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Die Giftspritze Fernsehen

Verfasst: 04.08.2003, 05:02
von Kobold
Hallo liebe Leute,

ich habe eben darüber nachgedacht ob es nicht besser ist das Fernsehen einfach ganz abzuschaffen oder zumindest die Sendungen und Filme die Gewalthandlungen und Konflikten unkritisch gegenüberstehen.
Nachdem ich jetzt mal wieder, nach gut drei Monaten ferngesehen habe, bin ich wirklich etwas schockiert aber auch froh, denn mir wurde noch bewusster, wie unkritisch ich die Bilder und Handlungen im Fernsehen sonst aufgenommen habe. Was mich allerdings traurig macht sind die Leute und vor allem die Kinder, die sich dessen nicht bewusst sind und davon krank werden.

Fernsehen ist wie Hypnose, die Bilder und Handlungen werden unreflektiert aufgenommen. Ich kann schon verstehen warum es manche als entspannend empfinden sich vor den Flimmerkasten zu setzen und abzutauchen. Es bleibt ja garkeine Zeit zum reflektieren bei der Flut der Bilder und Informatioen.
Ich brauchte nach 2 Stunden Fernsehen ersteimal 3 Stunden um einzelne Szenen zu verdauen, selbst jetzt spuken mir manche von diesen hässlichen Bildern noch im Kopf herum.
Es sind zwar ""nur"" Bilder wo man sagen kann, gut, es ist nur gestellt, doch auch wenn der rationale Verstand, die linke Hemisphäre des Hirns sich sagt es ist nur gestellt oder gespielt, die Bilder verankern sich dennoch unter-dem-bewusstsein, vielleicht noch stärker wie die Bilder bei einer Mediation oder einer Tiefenentspannung, da diese Hypnose mit offenen Augen geschieht und man die Bilder in sich einfließen lässt.
Was anfänglich vielleicht wie eine Entspannung erscheint, was sie ja auch auf einer Ebene ist, da der rationale Verstand (die linke Hemisphäre) und der Körper zur Ruhe kommt, ist für das Unterbewusstsein wie Gift ohne das man es bemerkt.

Vielleicht wird es anhand eines Schockzustandes welchen man beim fernsehen ja auch oft in der kleinen Form des Schrecks erlebt noch etwas deutlicher. Bei einem Schock handelt dein Unterbewusstsein da der rationale Verstand plötzlich mit einer Situation konfrontiert wird, mit der er überfordert ist. In dieser Situation werden sämtliche Bilder unter dem bewusstsein verankert und gespeichert, so das es zu einem Trauma kommen kann. Beim Fernsehen gelangt man in einen ähnlichen Zustand, in der der Verstand praktisch schläft, während die Bilder und informationen unreflektiert ins Unbewusste fließen.

Ich kann einfach nur mal empfelen, ein paar Monate mit dem fernsehen aufzuhören um es später vielleicht selber festzustellen. Es ist eine Art Hypnosezustand in dem man sich da befindet und man saugt diesen Müll, dieses Gift in sich auf ohne es genügend reflektieren und verarbeiten zu können. Die Bilder und Informationen fließen ins Unterbewusstsein so wie es bei einer Hypnose oder geführten Meditation geschieht, mit dem Unterschied, das man sich beim fernsehen eine Ladung Gift injiziert.

Roland

Verfasst: 04.08.2003, 06:33
von Sachit
Hi Kobold,

pauschal würde ich das Fernshen nicht ablehnen : zu verurteilen ist der gedankenlose Umgang mit dem Gerät.

Du hast recht, wir nehmen mehr Reize damit auf als wir verarbeiten können, die dann als "Weltraummülll" in unserem Geist herumschwirren.

Wir schützen uns vor dieser Reizüberflutung durch Abstumpfung- dies führt aber dazu das wir allgemein auch nicht mehr so viel mitkriegen...

Ein Weg daraus sehe ich darin, einfach nur ausgewählte Sendungen anzuschauen und täglich zu meditieren um unseren Geist wieder zu regenerieren :wink:

Sachit :D

Verfasst: 04.08.2003, 07:05
von Kobold
Hi Sachit,

ich habe kein Problem damit nur ausgewählte Sendungen zu schauen oder das fernsehen ganz auszulassen. Ich mache mir nur Sorgen um die Allgemeinheit. Durch Abstumpfung und Ignoranz wird es sicher nicht besser, ganz im Gegenteil, der Pegel und die Hemmschwelle steigt immer weiter an. Und um den Leuten dennoch einen Reiz zu bieten, werden die Medien immer perverser, assozialer und brutaler. Es gibt schon genug Seuchen, Krankheiten und Probleme, durch die Medien werden diese nur noch weiter verbreitet. Ich glaube jedoch, das so langsam der Pegel erreicht ist, wo es keine Steigerung mehr gibt.

