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Wachstumswahn

Verfasst: 29.11.2002, 04:36
von Kobold
Hallo liebe Leute,

Ich habe Gestern auf Bayern (Space Night) eine Unterhaltung verfolgt, in der es um Wachstum ging. Die ganze Politik und Wirthschaft redet ständig vom Wachstum "Mit Wachstum wird alles besser" heisst es. In der Natur entsteht ein so genanntes Fließgleichgewicht sobald ein Limit erreicht ist. Die Natur "ist/wahr" ein Gleichgewicht zwischen werden und vergehen. In der Wirthschaft wird jedoch alles auf Wachstum gesetzt ohne zu beachten, das dieses Wachtum irgentwann seine Grenzen erreicht. Das größte Problem was Ich sehe ist das was Ich als "nach mir die Sinnflut" bezeichne. Fast Niemand glaubt an die Reinkarnation oder dem danach. Eine Gleichgültigkeit hat sich verbreitet, die keine Hoffnung auf eine vorrausschauende Menschheit zeigt. Die ganze Wirtschaft und das Geldwesen (Zins) ist so ausgerichtet, daß ein Zusammenbruch vorherbestimmt ist und nur ein Kollaps wie Krieg und Zerfall ein erneutes Aufwährts gewährleisten kann. Mich würde interessieren welche Auswege Ihr in dieser Sache seht?. Was kann man tun um die Menschen zum vorrausschauen zu bewegen?. Ist die Zerstörrung notwendig um ein qualitatives dauerhaftes Leben zu leben? Sind die Kriege und der "aktuelle" Terror vielleicht sogar gewollt um ein erneutes Aufwährts zu schaffen? Wo bleibt bei der ganzen auf Quantität getrimmten Wirthschaft die Lebensqualität und Achtung vor dem Leben und dem was danach kommt? Ist der Untergang einer Zivilisation notwendig um ein erneutes Aufwährts zu schaffen? Die Menschen glauben Intelligent zu sein und vergessen dabei die Intelligenz der Schöpfung welche weit über den Horizont eines menschlichen Lebens hinausreicht. Ich muß wohl doch noch einen Brief an den Bundeskanzler schreiben, auch wenn die Politik zu einer Marionette der Wirthschaft geworden ist.

In diesem Zusammenhang möchte Ich das Buch von Rüdiger Dahlke, "Woran krankt die Welt" und Thom Hartmann, "Unser ausgebrannter Planet" empfelen...

Verfasst: 29.11.2002, 07:58
von Harmonie
Hi Kobold,

ich denke mal, die derzeitige Situation hängt viel mit Materialismus und Macht zusammen. Die meisten Menschen streben nach Wohlstand und Macht...und dabei wird übersehen, dass wir ohne unsere Umwelt mit Geld und Macht gar nichts anfangen können.

Da wir uns im Wassermannzeitalter befinden, nehme ich an, dass alles was jetzt derzeit an schrecklichen Dingen geschieht, einer Reinigung der Welt und deren Seelen zur Folge hat......dies hoffe und wünsche ich mir......und das anschließend wieder alles in Fluß und Harmonie gerät.
Ist das utopisch????

Liebe Grüße
Christine

Verfasst: 29.11.2002, 13:27
von Elumina
hallo kobold

ich verstehe dich total gut.
aber ich muss dir ehrlich sagen.....ich habs gelassen mir weiterhin gedanken darüber zu machen.....damit macht man sich irre! zu viel energie auf etwas, das man in dem ausmaß wie man es gerne hätte, nicht ändern kann. bzw. nur insofern ändern kann, indem man sich selbst ändert und es anderen vorlebt.
für mich ist wichtig wie es meinem unmittelbaren umfeld geht.....denn da kann ich helfen. wenn ich mir ständig sorgen machen würde "was wäre wenn" wäre ich schon längst ausgerastet.
ich verstehe deine besorgnis und glaub mir ich verstehe jeden der wütend ist auf wirtschaft und politik! wo es nur um macht und geld geht.....und ganz sicher nicht um den menschen.
oh man, nun geh ich doch wieder in resonanz mit diesen halsabschneidern ;).

also du siehst, ich bin wütend auf die politiker, die zwar geldmässig absahnen! aber die menschheit ganz sicher nicht zu einem besseren leben führen.

