So, ich stelle hier mal zwei Texte rein, die ich vor kurzem und heute geschrieben habe.
Alles höchst subjektiv !
Eine kleine Diskussion dazu gibt es
hier.
Gedanken über Neid und Minderwertigkeitsgefühle
Das hier sind eher persönliche Gedanken, die wieder einmal hochkommen und bearbeitet werden wollen, weil es gerade akut ist.
Ich stelle sie hier trotzdem rein, weil sie vielleicht für euch nützlich sind und euch Gedankenanregungen geben könnten.
Soweit ich denken kann - sogar bis in meine Grundschulzeit hinein - sind Minderwertigkeitsgefühle ein stetiger Begleiter für mich gewesen. Ich habe mich immer unbedeutend und unwichtig gefühlt, und schon als Grundschulkind immer gedacht : „Warum kann ich nicht so sein, wie diese da ?“ Speziell „Wunderkinder“ waren für mich der lebendige Beweis, daß ich unfähig war und nichts konnte.
Hinein spielte auch - gerade in Bezug auf „Wunderkinder“ das Moment der „Aufmerksamkeit“. „Wunderkinder“ wurden immer von der Presse gefeiert (ich habe *sehr* früh angefangen, Zeitschriften zu lesen), und bekamen dadurch auch verstärkt Aufmerksamkeit. Da ich mich klein und unwichtig fühlte, wollte ich auch Aufmerksamkeit. Mein Symbol wurde - als Grundschulkind - Donald Duck, der „ewige Verlierer“.
Daß ich in der Grundschule und darüber hinaus meine Interessen entwickelte, machte es nicht besser. Ich war meiner Jahrgangsstufe zu weit voraus, zu reif, um als normales Kind betrachtet zu werden. Ich wurde zum Exot und später zum „Idioten“. Die anderen fingen an, über mich Witze zu machen und mich nicht ernst zu nehmen. Daß ich in meiner Klasse eine kleine Fossilien- / Dinosaurier-Ausstellung aufbaute, hat mich vollends als „Sonderling“ erscheinen lassen. Und ich hatte nie die Kraft die Meinung der anderen zu ignorieren.
Mir passiert es selbst heute noch - zum Glück nicht mehr so stark wie früher - daß ich mich „klein und unbedeutend“ fühle, klassische Minderwertigkeitsgefühle, also. Ob ich daraus Komplexe entwickelt habe, kann ich nicht sagen. Ich habe zum Glück eine *Menge* aufarbeiten können, aber ein paar Dinge harren noch der Auflösung.
Wohin ich mich auch bewege, wie ich es auch drehe und wende, ich drehe mich immer im Kreis : Das Problem liegt ganz eindeutig bei meinem mangelnden Selbstbewußtsein. Das ist das große Thema dieser Sache. Ich würde einiges dafür geben, mich „normal“ fühlen zu können, mich meiner Fähigkeiten bewußt, vielleicht sogar mal eine Spur Arroganz. Einfach um zu spüren, wie das ist. Ich könnte mich viel besser durchsetzen, andere von mir überzeugen, und damit leichter einen Job finden. Das Leben wäre einfacher für mich, denke ich.
Ich würde gerne einmal spüren / fühlen, wie es sich anfühlt, bewundert oder beneidet zu werden. Ich glaube, das könnte meinem Ego ganz gut tun.
Aber wahrscheinlich würde sich dann sofort wieder mein Helfersyndrom

einklinken und ich würde Mitgefühl oder sogar Mitleid mit den Leuten empfinden,die mich bewundern oder beneiden würden, und versuchen, ihnen zu helfen, das Gleiche Maß zu erreichen.
Ich zitiere mich hier mal selber :
Bei mir war das Kartenmalprogramm eine reine Verzweiflungstat. Ich war fest davon überzeugt davon, nicht Zeichen zu können, in welch einer Weise auch immer. Das hat sich zwar etwas gelegt, aber trotzdem habe ich immernoch keinen blassen Schimmer, wie man Karten zeichnet. Daß ich mal vor Urzeiten einen Kurs im "wissenschaftlichen zeichnen" mitgemacht habe, macht die Sache auch nicht besser. Ich stehe einfach nur ehrfürchtig vor Zeichnungen (z.B. von Caryad) und staune, auch wenn ich die dahinterliegende Technik ganz grob mit meinem Basiswissen erkenne. Daß ich dafür ein ganz guter Geschichtenerzähler bin, fällt mir dabei gar nicht ins Gewicht. :rolleyes:
Wahrscheinlich bin ich zu perfektionistisch. Bei mir muß alles gleich wie ein supertolles Kunstwerk aussehen, vor dem alle in die Kniee gehen

mit Halbheiten gebe ich mich nicht ab.
Ich glaube, ich muß mal lernen, mich auch mit weniger zu begnügen.
