Janina hat geschrieben:mich wundert, dass noch keine Meinung dazu kam?
Vielleicht traut sich keiner, weil es kein unbedingt bequemes Buch ist?
Was ich besonders lustig finde, sind die bisherigen Rezensionen bei Amazon, wo das Buch vollständig zerrissen wird. Wer sich mit Reiki auskennt und das Buch gelesen hat, kann diese "Rezensionen" vielleicht korrekt einstufen, alle anderen wird es erstmal von dieser Anthologie abschrecken.
Ich kommentiere das Ganze mal hier, da ich sonst nirgendwo eine Möglichkeit habe... also eine Art Rezension der Rezensionen *bg*
Eine wilde Reiki-Maus schreibt (in der einzigen ihrer fünf Rezensionen zu einem Reiki-Buch), dass hier die "üblichen Verdächtigen" von Windpferd mitgeschrieben hätten und Karin Kolland als Quotenfrau dabei wäre.
Abgesehen davon, dass Frank Petter nicht Autor, sondern Interviewpartner ist, bleiben strenggenommen nur drei: Walter Lübeck (den ich tatsächlich unvermeidlich fand, da ich seine Qualitäten sehr schätzen gelernt habe), Mark Hosak und Oliver Klatt. Harald Wörl, Don Alexander, Peter Mascher und Fokke Brink sind keine Windpferd-Autoren - die Präsenz im Lebensregel-Buch unter insgesamt 21 AutorInnen sollte jemanden nicht unbedingt als Verlags-Autor stempeln. Und Karin Kolland hat sogar einen eigenen Verlag. Dass sie als einzige Frau dabei ist, liegt einfach daran, dass Phyllis Furumoto abgesagt hatte und von Wanja Twan nicht erreichbar war. Sonst gab es keine Reiki-Meisterin, die sich zum Thema Meisterschaft bislang eindrücklich geäußert hatte. Und ich ordne mich in erster Linie dem Reiki-Land sowie dem Reiki-Magazin zu - das sind meine Wurzeln.
Ansonsten finde ich es naheliegend, dass relativ viele Windpferd-Leute dabei sind, da sich dieser Verlag sehr um eine Auswahl kompetenter AutorInnen bemüht, während andere Verlage in dieser Hinsicht weniger wählerisch sind. Und ich rechne es dem Verlag hoch an, dass für solche Produktionen eine hervorragende Lektorin zur Verfügung steht, die auch noch Reiki-Meisterin ist und somit ein wesentlich sinnvolleres Lektorat möglich ist. Aber das nur am Rande
Dieser Satz ist so toll, dass ich ihn zitieren möchte:
Ihre eigene Heiligkeit wie eine Monstranz vor sich hertragend, schrecken diese Herren mit ihrem esoterisch-säuselnden Duktus, der auch mal gerne Anleihen in der Psychoecke macht, Kandidaten für den Meistergrad eher ab.
Oops

Vielleicht sollten wir nächstes Mal ein paar mehr schmutzige Wörter einflechten.
Dass eine solche Wahrnehmung möglich wäre, hatte ich beim Beitrag von Fokke befürchtet. Aber bei allen anderen? Dass der Beitrag eines erfahrenen Psychotherapeuten als "Anleihe" eingeordnet wird und die von vielen getroffenen klaren Aussagen esoterisch-säuselnd sein sollen? Seltsamer Realitätstunnel...
Und nein, das wird im Vorwort klar und ganz stark auch im Beitrag von Walter oder Harald: wir haben keine Angst vor Konkurrenz, sondern es geht um die Sorge um eine qualitativ hochwertige Lehre.
Richtig lustig ist die Abwertung möglicher Leser als "Takata-Furumotoergebener Allianceanhänger". Das ist das bekannte Totschlag-Argument all derer, die Aussagen unbequem finden. Denn dieses Buch versammelt völlig unterschiedliche Richtungen: Verschiedene japanische Stile (Usui-Do, Jikiden Reiki), zwei, die dem klassischen Furumoto-Stil zuzurechnen sind, Vertreter des relativ freizügigen Rainbow-Reiki und freie Meister unterschiedlicher Richtungen. Wobei mir klar ist, dass diese Auswahl aus der Sicht von jemandem, der sich via Internet Dutzende von Ferneinweihungen reinpfeift, eher traditionell wirken kann.
Die Zeiten ändern sich und Reiki ändert sich mit ihnen.
Reiki ändert sich nie. Es gibt nur unterschiedliche Wege, damit umzugehen.
