? Wenn es wirklich so ein stabiles, festes Gebilde wäre, wie wir glauben, würden wir uns nicht so oft bedroht fühlen.
Wir bestätigen das "Selbst" immer und immer wieder durch Identifizierung. Wir identifizieren uns mit einem bestimmten Namen, einem Alter, einem Geschlecht, einer Fähigkeit, einem Beruf. "Ich bin Rechtsanwalt, ich bin Arzt. Ich bin Buchhalter. Ich bin Student." Und wir identifizieren uns mit den Personen, an denen wir hängen. "Ich bin ein Ehemann, ich bin eine Ehefrau, ich bin eine Mutter, ich bin eine Tochter, ich bin ein Sohn." Nun, sprachlich gesehen, müssen wir "Ich" und "Selbst" so verwenden -- aber es geht über das rein Sprachliche hinaus. Wir denken wirklich, dass dieses "Selbst" das ist, was wir sind. Wir glauben wirklich daran. Es gibt keinen Zweifel in uns, dass dieses "Selbst" das ist, was wir sind. Wenn irgend einer dieser Faktoren bedroht ist, wenn eine Ehefrau zu sein bedroht ist, wenn eine Mutter zu sein bedroht ist, wenn ein Rechtsanwalt zu sein, ein Lehrer zu sein bedroht ist -- oder wenn wir die Personen verlieren, die es uns erlauben, dieses "Selbst" aufrecht zu erhalten -- was für eine Tragödie!
Die Selbst-Identifikation wird unsicher und für "mich" wird es schwierig zu sagen: "schau mich an", "das bin ich". Lob und Tadel sind genauso. Lob bestätigt "mich". Tadel bedroht "mich". Also mögen wir das Lob und lehnen den Tadel ab. Das Ego ist bedroht. Ruhm und Schande -- das gleiche. Gewinn und Verlust. Wenn wir gewinnen, wird das Ego größer; wenn wir verlieren, wird es etwas kleiner. So stecken wir ständig in einem Dilemma und leben in ständiger Furcht. Das Ego könnte ja ein kleines bisschen von seiner Großartigkeit verlieren. Irgend jemand könnte es etwas kleiner machen. Uns allen passiert so etwas. Irgend jemand gibt uns gewiss irgendwann für irgendetwas die Schuld. Selbst dem Buddha wurde von manchem etwas vorgeworfen.
Nun ja, der Vorwurf, der uns gemacht wird, ist nicht das Problem. Das Problem ist unsere Reaktion. Das Problem ist, dass wir uns kleiner fühlen. Das Ego hat es schwer, sich wieder aufzurichten. Was wir dann gewöhnlich machen, ist, dass wir Gegenvorwürfe erheben und dadurch das Ego des Gegenübers auch ein Stückchen kleiner machen.
Die Identifikation mit dem, was wir tun und was wir haben, Besitz oder Personen, was immer es auch jeweils sei, ist, so glauben wir, für unser Überleben notwendig. Das Überleben des "Selbst". Wenn wir uns nicht mit diesem oder jenem identifizieren, kommen wir uns vor wie im freien Fall. Deswegen ist es so schwierig, bei der Meditation das Denken einzustellen. Weil es ohne Denken keine Identifikation gäbe. Wenn ich nicht denke, womit identifiziere ich mich dann? Es ist schwierig, in der Meditation zu einem Stadium zu kommen, wo es tatsächlich nichts mehr gibt, womit man sich identifizieren kann.
Auch Glücklichsein kann Identifikation sein. "Ich bin glücklich." "Ich bin unglücklich." Weil wir so stark am Überleben hängen, können wir mit dem Identifizieren nicht aufhören. Wenn diese Identifikation eine Frage von Tod oder Leben für das Ego wird, was es gewöhnlich ist, dann wird die Angst vor dem Verlust so groß, dass wir ständig in einem Zustand der Furcht sein können. Ständig in Angst davor, entweder unsere Besitztümer zu verlieren, die uns zu dem machen, was wir sind, oder die Personen, die uns zu dem machen, was wir sind. Wenn wir keine Kinder haben, oder wenn sie alle sterben, sind wir keine Mutter mehr. Also steht Angst an oberster Stelle. Das gleiche gilt für alle anderen Identifikationen. Keine sehr friedvolle Lebensweise, und was ist schuld daran? Nur eines: Ego, das Verlangen, zu sein.
Diese Identifikation führt natürlich zu dem Verlangen, zu besitzen. Und das Besitzen führt zur Bindung. Was wir haben, womit wir uns identifizieren, daran hängen wir. Dieses Festhalten und Festklammern macht es äußerst schwierig, einen freien, offenen Standpunkt einzunehmen. Diese Art des Festhaltens, egal, woran wir hängen -- nicht unbedingt Autos oder Häuser, noch nicht einmal Personen -- aber an Ansichten und Meinungen hängen wir bestimmt. Wir hängen an unserer Weltanschauung. Wir hängen an der Vorstellung, was uns glücklich machen wird. Vielleicht hängen wir an der Vorstellung, wer dieses Universum geschaffen hat. Woran wir auch hängen, selbst wie die Regierung das Land führen sollte, das alles macht es äußerst schwierig, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind. Einen offenen Geist zu haben. Und nur ein offener Geist kann neue Vorstellungen und neue Erkenntnisse aufnehmen.
Der Buddha verglich seine Zuhörer mit vier verschiedenen Arten von Tongefäßen. Das erste Tongefäß hat Löcher im Boden. Wenn man Wasser hineingießt, fließt es sofort wieder heraus. Anders gesagt, was immer man solche Personen lehrt, ist verschwendet. Das zweite Tongefäß verglich er mit einem, das Sprünge hat. Wenn man Wasser hineingießt, sickert es heraus. Diese Leute haben kein Erinnerungsvermögen. Sie können zwei und zwei nicht zusammenzählen. Sprünge im Verständnis. Den dritten Zuhörer verglich er mit einem Gefäß, das bereits vollständig gefüllt ist. Man kann kein Wasser hineingießen, weil es schon randvoll ist. Solche Menschen sind so voll mit Ansichten, dass sie nichts Neues mehr lernen können. Aber hoffentlich sind wir die vierte Art. Leere Gefäße ohne Löcher oder Sprünge. Vollkommen leer.
Ich behaupte mal, das sind wir nicht. Aber vielleicht leer genug, um genügend aufzunehmen. Leer zu sein auf diese Weise, leer an Ansichten und Meinungen, das bedeutet, nicht festzuhalten. Sogar nicht daran festzuhalten, was wir für die Wirklichkeit halten. Was immer wir auch für die Wirklichkeit halten, ist es das gewiss nicht, denn wenn es das wäre, würden wir keinen einzigen Augenblick lang unglücklich sein. Wir würden niemals das Gefühl haben, irgend etwas zu vermissen. Wir würden niemals das Gefühl haben, dass es uns an Gesellschaft, an Eigentum mangelt. Wir würden uns niemals enttäuscht oder langweilig fühlen. Wenn wir uns je so fühlen, dann ist das, was immer wir für wirklich halten, genau das nicht. Die wahre Wirklichkeit ist vollkommene Erfüllung. Wenn wir nicht vollkommen erfüllt sind, dann sehen wir nicht die ganze Wirklichkeit. Daher ist jede Ansicht, die wir haben können, entweder falsch oder nur teilweise richtig.
Weil sie falsch ist oder nur teilweise richtig, und vom Ego begrenzt, müssen wir ihr mit Misstrauen begegnen. Alles, woran wir uns festhalten, bindet uns an sich. Wenn ich mich an ein Tischbein klammere, komme ich unmöglich zur Tür hinaus. Ich kann mich überhaupt nicht bewegen. Ich sitze fest. Erst, wenn ich loslasse, habe ich die Möglichkeit, hinauszukommen. Jede Identifikation, jeder Besitz, an dem man sich festhält, verhindert es, dass wir die transzendentale Wirklichkeit erreichen können. Nun sehen wir das Festhalten recht leicht, wenn wir uns an Dinge und Personen klammern, aber wir können nicht leicht sehen, warum die fünf Khandas die fünf Gruppen des Festhaltens genannt werden. So heißen sie, und in der Tat sind sie es, an die wir uns am meisten klammern. Lückenlos geht dieses Festhalten. Wir halten nicht einmal inne und denken nach, wenn wir den Körper betrachten, und wenn wir den Geist betrachten, oder wenn wir Gefühl, Wahrnehmung, geistige Gebilde und Bewusstsein betrachten -- vedana, sañña, sankhara, und viññana. Wir betrachten diese Geist-Körperlichkeit, nama-rupa, und wir bezweifeln nicht einmal die Tatsache, dass dies mein Gefühl, meine Wahrnehmung, meine Erinnerung, meine Gedanken, und mein Erleben meines Bewusstseins sind. Und niemand beginnt zu zweifeln, bis er anfängt, zu sehen. Und für dieses Sehen brauchen wir einiges an leerem Raum außerhalb von Ansichten und Meinungen.
Festhalten ist das größte Besitzenwollen, die größte Bindung, die wir haben. Solange wir festhalten, können wir die Wirklichkeit nicht sehen. Wir können die Wirklichkeit nicht sehen, weil das Festhalten im Weg ist. Das Festhalten färbt alles ein, was wir auch für wahr halten. Jetzt ist es aber nicht möglich, einfach zu sagen: "In Ordnung, ich höre mit dem Festhalten auf." Das können wir nicht. Der Vorgang des Auseinandernehmens des "Ich", nicht mehr zu glauben, dass dies hier ein Ganzes ist, geht nur allmählich vor sich. Aber wenn Meditation überhaupt Nutzen und Erfolg hat, dann muss sich zuallererst zeigen, dass es einen Geist gibt und einen Körper gibt. Da ist keine geschlossene Einheit, die ständig in Übereinstimmung handelt. Es gibt den Geist, der denkt und den Körper handeln lässt. Das ist der erste Schritt, um sich etwas deutlicher kennen zu lernen. Und dann können wir feststellen "Das ist ein Gefühl" und "Ich gebe diesem Gefühl einen Namen", was Erinnerung und Wahrnehmung bedeutet. "Das ist der Gedanke den ich zu diesem Gefühl habe. Der Gedanke ist aufgekommen, weil die Geist-Bewusstheit mit dem aufsteigenden Gefühl in Berührung gekommen ist."