(Wobei ich mir dann häufig selber ein Bein stelle mit "warum soll es weniger gut sein, wenn es die anderen doch auch schaffen ?" )
Ich hätte zum jetzigen Zeitpunkt große Schwierigkeiten, mit einer Frau zusammenzusein, die mir irgendwo voraus wäre. Wenn sie mir in einem Feld voraus wäre, das ich auch beackere - umso schlimmer. Wenn es zwei unterschiedliche Felder wären, ginge es noch.
Kenneth Bannagh und Emma Thompson haben jahreland - verheiratet - zusammen Shakespeare-Filme gemacht. (ICh habe ihre Version von „Viel Lärm um Nichts“ gesehen und ich fand es sehr gut ! ) Sie waren ein eingespieltes Team - so mein Eindruck - und haben jahrelang gute Shakespeare-Filme gedreht.
Ein Mal, ein einziges Mal nur hat Emma Thompson etwas anderes gemacht, sie ist ausgeschert, und hat in einem anderen Film mitgemacht. Und prompt hat sie dafür einen Oscar bekommen. Daran ist ihre Ehe zerbrochen, heißt es.
Ich kann das sehr gut mitfühlen. Ich könnte nicht mit einer Frau zusammensein, die mir weit voraus wäre. Schlimmer wäre es für mich, mich in eine Frau zu verlieben, die mir weit voraus wäre.
Prinz Bernhard von den Niederlanden war der „Prinzgemahl“ der Frau, die er liebte, der Königin der Niederlande. Er durfte per Gesetz nie König sein. Er hat jahrzehntelang schwere Depressionen gehabt, und ich bin fest überzeugt davon, daß seine Beziehung der Grund dafür war. Die Niederländer haben ihn geliebt, aber sie konnten scheinbar nichts für ihn tun. In meinen Augen ist er an seinen Depressionen gestorben, an der Tatsache, daß er nie gleichberechtigt neben seiner Frau sein durfte. Dieser Interpretation folgend glaube ich persönlich, daß die Reglementierung des niederländischen Königshauses dadurch nicht unschuldig an seinen Depressionen und seinem Tod war. (Es kann natürlich auch sein, daß er endogene Depressionen hatte, aber das glaube ich nicht. Der Fall ist einfach zu klassisch.)
Männer werden gesellschaftlich darauf indoktriniert, der „Herr im Haus“ zu sein, der Versorger, derjenige, der Geld und Nahrung ins Haus schafft.Angesichts jahrtausendelanger Indoktrination fällt es vermutlich manchen Männern eine Umkehrung dieser Geschlechterrollen schwer. Ich habe großen Respekt vor Männern, die ohne Probleme damit zurechtkommen.
Meine eigene Situation ist bisher dadurch geprägt, daß mich mein mangelndes Selbstbewußtsein daran hindert, mich zu entfalten. Es hindert mich zudem daran, eine andere Partnerschaft als eine möglichst absolut gleichberechtigte Partnerschaft einzugehen. (Es würde sich vermutlich auch mein Gerechtigkeitssinn querstellen.) Ich hoffe, daß ich eines Tages zu einem gesunden Selbstempfinden finde. Die derzeitige Situation blockiert mich nur viel zu sehr.
A.
Nachtrag : Alptraumhaftes .
Heute früh wachte ich um nach 5.00 Uhr auf. Das erste, was ich spürte, läßt sich am ehesten als „Großangriff meiner Minderwertigkeitsgefühle auf mich“ umschreiben. Ich fühlte mich erschreckend hilflos und unfähig. Ich versuchte, herauszufinden, ob das stimmte, und versuchte dabei, mich an anderen Menschen zu vergleichen, da mir nichts besseres einfiel. Aber egal, woran ich dachte, stets fielen mir nur Menschen ein, die ich subjektiver als „weiter“ und „erfolgreicher“ betrachtete. Ich selbst fühlte mich unsäglich hilflos und unfähig dabei, der genaue Gegenpol.
Ich spürte genau, daß ich diesen „Großangriff“ nur mit einer Stärkung meines eigenen Selbstwertgefühls begegnen konnte, was mir nur sehr zögerlich - wenn überhaupt - gelang. Es war für mich wie ein fast aussichtsloser Kampf. Ich wandte an, was ich mir angeeignet hatte : Verlagerung meines Fokusses (und damit meiner Energie) auf mein Selbstwertgefühl. Meinen Fokus auf mein anscheinend unterentwickeltes erstes Chakra zu richten, brachte nicht viel, aber ein ganz kleines bißchen schon. Ein Funke Hoffnung in meiner Hilflosigkeit. Trotzdem waren meine Minderwertigkeitsgefühle fast übermächtig.
Mir kamen einige verschiedene Gedanken, alles höchst subjektiv. Unter anderem fiel mir dabei auf, daß ich mir in den letzten Tagen einige Internet-Seiten angeschaut hatte, speziell zum Thema „Kundalini“, da ich Informationen dort suchte. Mir fiel auf, daß ich davor zurückgeschreckt war, die Erfahrungsberichte zu lesen, da ich genau wußte, was sie meinem Selbstwertgefühl antun könnten. Daß ich meiner Neugierde nachgegeben habe, betrachtete ich nun als Fehler.
