Thema der 17. KW: Ehrenamt/Helfersyndrom
Verfasst: 25.04.2006, 19:38
Jeder von uns kennt folgende Antworten: “Klar, mach ich doch.“ oder „Ist überhaupt kein Thema.“ und vielleicht “Geht in Ordnung, sicher.“ Typisches Helfersyndrom. Obwohl, dieses Wort mag ich überhaupt nicht, es klingt irgendwie nach Krankheit.
Vor neun Jahren stand ich vor unserem Gemeindehaus, um die Mädels vom Kinderchor abzuholen. Ein Mitglied der damaligen Kantorei sprach mich an: „Frau T., ihre Kinder singen doch bei uns, hätten sie nicht auch Spaß am Singen? Wir suchen für die Kantorei frisches Blut und haben ein Probenwochenende für neue Mitglieder vorbereitet.“ Wumm und schon hatten sie mich geködert. Gesungen habe ich immer gerne, kannte zwar keine Noten, störte aber den Kantor nicht, und suchte zum damaligen Zeitpunkt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Das war erst der Anfang. Nach dem ersten Konzert hatte ich „Blut geleckt“ wie unser Kantor das so schön bezeichnet. Ich wollte meine Begeisterung zeigen und schrieb einen Artikel im Kirchenblatt. Ratet mal, wer noch mehr Artikel schrieb. Apropos Kirchenblatt: „Frau T., gerade bei Ihnen um die Ecke herum fehlt uns ein Austräger fürs Blättchen, wäre das etwas für sie?“ Und schon hatte ich den nächsten Job.
Der Kantor sagte mir einmal, wenn ich der Kirche „den kleinen Finger reiche, nimmt sie glatt irgendwann die ganze Hand“. Das bewahrheitete sich sehr schnell und es wurden immer mehr kleine Jobs.
Bis ich vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen in unserer Gemeinde anfing, Sachen wieder aufzugeben. Ich mußte „Nein-Sagen“ lernen, Sachen an andere übergeben, zugeben, daß mir vieles zu viel wurde.
Meine Lieblingsantwort auf irgendwelche Fragen: “Kannst du mal bitte...?“ war immer „Ist kein Thema...“ Dann wurde es aber doch ein Thema für mich.
Heute bin ich immer noch ehrenamtlich in der Gemeinde tätig, aber in einem für mich jetzt ausreichenden Rahmen und auch öfter mit einer abwehrenden Haltung, die signalisiert: “Ich nicht!!!“
Ich finde aber, es trifft auf alle ehrenamtliche Jobs zu, daß sie ein großes Fundament für unsere Gesellschaft bilden. Ohne Ehrenamtliche würde vieles überhaupt nicht laufen. Der Staat hat doch eh zu wenig Geld.
Wenn ich sehe, was sich so bei den Johannitern, beim Deutschen Roten Kreuz, bei der freiwilligen Feuerwehr tut, einfach erstaunlich. Und es sind nicht nur Erwachsene dort tätig, es bringen sich auch viele Jugendliche ein, um anderen zu helfen.
Oder rüstige Senioren, die im Krankenhaus Patienten besuchen. Es gibt bei uns in der Stadt von der AWO "das Ehrenamt der Oma oder des Opas". Familien mit Kindern, bei denen die Oma ganz weit weg wohnt oder es keine Großeltern mehr gibt, „leihen“ sich sozusagen eine Oma für die Kids aus. Die sitzt dann z. B. an der Geburtstagstafel des Kindes mit dabei oder paßt auf das Kind auf, um die Mutter zu entlasten. Halt wie die eigene Oma.
Ehrenamt..........ich denke, es geht gar nicht mehr ohne..........!
Jetzt zu Euch.......!
Seid ihr in irgendeiner Weise ehrenamtlich tätig? Wenn ja, warum?
Oder habt ihr früher mal ein Ehrenamt ausgeübt?
Wo habt ihr euch engagiert?
- vielleicht für Kinder, Senioren oder Tiere?