Nehmt die vier Teile der Khandas, die zum Geist gehören, auseinander. Wenn wir das tun, während es geschieht -- nicht jetzt, wenn wir daran denken -- sondern während es geschieht, dann erhalten wir eine Ahnung davon, dass das nicht wirklich ich bin, dass das Erscheinungen sind, die auftauchen, einen Augenblick verweilen, und dann vergehen. Wie lange bleibt die Geist-Bewusstheit bei einem Objekt? Und wie lange dauern Gedanken? Und haben wir sie wirklich eingeladen?
Das Festhalten, das Festgehaltene, sie lassen das Ego auftauchen. Wegen des Festhaltens erscheint die Vorstellung des "Ich", und dann gibt es mich und all die Probleme, die ich habe. Ohne mich, gäbe es da Probleme? Wenn da niemand in meinem Inneren sitzt -- wie wir es glauben --, der da Ich oder Hans oder Helga genannt wird, wer hat dann das Problem? Die Khandas haben keine Probleme. Die Khandas sind nur Vorgänge. Es sind Erscheinungen, das ist alles. Sie gehen einfach weiter und weiter und weiter. Aber weil ich sie ergreife und versuche, mich an ihnen festzuhalten, und sage: "Ich bin das, ich fühle das, ich will das", dann tauchen Probleme auf.
Wenn wir wirklich vom Leiden loskommen wollen, voll und ganz, dann muss das Festhalten weg. Der spirituelle Weg ist niemals der Weg des Erlangens; er ist immer der des Loslassens. Je mehr wir loslassen, um so mehr leeren, offenen Raum gibt es für uns, um die Wirklichkeit zu sehen. Weil das, was wir loslassen, nicht mehr da ist, gibt es die Möglichkeit, sich einfach zu bewegen, ohne an den Ergebnissen der Bewegung zu hängen. Solange wir an den Ergebnissen unseres Handelns festhalten, solange wir an den Ergebnissen unseres Denkens festhalten, so lange sind wir gebunden, eingeengt.
Nun gibt es noch eine dritte Sache, die wir tun: wir haben den Wunsch, etwas oder jemand zu werden. Den Wunsch, ein hervorragender Meditationsmeister zu werden. Den Wunsch, ein Hochschulabsolvent zu werden. Den Wunsch, etwas zu werden, was wir nicht sind. Und dieses Werden hält uns vom Sein ab. Wenn wir vom Sein getrennt sind, können wir nicht auf das achten, was wirklich da ist. Dieses ganze Werden ist, natürlich, in der Zukunft. Da alles, was in der Zukunft liegt, nur Spekulation ist, leben wir in einer Traumwelt. Die einzige Wirklichkeit, derer wir gewiss sein können, ist dieser gegenwärtige Augenblick; und dieser gegenwärtige Augenblick, wie ihr sicher bemerken könnt -- ist bereits vorbei, und dieser ist vorbei, und der nächste ist auch schon vorbei. Seht zu, wie sie alle vorbeigehen! Das ist die Unbeständigkeit von allem. Jeder Augenblick geht vorbei, aber wir klammern uns daran, versuchen uns daran festzuhalten. Versuchen, daraus Wirklichkeit zu machen. Versuchen, daraus Sicherheit zu gewinnen. Versuchen, sie zu etwas zu machen, was sie nicht sind. Seht zu, wie sie alle vorbeigehen. Wir können es garnicht so schnell sagen, wie es geschieht.
Es gibt nichts Sicheres. Nichts zum Festhalten, nichts Festes. Das ganze Universum fällt ständig auseinander und kommt wieder zusammen. Und das schließt den Geist und den Körper ein, die wir "Ich" nennen. Ihr mögt das glauben oder nicht, es macht keinen Unterschied. Um es zu wissen, muss man es erfahren; wenn man es erfährt, ist es vollkommen klar. Was man erfährt, ist vollkommen klar. Keiner kann es ableugnen. Sie mögen es versuchen, aber ihre Einwände sind sinnlos, denn man hat es ja erfahren. Es ist, wie wenn man in die Mango beißt; dann kennt man ihren Geschmack.
Um es zu erfahren, braucht man die Meditation. Ein gewöhnlicher Geist kann nur gewöhnliche Begriffe und Vorstellungen fassen. Wenn man außergewöhnliche Erfahrungen und Vorstellungen verstehen und erfahren möchte, braucht man einen außergewöhnlichen Geist. Ein außergewöhnlicher Geist ergibt sich durch innere Sammlung. Die meisten Meditierenden haben ein Stadium erfahren, das von ihrem gewohnten abweicht. Also ist es nicht mehr gewöhnlich. Aber wir müssen das weit über das Anfangsstadium hinaus verstärken. Bis zu dem Punkt, wo der Geist wirklich außergewöhnlich ist. Außergewöhnlich in dem Sinne, dass er sich überall dorthin lenken kann, wo er möchte. Außergewöhnlich in dem Sinne, dass er durch alltägliche Ereignisse nicht mehr aus der Ruhe gebracht wird. Wenn der Geist fähig zur inneren Sammlung ist, dann erlebt er Zustände, die er vorher nicht gekannt hat. Die Erkenntnis, dass das Universum ständig auseinander fällt und wieder zusammen kommt, ist eine meditative Erfahrung. Dazu braucht es Übung, Ausdauer und Geduld. Und wenn der Geist ungestört und unbewegt ist, tauchen Gelassenheit, Gleichmut und innerer Friede auf.
An diesem Punkt versteht der Geist die Vorstellung der Unbeständigkeit so tiefgehend, dass er sich selbst als völlig unbeständig erkennt. Und wenn man den eigenen Geist als völlig unbeständig erlebt, ergibt sich eine Verschiebung in der Art, wie man die Welt sieht. Ich vergleiche diese Verschiebung gerne mit einem Kaleidoskop, mit dem Kinder spielen. Eine leichte Berührung, und man erhält ein anderes Bild. Nur eine leichte Verschiebung, und alles sieht völlig anders aus.
Nicht-Selbst wird erfahren durch den Aspekt der Unbeständigkeit, durch den Aspekt der Unzulänglichkeit, und durch den Aspekt der Leere. Leer von was? Der Ausdruck "Leere" wird so häufig missverstanden, weil er als Begriff gesehen wird, und dann sagt man: "was ist mit leer eigentlich gemeint?" Alles ist doch da: Personen sind da, und ihre Eingeweide, Gedärme und Knochen sind da, ihr Blut ist da, alles ist voller Sachen -- und der Geist ist auch nicht leer. Er enthält Vorstellungen, Gedanken, Gefühle. Und selbst wenn die nicht da sind, was soll das heißen, Leere? Das einzige, was leer ist, ist doch, wenn eine Sache leer ist.
Es gibt keine spezifische Wesenheit in irgendetwas. Das ist Leere. Das ist das Nichts-Sein. Dieses Nichts-Sein wird auch in der Meditation erfahren. Es ist leer, ohne spezifische Person darinnen, ohne spezifische Essenz, ohne irgendetwas, was ihm Bestand verleiht, sogar ohne irgendetwas, was irgendwie wichtig wäre. Alles ist im Fluss. Das ist also die Leere. Und diese Leere ist in allem zu erkennen; auch in sich selbst zu erkennen. Und das wird Anatta, Nicht-Selbst, genannt. Leer von Essenz. Da ist niemand drinnen. Das existiert alles nur in der Vorstellung. Zuerst fühlt sich das sehr unsicher an.
Diese Person, die mir bisher so wichtig war, diese Person, die das und jenes erreichen will, diese Person, die mir Sicherheit geben wird, die mein Garant für ein glückliches Leben sein wird -- sobald ich diese Person gefunden habe -- gibt es diese Person garnicht wirklich. Was für eine Furcht einflößende, Unsicherheit erzeugende Vorstellung das ist! Was für ein Gefühl der Angst da aufsteigt! Aber tatsächlich ist es genau umgekehrt. Wenn man diesen Schrecken akzeptiert und aushält und ihn überwindet, gelangt man zu ganz und gar vollkommener Erleichterung und Befreiung.
Ich gebe euch ein Gleichnis: Stell dir vor, du besitzt ein wertvolles Juwel, so wertvoll, dass du darauf vertraust, wenn harte Zeiten für dich kommen, dass es dir wieder aufhilft. Es ist so wertvoll, dass du es als deine Sicherheit nehmen kannst. Du vertraust keinem. Also hast du einen Safe in deinem Haus, und da hinein sperrst du das Juwel. Jetzt hast du also viele Jahre hart gearbeitet und glaubst, du hast einen Urlaub verdient. Aber jetzt, was tun mit dem Juwel? Offensichtlich kannst du es nicht mitnehmen in den Urlaub am Meer. Also kaufst du neue Schlösser für die Türen zu deinem Haus, verrammelst die Fenster und alarmierst deine Nachbarn. Du erzählst ihnen von dem geplanten Urlaub und bittest sie, auf das Haus aufzupassen -- und den Safe darin. Natürlich, sagen sie, sie machen das. Du solltest also ganz beruhigt sein, und so geht es los in deinen Urlaub.
Du fährst ans Meer, und es ist wunderbar. Fabelhaft. Die Palmen wiegen sich im Wind, und dein Platz am Strand ist hübsch und sauber. Die Wellen sind warm, und alles ist prächtig. Am ersten Tag amüsierst du dich ausgezeichnet. Aber am zweiten Tag kommen die ersten Zweifel; die Nachbarn sind ja nette Leute, aber manchmal gehen sie ja weg und besuchen ihre Kinder. Sie sind nicht immer zuhause, und in letzter Zeit gab es doch so eine Einbruchswelle in der Nachbarschaft. Am dritten Tag bist du überzeugt, dass etwas Schlimmes passieren wird, und du fährst nach Hause. Du betrittst dein Haus und öffnest den Safe. Alles in Ordnung. Du gehst zu den Nachbarn, und sie fragen dich: "Warum bist du zurückgekommen? Wir haben doch auf dein Haus aufgepasst. Du hättest nicht zurückkommen brauchen. Alles ist bestens."
