Engelchen, ich war schon knapp davor, hier wieder
irgendwelche neutralen Infoseiten über den Gral (Altfranzösisch 'Graal') zu posten, als ich deinen an Xan gerichteten Beitrag nochmals durchgelesen und schliesslich verstanden habe.
Mosheseki ist mir allerdings noch kein Begriff und ich habe darüber nichts gefunden (Schreibfehler?).
Die Frage bleibt für mich, ob Reiki im Sinne z.Z. beobachtbarer westlicher Praxis zur 'Quelle' führt.
Wie schon mehrfach angedeutet, scheint diese Praxis zumindest im Augenblick viele in andere Bereiche menschlicher Vorstellung zu führen (Engel, Guides, aufgestiegene Meister & Co).
'Reinhalten' in dem von mir verstandenen Sinn deines Postings würde für mich die Konsequenz haben, zunächst den buddhistischen Kontext zu verstehen, aus dem die Reiki-Praxis eigentlich stammt und alles, was nicht dazu gehört, erst einmal weglassen.
Da wir hier keine japanischen Mönche und Äbte unter uns haben, gestaltet sich dies recht mühevoll und in der Regel durch Information aus zweiter Hand.
Erst recht problematisch wird es , wenn an noch ältere tibetische Traditionen angelehnte Reiki-subsysteme mit Symbolen wie 'Dumo' auftreten.
Aber hier gibt es wenigstens Hinweise auf webpages, die mit Reiki nichts zu tun haben, wie z.B.
http://www.meditation.org/the_buddhist_tradition.htm wonach ein 'Dumo-Yoga' auf den Lehrer Naropa zurückgeht und mit Kundalinienergien zu tun zu haben scheint.
Allen diesen buddhistischen Traditionen dürfte ein Interesse an der Reinhaltung ihrer jeweiligen Linien zu unterstellen sein, das sich mit der Aussage deines Postings grundsätzlich decken wird.
Religion i.S. von dem lat. 're-ligio', was Rückbindung bedeutet, dürfte ihnen ebenfalls Ziel sein, nähmlich Rückbindung an eine 'ECHTE Wirklichkeit', die jenseits unserer Wahrnehmung und Vorstellungskraft existiert.
Es gibt viele Geschichten, wie Bewohner von Dörfern rund um tibetische Klöster ihren eigenen Aberglauben und Magie entwickelten, indem sie Dinge in Ritualen und Techniken der Mönche in benachbarten Klöstern abschauten, zu kopieren und zu verstehen versuchten.
Wenn ich an die ganzen wundersamen Geschichten um 'Heiligenbildchen' etc. denke, mit denen sich Christen gegen Unbill und für gutes Gelingen hier wappnen, werden die Unterschiede zwischen den Kulturen in dieser Hinsicht nicht gross sein.
Jedenfalls könnte uns gerade dies veranlassen, das Authentische an der Praxis nicht länger in jenen 'Dörfern' mit ihren Märkten und Kiosken zu suchen, sondern hinter den Mauern jener Klöster, deren Türen heute i.d.R. weit offen sind.
Weit offen für jene, die nicht nur ein Symbol oder ein Amulett klauen/kopieren, sondern sich danach ernsthaft sehnen, mehr über die 'Wirklichkeit' zu erfahren, indem sie für ihre Praxis fachlichen Rat suchen und ein tiefes Gespräch führen wollen (also:nicht nur in dem Sinne ein Mönch werden zu wollen).
In diesem Zusammenhang habe ich viele 'Zufallsbegegnungen' erlebt:
Vor Jahren , nach meinen ersten Einweihungen ergab sich zufällig die (anderen Gästen meist verwehrte) Möglichkeit, den Abt eines buddhistischen Klosters in Deutschland zu sprechen. Er teilte mir und meiner Freundin mit, dass eine seiner in der Bibliothek beschäftigten Nonnen Reiki praktizieren würde und ihn bereits nach der Vereinbarkeit mit ihrer Praxis befragt habe. Sie erhielt seine Zustimmung nachdem er sich von ihr hat informieren lassen und ihr klar war, darüber nicht ihre sonstige Meditationspraxis zu vernachlässigen.
Was die Wahrnehmungsfähigkeiten solcher Mönche und Äbte angeht, sollte man die nicht unterschätzen; sie geht oft weit über das hinaus, was so manche von uns durch ihre Einweihungen an Fähigkeiten entdecken.
So habe ich mehrfach stillschweigend Reiki in gemeinsame Meditationen mit buddhistischen Mönchen im Ausland einfliessen lassen, was zwar bermerkt, aber auch geduldet wurde, weil es mit dem gemeinsamen Ziel und als Hilfe für mich selbst von ihnen ohne grosse Worte für vereinbar gehalten wurde.
Ich vermute, dass das klassische DKM deshalb nicht ohne Grund ausser seiner bekannten Standardübersetzung auch als "die grosse Weisheit und Barmherzigkeit Buddhas" übersetzbar ist, worauf ich an anderer Stelle in diesem Forum schon eingegangen bin.
Seitdem ich diese Erlebnisse hatte, habe ich mit der 'Spielerei' weitestgehend (!) aufgehört und versuche oft, mich innerlich an den Ort und seine Geisteshaltung zu begeben, wo es herkommt.
Die dann spürbare Veränderung in meiner eigenen Haltung kann ich nicht mit Demut bezeichnen, weil das Wort für meinen Geschmack zu besetzt ist. Es sind eher tiefer Respekt und Liebe, entstanden durch die Reinheit und Klarheit sowie den tiefen Frieden, die ich seinerzeit im gemeinsamen Meditieren mit diesen Menschen und Reiki gespürt habe.
cu
tengu
PS: dieses Posting ist wieder vieeeel zu lang geworden!