Guten Abend alle miteinander,
so ... nun ist mir aufgrund einer Fernsehreportage bewußt geworden, dass ich offensichtlich einiges in Sachen Patent- und Markenrecht anders verstanden habe als es ist. (Wo geht es in der Juristerei auch schon noch um Recht bzw. Gerechtigkeit oder gar Anstand ?)
Also ... die Sendung hieß "die Macht der Pharmaindustrie" oder so ähnlich und begann damit, wie es zu einer solchen Industrie überhaupt kam und wie diese Industrie dann soviel Macht bekam, wie sie heute hat.
Nach dem ersten Weltkrieg "boomte" die Wissenschaft, insbesondere die chemische und es entstanden "Chemiefabriken". Eine davon war Beyer. Auf deren Hof lagen mehrere große Fässer mit irgendeinem "Abfallprodukt" aus einer Herstellung. Der Chemiker Carl Duisberg experimentierte mit dieser Chemikalie und heraus kam dabei ein Mittel, das hervorragend gegen Schmerzen wirkte. Dieses Mittel wurde nun auf den Markt gebracht und verkaufte sich hervorragend und wurde von Ärzten befürwortet.
Das Mittel wurde unter dem Markennamen "Aspirin" verkauft und beworben und die Tatsache, dass die Fa. Beyer quasi kostenfrei an die Grundsubstanz kam, verschaffte ihr einen enormen Vorsprung. Die Fa. Beyer soll nie ein Patent auf den eigentlichen Wirkstoff "Acetylsalicylsäure" gehabt haben und hat ihn auch heute nicht. Diese Schmerzmittel werden von vielen Firmen weitaus preiswerter angeboten, aber da der Markenname weiterhin aggressiv und nachhaltig beworben wird, ist "Aspirin" schon quasi zum Synonym für alle Schmerzmittel mit dem Wirkstoff ASS geworden.
Im Laufe der Zeit bildete sich aus verschiedenen Chemie-/Pharmafirmen ein Konsortium namens IG Farben, das während der NS-Zeit Versuche mit ihren Erzeugnissen an KZ-Insassen vornahm, nach den Entnazifizierungsverfahren mit geringen Strafen für diese Taten davonkam und später einfach weitermachte ... z.T. unter anderen Firmennamen.
Im weiteren Laufe der Zeit wurden nun in der jungen Bundesrepublik Gesetze zur Arzneimittelprüfung erlassen und man brauchte natürlich auch menschliche Probanden. Die fand man dann in der damaligen DDR. Dort erhielten die Regierungsverantwortlichen pro Probanden 3800 DM, die sie natürlich gern nahmen, und in den Krankenhäusern anordnen ließen, dass nun dieses oder jenes Medikament verordnet werden solle. Und da damals fast alles, was aus dem Westen kam als gut galt, nahmen die Patienten es sogar freiwillig, allerdings ohne zu Wissen, dass sie Testpersonen waren.
Später sollten alle Arzneimittel, die nicht durch die nun gängige Prüfungen gegangen waren, nachgeprüft werden und eine Nachzulassung erhalten.
Dagegen haben sich die Pharmas dann gewehrt, wohl wissend, dass diese Mittel schon lange nicht mehr auf dem Stand der Wissenschaft waren.
Noch perfider ist, dass die Pharmas, die Preise für ihre Produkte selbst gestalten konnten.
Medikamente waren rar, insbesondere noch zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg.
Der Arzt verschrieb nun das Medikament und der Verbraucher oder die Krankenkassen mussten diesen Preis zahlen.
Erst später wurde Einwände hinsichtlich der Kosten erhoben. 1988 wurde unter dem Gesundheitsminister Seehofer ein Gesetz namens AMNOG verabschiedet und noch später wollte Kanzler Schröder noch mal an die Sache ran.
Vor allem deswegen, weil immer ersichtlicher wurde, dass die "Weiterentwicklungen" bestimmter Medikamente in ihrer Wirksamkeit schlechter waren bzw. zumindest nicht besser, sollten diese ständigen Neuentwicklungen nicht mehr verordnet werden, bis der Nachweis erbracht wurde, dass sie auch tatsächlich besser sind.
Natürlich wieder ein Aufschrei bei den Pharmas.
Und dann kamen die Druckmittel: es seien ja sehr hohe Entwicklungskosten, dann müsse man halt im Ausland produzieren und deutsche Standorte dicht machen, was dann natürlich bedauerlicherweise eine Menge Arbeitzplätze vernichtet. Und schon wurden die Politiker handzahm.
Derzeitige Regelung soll es wohl sein, dass im ersten Jahr die hohen Preise von den Kassen gezahlt werden, danach muss der Nutzen gegenüber den anderen Mitteln ermittelt werden und der Preis angepasst werden.
Und deswegen stehen die Pharma-Vertreter jetzt Schlange um Ärzten und Apothekern in den Allerwertesten zu kriechen, damit diese gerade in ersten Jahr dieses teure Produkt verschreiben und es sich etabliert und alte, genausogute Mittel verdrängt.
So ... entschuldigt diesen langen Exkurs, aber die Sendung war 45 Minuten lang und es wurde noch über sehr viel mehr an Verwicklungen berichtet.