Nächstes Jahr das gleiche wieder. Wieder sprichst du mit deinen Nachbarn. "Diesmal bleibe ich wirklich den ganzen Monat weg. Ich brauche diesen Urlaub, weil ich so hart gearbeitet habe." Und sie sagen wieder: "Absolut kein Grund zur Sorge, geh nur. Geh an den Strand." Also verrammelst du wieder die Fenster, schließt die Türen ab, bringst alles in Ordnung und fährst an den Strand. Wieder ist es wunderbar, wunderschön. Dieses Mal hältst du es fünf Tage aus. Am fünften Tag bist du überzeugt, dass etwas Furchtbares passiert sein muss. Also fährst du nach Hause. Du fährst nach Hause, und oh weh, so ist es. Das Juwel ist weg. Du hast einen völligen Zusammenbruch. Du bist völlig verzweifelt. Niedergeschlagen. Also gehst du zu den Nachbarn, aber sie haben keine Ahnung, was passiert ist. Sie waren die ganze Zeit da. Dann setzt du dich hin und denkst darüber nach, und auf einmal geht dir auf, jetzt wo das Juwel weg ist, kannst du genauso gut an den Strand zurück fahren und dir's gut gehen lassen!
Dieses Juwel ist das Selbst. Sobald es weg ist, ist auch die ganze Last weg, sich darum kümmern zu müssen, alle Ängste darum, alles Verrammeln von Türen und Fenstern, von Herz und Geist sind nicht mehr nötig. Du kannst einfach hingehen und Freude haben, solange du noch in diesem Körper bist. Nachdem man die Sache genau untersucht hat, erweist sich das Fürchterliche am Verlust dieses Dings, das so wertvoll zu sein schien, als die einzige Erleichterung und Befreiung von allen Sorgen, die es gibt.
Es gibt drei Tore zur Befreiung: das zeichenlose, das wunschlose und das leere. Wenn wir die Unbeständigkeit, Anicca, völlig verstehen, wird es die zeichenlose Befreiung genannt. Wenn wir das Leiden, Dukkha, völlig verstehen, ist es die wunschlose Befreiung. Wenn wir Nicht-Selbst, Anatta, völlig verstehen, dann ist es die leere Befreiung. Das bedeutet, wir können durch jedes dieser drei Tore gehen. Und befreit zu sein bedeutet, nie wieder einen unglücklichen Augenblick erleben zu müssen. Es bedeutet auch noch etwas anderes: es bedeutet, daß wir kein Kamma mehr erzeugen. Eine völlig befreite Person handelt noch, denkt noch, spricht noch und sieht in jeder Hinsicht noch genauso aus wie jeder andere, aber diese Person hat die Vorstellung aufgegeben, dass ich bin, ich denke, ich spreche, ich handele. Kamma wird nicht mehr erzeugt, weil nur noch der Gedanke, die Rede, die Handlung für sich besteht. Es gibt das Erlebnis, aber keinen Erleber. Und weil kein Kamma mehr erzeugt wird, gibt es keine Wiedergeburt mehr. Das ist die vollkommene Erleuchtung.
In dieser Tradition gibt es die Einteilung in drei Erleuchtungsstufen, die vor der vierten Stufe, der vollkommenen Erleuchtung, liegen. Die erste Stufe, das ist diejenige, mit der wir uns -- zumindest theoretisch -- auseinandersetzen können, wird Sotapanna genannt. Der in den Strom Eingetretene. Das bedeutet eine Person, die Nibbana einmal erfahren hat, und dadurch in den Strom eingetreten ist. Eine solche Person kann nicht mehr vom Weg abgebracht werden. Wenn die Einsicht stark ist, kann es sein, dass nur noch ein Leben nötig ist. Wenn die Einsicht schwach ist, können es noch mehrere Leben sein. Sobald man Nibbana einmal selbst erfahren hat, gehen einige der Schwierigkeiten verloren, die man bis dahin hatte. Die spürbarste Behinderung, die man verliert, ist die Vorstellung, dass die Person, die wir "Ich" nennen, ein abgetrenntes Wesen ist. Die falsche Anschauung, ein Selbst zu haben, geht verloren. Das heißt aber nicht, dass ein Sotapanna sich durchgehend des Nicht-Selbst bewußt ist. Die falsche Anschauung geht verloren. Aber die richtige Anschauung muss immer wieder verstärkt werden und durch diese Verstärkung immer wieder neu erfahren werden.
Solch eine Person hat kein grosses Interesse mehr an Zeremonien und Ritualen, und gewiss keinen Glauben daran. Sie werden vielleicht noch ausgeführt, weil es so Tradition oder Brauch ist, aber jemand derartiges glaubt nicht mehr daran, dass sie irgendwie zur Befreiung führen könnten (wenn er das überhaupt jemals glaubte). Und etwas sehr Interessantes geht verloren: skeptischer Zweifel. Skeptischer Zweifel geht verloren, weil man selbst gesehen hat, dass das, was der Buddha lehrte, tatsächlich so ist. Bis dahin muss skeptischer Zweifel immer wieder auftauchen, weil es leicht ist, zu denken: "Na ja, vielleicht. Vielleicht ist es ja so, aber wie soll ich da sicher sein?" Man kann erst durch die eigene Erfahrung sicher sein. Danach bleibt natürlich keinerlei skeptischer Zweifel übrig, weil man genau das Beschriebene gesehen hat, und nachdem man es gesehen hat, führen das eigene Herz und der eigene Geist zu einem Verständnis, welches es ermöglicht, alles übrige zu sehen.
Die Buddhalehre basiert notwendigerweise auf dem Verständnis, dass alles ohne besondere Essenz ist. Es gibt Kontinuität, aber keine besondere Wesenheit darin. Und diese Kontinuität macht es für uns so schwierig, zu erkennen, dass tatsächlich niemand in diesem Körper ist, der die Bedingung dafür wäre, dass sich etwas ereignet. Die Dinge ereignen sich auch so. Wenn wir also das erste Mal einen Blick auf die Freiheit geworfen haben, Stromeintritt genannt, verändert sich etwas in uns. Gewiss löst es Gier und Hass nicht auf -- die werden tatsächlich garnicht erwähnt. Aber durch das größere Verständnis, das eine solche Person hat, vermindern sich Gier und Hass. Sie sind nicht mehr so stark, und sie drücken sich nicht mehr so grob aus, aber in subtilerer Form sind sie noch vorhanden.
Die nächsten Stufen sind der Einmal-Wiederkehrer, dann der Nicht-Wiederkehrer, dann der Arahat. Einmal-Wiederkehrer, noch ein weiteres Leben in der Welt der fünf Sinne. Nicht-Wiederkehrer, kein Leben als Mensch mehr nötig, und Arahat, vollkommen erleuchtet. Sinnliche Begierde und Hass sind erst beim Nicht-Wiederkehrer aufgelöst, und die Ich-Illusion vollständig erst beim Arahat.
Also können wir es ruhig akzeptieren, da wir ja keine Arahats sind, dass wir noch Gier und Hass in uns tragen. Man soll sich deswegen keinen Vorwurf machen: man soll verstehen, woher sie kommen. Sie kommen von der Illusion des Selbst. Ich möchte dieses Juwel beschützen, das mich ausmacht. So tauchen sie auf. Aber mit fortdauernder Meditationspraxis kann der Geist immer klarer und klarer werden. Und schließlich versteht er. Und wenn er versteht, kann er die transzendentale Wirklichkeit erkennen. Selbst wenn dies nur für einen Gedankenmoment geschieht, ist es ein Erlebnis von großer Tragweite und verändert unser Leben merklich.
Meditation über Nicht-Selbst
von
Schwester Khema
Buddhist Publication Society
Bodhi Leaves BL 95
Copyright © 1984 Buddhist Publication Society
Aus dem Englischen übersetzt von Lothar Schenk
Nur zur unentgeltlichen Verteilung.
Der Ausdruck dieses Werkes zum persönlichen Gebrauch ist gestattet.
Dieses Werk darf für den Gebrauch auf Computern und in Computernetzen umformatiert und weiterverteilt werden,
vorausgesetzt für Verteilung oder Gebrauch wird keinerlei Bezahlung verlangt.
Alle sonstigen Rechte vorbehalten.
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Warum sollte ich mich nicht äussern?
Hallo Christian...
natürlich rede ich mit Dir, und es ist jedem Wesen in einem Forum normalerweise gestattet einen Komentar zu einem Beitrag zu geben, wenn er damit die Regeln eines Forums nicht verletzt. Diese Regeln habe ich mir schon vor meinem zweiten Post durchgelesen.
So wie ich mir nun den Text von Dir durchlesen werde.
herzliche Grüsse
Thomas
Hallo Christian...
natürlich rede ich mit Dir, und es ist jedem Wesen in einem Forum normalerweise gestattet einen Komentar zu einem Beitrag zu geben, wenn er damit die Regeln eines Forums nicht verletzt. Diese Regeln habe ich mir schon vor meinem zweiten Post durchgelesen.
So wie ich mir nun den Text von Dir durchlesen werde.
herzliche Grüsse
Thomas
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Lieber Christian,
zuerst meinen Dank für den Text.
Die Druiden kennen drei Meisterschaftswege, die sie die spirituellen Lehrer der Menschheit nennen. (Douglas Monroe zitierend) - dies deckt sich so mit meinen eigenen Erfahrungen.
die drei spirituellen Lehrer (Lehren) des Menschen
die Meisterschaft über das Selbst
die Meisterschaft über die Welt
die Meisterschaft über das Unbekannte
Die Auseinandersetzung / Konfrontation / Erfahrung dieses Selbst ist die erste eigentliche Aufgabe, die vor einer Konfrontation mit der Weihe zum Druiden steht. Denn in dieser Weihe löst sich dieses Selbst auf und vergeht. Eine neue Geburt und ein neues Selbst sind das Ergebnis.
