Paulinchen hat geschrieben:Lieber Kanji,
ist ein Fragen, nach den warum für dich so komisch? Ich für meinen Teil Hinterfrage Dinge - was ist daran aus deiner Sicht falsch? Bitte sage mir, was ich nicht verstehe? Vielleicht kann ich es dann besser verstehen! Mein Sprachstil rührt daher, dass ich Dinge wirklich verstehen möchte und interesse an meinem Gegenüber habe, das was du über meinen Sprachstil schreibst verstehe ich nicht.
So ... um der ganzen Geschichte hier mal ein bisschen die Schärfe zu nehmen, möchte ich diese Frage mal beantworten und unterstelle jetzt mal ehrliches Interesse.
Usui Shiki Ryoho beschäftigt sich nicht vordergründig und hauptsächlich mit körperlichen Heilunsprozessen.
Einer der wichtigsten Aspekte ist, dass man verstehen lernt, dass gerade diese Warum-Fragen kaum von anderen beantwortet werden können, sondern nur von einem selber.
Wir alle haben unbewusste Verhaltensmuster in uns, deren Herkunft sich aus unserer Erziehung und unserem Erlebten ergeben.
Dein Leben und was du alles erlebt hast, kennst du besser als jeder andere, nur leider vergessen wir die Erlebnisse, die unser Handeln geprägt haben, die Art des Handelns aber bleibt.
Stößt du mit diesen Handlungsmustern nicht auf Gegenliebe bei anderen, entsteht Unbehagen, Unwohlfühlen, Unzufriedenheit, Stress und auch körperliche Krankheit.
Beseitigst du also die Handlungsmuster, wächst die Gegenliebe bei anderen, man fühlt sich wohler, hat weniger Stress und mehr Gesundheit und Wohlfühlen sind die Folge.
Um etwas zu beseitigen zu können, muss man erst mal wissen, dass es überhaupt da ist. Dann kann man es betrachten und es dann sein lassen - oder sich auch ganz bewusst dafür entscheiden es auch weiterhin so zu handhaben.
Das Kernstück ist also ein Bewusstwerdungsprozess der eigenen Muster.
Vor diesem Hintergrund ist es für mich (und ich gehe mal davon aus auch für andere Praktizierende) ein sehr eigenartiger Ansatz, jemanden mit einer drei-Sekunden-Mental-Behandlung zu behandeln. Es soll vermieden werden, beim Klienten eine Art Konsumhaltung zu entwickeln ... nach dem Motto, wenn ich mich unwohl fühle gehe ich zu einem Reiki-Behandler und dann ist alles weg.
Der Weg ist das Ziel und dieser Weg ist bei manchen länger, bei manchen kürzer.
Es geht nicht darum, dass der Klient plötzlich und quasi durch eine Behandlung "symptomfrei" ist. Er soll in seinem passsenden Tempo, diese ganzen "Warums" und seine Hintergründe erforschen können und dürfen, all die Dinge, die in seinem Kopf aufpoppen, nochmal durchgehen können, zusätzliche Faktoren entdecken und dadurch die Antworten auf die "Warums" finden können ... und zwar eigenständig.
dazu reicht im Grunde genommen der erste Reiki-Grad und eine tägliche einstündige Selbstbehandlung aus.
Du als Meisterin solltest, insbesondere wenn du unterrichtest, in der Lage sein, deine eigenen "Warums" beantworten zu können und nicht andere nach den Antworten für deine "Warums" fragen müssen.
Du solltest in der Lage sein, deine Schüler auf den Weg zu bringen seine "Warums" zu ergründen und das funktioniert nicht so wirklich gut, wenn du selber noch voller "Warums" steckst, die du nicht selbst beantworten kannst.
Und da du hier nun kundtust, ganz viele Dinge nicht zu verstehen und immer wieder nach dem Warum fragst, und vor allem, warum du etwas nicht verstehst, kann man leicht den Eindruck gewinnen, wir sprechen von vollkommen unterschiedlichen Dingen, wenn wir von Reiki sprechen.
Vielleicht ist das Selbstverständnis von RR mittlerweile noch unterschiedlicher als das anderer Stile, als bisher angenommen. Das weiß ich nicht.
Es fühlt sich manchmal so an, als würden wir unterschiedliche Sprachen sprechen.Man kommt sich gelinde gesagt - entschuldige - verarscht vor.
Zu dem Begriff "Rechtsverdreherdeutsch": Du schreibst, dass du für deinen Arbeitgeber Prozesse führst und im Lesen von Urteilen geübt bist.
Und kritisierst ja genau das Kauderwelsch, das da in Urteilen steht.
Aber das ist genau das, was Anwälte im Sinne ihren Klienten normalerweise machen (müssen). Wesentliches weglassen und herunterspielen, Unwesentliches aufbauschen, behaupten, der Klient hätte ja gar nicht gewusst, was er da tut etc.
Und nun klagt WL mit einem Anwalt, der genau das zu tun hat, um WL in seinem Prozess zum Erfolg zu verhelfen. Also nutzt er genau diese Mitte, ohne aber wahrscheinlich zu wissen, worum es bei Reiki geht. Und das hätte WL wissen können und müssen, als er sich für eine Klage entschied.
Er begibt sich in eine Welt, in der es nicht um Gerechtigkeit geht oder wer tatsächlich Recht hat, sondern darum, wer die besseren Argumente vorbringt, um ein bestimmtes Urteil zu erreichen.
Und das macht WL und die hinter ihm stehenden RR-Praktizierenden unglaubwürdig im Sinne von Reiki.
Es gibt so viele Urteile, die menschlich gesehen eben ungerecht sind, nach den Worten des Gesetzes aber recht. Und wer sich in diese Höhle des Löwen begibt, darf sich dann auch nicht wundern, wenn er da nicht ganz unbeschadet herauskommt.
Und dann führst du auch noch an, die Arbeitgeber würden den Menschen diese Behandlungen oder Seminare bezahlen, ohne offenbar die Hintergründe zu kennen, wie sich sowas rechnet und scheinst zu glauben, diese Arbeitgeber würden das aus vollkommen uneigennützigen Zwecken tun. das klingt dann zusätzlich noch etwas naiv, für jemanden, der Gerichtsprozesse gewohnt sein will.
So ... ich hoffe ich konnte dir und auch einigen anderen nahebringen, warum hier einige langsam in einen etwas zynischen Stil verfallen.
Du scheinst dir nicht im klaren zu sein, wie ein solches Handeln auf andere wirkt und bevor dir das nicht klar ist, nimmt man dir nicht ab, dass du fähig sein könntest, anderen zu dieser Klarheit zu verhelfen.
LG Kanji