Roland

Verfasst: 04.08.2003, 07:37
von Jeroen_Gremmen
Hi Kobold,

das traurige an der ganzen Sache ist, dass eine Steigerung immer möglich ist. Warte noch mal ein Jahr und vergleiche das was du dann im Fernsehen siehst mit dem was du jetzt gesehen hast... :-?

Liebe Grüße,
Jeroen

Verfasst: 04.08.2003, 08:21
von Kräuterhexe Mone
Hi Kobi,

ich guck erst gar kein TV mehr. Eigentlich könnte ich die Gema-Gebühren sparen - echt. Für das bißchen F 1 brauch ich auch keinen TV ehrlich gesagt.

Gruß
Mone

Verfasst: 04.08.2003, 14:38
von Ameise
Ich sehe mir nur noch Nachrichten an, und ärgere mich, daß ich diese schönen Sachen auf Arte immer verpasse, weil ich nie das Fernsehprogramm in der Nähe liegen habe. ;)

Das Problem sehe ich aber tiefer :

- Es wird in der Politik immer bemängelt, Eltern würden sich zu wenig bewußt mit TV und ihren Kindern, die das sehen, auseinandersetzen. Ich kann das nicht beurteilen, lasse es aber als Denkanstoß so stehen. Es soll keine Anklage sein, nur der Hinweis, daß es solche Gedanken gibt.

- Gewalt als Konfliktlöser.

Ich sehe das global : In den USA ist Gewalt als Konfliktlösungsmittel gesellschaftlich mehr oder weniger anerkannt. Dementsprechend sehen TV-Serien so aus. Und da die USA global sehr viele Filme exportiert, werden andere Kulturen (auch unsere), quasi von den DORT gesellschaftlich anerkannten Maßstäben "infiltriert) (Stichwort: "Amerikanisierung).

Ich beobachte allgemein eine globale "amerikanisierung" mit Sorge - auch, was das Aussterben von Sprachen angeht - da damit Kulturen in meinen Augen massiv beeinflußt und im Endeffekt quasi "gleichgeschaltet" werden.

Verfasst: 04.08.2003, 17:18
von Hardo
hi ihrs ...

@Kobi
... von der Sache her haste vollkommen recht.
... es kommt immer mehr "Gewalt, Sensationsstoff etc" auf die Mattscheibe.
... Sachit hat ebenso recht ... man muß sehr "sortieren" ...

@Mone
... F1 ist doch genauso "Gewalt" ... gepart mit Money, Money, Money (lol) ...


... bis vor ca 3 Jahren hat ich auch keine Glotzröhre ...
... dann hatte ich plötzlich eine ...... ---> aber auch nur ... weil andere Leute meinten ... ich müßte doch auuch eine haben ... und haben mir eine geschenkt (so ne "Glotzröhre") ...
... und nun werd ich halt "automatisch" auch jedes viertel Jahr ärmer ... heulll ...


herzlichst
Hardo

Verfasst: 04.08.2003, 19:06
von Kräuterhexe Mone
Klar Hardo, nen bißchen pervers bin ich auch *lol*

Verfasst: 04.08.2003, 19:25
von Lomarys
also....ich oute mich jetzt mal :D

ich gucke fernsehen.....ich schau auch gerne krimis....

ansonsten nach lust und laune....tagelang nicht und wenn ich schlagskaputt bin nach dem nachtdienst, lass ich mich auch berieseln, wenn ich des lesens nicht mehr mächtig bin.

und ich steh dazu :D

es grüsst euch
momo

Verfasst: 04.08.2003, 21:48
von Rica
huhu,
ich brauchte die letzten tage KEIN tv gucken, da mein schatz so männliche sachen wie
tour de france, schwimm-wm, formel 1, fußball und kickboxen
anschaute und anschaut...
da kann ich ungestört am pc hocken bei euch! :lol:

Verfasst: 04.08.2003, 22:43
von LarsU
Lieber Roland,
<Kobold> hat geschrieben: Und um den Leuten dennoch einen Reiz zu bieten, werden die Medien immer perverser, assozialer und brutaler.
Ja - weil das ganze wie eine Sucht funktioniert. Weil der Reiz des Schocks am Fernseher natürlich das wirkliche Bedürfnis des Lebendigen nicht befriedigt.
In erster Linie ist das aber eine Entscheidung derjenigen, die es anschalten, auch wenn die, die es machen, sicherlich auf ihre Weise genauso oder noch perverser sind. Insofern ist das auch mit dem "abschaffen" etwas schwierig.