Auf dem Weg dorthin steht die Erkenntnis wer man ist. Zuerst meistens in der stofflichen Welt, dann in der Bindung Geist und Körper, zuletzt im Übergang zu Körper - Geist und Seele.
Eine Antwort des Druiden, in der ganzen Erkenntnis seines Selbst ist folgende. Ich bin der, der ich war. Der ich bin und der ich sein werde, vom Anbeginn meiner Seele bis zum Ende ihres Seins. Dieser Satz klingt nach einer erlernten Aussage, doch ist es auch die Aufgabe die Erkenntnisse, die darinnen liegen an andere Weiterzugeben. Und das ist der Schlüssel, in dem sich zeigt, ist der Drui tatsächlich Druide.
Aus der Wahrnehmung des eigenen Selbst ist die Konsequenz daraus, das dieses sich Selbst - Bewusstsein genau das auslöst, was in Deinem Beitrag beschrieben steht. Ein sich über das Außen definierende Selbstidentifikation unterliegt der Einflüsse von Tadel und Lob, Gewinn und Verlust. Diese menschlichen Anhaftungen (Du wirst das Wort erkennen?) führen dazu, das diejenigen die einen Weg verfolgend erkannt werden, durchaus auch von jenen, die Ihr eigenes Selbst nicht erreichen als überheblich und arrogant identifiziert werden können. Beurteilungen, die einen Druiden ebenso wenig bedeuten, wie die geschilderten Anhaftungen. Was jedoch nicht bedeutet, das Grenzen nicht gezogen werden.
Die Verbindung des Selbst ist in der Welt der nächste Schritt. Dieses Selbst des Druidensein bedingt, das der eigene Tod nichts bedeutet. Das Überleben nichts bedeutet. Nur das Selbst und das im Selbst in der Welt sein, ist das Selbst. Doch über dieses sich selbst erkennen hinaus findet der Druide durch seine Weihe und Initiation den Weg in das Selbst allen Seins. In die Brücke des Sein und nicht Seines, an der Schwelle der Entscheidung. Dort ist (schwer es mit Worten zu beschrieben) alles eines. Sein, nicht sein, Existenz - Nichtexistenz. Alles ist.
Im Gegensatz zum Weg des Erleuchtenden ist für den Druiden das Sein seines Selbst in der Erfüllung seiner Lebensaufgabe zu finden. Dem Auftrag der Inkarnation.
Die Ansichten der Welt und der Weg in die Vollkommene Erfüllung des Seins liegt in der Lebensaufgabe des Druiden und in der Erkenntnis, dessen was kommt. Die Sinne seines Selbst reichen hinaus um die Zukunft zu greifen und zu begreifen. Die Vate deuten sie, erkennen sie und geben sie wieder. Ein weißer Wanderer ist diesen Weg gegangen. Viele kennen die Zukunft, einige haben dies vor besonderen Weihen in ihren Weihaufgaben belegt, in dem sie eine bestimmte vorgegebene Anzahl dafür gesehen, benannt und verkündet haben, die so wie sie es sagten eintraten.
Die Meditation des Druiden ist ein Medium des eigenen Seins - ein "Koan" des selbst. Ich bin nicht ich - ich bin nicht - ich nicht bin ich - nicht ich bin. Eine Meditationsbrücke, die manche meistern, manche erfahren und manchen gegeben wird.
Es ist ein Weg in die eigene Göttlichkeit, die Einzigartigkeit des selbstlosen Selbst. Viele verwenden - auch ich gelegentlich - den Begriff des Altruismus für das Druiden sein. Obwohl der Weg des undefinierten Selbst damit zu den Meisterschaften des Druiden gehört, ist sie nicht die einzige Brücke die er überwindet. Doch nicht im selbst - oder im allgemeinnutz, sondern einzig in der Erkenntnis der Erfordernis seines Lebens im unspezifizierten endlosen sein, erkennend das alles eines ist, eines drei ist und diese drei alles sind, folgt er dem Weg der Bestimmung seiner Seele auf der Brücke ins Anwynn, und vollendet den Grund seiner Schöpfung.
Soweit als Antwort auf Deinen Text beim ersten Lesen, wirken lassen und noch ein mal lesen. In der Unterhaltung hieraus werde ich sicher auftretende Fragen noch beantworten können. - natürlich nur wenn Du magst.
Meine beschreibung stellt ausschließlich meine eigene Sicht des Druidenseins dar. Sie hat nicht zwingend Allgemeingültigkeit für Menschen / Wesen und Entitäten, die sich Druide nennen oder den Weg gehen. Sie entspricht nur der Wiedergabe des Wahrnehmens meiner Familie.
Einem Drui entspricht der Weg des Seins im Auflösen des selbst eher nicht. Dennoch achtet er diesen Weg, der in Frieden, Freiheit und Erleuchtung des Selbst mündend nichts bedeutet, als sein im selbst im nicht sein. Dem Drui ist dies nicht genug, denn er erkennt Wesenheiten und Sein wieder in der Welt. Er erkennt auch das Unbekannte im Sein und Nichtsein. Fürchtet nicht. Hasst nicht. Verurteilt nicht. Ist nur. Und aus dem Sein dieses ist richtet er das was er zu richten hat. Zeigt Grenzen auf, die ihm aufzeigenswert sind. Dient dem Sein des ganzen als ganzes ohne Sein in sich selbst.
In diesem Sinne
unter den drei Strahlen
Im Hain der Yvys Avalach
Thomas
zuerst meinen Dank für den Text.
Die Druiden kennen drei Meisterschaftswege, die sie die spirituellen Lehrer der Menschheit nennen. (Douglas Monroe zitierend) - dies deckt sich so mit meinen eigenen Erfahrungen.
die drei spirituellen Lehrer (Lehren) des Menschen
die Meisterschaft über das Selbst
die Meisterschaft über die Welt
die Meisterschaft über das Unbekannte
Die Auseinandersetzung / Konfrontation / Erfahrung dieses Selbst ist die erste eigentliche Aufgabe, die vor einer Konfrontation mit der Weihe zum Druiden steht. Denn in dieser Weihe löst sich dieses Selbst auf und vergeht. Eine neue Geburt und ein neues Selbst sind das Ergebnis.
Auf dem Weg dorthin steht die Erkenntnis wer man ist. Zuerst meistens in der stofflichen Welt, dann in der Bindung Geist und Körper, zuletzt im Übergang zu Körper - Geist und Seele.
Eine Antwort des Druiden, in der ganzen Erkenntnis seines Selbst ist folgende. Ich bin der, der ich war. Der ich bin und der ich sein werde, vom Anbeginn meiner Seele bis zum Ende ihres Seins. Dieser Satz klingt nach einer erlernten Aussage, doch ist es auch die Aufgabe die Erkenntnisse, die darinnen liegen an andere Weiterzugeben. Und das ist der Schlüssel, in dem sich zeigt, ist der Drui tatsächlich Druide.
Aus der Wahrnehmung des eigenen Selbst ist die Konsequenz daraus, das dieses sich Selbst - Bewusstsein genau das auslöst, was in Deinem Beitrag beschrieben steht. Ein sich über das Außen definierende Selbstidentifikation unterliegt der Einflüsse von Tadel und Lob, Gewinn und Verlust. Diese menschlichen Anhaftungen (Du wirst das Wort erkennen?) führen dazu, das diejenigen die einen Weg verfolgend erkannt werden, durchaus auch von jenen, die Ihr eigenes Selbst nicht erreichen als überheblich und arrogant identifiziert werden können. Beurteilungen, die einen Druiden ebenso wenig bedeuten, wie die geschilderten Anhaftungen. Was jedoch nicht bedeutet, das Grenzen nicht gezogen werden.
Die Verbindung des Selbst ist in der Welt der nächste Schritt. Dieses Selbst des Druidensein bedingt, das der eigene Tod nichts bedeutet. Das Überleben nichts bedeutet. Nur das Selbst und das im Selbst in der Welt sein, ist das Selbst. Doch über dieses sich selbst erkennen hinaus findet der Druide durch seine Weihe und Initiation den Weg in das Selbst allen Seins. In die Brücke des Sein und nicht Seines, an der Schwelle der Entscheidung. Dort ist (schwer es mit Worten zu beschrieben) alles eines. Sein, nicht sein, Existenz - Nichtexistenz. Alles ist.
Im Gegensatz zum Weg des Erleuchtenden ist für den Druiden das Sein seines Selbst in der Erfüllung seiner Lebensaufgabe zu finden. Dem Auftrag der Inkarnation.
Die Ansichten der Welt und der Weg in die Vollkommene Erfüllung des Seins liegt in der Lebensaufgabe des Druiden und in der Erkenntnis, dessen was kommt. Die Sinne seines Selbst reichen hinaus um die Zukunft zu greifen und zu begreifen. Die Vate deuten sie, erkennen sie und geben sie wieder. Ein weißer Wanderer ist diesen Weg gegangen. Viele kennen die Zukunft, einige haben dies vor besonderen Weihen in ihren Weihaufgaben belegt, in dem sie eine bestimmte vorgegebene Anzahl dafür gesehen, benannt und verkündet haben, die so wie sie es sagten eintraten.
Die Meditation des Druiden ist ein Medium des eigenen Seins - ein "Koan" des selbst. Ich bin nicht ich - ich bin nicht - ich nicht bin ich - nicht ich bin. Eine Meditationsbrücke, die manche meistern, manche erfahren und manchen gegeben wird.
Es ist ein Weg in die eigene Göttlichkeit, die Einzigartigkeit des selbstlosen Selbst. Viele verwenden - auch ich gelegentlich - den Begriff des Altruismus für das Druiden sein. Obwohl der Weg des undefinierten Selbst damit zu den Meisterschaften des Druiden gehört, ist sie nicht die einzige Brücke die er überwindet. Doch nicht im selbst - oder im allgemeinnutz, sondern einzig in der Erkenntnis der Erfordernis seines Lebens im unspezifizierten endlosen sein, erkennend das alles eines ist, eines drei ist und diese drei alles sind, folgt er dem Weg der Bestimmung seiner Seele auf der Brücke ins Anwynn, und vollendet den Grund seiner Schöpfung.