- vielleicht als Telefonseelsorger oder Sterbebegleiter?
Findet ihr auch, daß es in unserer Gesellschaft gar nicht mehr ohne Ehrenamtliche geht?
Liebe Grüße
Kathi
Vor neun Jahren stand ich vor unserem Gemeindehaus, um die Mädels vom Kinderchor abzuholen. Ein Mitglied der damaligen Kantorei sprach mich an: „Frau T., ihre Kinder singen doch bei uns, hätten sie nicht auch Spaß am Singen? Wir suchen für die Kantorei frisches Blut und haben ein Probenwochenende für neue Mitglieder vorbereitet.“ Wumm und schon hatten sie mich geködert. Gesungen habe ich immer gerne, kannte zwar keine Noten, störte aber den Kantor nicht, und suchte zum damaligen Zeitpunkt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Das war erst der Anfang. Nach dem ersten Konzert hatte ich „Blut geleckt“ wie unser Kantor das so schön bezeichnet. Ich wollte meine Begeisterung zeigen und schrieb einen Artikel im Kirchenblatt. Ratet mal, wer noch mehr Artikel schrieb. Apropos Kirchenblatt: „Frau T., gerade bei Ihnen um die Ecke herum fehlt uns ein Austräger fürs Blättchen, wäre das etwas für sie?“ Und schon hatte ich den nächsten Job.
Der Kantor sagte mir einmal, wenn ich der Kirche „den kleinen Finger reiche, nimmt sie glatt irgendwann die ganze Hand“. Das bewahrheitete sich sehr schnell und es wurden immer mehr kleine Jobs.
Bis ich vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen in unserer Gemeinde anfing, Sachen wieder aufzugeben. Ich mußte „Nein-Sagen“ lernen, Sachen an andere übergeben, zugeben, daß mir vieles zu viel wurde.
Meine Lieblingsantwort auf irgendwelche Fragen: “Kannst du mal bitte...?“ war immer „Ist kein Thema...“ Dann wurde es aber doch ein Thema für mich.
Heute bin ich immer noch ehrenamtlich in der Gemeinde tätig, aber in einem für mich jetzt ausreichenden Rahmen und auch öfter mit einer abwehrenden Haltung, die signalisiert: “Ich nicht!!!“
Ich finde aber, es trifft auf alle ehrenamtliche Jobs zu, daß sie ein großes Fundament für unsere Gesellschaft bilden. Ohne Ehrenamtliche würde vieles überhaupt nicht laufen. Der Staat hat doch eh zu wenig Geld.
Wenn ich sehe, was sich so bei den Johannitern, beim Deutschen Roten Kreuz, bei der freiwilligen Feuerwehr tut, einfach erstaunlich. Und es sind nicht nur Erwachsene dort tätig, es bringen sich auch viele Jugendliche ein, um anderen zu helfen.
Oder rüstige Senioren, die im Krankenhaus Patienten besuchen. Es gibt bei uns in der Stadt von der AWO "das Ehrenamt der Oma oder des Opas". Familien mit Kindern, bei denen die Oma ganz weit weg wohnt oder es keine Großeltern mehr gibt, „leihen“ sich sozusagen eine Oma für die Kids aus. Die sitzt dann z. B. an der Geburtstagstafel des Kindes mit dabei oder paßt auf das Kind auf, um die Mutter zu entlasten. Halt wie die eigene Oma.
Ehrenamt..........ich denke, es geht gar nicht mehr ohne..........!
Jetzt zu Euch.......!
Seid ihr in irgendeiner Weise ehrenamtlich tätig? Wenn ja, warum?
Oder habt ihr früher mal ein Ehrenamt ausgeübt?
Wo habt ihr euch engagiert?
- vielleicht für Kinder, Senioren oder Tiere?
- vielleicht als Telefonseelsorger oder Sterbebegleiter?
Findet ihr auch, daß es in unserer Gesellschaft gar nicht mehr ohne Ehrenamtliche geht?
Liebe Grüße
Kathi