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Reiki bei Altersdemenz
Verfasst: 08.11.2004, 00:49
von Sonnenlicht
Hallöchen,
als Alltagsbetreuerin bin ich täglich für ca. 2 Stunden bei einem alten Ehepaar. Der Mann leidet unter Altersdemenz (meiner Meinung nach aber noch nicht weit fortgeschritten) und zusätzlich unter der dominanten Ehefrau, die meint, alles für ihn tun zu müssen, obwohl er nicht durchgängig dement reagiert.
Ich jedenfalls habe schon schöne Gespräche mit ihm gehabt, wenn sie mal zum Friseur oä war. Er freut sich immer sehr, wenn ich mit ihm allein bin, weil ich ihm die Chance gebe, zu reden.
Ich möchte ihm so gern etwas gutes tun und ihm eine Reiki-Behandlung schenken.
Da ich Reiki-Neuling bin, hier nun meine Frage:
Gibt es bei dieser Krankheit etwas Besonderes zu beachten? Muß ich mich um bestimmte Stellen, eventuell Kopf, besonders kümmern?
Oder ist es einfach wichtig, die "übliche" Behandlung bei ihm zu machen?
Könnte es sein, dass er wegen der Krankheit anders reagiert, vielleicht Angst bekommen kann?
Kennt sich da jemand aus?
Liebe Grüße
Sonnenlicht
Verfasst: 08.11.2004, 08:32
von Rica
hallo kollegin,
da er dich noch komplett versteht, kannst du ihm einfach erklären, was du machst. und wenn es ihm an bestimmten stellen nicht gut tut, wird er sich melden, denke ich.
am kopf kannst du einfach ausprobieren. wenn es ihn verwirrt, mach dort kürzer und weniger.
"meine" altersdementen reiki-empfänger empfinden es ganz unterschiedlich. bei der einen, die angst vor so "teufelskram" hat, reicht es schon, wenn ich ihre hände und füße eine weile in meinen händen halte. sie lässt sich von anderen pflegern nicht gern die gliedmaßen einreiben, obwohl die sooo trocken sind. von mir ja. wie das wohl kommt? *megagrins*
ich wollte damit sagen, dass man auf deine frage sicher keine standardantwort geben kann oder darf, weil die menschen und auch die demenzen total verschieden sind und es an keinem draußen angeschrieben steht, wo genau die einschränkung liegt und wie eine reikihand dort wirken kann.
probiere es einfach aus!
viel freude dabei wünscht dir rica
Verfasst: 08.11.2004, 17:20
von Ameise
Ich habe jedes Mal, wenn ich meine Oma besucht habe, ihr Reiki gegeben; ich habe gute Besserungen feststellen können, wenngleich auch nur temporär, da ich ja wieder nach Hause mußte (kann ja nicht 24 Stunden am Tag da bleiben).
Verfasst: 08.11.2004, 23:12
von Urs
Habe bei unruhigen Patienten schon gute Erfahrungen gemacht.
Ich denke Erinnerungen die verloren sind kommen nicht wieder , aber ich glaube fest das Reiki bei Demenz angstlindernd ist und deinen Patienten ein Stück mehr Lebensqualität bietet.
Vielleicht lässt sich der Abbauprozess im Gehirn dadurch auch aufhalten, wenigstens ein bißchen.
Ich würde Positionen im Kopfbereich und Solarplexus wählen.
Verfasst: 08.11.2004, 23:24
von eiliant
Urs hat geschrieben:Ich denke Erinnerungen die verloren sind kommen nicht wieder , ...
wenn sie ganz verloren sind, stimme ich dir da zu, nur können wir nie wissen, ob sie wirklich komplett weg sind, oder nun doch nicht. meine urgroßmutter, die an altzheimer erkrankt war konnte sich oft an manche dinge an einem tag nicht erinnern (so wusste sie zb nicht, wofür ein stift gut sein sollte, wie man ihn hält usw.) und dann gabs wieder tage, da konnte sie noch zittrig, aber fließend sätze schreiben.
also können wir eigentlich nie wissen, was nun wirklich verloren ist und was nicht.
aber jetzt zum eigentlichen thema - reiki und demenz - also ich denke mir, dass es sicher nicht schaden kann und wenn der patient zustimmt, dass is es absolut kein problem. vielleicht tritt zwar keine besserung auf, aber zumindest ein angenehm entspannedes gefühl wird es doch für ihn sein und das ist ja auch schon mal was.
grüße, iris
Verfasst: 09.11.2004, 02:53
von Ameise
Unter "Verbesserungen" verstand ich eine erhöhte "Klarheit des Geistes", sozusagen. Ich meine damit, daß sie damals nach Reiki viel klarer wirkte, und sich auch besser artikulieren konnte.
Verfasst: 22.03.2005, 14:59
von silent_angel
Hi allerseits!
Ich bin seit heute frisch dabei hier im Forum und möchte gleich mal meinen Senf dazugeben.
@Sonnenlicht: Ich glaube am sinnvollsten wäre es, die Frau gleich mit zu behandeln!
Ich denke durchaus, daß sie ein bedeutender (Mit-)auslöser der Demenz ist. Du schreibst selbst, daß sie sehr dominant ist und ihr Mann sich von ihr ziemlich "unterbuttern" läßt ("Er freut sich immer sehr, wenn ich mit ihm allein bin, weil ich ihm die Chance gebe, zu reden.") Das geht vermutlich schon recht lange so. Sie gibt ihrem Mann damit kaum eine Chance, sich auszudrücken und er selbst zu sein. Er frißt das vermutlich mehr und mehr in sich hinein, will in diesem Zustand eigentlich nicht sein und wendet seinen Blick immer häufiger von der hiesigen Realitätsebene ab - das Wesen der Demenz.
Ähnliches kann ich derzeit bei meinen Eltern (Mitte 50) beobachten. Meine Mutter dominierte schon immer in unserem Haushalt, die Wünsche meines Vaters (einige Hobbies z.B.) wurden oft vorschnell als unsinnig bezeichnet und nicht respektiert. Er wiederum traute sich bislang nicht, mal richtig "auf den Tisch zu hauen" und seine eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Meine Mutter hat jetzt MS und bei meinem Vater treten erste Demenzerscheinungen auf... im Grunde nur logisch!
Vielleicht kannst du versuchen, auch die Frau irgendwie zu erreichen. Wenn nicht mit Reiki, so doch mit Worten. Das würde ihnen beiden helfen.
Und m. M. nach kann Reiki auch bei Demenz nicht schaden. Ich denke du kannst ruhig probieren, den Mann zu behandeln. Vom Gefühl her würde ich schwerpunktmäßig den Kopfbereich, aber auch die Erdung (1. + 2. Chakra, Füße) behandeln. Mit einer Ganzbehandlung liegst du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, sofern es Zeit und Umstände zulassen. Wenn es ihm unangenehm ist, wird er dir entsprechende Rückmeldung geben bzw. du wirst es merken.
Viele liebe Grüße!
René