Soweit als Antwort auf Deinen Text beim ersten Lesen, wirken lassen und noch ein mal lesen. In der Unterhaltung hieraus werde ich sicher auftretende Fragen noch beantworten können. - natürlich nur wenn Du magst.
Meine beschreibung stellt ausschließlich meine eigene Sicht des Druidenseins dar. Sie hat nicht zwingend Allgemeingültigkeit für Menschen / Wesen und Entitäten, die sich Druide nennen oder den Weg gehen. Sie entspricht nur der Wiedergabe des Wahrnehmens meiner Familie.
Einem Drui entspricht der Weg des Seins im Auflösen des selbst eher nicht. Dennoch achtet er diesen Weg, der in Frieden, Freiheit und Erleuchtung des Selbst mündend nichts bedeutet, als sein im selbst im nicht sein. Dem Drui ist dies nicht genug, denn er erkennt Wesenheiten und Sein wieder in der Welt. Er erkennt auch das Unbekannte im Sein und Nichtsein. Fürchtet nicht. Hasst nicht. Verurteilt nicht. Ist nur. Und aus dem Sein dieses ist richtet er das was er zu richten hat. Zeigt Grenzen auf, die ihm aufzeigenswert sind. Dient dem Sein des ganzen als ganzes ohne Sein in sich selbst.
In diesem Sinne
unter den drei Strahlen
Im Hain der Yvys Avalach
Thomas
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
lieber thomas,
danke für deine mühe.
und dank für die ernsthaftigkeit, die der albernen vorstellung vom druide-sein als einem exotisch-spirituellem karneval so gar nicht entspricht.
über vieles werde ich in ruhe nachdenken.
da gibt es schon verwandschaften oder resonanzen.
auch der buddhismus kennt karmische aufgaben.
und es gibt nicht nur die bewegung zur auflösung des selbst,
sondern auch die zurück: dem sein des ganzen dienen als ganzes ohne sein in sich selbst.......kanal sein.....
ich lass von mir hören
christian
danke für deine mühe.
und dank für die ernsthaftigkeit, die der albernen vorstellung vom druide-sein als einem exotisch-spirituellem karneval so gar nicht entspricht.
über vieles werde ich in ruhe nachdenken.
da gibt es schon verwandschaften oder resonanzen.
auch der buddhismus kennt karmische aufgaben.
und es gibt nicht nur die bewegung zur auflösung des selbst,
sondern auch die zurück: dem sein des ganzen dienen als ganzes ohne sein in sich selbst.......kanal sein.....
ich lass von mir hören
christian
Hallo lieber Christian, hallo lieber Thomas,
Kompliment für eure Schritte im Sturm eurer selbst und des Forums.
Und danke für das gegenüber- und nebeneinanderstellen eines östlichen und keltischen Weges und Seins.
Ich hatte mal einen Freund, der mir mit meiner Reikienergie die Energie der Bäume und die Kraft in Winden versucht hat zu erklären und spürbar zu machen. Er hatte ne zeitlang Kontakt mit Menschen, die die Welt keltisch sehen. Daran erinnerte mich das und ich kann jetzt besser verstehen was er mir sagen wollte.
Die "spirituelle Szene" in Europa ist ja sehr erfüllt mit buddhistischen/ hinduistischen Denkweisen.
Der nationalsozialismus hat keltisch/ germanische Bruchstücke verwendet, um seine Ideologie schöner zu machen. Deshalb erinnert uns (bzw mich) manche Worte an diese Zeit.
Was wäre, wie würden wir/ich das Druidische wahrnehmen würden wie es ist? Wenn es nicht mißbraucht worden wäre? Wären wir alle ein bischen Drui?
Der letzte Satz ist übrigens ganz ernsthaft gemeint, nicht abschätzig oder beleidigend. Er ist nur griffig.
Liebe Grüße,
Amara
Kompliment für eure Schritte im Sturm eurer selbst und des Forums.
Und danke für das gegenüber- und nebeneinanderstellen eines östlichen und keltischen Weges und Seins.
Ich hatte mal einen Freund, der mir mit meiner Reikienergie die Energie der Bäume und die Kraft in Winden versucht hat zu erklären und spürbar zu machen. Er hatte ne zeitlang Kontakt mit Menschen, die die Welt keltisch sehen. Daran erinnerte mich das und ich kann jetzt besser verstehen was er mir sagen wollte.
Die "spirituelle Szene" in Europa ist ja sehr erfüllt mit buddhistischen/ hinduistischen Denkweisen.
Der nationalsozialismus hat keltisch/ germanische Bruchstücke verwendet, um seine Ideologie schöner zu machen. Deshalb erinnert uns (bzw mich) manche Worte an diese Zeit.
Was wäre, wie würden wir/ich das Druidische wahrnehmen würden wie es ist? Wenn es nicht mißbraucht worden wäre? Wären wir alle ein bischen Drui?
Der letzte Satz ist übrigens ganz ernsthaft gemeint, nicht abschätzig oder beleidigend. Er ist nur griffig.
Liebe Grüße,
Amara
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Liebe Amara,
meine Welt ist auf der Welt meiner Erfahrungen aufgebaut. Heute sehe ich mich nicht als kelten, auch wenn ich Druide bin. Das liegt daran, das es weder ein keltisches Volk gegeben hat, noch die Kelten ein Nationalbewustsein hatten, das sich in Teritorium und Landesverbände definierte. Die Kelten als Kultur waren vornehmlich - wenn ich die Archeologen richtig verstehe, ein Kulturkreis in dem es übereinstimmenden Sprach und Begriffs und Symbolgebrauch (den Tork als zeichen des Freien Mannes und der Freien Frau) gab.
Heute bin ich Deutscher. Lebe in einer deutschorentierten Umfeldkultur mit unterschiedlichen Prägungen. Der Nazionalsozialismus war eine schwere Entgleisung der Deutschen in der deutschen Geschichte. Doch mit Germanen hatten die Nazis kaum was zu tun, mit Kelten noch weniger.
Selbst in der Bundeswehr siehst Du heute noch Runenähnliche Zeichen. Isa - übertragen für die Standhaftigkeit und Härte der Manschaften. Kenaz für die Wegweisung beim Feldwebel. Othalla für Familie, Verbindung Vereinigung bei den Hauptfeldwebeln. Sogar das Eichenlaub findest Du wieder, es identifiziert in silber stabsoffiziere. Und in Gold Generale. Auch der "Stern" der die verscheidenen Offiziersränge darstellt, durch Anzahl und Farbe könnte als Ingwaz Reife, Schutz, Konzentration und innerer Frieden bedeuten.
Nicht die Verwendeten Symbole sind ausdruck der nazis gewesen, sondern eine Menschen und Lebensverachtende, sich selbst über alle anderen erheben wollende Idiologie waren das Problem. Heute werde die Symbole verteufelt, doch es waren die Menschen die sich entschieden haben, die Verantwortung tragen und mit dem deutschen Vokle zur Verantwortung gezogen worden sind. Grossenteils.
Keltsiches Erbe hat einen für die heutige zeit entscheidenden nachteil. Ausser der Gruppe der Druiden, war kaum einer der Schrift mächtig. Und da kelten zwischen Anderswelt und hier nicht unterscheiden, macht auch ein grosses Tamtam um das Morgen und um Aufschreiben keinen Sinn, es geht ja eh alles weiter. In der damaligen Zeit war das wiedererinnern der alten leben eine häufige erscheinung - so die mündlichen überlieferungen - die zu einer frühen Weihe vieler Druiden führte, die einfach mit den Menschen, Druiden, die sie von anderen Leben kannten, sich so unterhielten, wie die Freunde von einst es getan hatten, und in der Feststellung der gemeinsamen Erinnerungen kam auch die Weihe wieder sobald ser Körper sie tragen konnte.
Das heute wenig menschen den weg der Druiden gehen, liegt meines erachtens vor allem an den fehlen von beweisbar erscheinenden schriften. und die legenden sind eben für ein festhaltendes Weltbild untauglich. deshalb ist der weg der keltischen Kultur seltener, als der Germanischen.
Und beim Germanischen kann es sein, das in vielen Köpfen die NS-Blockade wirkt. Das was wäre wenn halte ich für lustig, aber ineffizient.
Viele Menschen sind sicher ein bisserl Drui, aber schon allein deshalb weil das Leben einer Seele nicht mit der Geburt beginnt, und den Tod endet. Sondern ein ewiger krielauf aus lernen und lehren ist.
Herzlich grüsend
Thomas
meine Welt ist auf der Welt meiner Erfahrungen aufgebaut. Heute sehe ich mich nicht als kelten, auch wenn ich Druide bin. Das liegt daran, das es weder ein keltisches Volk gegeben hat, noch die Kelten ein Nationalbewustsein hatten, das sich in Teritorium und Landesverbände definierte. Die Kelten als Kultur waren vornehmlich - wenn ich die Archeologen richtig verstehe, ein Kulturkreis in dem es übereinstimmenden Sprach und Begriffs und Symbolgebrauch (den Tork als zeichen des Freien Mannes und der Freien Frau) gab.
Heute bin ich Deutscher. Lebe in einer deutschorentierten Umfeldkultur mit unterschiedlichen Prägungen. Der Nazionalsozialismus war eine schwere Entgleisung der Deutschen in der deutschen Geschichte. Doch mit Germanen hatten die Nazis kaum was zu tun, mit Kelten noch weniger.
Selbst in der Bundeswehr siehst Du heute noch Runenähnliche Zeichen. Isa - übertragen für die Standhaftigkeit und Härte der Manschaften. Kenaz für die Wegweisung beim Feldwebel. Othalla für Familie, Verbindung Vereinigung bei den Hauptfeldwebeln. Sogar das Eichenlaub findest Du wieder, es identifiziert in silber stabsoffiziere. Und in Gold Generale. Auch der "Stern" der die verscheidenen Offiziersränge darstellt, durch Anzahl und Farbe könnte als Ingwaz Reife, Schutz, Konzentration und innerer Frieden bedeuten.
