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Biographische Anamnese - Hilfe bei Krankheit, Mustern usw.

Verfasst: 09.06.2003, 15:07
von Kräuterhexe Mone
Im Nachfolgenden sind Fragen aufgeführt, die die eigene Lebensgeschichte betreffen. Bei jeder Erkrankung sollten lebensgeschichtliche Hintergründe wie Erziehung, besondere Vorkommnisse etc. berücksichtigt werden.

Auch stellen diese Fragen und deren Beantwortung eine Hilfe bei der Auflösung von Mustern dar.

Wenn alles absolut wahr beantwortet wird, kann man als Betroffener sehr gut Muster erkennen, einen roten Faden usw.

Die Biographische Anamnese stellt durchaus eine Hilfe zur Selbsthilfe dar.

Wer mag, kann sich die Fragen ausdrucken und dies als Möglichkeit sehen, sich selbst zu erkennen :wink:

***

1. Schildere deinen Krankheitsverlauf mit Jahreszahlen. Wann traten die ersten Schwierigkeiten oder Symptome bzw. Verschlechterungen auf, die zu der jetzigen Krankheit führten? Was hat sich zu diesen Zeiten im Vorfeld in meinem Leben ereignet (z. B. Tod eines Familienangehörigen, Trennung, Probleme, Geburt, Hausbau, berufliche Veränderung oder Stress, Heirat, Über- oder Unterforderung, nicht genügend auf eigene Bedürfnisse geachtet usw.)

2. Wie war mein Elternhaus? Welche Atmosphäre herrschte in meiner Familie, wer hatte das Sagen, wie verstanden sich die Eltern miteinander und ich mich mit meinen Eltern? Wer lebte noch mit in der Familie?

3. An welcher Stelle stand ich in der Geschwisterreihe? Welche Rolle wurde von mir erwartet?

4. Wie wurde ich erzogen, was wurde belohnt, was bestraft? Gab oder gibt es besondere Merk- und Leitsätze?

5. Wie war es, als ich in die Schule kam, wie fühlte ich mich als SchülerIn? Wie war meine Beziehung zu Mitschülern und Lehrern?

6. Schildere Ausbildung und Berufsweg. Entspricht der Werdegang meinem Wunsch? Was bedeutet mir die gegenwärtige Arbeit? Habe ich Schwierigkeiten am Arbeitsplatz (MitarbeiterInnen, Vorgesetzte, Über- oder Unterforderung)? Gibt es Wünsche für die Zukunft?

7. Wie bin ich in ein soziales Gefüge (Partnerschaft, Familie, Freundschaften) eingebunden?

8. Gibt es finanzielle Schwierigkeiten, bin ich materiell abgesichert?

9. Wer oder was trägt "Schuld", dass es mir jetzt so geht?

10. Was kann mir helfen? Worauf hoffe ich?

11. Was würde sich in meinem Leben verändern, wenn ich morgen plötzlich gesund wäre?

12. Woran glaube ich? Was gibt mir Kraft in meinem Leben? Was hat eine Bedeutung in meinem Leben?

13. Kann ich mich an meinen letzten Traum oder an einen früheren, besonders eindrucksvollen Traum erinnern?

***

Es geht nicht darum, diese Fragen öffentlich zu beantworten. Mein Anliegen ist, eine weitere Hilfe vorzustellen bei der Erkennung von Krankheiten die jede Ebene des Körpers betreffen, also auch die Psyche.

In diesem Sinne
Mone :wink:

Verfasst: 09.06.2003, 19:24
von Ich bin ich
Hallo Mone,dein Befundbogen ist toll(ich wüßte auch schon jemanden der ihn dringend ausfüllen sollte :lol: )Viele körperlichen Erkrankungen haben seelische Ursachen,die sich erst im laufe der Zeit, wenn sie nicht aufgearbeitet wurden ,körperlich manifestieren.Das ist nicht nur bei den Krebserkrankungen so,auch Rheuma(starre Gedanken) oder Migräne(Ablehnung des eigenen Selbst) zB können dadurch entstehen.Ich habe täglich solche Fälle in meiner Praxis, wo Patienten dann fragen warum gerade ich.Nach solch einer Anamnese ist dann vieles klarer und man kann konstruktiv an der Beseitigung und Aufarbeitung arbeiten.In der Cranioarbeit und Psychokinesiologie sind diese Zusammenhänge schon lange bekannt und werden auch genutzt.Ein wirklich tolles Hilfsmittel zur ,,Vorbeugung,,. :lol:

Verfasst: 09.06.2003, 23:03
von Hardo
hi Mone ...