ach und wo wir schon mal dabei sind......
auf unserer welt läuft sowieso einiges schief......die popstars und sternchen verdienen sich dumm und dämlich und werden in den himmel gehoben..... und die musikbranche macht sich nun ins hemd, weil die menschen aus dem internet die lieder runterladen und sie nun nicht mehr so viel verdient.....aber immer noch genug denke ich mal! doch die können den hals nicht voll kriegen :evil:
oder die ganzen schauspieler.....wenn man wiedermal die gagen hört was die so bekommen für einen film.....da stellt es mir die haare zu berge! für was denn? was leisten sie denn großartiges an der menschheit? was leistet denn james bond an der menschheit???
und was verdient jemand, der wirklich hilft....z.b. in afrika oder ein umweltschützer? oder eine krankenschwester?

so, nun hör ich lieber auf hier....jetzt bin ich erst wieder dort mit meiner energie wo ich nicht hin wollte *lachweg*

tschüssle
jayashri

Verfasst: 29.11.2002, 18:58
von Klee
Lieber Kobold

Doch, wir beginnen was zu verändern, wir leben ein anderes System vor und bauen es mit jeder weiteren Erfahrung aus, in unserer allernächsten Umgebung und mit der Zeit immer flächendeckender. Erst ist es noch ein "Spiel", aber schau mal nach unter [url]http://www.Joytopia.net][/url] und dort unter natürliche Ökonomie, wie ein sanfter Übergang stattfinden könnte.
Sicher ist ein Teil davon erst noch eine Vision, aber ohne die gehts wohl kaum :wink:
Liebe Grüsse,
Klee

Verfasst: 29.11.2002, 20:41
von Kobold
Hallo Saluki,

Ich hoffe das mit dem Wassermannzeitalter stimmt und wir lernen aus dem vergangenen. Langsam haben sich die Dinge doch so oft wiederholt, dass alle daraus lernen können und Antworten finden müssten. Was die Menschenrechte angeht, so haben wir große Schritte gemacht im Vergleich zu vergangenen Zeiten. Es fehlen nur noch Naturrechte und ein Verständiss für die Bedürfnisse und Grundlagen unserer Natur. Wenn man bedenkt, dass noch vor 30 Jahren ein Ölwechsel auf dem Acker gemacht wurde und Entsorgung oder Umweltschutz ein Fremdwort wahr, kann man schon sagen, dass wir einige Schritte gemacht haben. Trotz alledem sind wir noch nicht so weit, dass man von einem naturbewussten Leben sprechen kann, bei der die Natur eine Konstante zwischen werden und vergehen bilden kann. Ich denke dieser Rythmus zwischen werden und vergehen zu erkennen und die Vielfalt der Natur zu erhalten ohne die Konzentration nur auf einzelne Teile der Natur zu richten ist ganz wichtig. Jedes Kräutlein hat seinen Sinn auf dieser Welt, was die Landwirthschaft unter Unkraut versteht ist nur ein unerkannter Teil des Ganzen, welcher seine Bedeutung und Daseinsberechtigung hat.

Hallo Jayashri,

Ja, manchmal denke Ich mir auch, die Wertschätzung ist irgendwie verdreht. Popstars werden mit Reichtum überschüttet, wohingegen unserer Lebensgrundlage keine Beachtung beigemessen wird. Naja irgendwann werden auch all die Reichen erkennen, das man Geld, Macht und Rum nicht essen kann und auch die schönste Musik die Natur nicht ersetzt.

Hallo Klee,

vielen Dank für den Link, Ich bin schon mal auf der Seite gewesen. An Modellen zum anderen Umgang mit der Natur und der Umwelt fehlt es uns nicht.Es gibt viele gute Bücher zu diesem Thema. Es reicht manchmal auch einfach nur auf die Geschichte zurückzublicken und z.B. die Lebensweise der Indianer zu betrachten. Man kann nur hoffen, dass diese Modelle auch zur Masse finden und umgesetzt werden. Je mehr Menschen sich der Zusammenhänge des Großen und Ganzen bewusst werden umso selbstverständlicher wird auch die Umsetzung und die ganzheitliche Handlungsweise.

Verfasst: 29.11.2002, 23:33
von Ameise
Nur ganz kurz: Das ständige "Wachstuimsgefasel" geht mir auch etwas auf de Nerven;: insofern, als daß es beständiges Wachstum schon aus prinzipiellen Gründen nicht geben kann.