Nicht die Verwendeten Symbole sind ausdruck der nazis gewesen, sondern eine Menschen und Lebensverachtende, sich selbst über alle anderen erheben wollende Idiologie waren das Problem. Heute werde die Symbole verteufelt, doch es waren die Menschen die sich entschieden haben, die Verantwortung tragen und mit dem deutschen Vokle zur Verantwortung gezogen worden sind. Grossenteils.
Keltsiches Erbe hat einen für die heutige zeit entscheidenden nachteil. Ausser der Gruppe der Druiden, war kaum einer der Schrift mächtig. Und da kelten zwischen Anderswelt und hier nicht unterscheiden, macht auch ein grosses Tamtam um das Morgen und um Aufschreiben keinen Sinn, es geht ja eh alles weiter. In der damaligen Zeit war das wiedererinnern der alten leben eine häufige erscheinung - so die mündlichen überlieferungen - die zu einer frühen Weihe vieler Druiden führte, die einfach mit den Menschen, Druiden, die sie von anderen Leben kannten, sich so unterhielten, wie die Freunde von einst es getan hatten, und in der Feststellung der gemeinsamen Erinnerungen kam auch die Weihe wieder sobald ser Körper sie tragen konnte.
Das heute wenig menschen den weg der Druiden gehen, liegt meines erachtens vor allem an den fehlen von beweisbar erscheinenden schriften. und die legenden sind eben für ein festhaltendes Weltbild untauglich. deshalb ist der weg der keltischen Kultur seltener, als der Germanischen.
Und beim Germanischen kann es sein, das in vielen Köpfen die NS-Blockade wirkt. Das was wäre wenn halte ich für lustig, aber ineffizient.
Viele Menschen sind sicher ein bisserl Drui, aber schon allein deshalb weil das Leben einer Seele nicht mit der Geburt beginnt, und den Tod endet. Sondern ein ewiger krielauf aus lernen und lehren ist.
Herzlich grüsend
Thomas
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
hallo thomas, moorhuhnfressender drache!
ich hab mich grad daran erinnert, dass ich als kind mal mit einem jungen aus der nachbarschaft in den wald gegangen bin, um folgendes zu veranstalten:
wir waren im zweifel darüber, ob wotan oder der jehowa der richtige gott sei. wir beschlossen folgende probe. wir nahmen ein tuch, legten es unter einen baum und gingen dann eine zeitlang weg. wenn jehowa der richtige wäre, sollte das tuch bei unserer wiederkehr an der selben stelle liegen, wenn nicht, an einer anderen. als wir wiederkamen, lag das tuch an der gleichen stelle, aber der wind hatte eine ecke umgeknickt.......
will sagen: eigentlich find ich es ganz schön, wie unsere beiden grundsatzpostings so nebeneinanderstehen. ist für mich rund und möcht ich nicht zerreden.
und ich möchte keine erfahrungsleere theoriedebatte. und ich hätt gern, dass sich andere auch traun, was dazu zu sagen.
beim durchlesen heute - ich glaub, deinen text könnte man häufiger lesen - fiel mir ein, dass es eigentlich schade ist, dass die lernaufgaben, die mit den reiki-graden verbunden sind, nicht immer ernst genug genommen werden. da erschiene mir eine disziplin, wie sie in anderen schulen -zen oder druid oder oder - manchmal hilfreich.
du hast da offensichtlich hart gearbeitet.
und genau das schmerzt leute, die glauben, das größte, was man im leben erreichen könne, sei doch, bei thomas gottschalk in wetten-das auf dem sofa sitzen zu können.
im übrigen, an den gedanken, an denen du sprachlos geworden bist, da sind auch laotse, meister eckhard und andere sprachlos geworden.
nach dem ende meines berufslebens würd ich gern vergleichende religionswissenschaften studieren. aber vorher muss ich noch ne weile meine haut zu markte tragen. wie jetzt.
es grüßt dich freundlich
christian
ich hab mich grad daran erinnert, dass ich als kind mal mit einem jungen aus der nachbarschaft in den wald gegangen bin, um folgendes zu veranstalten:
wir waren im zweifel darüber, ob wotan oder der jehowa der richtige gott sei. wir beschlossen folgende probe. wir nahmen ein tuch, legten es unter einen baum und gingen dann eine zeitlang weg. wenn jehowa der richtige wäre, sollte das tuch bei unserer wiederkehr an der selben stelle liegen, wenn nicht, an einer anderen. als wir wiederkamen, lag das tuch an der gleichen stelle, aber der wind hatte eine ecke umgeknickt.......
will sagen: eigentlich find ich es ganz schön, wie unsere beiden grundsatzpostings so nebeneinanderstehen. ist für mich rund und möcht ich nicht zerreden.
und ich möchte keine erfahrungsleere theoriedebatte. und ich hätt gern, dass sich andere auch traun, was dazu zu sagen.
beim durchlesen heute - ich glaub, deinen text könnte man häufiger lesen - fiel mir ein, dass es eigentlich schade ist, dass die lernaufgaben, die mit den reiki-graden verbunden sind, nicht immer ernst genug genommen werden. da erschiene mir eine disziplin, wie sie in anderen schulen -zen oder druid oder oder - manchmal hilfreich.
du hast da offensichtlich hart gearbeitet.
und genau das schmerzt leute, die glauben, das größte, was man im leben erreichen könne, sei doch, bei thomas gottschalk in wetten-das auf dem sofa sitzen zu können.
im übrigen, an den gedanken, an denen du sprachlos geworden bist, da sind auch laotse, meister eckhard und andere sprachlos geworden.
nach dem ende meines berufslebens würd ich gern vergleichende religionswissenschaften studieren. aber vorher muss ich noch ne weile meine haut zu markte tragen. wie jetzt.
es grüßt dich freundlich
christian
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
das lieber Christian unterschiedet uns dann wohl...
meine Haut ist so lange zum Markte gebracht worden, bis der "Herr" sie nun nicht mehr will, weil die Löcher in ihr ihn beunruhigen...
lachend
thomas
meine Haut ist so lange zum Markte gebracht worden, bis der "Herr" sie nun nicht mehr will, weil die Löcher in ihr ihn beunruhigen...
lachend
thomas
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Hallo Thomas,
Ich verfolge damit aber ein anderes Ziel:
Wir nehmen zu etwas (z.B. dem Germanentum) eine bestimmte Haltung ein. Wir gehen davon aus, dass unsere Haltung dazu vom Gegenstand Germanentum, so wie es war bestimmt wird. Es ist jedoch anders: Es wird von dem bestimmt was wir über das Germanentum zu wissen glauben. Und da kommt uns u.U. der ganze Nazimist in unseren Kopf.
Ich möchte also sagen, dass unsere Beurteilung nicht vom Objekt der Beurteilung abhängt sondern von uns und dem verzerrten Bild das wir vom Objekt im Kopf haben.
Wenn wir uns das öfter bewusst machen, können wir unverkrampfter leerer offener vernünftiger Ungewohntes auf uns wirken lassen.
Liebe Grüße,
Janine
"Was wäre wenn..." kann man zu schlichten Unterhaltungs - oder Phantasiespielen verwenden,darauf spielst Du an.Sir Thomas Marc hat geschrieben: Das was wäre wenn halte ich für lustig, aber ineffizient.
Ich verfolge damit aber ein anderes Ziel:
Wir nehmen zu etwas (z.B. dem Germanentum) eine bestimmte Haltung ein. Wir gehen davon aus, dass unsere Haltung dazu vom Gegenstand Germanentum, so wie es war bestimmt wird. Es ist jedoch anders: Es wird von dem bestimmt was wir über das Germanentum zu wissen glauben. Und da kommt uns u.U. der ganze Nazimist in unseren Kopf.
Ich möchte also sagen, dass unsere Beurteilung nicht vom Objekt der Beurteilung abhängt sondern von uns und dem verzerrten Bild das wir vom Objekt im Kopf haben.
Wenn wir uns das öfter bewusst machen, können wir unverkrampfter leerer offener vernünftiger Ungewohntes auf uns wirken lassen.
Liebe Grüße,
Janine
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Unter dieser Gedankenrichtung vermag ich Dir natürlich vorbehaltlos zustimmen.
Jede Bewertung enspringt dem Standpunkt des Betrachters.
Grüsse
Thomas
Jede Bewertung enspringt dem Standpunkt des Betrachters.
Grüsse
Thomas
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Laß es mich so formulieren : Von den Nazis wurde die Realität mißbraucht/manipuliert, inden man Dinge oktroyierte, die so gar nicht stimmen oder eine bestimmte Stimmung (ein bestimmtes Bild) erzeugen sollten.
Damit haben sie es für Jahrhunderte geschafft, alles europäische, das irgendwie mit seinen Wurzeln zu tun hat, in den Schmutz zu ziehen.(Na gut, nicht alles, aber einen Teil - wir reagieren ja selbst schon auf keltische Symbole zum Teil etwas zurückhaltend).
Damit haben sie es für Jahrhunderte geschafft, alles europäische, das irgendwie mit seinen Wurzeln zu tun hat, in den Schmutz zu ziehen.(Na gut, nicht alles, aber einen Teil - wir reagieren ja selbst schon auf keltische Symbole zum Teil etwas zurückhaltend).
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Welche keltischen Symbole meinst Du?Ameise hat geschrieben:Laß es mich so formulieren : Von den Nazis wurde die Realität mißbraucht/manipuliert, inden man Dinge oktroyierte, die so gar nicht stimmen oder eine bestimmte Stimmung (ein bestimmtes Bild) erzeugen sollten.
Damit haben sie es für Jahrhunderte geschafft, alles europäische, das irgendwie mit seinen Wurzeln zu tun hat, in den Schmutz zu ziehen.(Na gut, nicht alles, aber einen Teil - wir reagieren ja selbst schon auf keltische Symbole zum Teil etwas zurückhaltend).
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Ich habe das jetzt als übergeordneten Begriff für alles "keltische" dem Klischee nach benutzt. Daß da nicht viel übriggeblieben ist - mangels Schriftaufzeichnungen - weiß ich auch so.