Herzliche Grüße
LarsU

Verfasst: 13.08.2003, 20:50
von Rica
Bei mir drängt sich langsam immer öfter die Frage auf, ob nicht auch die Schauspieler, die in blutigen Zombie- u.a. Horrorfilmen mitwirken, irgendwie eine ziemlich große Persönlichkeitsstörung haben.
Ich könnte mir vorstellen, dass das, was man spielt, sich auch irgendwie verinnerlicht.

Sicher gibt es die Meinung, dass jeder von allen Charaktereigenschaften, die es gibt von gut bis böse ALLES in sich trägt. Und dass Schauspieler das im Beruf ausagieren, indem sie die verschiedensten Rollen dort ausleben können. Und wenn sie es dort spielen konnten, dass sie es dann im realen Leben nicht brauchen.
Aber ich bin da ziemlich skeptisch mittlerweile, dass da nicht doch etwas im Schauspieler zurückbleibt in der Seele.

Weiß jemand, ob diese Berufsgruppe Supervision am Arbeitsplatz bekommt? Das würde mich echt mal interessieren.

Verfasst: 13.08.2003, 21:25
von Kräuterhexe Mone
Rica,

die Schauspieler gehen fast alle mit ihrem Psychologen spazieren 8)

Lieben Gruß
Mone

Verfasst: 14.08.2003, 16:40
von Shanta
Hi @ all,

also ich denke, dass man den Fernseher nicht generell ablehnen kann - es kommt auf den bewußten Umgang damit an. Zum einen kommen ja auch sehr interessante und informative Dinge im Fernsehen (siehe TV-Hinweise von Reiki-Art)... und zum zweiten muss man ja nicht alles gucken... und: es ist manchmal recht interessant unter dem Gesichtspunkt, was uns so als "Massenware" angeboten wird...

Die Herausforderung ist doch, sich die Sendungen rauszusuchen, die einen interessieren und alles andere schlicht wegzulassen - oder aber sich mal ganz bewußt einen Fernsehabend und die "Berieselung" zu geben...

Alles Liebe,
Shanta

Verfasst: 21.08.2003, 04:03
von Kobold
Hallo liebe Leute,

ich hatte eben einen Traum wonach ich aufgewacht bin, ich sah die schrecklichsten Bilder und Situationen, von Dämonen, Geistern und anderen Fratzen, die mich so veränstigten, das sich alles in mir zusammenzog. Dann sah ich mich in der Situation von oben als 6 jähriges Kind mit meiner 12 Jahre älteren Schwester vor dem Fernseher sitzen und ich erkannte, daß es sich dabei um Bilder aus einem Film handelte, der sich, wie ich mich jetzt erinnern kann "Poltergeist" hieß. Die Bilder die ich jedoch am Anfang nicht in der Gesamtsituation sah, setzten sich so tief im Bewusstsein fest, dass sie mir erst jetzt durch den Traum wieder bewusst wurden. Ich möchte damit nur verdeutlichen wie tief sich diese hypnotischen Bilder des Fernsehens einprägen und wie zerstörerisch sich solche Bilder auf die Entwicklung und das kindliche Urvertrauen auswirken können. Mir wurde im Traum auch bewusst welche Auswirkungen diese Bilder im nachhinein hatten, was ich hier aber nicht genauer erläutern möchte. Ich kann jetzt verstehen warum ich so manche Ängste hatte, die mich bis heute unbewusst prägten. Es ist für die Mütter sicherlich nicht möglich Ihre Kinder immer davor zu schützen wie man in meinem Beispiel sehen kann, doch solange Niemand damit anfängt sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was durch diese Bilder alles im Unterbewusstsein passiert wird es eines tages ein großes Elent geben welches heute schon kaum zu stoppen ist, die Depressionen und Ängste werden immer mehr zunehmen, die Aggressivität und Hyperaktivität wird zunehmen, das Urvertrauen welches eigendlich in den ersten Jahren eines Kindes geprägt wird, geht verloren und weicht der Angst.
Angst kann hilfreich sein, wenn sie wie in einem Märchen überwunden wird und zu einer Lösung führt, welche eine lebensnahe Weisheit beinhaltet, doch wenn sie in geballter Form von Bildern unreflektiert vom Kind aufgenommen werden und es sich im Film allein nur um Gewalt, Schock und Grauen dreht ist das alles andere als hilfreich. Früher wurden Bilder im Märchen oder in Geschichten weitergegeben, dort versteckte sich aber immer eine tiefe lebensnahe Weisheit, die zuversicht und Mut gab, im heutigen medialen Kommerz geht es bis auf wenige Ausnahmen nur noch um Gewalt, Aktion, Schock und Grauen, die Weisheit ist dem Kommerz gewichen.