... wow ... spitze !!!!!


..... Danke !!!


.... habs mal für mich diagonal schnell schon mal gemacht ... kann nur sagen ..... wowwwww ...

... hast Du noch mehr solcher Sachen/Fragen auf Lager ???
(oder hier schon veröffentlicht ... die ich nit gelesen hab ...)


herzlichst
Hardo

Verfasst: 09.06.2003, 23:47
von Kräuterhexe Mone
Hallö,

prima, wenn ihr euch oder anderen damit helfen könnt :wink:

Hardo, *lach* bislang nicht, aber da ich selbst mein bestes Beispiel bin, poste ich auch künftig Techniken zur Selbsthilfe, die ich erprobt und für hilfreich befunden habe :D

Lieben Gruß
Mone

Verfasst: 16.06.2003, 12:35
von Violett
so rein theoretisch wissen wir meistens woran "alles" krankt ....
aber meistens (praktishc immer) laufen wir mit geschlossenen augen durch die welt ....
mone, deine fragen sind klasse ....
ich danke dir ...

VIOLETT

Anamnese

Verfasst: 22.06.2003, 22:19
von Hans-Martin
So war das früher bei (homöopathischen) Ärzten und Psychologen auch üblich. Allerdings habe ich festgestellt, dass meine Erinnerungen and die Kindheit je nach Stimmung sehr unterschiedlich sein können (gerade die Beurteilung der Eltern) im Grunde genommen kann ich mich auch nur an ganz wenige Details erinnern, alles andere ist wohl Einbildung. Natürlich spiegeln auch die eingebildeten Erinnerungen (aktuelle) seelische Probleme wieder, aber es ist sehr gefährlich diese für bare Münze zu nehmen, sonst schürt man evtl. den Haß gegen die Eltern auch wenn vielleicht vergessen und verzeihen angesagt ist.

Verfasst: 22.06.2003, 22:52
von Kräuterhexe Mone
Es geht nicht ums vergessen. Vergessen darf man nicht. Man kann nur vergeben. Erlebtes ist allgegenwärtig. Frage eine Frau, die eine Fehlgeburt hatte. Da erinnert sie sich noch dran, selbst wenn sie 70 Jahre alt ist. :wink:

Mone

Verfasst: 22.06.2003, 23:02
von Banshee
Alles, was man erinnert, ist wichtig und verursacht etwas in einem.. ob es nun WAHR ist oder nicht.,.
Solange es für die Seele wahr zu sein scheint....

vergessen

Verfasst: 23.06.2003, 13:08
von Hans-Martin
Vergessen in dem Sinne, dass es nicht mehr ständig präsent ist, belastet. Ich hatte mich zum Beispiel einmal erinnert, dass ich mal von anderen Kindern am Marterpfahl durch den Wald getragen wurde. Inzwischen weiss ich gar nicht mehr genau, ob das wirklich passiert ist, auch wenn ich mich an die Handlung, wie an einen Film, erinnere. Letzendlich vergisst man doch das meiste was einem im Leben passiert.

In Wirklichkeit sind alle Dinge frei von dem Merkmal des
Kommens und des Gehens: es gibt zwischen beiden keinen
Unterschied, auch keinen zwischen gut und böse.
Alle Dinge sind von vollkommener Leere und vollkommener
Gleichartigkeit.(BUDDHA)

Verfasst: 01.02.2009, 14:25
von Frank
Hab heute durch Zufall diesen sehr hilfreichen Beitrag von Mone wieder entdeckt. Es stand dort allerdings überall "Anamese" - hab es zu Anamnese korrigiert, da ich davon ausgehe, dass dieser Begriff gemeint war.

Verfasst: 01.02.2009, 15:48
von Harmonie
Danke Frank, fürs wieder hochholen. Kann ich Moment ganz gut gebrauchen.