Mir fällt spontan höchstens die Spirale ein, aber die ist ja global und taucht schon auf den viieel früheren Megalithengräbern auf.
Mir fällt spontan höchstens die Spirale ein, aber die ist ja global und taucht schon auf den viieel früheren Megalithengräbern auf.
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961
Gedankenflüsse....
Hallo zusammen,
habe die bisherigen Beiträge überflogen/quergelesen an manchen bin ich hängen geblieben ... schnell kamen meine eigenen Assoziationen dazu, die ich in den nächsten Beitragen teilen möchte.
Mal sehen wie viele es werden...
Liebe Grüße, gekko
habe die bisherigen Beiträge überflogen/quergelesen an manchen bin ich hängen geblieben ... schnell kamen meine eigenen Assoziationen dazu, die ich in den nächsten Beitragen teilen möchte.
Mal sehen wie viele es werden...
Liebe Grüße, gekko
Stelle die Welt auf den Kopf und sieh!
Assoziationsfluss 1: Fluss des Lebens - ganz bildlich
Fluss des Lebens - ganz bildlich
Der Fluss beginnt, bricht aus aus der Erde (vorher schon da nur nicht sichtbar), quillt hervor, fließ und bahnt sich seine Bahn durch die unterschiedlichsten Landschaften. Trifft auf Widerstand, fließt herum oder durchbricht ihn, schleift ihn mit der Zeit, wird zum Überläufer, reißt mit sich... Immer wieder fließt Wasser (Energie) aus der Quelle nach. Wenn sie versiegen würde, versiegt auch der Fluss. Fließt weiter und mündet im Meer (oder in einen anderen Fluss, der nun gestärkt mit dem andern eine Einheit bildend weiterfließt um endlich im Meer anzukommen) mit all den anderen Flüssen. Die Meermündung ist jedoch genauso wenig Ende wie die Quelle der Anfang ist. Aber eines ist deutlich der Flüss fließt nicht zurück, es gibt nur eine Richtung der Fluss fließt von der Quelle zum Meer.
gekko
Der Fluss beginnt, bricht aus aus der Erde (vorher schon da nur nicht sichtbar), quillt hervor, fließ und bahnt sich seine Bahn durch die unterschiedlichsten Landschaften. Trifft auf Widerstand, fließt herum oder durchbricht ihn, schleift ihn mit der Zeit, wird zum Überläufer, reißt mit sich... Immer wieder fließt Wasser (Energie) aus der Quelle nach. Wenn sie versiegen würde, versiegt auch der Fluss. Fließt weiter und mündet im Meer (oder in einen anderen Fluss, der nun gestärkt mit dem andern eine Einheit bildend weiterfließt um endlich im Meer anzukommen) mit all den anderen Flüssen. Die Meermündung ist jedoch genauso wenig Ende wie die Quelle der Anfang ist. Aber eines ist deutlich der Flüss fließt nicht zurück, es gibt nur eine Richtung der Fluss fließt von der Quelle zum Meer.
gekko
Stelle die Welt auf den Kopf und sieh!
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Yes. Ebenso wie bei der Goclkenbecher Kultur, der Urnenfelderkultur, den bauten der megalithkultur, die keltische hallstatt wie auch La Tene kultur und die einzelnen Kulturgruppen, die von der Megalithkultur berührt worden sind...
doch ich erinnere mich nicht, das sie von den Nazis aufgenommen worden ist. die Runen ja, die Siegrune, das Hakenkreuz, die Welvelsburger Sonne.
Wobei das Kreuz falschherumdrehend eingesetzt, das Sonnenrad der Germanen zum Wevelsburger Schrott verkommen. Die legändere Rune, die der Waffen SS die Siege gewähleisten sollten. Seine Schergen habe überall in der Welt artefakte gesucht, bis hin zur Bundelade. Diese 12 jahre deutscher Geschichte sind ein Moment der Weltgeschichte. Wenn ich den Historikern glaube, hat Hitler nichts mit Germanen Kelten oder sonst wem zu tun. Er war anscheinend ziemlich katholisch...
IM Fluss des lebens hat der Tod so vieler menschen durch Gewalt in so kurzer zeit durchaus wirbel und strudel verursacht. Ein derartiges Schlachten scheint geschichtlich gesehen legendär zu sein..
Grüsse
Thomas
doch ich erinnere mich nicht, das sie von den Nazis aufgenommen worden ist. die Runen ja, die Siegrune, das Hakenkreuz, die Welvelsburger Sonne.
Wobei das Kreuz falschherumdrehend eingesetzt, das Sonnenrad der Germanen zum Wevelsburger Schrott verkommen. Die legändere Rune, die der Waffen SS die Siege gewähleisten sollten. Seine Schergen habe überall in der Welt artefakte gesucht, bis hin zur Bundelade. Diese 12 jahre deutscher Geschichte sind ein Moment der Weltgeschichte. Wenn ich den Historikern glaube, hat Hitler nichts mit Germanen Kelten oder sonst wem zu tun. Er war anscheinend ziemlich katholisch...
IM Fluss des lebens hat der Tod so vieler menschen durch Gewalt in so kurzer zeit durchaus wirbel und strudel verursacht. Ein derartiges Schlachten scheint geschichtlich gesehen legendär zu sein..
Grüsse
Thomas
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
- Sir Thomas Marc
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 999
- Registriert: 08.08.2005, 12:27
- Reiki-Verband: keinem
- Reiki-System: keines
- Wohnort: Vereinsheim Biedershausen
- Kontaktdaten:
Re: Assoziationsfluss 1: Fluss des Lebens - ganz bildlich
gefällt mir. das wasser des flusse verdunstet, wird zu regen, tropft zurück auf die welt in dem die energie im kreis wiederkehrt, befruchtet die Erde (Mutter) und bring wieder seinWasser in die Quelle auf diesem Weg des ewigen Krieses zurück.gekko hat geschrieben:Fluss des Lebens - ganz bildlich
Der Fluss beginnt, bricht aus aus der Erde (vorher schon da nur nicht sichtbar), quillt hervor, fließ und bahnt sich seine Bahn durch die unterschiedlichsten Landschaften. Trifft auf Widerstand, fließt herum oder durchbricht ihn, schleift ihn mit der Zeit, wird zum Überläufer, reißt mit sich... Immer wieder fließt Wasser (Energie) aus der Quelle nach. Wenn sie versiegen würde, versiegt auch der Fluss. Fließt weiter und mündet im Meer (oder in einen anderen Fluss, der nun gestärkt mit dem andern eine Einheit bildend weiterfließt um endlich im Meer anzukommen) mit all den anderen Flüssen. Die Meermündung ist jedoch genauso wenig Ende wie die Quelle der Anfang ist. Aber eines ist deutlich der Flüss fließt nicht zurück, es gibt nur eine Richtung der Fluss fließt von der Quelle zum Meer.
gekko
Drei Prinzipien für mich
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Folge der Göttin und finde die Wahrheit in Dir
Der Ausgleich ist die Grundlage allen Handelns
Friede ist kein Geschenk, er wird erworben
Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Vielleicht ist es das...
Fluss des Lebens, das heißt für mich
Das Gefühl dafür zu haben, dass ich nur ein kleiner Abschnitt davon bin, einen Teil des Weges reise, sehen kann. Bin nur ein Tropfen im Fluß, in meinem eigenen Rahmen Entscheidungen treffend .. schwimme und nicht nur geschwommen werde, dennoch gebunden in den großen Zyklus.
Was auch immer ich unterwegs tue .. mein Weg ist der ins Meer.
Das hat etwas mit Demut zu tun.
Lg
Birgit
Fluss des Lebens, das heißt für mich
Das Gefühl dafür zu haben, dass ich nur ein kleiner Abschnitt davon bin, einen Teil des Weges reise, sehen kann. Bin nur ein Tropfen im Fluß, in meinem eigenen Rahmen Entscheidungen treffend .. schwimme und nicht nur geschwommen werde, dennoch gebunden in den großen Zyklus.
Was auch immer ich unterwegs tue .. mein Weg ist der ins Meer.
Das hat etwas mit Demut zu tun.
Lg
Birgit
Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie ?
Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen (Albert Einstein)
*Mitglied im Avalonorden des Roten Drachen e.V.
Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen (Albert Einstein)
*Mitglied im Avalonorden des Roten Drachen e.V.
Assoziationsfluss 2: Flow - Was ist Glück?
Flow - Was ist Glück?
Der Forscher Mihaly Csikszentmihalyi (der heißt wirklich so) wollte erforschen, was Glück ist. Er stieß darauf, das viele Menschen dann von Situationen sprechen, in denen sie "ganz und gar aufgehen", in denen sie sich "im Fluss fühlen". Er benannte diesen Zustand mit dem Wort "Flow". Seine Theorie (sehr vereinfacht): Je mehr und öffter wir Flow erleben desto glücklicher. Flow ist Glück.
Das Erleben des Flow zeichnet folgendes aus:
Vielleicht geht es im "Fluss des Lebens" darum in "flow" zu kommen ...ins Fließen. Mich erinnern oben genannte Beschreibungen auch sehr an Meditationserlebnisse... auch hier kommen wir (wenns gut läuft) in flow...
Im Zustand des Flow, möchten wir, dass es nie aufhören mag. Alles nur nicht das Ziel erreichen, denn das wäre das Ende, wir könnten nur noch zurückblicken und dann neue Flow-Erlebnisse suchen.
Das Leben bildet das Flussbett für unseren Lebensfluss... Begeben wir uns in den Fluss, fließen wir... was ist die Lösung? Was das Ergebnis, das Resultat?
Wir möchten, dass dieser Fluss nie zu Ende geht, möchten immer fließen, denn wir ahnen das Ziel, das Resultat des Lebens.
Das Resultat des Lebens ist der Tod.
...und wenn wir den Tod erreicht haben, können wir sehen, welche Bewegung darin liegt...
gekko
Folgende Bücher dienten als Grundlage für den obigen Text:
Der Forscher Mihaly Csikszentmihalyi (der heißt wirklich so) wollte erforschen, was Glück ist. Er stieß darauf, das viele Menschen dann von Situationen sprechen, in denen sie "ganz und gar aufgehen", in denen sie sich "im Fluss fühlen". Er benannte diesen Zustand mit dem Wort "Flow". Seine Theorie (sehr vereinfacht): Je mehr und öffter wir Flow erleben desto glücklicher. Flow ist Glück.