Was heißt das nun Für R...R... ?
Es könnte heißen, dass all das was da getan wird vollkommen legal ist.
Herr L... betreibt Marketing für seine Marke und unterliegt damit aber eben auch den "moralischen" Gesetzmäßigkeiten dieses Buisiness.
Letztendlich bezahlen die "Rainbows" enorm viel Geld dafür, nur um sein Produkt verkaufen zu dürfen.
So wie es in der Versicherungsbranche mittlerweile auch üblich ist. Ein Versicherungskaufmann wird bei einer Versicherung als freiberuflicher Mittarbeiter angestellt und bekommt für jeden Vertrag den er Verkauft eine Provision. Je mehr Geld der Vertragsabschluß in die Kassen der Versicherung spült, um so höher die Provision.
Ganz so ist es bei R...R.... wohl noch nicht.
Aber hat mal einer ausgerechnet, wieviel Geld all die was-weiß-ich wievielter-Dan-Meister im Laufe seines Reiki-Daseins in die Kassen von R...R... gespült hat. Und all die anderen Eingeweihten noch zusätzlich ?
Und nun wird es für solche Klagen ausgegeben und wie früher mal behauptet, sei ja auch viel Geld für die Weiterentwicklung ausgegeben worden.
Wo ist den da noch ein Unterschied im Handeln und Argumentieren einer Großkonzerns erkennbar (insbesondere, wenn man R...R... nicht praktiziert und kennt) ?
Mittlerweile werden wir alle sowohl von der Pharmaindustrie, als auch von der Lebensmittelindustrie (die nämlich mit all den Zusätzen, ob nun nützlich oder nicht auch solche Gesundheitsversprechen macht) und auch anderen Wirtschaftszweigen verhohnepiepelt.
Ich glaube, die meisten Menschen haben mal mit Reiki begonnen, weil sie mehr und mehr gespürt haben, dass in unserer Gesellschaft irgendwas falschläuft. Und sie wollten u.a. auch herausfinden, was das ist und was man ändern muss, damit es sich alles wieder "besser anfühlt".
Die wenigsten dürften sich doch gleich nach einer kompletten und noch dazu so teuren Berufsausbildung umgesehen haben. Die wenigsten dürften ja auch gar nicht gewußt haben (zumindest nicht am Anfang) was für einen Kostenrattenschwanz das mit sich zieht. Und von dem ausbildenden Meister dann ein Leben lang abhängig bleiben, wollte wohl auch niemand.
Nur, wenn man immer mehr und mehr Geld in eine Sache, die ja vielleicht auch gar nicht schlecht ist, hineinsteckt, möchte man auch beim nächsten Schritt nicht sagen "Ich mach jetzt nicht weiter", so wie Monika es dann getan hat.
Ich erinnere mich noch wie euphorisch Herr L... mal anfangs gepostet hat, dass jetzt, wo es ja einen Berufsverband gebe, müsse sich die Politik anhören, was die Reikianer wollen.
Was war das Ziel ?
Reiki durch die Krankenkassen bezahlen zu lassen und dann genau wie es bei den Medikamenten ist, die "No-Names" dadurch zu schwächen, dass er das Markenprodukt hat/ist ?
PROReiki, ohne dass dieser Verband etwas davon ahnt, vor seinen Marketing-Karren spannen ?
Ich habe definitiv keine Antworten auf diese Fragen und kann Herrn L..., da ich ihn nicht kenne, auch nicht einfach was unterstellen.
Aber der einzige, der diese Fragen klären kann, ist er.
Vielleicht ist ihm das gar nicht bewußt gewesen, dass es mal jemand so sehen könnte und vielleicht war das auch gar nicht seine Absicht, aber wie gesagt, das weiß nur er allein.
Wer dieses Marketing nicht mehr unterstützen möchte, sollte sich auch klar machen, dass das Netz so ziemlich alles speichert. Und je häufiger ihr einen bestimmten Markennamen eingebt, um so weiter oben erscheint er bei Tante Goog ....le auf der Einkaufsliste.
Es ist schon fast so, wie bei Harry Potter ... "der dessen Name nicht genannt werden darf" ... damit das Gehirn oder die Tante G ihn irgendwann vergißt.
Die Rainbows haben nun die Wahl, ob sie moralische Bedenken anerkennen und annehmen wollen oder nicht.
Jeder, der weitermacht, stützt diese Marke. Leider hat jeder, der nicht mehr weitermacht, ein hohes Lehrgeld bezahlt und ärgert sich zunächst mal berechtigterweise.
Aber "Gerade heute ärgere dich nicht" und "verdiene dein Brot ehrlich" sollten ja auch im R....R... gelehrt worden sein und dort Gültigkeit besitzen, da es ja wie von Herrn L... selbst angegeben wird, auf dem alten -ich nenne es mal- Usui Shiki Ryoho basiert.
Und schließlich wurde Herr L.... von Frau Müller in diesen Stil eingeweiht und diese wiederum von Frau Furumoto.
So ... nun nochmal sorry für den langen Salmon, aber das musste mal aus mir raus.
LG Kanji