Hallo Shanta,

ja, genau darauf kommt es an, doch wer ist sich schon bewusst was im unbewussten alles so passiert und welche Auswirkungen solche Bilder, besonders auf Kinder haben? Solange sich die Leute nicht bewusst sind, welche Bedeutung und Auswirkungen "äußere" und innere Bilder auf das eigene Leben haben, kann es auch keinen bewussten Umgang mit dem Fernsehen geben.

Roland

TV-Hypnose

Verfasst: 21.08.2003, 07:52
von Elfchen
Guten Morgen ihr Lieben !

Zu diesem Thema habe ich auf folgender Seite einen passenden Artikel gefunden, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:

http://www.aufklaerungsarbeit.de/ueberwachung.php

Auf den Artikel TV-Hypnose klicken.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag !

Licht und Liebe

Verfasst: 21.08.2003, 09:45
von Alix
Mein Problem ist, wie bekomme ich meine Mädchen (13,15) weg vom Fernseher?
Ich selbst habe keine Bedürfniss Fernsehen zu sehen.
Aber die große Tocher braucht ihre Arztserien, Stargate, Pretender und div. Trickfilme die kleine ihr Sonntagsmärchen (das mag ja noch gehen) , Komödien und auch Trickfilme..... Selbst im Urlaub, wenn da kein Fernseher ist werden die File programmiert, dass man ja ncihts verpasst. Ich kann den Fernseher auch nicht verkaufen, mein Mann kann ja auch nicht davon lassen. Er betäubt den Stress auf Arbeit mit Kung-Fu u.ä. Prügel - Filmen.
:roll:

Verfasst: 21.08.2003, 09:45
von Shanta
Lieber Kobold,

da hast Du schon recht... mir ging es nur darum aufzuzeigen, was wir, also Menschen, die sich Gedanken machen und dabei sind, mehr Bewußtheit für die Dinge zu entwickeln, ganz konkret tun können. Denn jeder kann nur immer bei sich anfangen. Ich halte nichts vom Lammentieren über die schlechten Zustände und die armen Kinder, die verdorben werden. Davon hat niemand etwas. Ich kann immer nur mein eigenes Verhalten verändern und vielleicht, eventuell noch in meinem Umfeld auf Dinge aufmerksam machen. Mehr geht in der Regel nicht...

Alles Liebe,
Shanta

Verfasst: 21.08.2003, 11:24
von Kräuterhexe Mone
Hallo Alix,

puh, echt schwer zu sagen, wie du die Mädels vorm TV weg bekommst. Ich selber bin ein Nicht-Gucker.

Eine Abhilfe wäre ein Hobby, welches Spaß bringt. Die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken. Allerdings würde ich als Hobby nicht den PC nehmen. Dann sitzen sie wieder vor der Kiste. Halt nur eine andere.

Wenn es bereits so extrem ausgeartet ist bei deinen Kindern, glaube ich kaum, dass es sich verwächst. Was aber durchaus möglich ist.

Vielleicht hilft ein ernsthaftes Gespräch? Es hat ja einen Grund, warum die Kinder TV gucken, wie ich dich verstanden habe, im Übermaß.

Lieben Gruß
Mone

Verfasst: 21.08.2003, 14:56
von Shanta
Na, also pathalogisieren würde ich das Fernsehgucken jetzt nicht... Und je mehr man das Fernsehen verteufelt, verbietet und den anderen dafür kritisiert, dass er Fernsehen guckt, umso schlechter wird die Stimmung und umso eher wird der andere aus Trotz weitergucken...

Ich habe selbst noch keine Kinder, habe aber mal gelesen, dass es sich für Kinder gut auswirkt, wenn man mit ihnen über das spricht, was sie im Fernsehen gesehen haben... Ein Gespräch könnte wirklich eine gute Idee sein... fragen, was die Sendung ihr gibt...

Alles Liebe,
Shanta

Verfasst: 21.08.2003, 16:48
von Kobold
Hallo Elfchen, danke für den Link.

Hallo Shanta, ja genau.