Das Erleben des Flow zeichnet folgendes aus:
- Einer der wichtigsten Kriterien die den Flow ausmachen ist "das Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein". Wir denken an nichts anderes als an das was wir gerade tun, wir sind total auf unsere Handlungen konzentriert, wir sind unsere Handlungen.
- Ein zweites Kriterium geht Hand in Hand mit dem Ersten: Jede Art von Ablenkung wird ausgeschlossen, man schränkt sozusagen sein Stimulationsfeld ein.
Letzten Endes sind diese beiden Kriterien ein und das selbe nur jeweils aus einer anderen Perspektive betrachtet. So ist das erste Kriterium das Kriterium des 'hin-zur Konzentration' und das zweite ein 'weg-von Ablenkungen'. - Während des Flows haben wir eine veränderte Zeitwahrnehmung. Es kann sein, dass es uns so vorkommt, als dass die Zeit sehr langsam vergeht oder aber das Gegenteil, die Zeit vergeht wie im Fluge.
- Die Selbstvergessenheit ist ein weiteres Kriterium. Ein schwieriger (m.E. schlecht gewählter) Begriff in diesem Kontext. Hier kommt es sehr auf die Semantik von "selbst", aber auch von "vergessen" an. Definieren wir unser Selbst vereinfacht, als die Manifestation unserer vergangenen Erfahrungen, so mag dies stimmen, denn wir denken im Flow nicht über Vergangenes nach.
...reicht mir jedoch nicht, um von Selbstvergessenheit zu sprechen. Die intensive Art, wie wir bei einem Flow-Erlebnis unsere Physis wahrnehmen, widerlegt denke ich die Vergessenheit: "Selbstvergessenheit bedeutet aber nicht, dass man im flow den Kontakt zur eigenen physischen Realität verliert. In einigen, wenn nicht sogar in den meisten flow-Aktivitäten, wird man der eigenen inneren Vorgänge intensiver bewusst." (Zitat Csikszentmihalyi) ...wie kann man da noch von 'Vergessen' sprechen?
Das Selbst als innere soziale Instanz, dient dazu die eigenen Bedürfnisse, mit denen der anderen abzugleichen. In den meisten Flow-Aktivitäten gibt es klare Regeln und Handlungsanforderungen, da die Teilnahme auf Freiwilligkeit beruhen muss (sonst entsteht kein Flow), ist dann keine Vermittlungsinstanz nötig, solange alle sich an die Regeln halten. Dies ist die für uns brauchbarste Erklärung. - Weiterhin wichtig für das Entstehen von Flow-Erlebnissen ist, dass jede Phase des Prozesses durch klare Ziele gekennzeichnet ist: Ich weiß, was ich als nächstes tun muss, der jeweils nächste Schritt ist klar und ergibt sich aus den Schritten davor. Auch gibt es meist ein Gesamtziel. Der autotelische Charakter, welchen ich noch weiter unten beschreibe, wird hierdurch nicht berührt, denn die Ziele haben oft keine äußere Relevanz oder nur eine sekundäre. Wir handeln aus freien Stücken, setzen uns selbst die Ziele, als Orientierungsmarken.
- Ein weiteres Merkmal für den Flow-Zustand ist, dass man ein unmittelbares Feedback für seine Handlungen erhält. Ich weiß nach jedem Schritt, ob er gut war oder nicht. Da ich klar weiß, welcher Schritt als nächstes kommt, weiß ich auch, ob er gelungen ist, wenn ich ihn vollbracht habe. "Allerdings ist es nicht so, dass wir im flow innehalten, um die Rückmeldungen zu evaluieren; Handlung und Reaktionen sind meist so gut geübt, dass sie automatisch geworden sind."
- Um die oben genannten letzten beiden Kriterien zu ermöglichen, muss ein weiteres Kriterium erfüllt sein, es müssen sich Aufgaben und Fähigkeiten im Gleichgewicht befinden. "Im flow hat man das Gefühl, dass die eigenen Fähigkeiten und die zur Verfügung stehenden Handlungsmöglichkeiten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Im Alltag haben wir mitunter den Eindruck, dass wir den Herausforderungen nicht gewachsen sind, (...) Oder (...) dass wir zu wenig Möglichkeiten haben, um unser Potential voll zu entfalten, was zur Langeweile führt."
Wichtig zu bemerken ist, dass es nicht um die objektive Einschätzung der Situation geht, sondern um die, in diesem Moment subjektive Einschätzung. - Es liegt auf der Hand, dass wir in einer solchen Situation keinerlei Versagensängste haben, im Gegenteil entsteht das Gefühl der Kontrolle über die Umwelt. "In Wahrheit hat man die Situation keineswegs unter Kontrolle, es tauchen nur keinerlei Zweifel daran auf, weil die Frage der Kontrolle sich überhaupt nicht stellt. Wenn es anders wäre, würde man sich nicht voll konzentrieren, weil die Aufmerksamkeit zwischen dem Tun und dem Gefühl der Kontrolle aufgespalten wäre. Ein mögliches Scheitern ist kein Thema, weil beim flow völlig klar ist, was man tun muß, und weil die eigenen Fähigkeiten den Anforderungen angemessen sind."
- Ein letztes Merkmal des flow-Erlebnisses ist dessen "autotelisches" Wesen. "Der Begriff "autotelisch" leitet sich von zwei griechischen Worten ab: autos bedeutet Selbst, telos Ziel. Er bezeichnet eine sich selbst genügende Aktivität, eine, die man ohne Erwartung künftiger Vorteile ausübt, sondern einfach, weil sie an sich lohnend ist."
Auch dieser letzte Aspekt ist ausschließlich auf das innere Erleben bezogen. So kann eine Tätigkeit, die ganz klar auch äußeren Zwecken dient, also exotelisch ist, auch zum Flow führen, aber nur wenn das Erleben dieser Tätigkeit autotelisch wird. Auch hier gibt es einen Bezug zu den Aspekten der Gegenwärtigkeit: Existiert im Moment einer Handlung bewusst nur die Handlung selbst, sind also Vergangenheit und Zukunft ausgeschlossen, wie soll man da an eine exotelische Belohnung denken können, die man ja in der Regel erst danach bekommt. - Es ist kein danach bewusst!
Vielleicht geht es im "Fluss des Lebens" darum in "flow" zu kommen ...ins Fließen. Mich erinnern oben genannte Beschreibungen auch sehr an Meditationserlebnisse... auch hier kommen wir (wenns gut läuft) in flow...
Im Zustand des Flow, möchten wir, dass es nie aufhören mag. Alles nur nicht das Ziel erreichen, denn das wäre das Ende, wir könnten nur noch zurückblicken und dann neue Flow-Erlebnisse suchen.
Das Leben bildet das Flussbett für unseren Lebensfluss... Begeben wir uns in den Fluss, fließen wir... was ist die Lösung? Was das Ergebnis, das Resultat?
Wir möchten, dass dieser Fluss nie zu Ende geht, möchten immer fließen, denn wir ahnen das Ziel, das Resultat des Lebens.
Das Resultat des Lebens ist der Tod.
...und wenn wir den Tod erreicht haben, können wir sehen, welche Bewegung darin liegt...
gekko
Folgende Bücher dienten als Grundlage für den obigen Text:
- Mihaly Csikszentmihalyi: Das Flow-Erlebnis - Jenseits von Angst und Langeweile: im Tun aufgehen; Stuttgart 1996
- Mihaly Csikszentmihalyi: Flow - Das Geheimnis des Glücks; Stuttgart 1998
Zuletzt geändert von gekko am 25.08.2005, 12:08, insgesamt 2-mal geändert.
Stelle die Welt auf den Kopf und sieh!
Das kann ich mal nicht so stehen lassen, er hat sein Knie vor nichts gebeugt.Sir Thomas Marc hat geschrieben:Wenn ich den Historikern glaube, hat Hitler nichts mit Germanen Kelten oder sonst wem zu tun. Er war anscheinend ziemlich katholisch...
Und hat Kirche so sie ihrem Auftrag nach christlich handelte bekämpft und Christen ermorden lassen. Und: je katholischer ein Landstrich desto weniger Stimmen für Hitler, historisch belegt. Nur mal wieder so am Rand, für manches sind konservative Einstellungen halt doch gut.
Grüssle
Janine
Assoziationsfluss 3: schwimmen - treiben - fließen
schwimmen - treiben - fließen
Die Begriffe schwimmen, treiben und fließen tauchen ja immer wieder auf:
Die Begriffe schwimmen, treiben und fließen tauchen ja immer wieder auf:
- schwimmen: Schwimmen heißt: Kontrolle behalten. Du begibst dich in den Fluss, schwimmst mit ihm oder gegen ihn. Du entscheidest, wohin du schwimmst. Manchmal reißt dich der Fluss mit, dann versuchst du so schnell wie möglich die Kontrolle zurückzugewinnen. Du bist nicht Teil des Flusses du bist ein Fremdkörper im Fluss, der mit Kraft versucht, die Kontrolle zu behalten. Wenn deine Kraft zuende ist wird dich der Fluss mitreißen...
- treiben: Sich treiben lassen heißt: keine Kontrolle ausüben. Du fällst in den Fluss und er nimmt dich mit, wohin auch immer er führt und lässt dich mitreißen. Du treibst wie ein toter Ast dahin. Auch hier bist du nicht Teil des Flusses, du bist ein Fremdkörper im Fluss, der dahintreibt...
- fließen: Fließen heißt: Fluss sein. Wenn wir aufhören, Kontrolle weder auszuüben noch nicht auszuüben, wenn wir statt dessen beginnen mit dem Fluss zu fließen, hören wir auf "Fremdkörper" zu sein. Wir sind Fluß und fließen, alles ist eins. Es gibt keinen Fluss mehr es gibt kein Ich mehr.
Stelle die Welt auf den Kopf und sieh!