Thema der 23. KW -Kommunikation

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Reikigirl
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Thema der 23. KW -Kommunikation

Beitrag von Reikigirl »

Namaste

Jeder von uns kennt diese Sätze wie „ Du bist ja wieder zu spät und total unzuverlässig, du hast doch kein Verantwortungsbewußtsein, du bist nicht flexibel, belastbar........ect.“

Viele von uns haben diese Sätze schon einmal gehört oder sie selbst zu einem Freund, Familienmitglied, Kollegen oder zum Chef gesagt. Uns gehen dieses Sätze leicht von den Lippen wenn wir wütend oder gereizt sind. Doch haben wir uns schon einmal darüber Gedanken gemacht, was so ein Satz in unserem Gegenüber auslöst (Wut, Trauer, sogar Hass....). Oft tut es uns leid, wenn wir solche Dinge über jemanden sagen. Doch manchmal kommt so eine Einsicht etwas zu spät.
Kommunikation ist sehr vielschichtig. Einerseits kann sie helfen, Brücken zu unseren Mitmenschen zu bauen oder man kann mit der Kommunikation die Brücken mit einem einzigen Satz auch wieder zerstören.
Es kommt auf die „richtige Kommunikation“ an, diese kann bei Streit und normalen Gesprächen eine große Hilfe sein.

Wie heißt es doch so schön „Der Ton macht die Musik“. Genau! Nicht nur der Ton, sondern auch, wie man etwas sagt.
Die berühmten ICH und DU Botschaften. Für einige von euch hört sich das jetzt bestimmt staubtrocken an (mal ein Wasserglas rüberreich), :lol: doch die richtige Kommunikation kann auch spannend und hilfreich sein.

Viele von uns verwenden in Streitgesprächen oft “DU hast das und das ...... falsch gemacht.” oder “Du bist .......”
Mit solchen Äußerungen über den anderen werten, verurteilen, beschämen und beschuldigen wir unser Gegenüber. All diese Äußerungen verbergen eigene Bedürfnisse (z.B das wir sauer, wütend, enttäuscht sind) auch lenken sie vom eigentliche Problem ab, (das wir Hilfe brauchen oder uns vernachlässigt fühlen...ect)
Diese Aussagen drängen unser Gegenüber eher in eine Verteidigungshaltung und macht es sehr schwierig, das tatsächliche Problem klar dazustellen.

Ich habe mich schon oft in solchen, Situationen stehen sehen, in denen ich dann einfach auf Kollisionskurs gegangen bin und meinem Gegenüber auch DU –Botschaften entgegengeschleudert habe. Dieses Streiterein haben dann so geendet, das einer von uns oder beide gekränkt und wütend den Raum verlassen haben.

Doch wie kann man solche Streitereien entgegenwirken. Mit ICH-Botschaften.
Bei ICH-Botschaften werden die eigenen Gefühle und Bedürfnisse dem anderen offen mitgeteilt. Man sollte immer für sich selbst sprechen und nicht für andere.
ICH-Botschaften haben den positiven Effekt das man sich seiner eigenen Wünsche und Bedürfnisse klar wird.
Ein weiterer Effekt ist, das unser Gegenüber genau erkenn kann, was in einem vorgeht und deshalb auch angemessen reagieren kann.

Ein Beispiel für eine DU und eine ICH –Botschaft wäre folgende:

DU –Botschaft.
Man ist mit einem Freund für einen gemeinsamen Kinoabend verabredet. Doch der Freund erscheint mit 20 Minuten verspätung so das der Film schon angefangen hat.
Sicherlich wird er mit den Worten begrüsst. “ Da bist DU ja endlich, auf DICH kann man sich echt nicht verlassen”. :x


Die gleiche Situation könnte aber auch folgendermaßen ablaufen.

ICH-Botschaft
Man ist mit einem Freund für einen gemeinsamen Kinoabend verabredet. Doch der Freund erscheint mit 20 Minuten verspätung so das der Film schon angefangen hat.
Man könnte sein eigenes missvergügen über die Verspätung folgendermaßen mitteilen.
“ Wenn du zu spät kommst, verpassen wir den Film und darüber bin ICH sehr enttäuscht.”:( Bei dieser ICH- Botschaft kann man eher mit einer Entschuldigung rechnen, als bei einer DU-Botschaft.


-Wie geht ihr mit ICH und DU Botschaften um ?

Mich würde es freuen, wenn ich euch vielleicht mit diesem Thema einen kleinen Denkanstoss geliefert habe.

Euer Reikigirl
:zunge: :zunge: :zunge:
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden. Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.
Peter Rosegger
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Es entspricht nicht meiner Welt und meinem Wertebild, in solchen Bausätzen und Massstäben zu denken und zu handeln.

Daher sind diese Ich und Du botschaften nicht mein Weg.

Was ist? - das ist die Frage die ich stelle.