Roland

Verfasst: 22.08.2003, 09:36
von Yogini
Hallo,

habe ja auch einen - nun fast 14 jährigen - Sohn. Er war aufgrund div. Probleme mehr in der virtuellen Welt zu Hause, als in der Realen. Wir hatten viele Gespräche und habe auch versucht ihm begreiflich zu machen, dass TV oft auch bei anderen Eltern ein perfekt günstiger Babysitter ist. Na ja, habe dann recht "streng" eine Eier-Uhr-Methode eingeführt. Er durfte täglich 1 Stunde Computer oder TV sehen. Er konnte sich die Stunde selber einteilen (z.B. 2x30 Minuten). Habe im klargemacht, dass er sich auch anderweitig beschäftigen sollte. Das war ein sehr harter Kampf mit zeitweise TV/Compi-Verbot. Aber letztlich hat es, glaube ich dazu geführt, dass er nicht nur "konsumiert" hat und wieder aktiver sich mit sich selber auseinandersetzte. Meine Methode haben dann diverse Eltern übernommen. Aber wie gesagt, viel Kampf bis diese Sucht - und das meine ich wörtlich - wohl dosiert werden kann. Inzwischen habe ich es gelockert. Aber auch davon abhängig, wie er drauf ist. Wenn er eh schon deprimiert ist, habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Reizüberflutung ihn völlig überfordert.

Viele Glück und gute Nerven :wink:

Gruß
Yogini

Verfasst: 22.08.2003, 11:23
von Kobold
hi Yogini,

letztendlich kann alles zur Sucht werden, ich frage mich manchmal, ob es überhaupt hilfreich ist andere Menschen zu warnen oder auf etwas hinzuweisen. Erkenntniss kann letztendlich nur durch Erfahrung und Einsicht erlangt werden, das merke ich ja bei mir selber auch immer wieder, egal um welchen Bereich es sich handelt, ich belaste mich meistens mit etwas, bis die Last zu groß wird und ich darunter zusammenbreche. Das Fernsehen ist nur ein kleiner Teil dieser Last und Zerstreuung die zu einer Sucht und Flucht werden kann, es gibt noch viele andere schleichende Gifte. Es ist eben auch immer der Gesellschaftliche Druck da, den man oft nicht wiederstehen kann. In einer orientierungslosen Gesellschaft werden eben orientierungslose Dinge getan, es ist schwer dabei seinen eigenen Kurs nicht zu verlieren und den Zerstreuungen und Verlockungen zu wiederstehen.

Roland

Verfasst: 22.08.2003, 12:54
von Zuelli
Hallo Kobold,

das Thema der sogenannten nicht-stofflichen Süchte ist bei mir gerade sehr aktuell.

Natürlich kann eine Änderung bzw. ein Suchtausstieg nur wirklich dann Erfolg haben, wenn der Betroffene seine Sucht auch sieht und aus sich heraus davon wegkommen möchte.
Allerdings habe ich z.B. ein Schlüsselerlebnis gehabt und eine solche Sucht nur allein schon durch das Lesen eines Buches bei mir erkannt und dadurch auflösen können. Es hat mir erstmal die Augen geöffnet, und ich habe lange mit einem lieben Freund, der ebenfalls betroffen war, über dieses Thema geredet.

Also bringt es m.E. schon etwas, mit Betroffenen darüber zu reden, bzw. darauf hinzuweisen, daß es sich bei ihnen um eine Sucht handeln könnte.
Was derjenige dann daraus macht, das ist in der Tat dann seine Sache.
(Wobei es bei Kindern wieder etwas anders aussieht, da denke ich hat man als "Elter" die Pflicht, Konsequenzen durchzuziehen wie z.B. Verbote).

Ich finde, daß das Thema Stoffungebundene Süchte, wozu ja auch das Fernsehen gehört, noch viel zu unbekannt ist. Daher sollte man es an passender Stelle ruhig ansprechen, um bei den Leuten einfach mal ein Bewußtsein dafür zu wecken.
Denn vieles, was als "normal" gilt, ist im Grunde genommen tatsächlich eine Sucht. Man muß sich nur mal die ganzen "kranken", kaputten und schmerzhaften Beziehungen anschauen, wo die Leute meistens von einer unglücklichen Liebe in der nächsten landen...

Kann dazu ein gutes Buch empfehlen, falls jemand interessiert ist. :wink:

Wie gesagt, missionieren ist sicher nicht die Lösung. Aber was ist gegen Aufklärung zu sagen?

Liebe Grüße
Martina

Verfasst: 22.08.2003, 18:12
von Xanthippe
Sucht kommt von suchen und nicht finden, von ungestillter Sehn- SUCHT.

. . . . nach Liebe ?!


Liebe Grüße Xanthippe