>>Ich persönlich vermute, es hat auch etwas >>mit "Aufmerksamkeit", "Bewußtwerden" und "Achtsamkeit" zu tun
Leider kann ich das so nicht uneingeschränkt bestätigen
Jahrelang hatte ich heftige Probleme mit einer Art Empathie, die mich glauben ließ, ich hätte einfach "nen Schuss in der Waffel".
Egal welchen Raum ich betrat, egal welche Personen sich dort aufhielten, ob bekannt oder unbekannt, ob es ihnen gut oder schlecht ging, ich "musste" immer gleich spüren wie sie sich fühlten. Gab’s Probleme irgendwelcher Art, beruflich, privat oder in Beziehungskisten, ich spürte das irgendwie.
Ich kann es nicht genauer beschreiben, ich „wusste“ einfach innerhalb weniger Minuten, wie man diese Person „anpacken“ musste, oftmals auch, wo das Problem lag.
Natürlich hatte ich auch unübersehbare Vorteile dadurch. Bei Verhandlungen mit Kunden konnte ich schon bei den Meetings ausmachen, ob der Kunde einen Vertrag mit Macht durchdrücken wollte oder sich unsicher fühlte.
Aber auch diese „Vorteile“ wollte ich nicht haben!
Andersrum allerdings ganz genauso. Fühlte sich jemand wohl, strahlte somit eher „Glücksgefühle“ aus, spürte ich das ebenfalls. Gott sei Dank hatte ich damit nie Probleme…
Im privaten Bereich kam es dann allerdings auch mal vor, dass ich ein Problem wahrnahm, dass den Betroffenen noch gar nicht klar war….
Da noch eine Art „Helfersyndrom“ dazu kam ist es früher auch durchaus vorgekommen,
dass ich fremde Leute ansprach und sie fragte ob ich ihnen helfen könnte >seufz<
Manche haben mich angekuckt, als käme ich von einem fremden Stern, andere fühlten sich sehr betreten, aber bei einzelnen konnte ich tatsächlich was tun.
Jahrelang hab ich das als Fluch angekuckt, echt wahr. Für mich war das furchtbar in einen Raum zu gehen, in dem sich mehrere Personen aufhielten und alles stürzte auf mich ein.
Ich wollte das nicht haben, fühlte mich vollkommen erschlagen und hilflos. Ich dachte, ich bin ein Fall für die Klapsmühle, habe mich verschlossen und keinem mehr davon erzählt.
Über viele Jahre hinweg habe ich mich dann mit aus diesen Gründen weit zurückgezogen.
Ich wollte das alles gar nicht wissen, ich kam damit nicht klar. Da stürzten immer zu viele Emotionen auf mich ein, die mich absolut nichts angingen.
Fast alle versuchen ja krampfhaft ihre Probleme deshalb verdeckt zu halten, eben weil es andere nichts anging und sind wahre Meister drin geworden das alles möglichst gut zu verstecken.
Wie kam ich also dazu, das einfach zu spüren und sie dann auch noch geradeheraus darauf anzusprechen? Das konnte ich durchaus verstehen, ich laufe auch nicht gerne durch die Gegend, mit meinen Problemen groß auf der Stirn geschrieben.
Ich musste mühsam lernen meine Klappe zu halten, die Leute keinesfalls darauf anzusprechen, egal um was es ging, das war Privatsphäre und ging mich nichts an!!!
Aber auch damit hatte ich Probleme
Da ich ein kopfgesteuerter Typ bin, ein Grübler, und mein „Helfersyndrom“ mich nicht in Ruhe ließ, habe ich dann versucht den Betroffenen von heftigen Problemen unterschwellig zu helfen, ohne dass sie es bemerken. Ihre Probleme haben mich nicht mehr losgelassen…
Klar, dass mir das früher oder später zu viel wurde, oder?
Nun, langer Rede, kurzer Sinn:
Im Gegensatz zu Bramblerose versuche ich mir das nicht an-, sondern sozusagen abzutrainieren. Ich möchte diese Empathie keinesfalls ausbauen, sondern im Gegenteil, eher schon loswerden.
Erst Reiki und meine Meisterin >Dankzudirhochschicke< haben mir klargemacht, dass Empathie nichts „Schlechtes“ ist, dass man damit eigentlich nicht in die Klapsmühle oder psychologisch behandelt gehört.
Gaaanz langsam wird mir klar, dass ich lernen kann damit umzugehen ohne gleich mit der Brechstange ranzugehn. Bisher ist es mir noch nicht gelungen diese Empathie komplett auszuknipsen. Muss ich ehrlich gesagt auch gar nicht. Ich muss nur weiterhin lernen dieses Helfersyndrom und den ständigen Gedankenstrom, der damit einhergeht, in den Griff zu bekommen.
Wird noch ne Weile dauern, aber ich arbeite daran