Liebes Reiki-Land-Forum,
ich bin gerade erst über dieses Forum gestolpert und freue mich, wieviel hier los ist. Also möchte ich Euch gerne von mir und meinem Weg mit Reiki erzählen:
Vor 13 Jahren begleitete ich einen Freund zu einem Reikitreffen. Da Reiki zu dem Zeitpunkt noch nicht so verbreitet war, mussten wir bis nach Hamburg fahren. Ich weiß nicht mehr so genau, was mich so fasziniert hatte, aber einige Monate später ergab sich für mich die Möglichkeit, an einem Seminar teilzunehmen und ich wollte es unbedingt, obwohl ich nur diese eine Behandlung Monate zuvor erhalten hatte.
Ich war 17 Jahre alt und hatte bislang mit Edelsteinchen, ein paar Chakraübungen aus dem Windpferd-Verlag, sowie der innigen Lektüre von Carlos Castaneda-Büchern Bekanntschaft gemacht, ansonsten entstammte meine spirituelle Erfahrung der Kindheit in einer christlichen Pfingstgemeinde. Die gefühlte Nähe zu Jesus war toll, aber mich störte zunehmend die verdeckte Intoleranz und das fromme und schemenhafte Gut-Böse-Denken. Diese Glaubensrichtung kann sicher sehr bereichernd sein, doch stellte sie mich nicht zufrieden.
Ich hatte das Glück, zu einem Meister im Reiki zu gelangen, bei dem ich mich von Anfang an gut aufgehoben fühlte. Ich sah, dass er das Gelehrte auch selbst lebt und fand es beeindruckend, dass jemand sein ganzes Leben mit Reiki erfüllt. Seine Art, das Haus, das Seminar, alles hat irgendwie zusammengepasst. Er war auch schon ein „alter Hase“ und hatte Reiki Anfang der 80er bei Mary McFadyen gelernt (übrigens ein schönes Interview von ihr im Reiki-land!).
Die meisten Menschen spüren ja direkt nach der ersten Einweihung starke Wärme oder ein Kribbeln. Ich spürte nach dem Seminar nichts in meinen Händen, aber da ich den Ratschlag bekam, Reiki zu vertrauen und es so oft wie möglich anzuwenden, ließ ich mich nicht entmutigen und hatte dann nach ungefähr 5 Monaten bei einem Aufbauseminar mein erstes Kribbeln in den Händen. (Ich bin fast etwas neidisch auf meine Freundin, die gerade vor zwei Wochen ihre Einweihung bekam und sofort Hitze bis in die Ellenbogen spürte.
)
Zu der Zeit war ich noch recht zurückhaltend und hatte meine Probleme damit, mit anderen Menschen über Reiki zu sprechen. Ich dachte, sie würden mich dann auslachen oder mich auf andere Weise für blöd halten. So erzählte ich nur meiner Mutter und einigen Freunden davon und war selbst mein bester Kunde.
Den ersten Teil des zweiten Grades, in dem ich lernte Fern- und Situationsbehandlungen zu machen absolvierte ich dann 1995. Reiki war auf einmal grenzenlos und wenn ich meine Hände frei hatte, formten sie meist eine goldene Kugel und in irgendeine Situationsbeschreibung floss Reiki ein.
Den zweiten Seminarteil, in dem es speziell um die Arbeit mit dem Mentalsymbol geht, machte ich erst drei Jahre später, weil ich erst dann das Gefühl hatte, die mir bis dahin gebotenen Möglichkeiten mit Herz und Kopf ausschöpfen zu können. Die Arbeit mit dem Mentalsymbol hatte (und hat) es echt in sich. Ich entdeckte die Welt des Unbewussten in Form von Bildern und Erlebnissen und hatte noch viel mehr das Gefühl, meine Entwicklung selbst in der Hand zu haben. Ich hatte ja keine Ahnung, was sich so alles in mir abspielt, welche Intelligenz und Dynamik verborgen liegt und das Reiki mir da auch Einsicht geben kann.
Zugegeben machte es mir auch Angst. Da wartete etwas auf mich, dass ja eigentlich ich selbst bin und eigentlich brauche ich „nur“ die Augen zu schließen und mit Reiki zu arbeiten um sie zu entdecken und daran zu wachsen. Immer wieder spürte ich einen Widerstand, etwas in mir, das nicht so recht mitwachsen wollte. Dann und wann fiel ich in ein Loch und konnte einige Tage oder Wochen kaum mit Reiki arbeiten. Dann kam auch gern eine Art Schuldgefühl, das noch aus der falsch verstandenen Christenzeit in mir wirkte.
Als ich mit dem Mentalsymbol nachschaute, was denn die Ursache für diese Löcher sei, zeigte sich mir eine tiefe Schlucht, ein Graben zwischen zwei Ländern. Ich konnte erst im Lauf der kommenden Jahre wirklich erkennen, was dieses Bild bedeutete. Mir gelang es noch nicht, verschiedene Teile meiner Persönlichkeit unter einen Hut zu bekommen. Im Büro arbeitete ich zu viel an Computern, dachte nur und fühlte kaum. Am Wochenende trank ich gern Alkohol und verneinte den weisen Teil von mir. Dazwischen viel Reiki, aber vieles in meinem Leben stand losgelöst voneinander dar.
Auch wenn es helle Zeiten gab, ergaben sich Änderungen nur langsam und ich hatte einige Zeit das berechtigte Gefühl im Kreis zu laufen. Das ging so bis vor drei Jahren, als ich mein Abitur nachholte, meinen Job kündigte und mit 27 Lenzen ein Psychologie-Studium begann. Das ist zwar gerade im Grundstudium recht theoretisch, mit viel Statistik und physiologischem Zeugs. Aber gerade jetzt im Hauptstudium finde ich viele Konzepte bereichernd und fühle, dass es eine gute und von Reiki geführte Entscheidung war. In dieser Zeit ist irgend etwas gutes passiert, ich war auf einmal in der Lage, mehr Puzzleteile zusammenzusetzen und ich selbst zu werden.
Zum Anfang dieses Jahres habe ich nun meine Meisterausbildung begonnen. Das ist einerseits harte Arbeit, denn es werden dabei alte, nicht so recht akzeptierte Persönlichkeitsanteile berührt und bearbeitet, was eben schmerzhaft sein kann. Andererseits spüre ich, wie sich im Rahmen der Ausbildung das Verständnis meiner Spiritualität und von Reiki nochmals wandelt und mein Vertrauen größer wird. Es ist mit Worten nicht richtig beschreibbar, was da gerade so passiert, aber ihr wisst vermutlich auch so, was ich meine
Von praktischer Seite gebe ich am liebsten ausgedehnte Ganzkörperbehandlungen, schön am Behandlungstisch (vorbei die Zeiten verspannter Glieder wegen Sofabehandlung). Mittags und nachmittags verbinde ich mich (sofern es die Umstände zulassen) mit meiner spirituellen Gruppe zur Meditation und schicke seit kurzem abends Reiki in ein internationales Licht&Liebe Netzwerk. Es ist enorm, was da energetisch zurückkommt.
So, jetzt stöber ich noch ein wenig im Forum herum!
Herzliche Grüße
Ovis