Grüsse
thomas
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Thomas ist Mitglied im Avalonorden des roten Drachen e.V.
Kobi

Beitrag von Kobi »

Dazu fällt mir ein Lehrsatz ein, der da heisst, es kommt weniger darauf an was man sagt, sondern vorallem wie man etwas sagt.

Ich höre auch meistens weniger auf das was jemand sagt sondern vorallem wie jemand etwas sagt und was jemand meint.

Was ich damit sagen möchte, da spielen noch soviele andere Faktoren eine Rolle, die in ihrer Gesamtheit eine Antwort ergeben.

Deshalb, was Sir Thomas Marc sagte mit der Frage was ist, das ist eine viel wichtiger Frage.

Ja und was die Verspätungen angeht, wenn ich jemanden kenne und weiß das er sich immer verspätet, brauche ich mich darüber doch nicht zu ärgern, man kann die die Termine ja eine halbe Stunde früher ausmachen, dann kommt er pünktlich :-D

Ja wenn dies aber nur ein zweimal passiert, dann sollte ich in meiner Wortwahl wirklich bemühen auch die Wahrheit zu sagen, viele neigen da zu Übertreibungen und benutzen schnell das Wort "immer" oder "nur".

Ich habe aber meistens soviel Zeit, das ich mich darüber nicht mehr aufrege. Was nicht heute dann eben morgen oder wie war das?

Wer aber nach dem Satz lebt, was du heute kannst besorgen verschiebe nicht auf morgen, der hat es schwer mit unpünklichkeit. Die Folge davon ist irgentwann"burn out".

Kobi
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Ravenwings
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Beitrag von Ravenwings »

Ich halte klare Worte mit präzisen Aussagen für unumgänglich in einer Kommunikation.

Was nützt es mir oder meinem Gegenüber, wenn ich entweder die Trauerlinde mache, weil etwas nicht nach meiner Mütze ging - oder auf der anderen Seite mit Anschuldigungen komme? Richtig! Gar nichts!

Einerseits ist es von Vorteil, von seinen eigenen Gefühlen zu sprechen, denn diese gehören zu einem und in den anderen kann man bekanntlich nicht immer hineinschauen. Zudem kenne ich auch die Gründe für das vorliegende Verhalten meines Gegenübers in dem Moment nicht. Stau im Elbtunnel - deswegen Verspätung?

Auf der anderen Seite aber ist es auch ganz okay, mal seinen Mißmut über Verhaltensweisen und Dinge Kund zu geben, wenn diese ein häufigeres Vorkommnis sind. Allerdings läßt auch hier - wie schon oben erwähnt - der Ton die Musik angeben.

Ich denke mal, viele Menschen - ob nun Männlein oder Weiblein - geraten oftmals in eine Schleife des Mißmuts und der Desillusion, wenn sich Geschehnisse oft widerholen. Z.B Unpünktlichkeit oder nicht eingehaltene Versprechungen. Diese werden dann sehr häufig über die erwähnten Du-Anschuldigungen verpackt. Teils bewußtes Handeln, teils unbewußtes, nur um den angestauten Frust mal loszulassen.

Vielleicht wäre nach der Entladung ein gemeinsamer Denkprozess vonnöten. Oder sie schenkt ihm eine Uhr :wink:
Die Frage - warum regt mich das eigentlich auf? Oder - Was bringt mein Gegenüber dazu, so zu handeln? - wäre vlt auch mal ein guter Ansatz herauszufinden, was da in einem selbst vorgeht. Drüber Reden ist zumindest ein Anfang. Und das in aller Ruhe und vielleicht bei einem Glas Wein (bei einer Partnerschaft) oder einer Tasse Kaffee (im Job). Möglichkeiten, etwas zu klären gibt es immer.

In diesem Sinne, lieben Gruß, Ravenwings
"Suche und beschreite deinen eigenen Weg, denn ausgetretene Pfade mögen leichter zu begehen sein, doch wenn du einst zurückblickst, wirst du deine eigenen Schritte dort nicht mehr erkennen können." - Jahsira -

Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dumme ist. - Raven-
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Lilie
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Beitrag von Lilie »

Hallo Reikigirl,

aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich im Allgemeinen friedliebender reagiere, wenn ich nicht gleich in so einer DU-Salve angeraunzt werde. Habe auch umgekehrt schon festgestellt, dass Menschen sich nicht gleich so zu machen, wenn man >bei sich bleibt< mit dem was man sagen möchte.
Allerdings finde ich es nur dann gut, wenn man diese Art der Kommunikation auch echt lebt und nicht nur aufsetzt. Da kenne ich auch Menschen, die das in scheinheiliger Art so machen, um sich dabei im Grunde nur als jemanden darzustellen, der immer der Ruhige und Unschuldige ist und "dich doch nie angreifen würde", was aber nicht ehrlich gemeint ist... da macht halt wieder der "Ton die Musik". Wenn ich das spüre, werd' ich erst richtig sauer.

LG
Lilie
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