Ich wünnsche mir da eher eine Lebenseinstellung - auch und gerade ! bei Geschäftsleuten ! - die mit dem zufrieden ist, was man hat, ohne immer nur wachsen zu müssen.

Verfasst: 30.11.2002, 14:07
von der engel
zu dem thema empfehle ich karl marx "das Kapital".

ist noch immer gültig.

gruß dirk

Verfasst: 30.11.2002, 21:36
von Ich bin ich
Hallo Dirk

ich war schon etwas überrascht ausgerechnet im Reiki-Forum jemanden zu finden ,der den wissenschaftlichen Kommunismus und den dialektischen historischen Materialismus kennt.Aber du hast Recht bei Marx findet man die Antwort auf diese Fragen.Meine Frage ist, da Imperialismus sterbender und faulender Kapitalismus ist(der seine eigenen Totengräber schafft), nähern wir uns jetzt erneut dem Sozialismus und damit der Diktatur des Proletariats(ich bin DDR geschädigt und kenne zumindest den Pseudosozialismus :evil: )oder gehen wir gleich zum Kommunismus über?Èine andere Wahl haben wir nach Marx ja nicht.Würde mich interessieren wie du darüber denkst. :lol:

Verfasst: 30.11.2002, 23:14
von fredi
Bine,

Kommunismus setzt voraus, dass der Mensch nicht egoistisch ist.

Da Egoismus in bestimmter Weise "überlebensnotwendig" ist, wird es Egoismus immer geben.

Deshalb funktioniert Kommunismus nicht.

Verfasst: 01.12.2002, 00:32
von Ameise
Wir haben im Philosophiekurs echt Karl Marx und Engels "Das Kapital" gehabt.

Das interwssanteste ist das "Endziel" dieser dort dargestellten Entwicklung : Ein quasi paradiesischer Zustand, in dem jeder genau so viel arbeitet, wie er / sie möchte, und daß *trotzdem* damit die *gesamte* Wirtschaft am Laufen erhalten wird - wirklich *sehr* idealistisch.

Wir konnten es zuerst auch kaum glauben. Ich erinnere mich noch deutlich an die ungläubigen Bemerkungen.

Verfasst: 01.12.2002, 02:10
von Kräuterhexe Mone
Ich tät gern Kartoffeln anbauen - Tauschgesellschaft - und so vor mich hin leben *gg*

Marx - ok - du hast mich überzeugt Alrik - ich lese ihn :wink:

Liebe Grüße
Mone

Verfasst: 01.12.2002, 09:48
von der engel
bine: ich war schon immer der meinung, dass der alte marx von jesus und der bibel abgeschrieben hatte.

da dadurch das paradies dem kommunismus gleichgestellt ist, ergibt sich alles weiter daraus.

gruß dirk

Verfasst: 01.12.2002, 11:52
von Klee
Mone hat geschrieben:Ich tät gern Kartoffeln anbauen - Tauschgesellschaft - und so vor mich hin leben *gg*

Liebe Grüße
Mone
Hihi, liebe Mone, ich nehme dann gerne Deine Kartoffeln, vielleicht im Austausch gegen selbstgemachtes Shampoo :wink: Da hätten wir dann beide die Arbeit die wir gerne machen :lol:

Schönen Sonntag,
Klee

Verfasst: 01.12.2002, 13:11
von Ich bin ich
Hallo Dirk

ich bin mir nicht sicher ob Marx wirklich nur von der Bibel abgeschrieben hat.Vieleicht ist er ja ein verkannter Erleuchteter,und seine Visionen von einer besseren Welt kommen aus einer ganz anderen Dimension.Möglich ist alles,leider wurden seine Ideen von anderen mißbraucht und besudelt.Aber im Grunde ist seine Welt der Zukunft auch unser Ziel ,oder nicht?
Fredi du hast recht damit ,dass das Ego momentan dieser Entwicklung noch im Wege steht.Aber streben wir nicht alle nach der Überwindung des eigenen Egos?Was wenn es uns oder kommenden Generationen gelingt?Wäre doch fantastisch oder?

Verfasst: 01.12.2002, 13:14
von der engel
hi bine, ich gebe dir in allem recht.

gruß dirk


PS: ist ja auch unwichtig, wer nun von wem abschrieb. auf jeden fall ist das marx´sche werk durchaus interessant wenn es um die jetzige problematik des real existierenden kapitalismus geht.