Der Doktor ist im allgemeinen Sprachgebrauch häufig nur ein einfacher Arzt. Das bedeutet, er hat sein Studium (welches sicherlich auch eine Menge Herausforderungen bietet) abgeschlossen. Damit hat der Arzt die Berechtigung, Menschen medizinisch zu behandeln. Eine Doktorarbeit muß er zum Abschluß des Studiums aber nicht verfassen.ovis hat geschrieben: Hmm. Als Patient eines Krankenhauses ist es vielleicht ganz beruhigend, wenn mir da ein Dr. oder Prof. im weißen Kittel (der ja auch etwas zum Titel passendes symbolisiert) gegenüber steht, und mir damit die Interpretation der Situation erleichtert, ich mich gut aufgehoben fühlen darf. Er ist nicht der Hausmeister oder ein Angestellter der Rechnungsabteilung, sondern klar erkennbar ein "Doktor". Auch wenn ich eigentlich weiß, dass die Doktorarbeit zwar ein gutes Stück (Fleiß-)Arbeit ist, jedoch kein Garant für ärztliche Qualität.
Aus dieser Situation heraus läßt sich also erst mal keine Aussage über die Qualität der ärztlichen Behandlung treffen.
Dennoch ist es so, daß der weiße Kittel bei vielen Menschen die Assoziation erweckt, gut aufgehoben zu sein und einer fachlich kompetenten Person gegenüber zu stehen. Allerdings führen diese Vorstellungen häufig auch dazu, daß der Patient die Eigenverantwortung abgibt und dem Mediziner quasi blind vertraut.
Ich halte es für fraglich, ob diese Verhaltens-/Denkmuster wirklich eine gute Grundlage für die Beziehung zwischen Arzt und Patient sind...
Selbiges gilt übrigens für die Übertragung des Beispieles auf die Schüler-Lehrer-Beziehung...
D.h. mindestens ebenso wichtig wie der (erworbene) Titel ("Doktor"=Arzt oder Reiki-Lehrer oder Shihan) ist die Qualität der Ausbildung, Erfahrung, Praxis, Weiterbildung, Einfühlungsvermögen, Achtsamkeit, Respekt und schließlich auch Vertrauen.
Herzliche Grüße, Feodora