Ich fühlte mich minderwertig, weil ich mich in meiner eigenen Entwicklung auf einem sehr niedrigen Stand wähnte. Mir kam alles so viel weiter und reifer vor, und ich dachte, daß das vielleicht ein Grund sei, weshalb ich mich weitgehend aus dem Reiki-Forum zurückgezogen hätte. Dort wurden nur noch fortgeschrittenere Themen diskutiert, Dinge, mit denen ich nicht mehr mithalten konnte, so meine Gedanken und Gefühle. Ich fühlte mich unsäglich verwundbar, unreif, unfähig, unwürdig, elend. Es war der reinste Horror für mich. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich - bildlich ausgedrückt - ein Bettler an der Straße des Lebens, während alles an mir vorbeiging. Ich hatte das Gefühl, als seien alle viel weioser und reifer als ich, ein Gefühl, das mir buchstäblich Angst machte. Ich weiß nicht, warum, aber ich spürte ab einem Punkt nackte Angst. Mich verstörte, daß ich dieses Gefühl hatte, da ich genau wußte, daß meine Sicht höchst verzerrt war.
Ich hatte das Gefühl, nur an Menschen zu geraten, die auf mich wie Lehrer wirkten, weiser, reifer als ich, während ich ein Schüler war, was a priori einen niedrigeren Stand voraussetzt. Ich habe den Eindruck, nicht irgendetwas zu besitzen, was ich weitergeben könnte, sondern daß ich auf immer und ewig in dieser Rolle verharren müsse. Was unglaublich zerstörerisch für mein Selbstwertgefühl war, zumindest in diesem „Alptraum“. Meine Minderwertigkeitsgefühle triumphierten und überrollten mich schlichtweg. Sie hatten recht. Ich würde mich nie weiterentwickeln können, ich würde immer der Schüler bleiben müssen, einer, der um seine Meinung nicht gefragt wird.
Das Einzige Mal, daß ich etwas „bieten“ konnte, war in Verbindung mit dem Thema „Hochsensibilität. Ich habe das Thema angesprochen, und mich haben Leute aktiv um Rat gefragt, was für mein Selbstwertgefühl sehr gut war. Aber das war auch das Einzige, was mir dazu einfiel.
Ich wußte genau, daß dieses Bild verzerrt war. Aber ich war - und bin in gewisser Weise immernoch - mit Blindheit geschlagen. es gelingt mir noch nicht, soweit in mir selbst zu ruhen, daß meine Minderwertigkeitsgefühle keine Macht mehr über mich haben. Es gelingt mir nicht, ein so starkes Selbstbewußtsein aufzubauen, daß ich mich frei von diesen Zweifeln fühlen kann.
Diese ganze alptraumhafte Situation änderte sich erst dann etwas, als ich mir vorstellte, mein Selbstwertgefühl sei eine große, rotschimmernde, lebendig pulsierende, gallertartige Kugel von etwa 2 Metern Durchmesser, die irgendwo in einem Raum auf einem Podest ruhte. Es war ein eher dunkler Raum, eine art Halle, in der ich mich vor mein Selbstwertgefühl stellte, und ich stellte fest, daß sie einen dicken Schutzpanzer wie aus Beton hatte. Das schützte es zwar, hinderte es aber gleichzeitig an Entfaltung.
Vorsichtig fing ich an, mit einem Hammer diese Betonblöcke abzuschlagen, und die rötlich pulsierende Kugel zu befreihen. Dann gab ich ihr die Erlaubnis - eigentlich einen Befehl - sich zu entfalten und sich zu vergrößern. Was sie dnn auch tat. Als sie etwa 3-4 Meter Durchmesser angenommen hatte (oder etwa 5), bemerkte ich, daß da noch diese runde Halle war, wie eine Kuppel. Ich wußte, daß es sich nicht ausdehnen könnte, weswegen ich die Notwendigkeit sah, die Wände zu zerstören. Ich klappte die Wände einfach um. Die Kugel wuchs weiter.
Ab irgendeinem Punkt verließ ich diese Kugel, nicht ohne den „Befehl“, weiterzuwachsen, bis sie eine natürliche, freie Größe angenommen hätte. Ab irgendeinem Punkt nahm das Herz(chakra) (das ich weit entfernt als Kugel erahnen konnte) Kontakt zu meinem Selbstwertgefühl auf, was ich als feine Energielinien in den Regenbogenfarben sehen konnte, die von Norden (?) auf mein Selbstwertgefühl strömten. Mit dem Wissen, daß nun eine Verbindung bestand, ging ich wieder.
Ab dem Punkt fühlte ich mich besser, und versuchte, für eine kurze Zeit nochmal einzuschlafen.
Jetzt, wo ich dies hier schreibe, stecken meine Gefühle immernoch tief in mir, und ich kann mich sehr gut meiner erschreckenden Hilflosigkeit und angst erinnern. Aber ich weiß auch, daß es vielleicht besser werden wird, jetzt, wo ich mein Selbstwertgefühl befreit habe. *seufz*
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961