Besonders lustig ist die Rezension einer Claudia, die ansonsten keine einzige Rezension bei Amazon hat. Ein Schelm, der böses dabei denkt
Ihre Hauptkritik ist erst einmal, dass dieses Buch für Reiki-Praktizierende der ersten beiden Grade ungeeignet wäre. Wirklich schade, dass die Dame nicht vor dem Kauf auf den Titel geschaut hat. "Das Reiki-Meister-Buch. Wege zur Reiki-Meisterschaft" - Ob wir es noch deutlicher hätten machen sollen? Wobei ich mir sicher bin, dass ambitionierte Schüler des zweiten Grades sicher einiges mitnehmen könnten.
Aber die Rezension ist wirklich göttlich:
Es fehlt ein inhaltlicher "roter Faden"! Der Autor springt sehr schnell und wahllos von Kapitel zu Kapitel ohne thematisch in die Tiefe zu gehen!
Nachdem die Leserin schon nicht verstanden hat, dass es sich um ein Reiki-Buch für "Meister und die es werden wollen" handelt, kann man fast nachvollziehen, dass ihr auch entgangen ist, dass es sich um eine Anthologie mit Beiträgen mehrerer und nicht nur eines Autors handelt. Und der rote Faden wird im Vorwort genau erklärt, aber vielleicht fehlte bei dieser Ausgabe ja Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Vorwort. Sorry, aber bei soviel Nonsens fällt es schwer, sachlich zu bleiben
Dann lässt sich die "Rezensentin" zwei Abschnitte lang über angebliche zwei Kapitel aus, die in Buch allerdings eines sind, nämlich das von Walter Lübeck. Hier wird ihm angekreidet, dass er den Rat gibt, selbstgestaltete Flyer mit 600 dpi auszudrucken. "Alle Grafiker werden sich bei diesen Kapiteln die Haare raufen und davonlaufen! Versprochen!" Nein, liebe Claudia, es handelt sich hier nicht um ein Fachwerk zur Druckvorstufe, sondern eine kleine Info für angehende Reiki-Lehrer, die mit kleinstem Budget etwas eigenes erstellen wollen. Und als jemand, der seit Jahren seine Brötchen in dieser Branche verdient, muss ich Walters Informationen als fachlich korrekt einstufen. Klar, ich empfehle auch allen angehenden Existenzgründern, die es wirklich ernst meinen, ihre Flyer, Webseiten etc. von einem Profi machen zu lassen. Aber hier geht es nunmal um Tipps für Selfmade-Seminarleiter.
An dieser Stelle erübrigt es sich wohl, dass ich noch die spirituellen Inhalte dieses Buches anspreche!
Schade, denn gerade das hätte mich besonders interessiert.
Ebenso seicht, schlecht recherchiert, nicht mehr zeitgemäß, oberflächlich - jeder der sich schon mal zumindest ein bisschen mit dem Thema Esoterik oder Reiki beschäftigt hat, wird sehr enttäuscht sein!
Tja, Enttäuschung als Chance. Ich hätte gern ein paar Beispiele dafür präsentiert bekommen, was denn an diesem Buch "schlecht recherchiert" sein sollte. So habe ich beispielsweise für meinen Beitrag erstmals eine Aufstellung der Stufen des Meistergrades vorgenommen, wie er in drei verschiedenen Reiki-Stilen üblich ist. Gab es vorher nirgendwo sonst und wurde von mir so gut wie möglich recherchiert. Und auch bei anderen Autoren sind mir keine Ausfälle aufgefallen. Wenn wirklich welche da wären, würde ich es für eine mögliche Neu- oder Auslandsauflage sofort ändern lassen. Aber so ist diese Rezension einfach nur "seicht, oberflächlich und schlecht recherchiert".
So bleibe ich weiterhin gespannt, ob es eine Rezension von AlexEngines geben wird. Er ist zwar in seiner Wortwahl zuweilen recht brutal und ätzt gern, lässt aber einen fachlichen Hintergrund erkennen und hat durchaus einen Blick für die Schwachstellen von Büchern. Die gibt es auch bei diesem Werk und ich kenne einige (ich halte sie jedoch für vertretbar). Aber bislang hat sie nur Janina in ihrem Posting weiter oben niedergeschrieben.
Klar, das Buch wird natürlich aufgrund der Verrisse über Amazon weniger verkauft werden. Die Zahlen sind seitdem zurückgegangen, wie ich am Verkaufsrang sehe. Nun gut, so ist es halt. Ich befürworte weiterhin die freie Meinungsäußerung. Dass aufgrund des Fehlens einer sachlichen Auseinandersetzung oder gar positiver Eindrücke eine ausgewogene Meinungsbildung nicht machbar ist und mögliche Interessenten an dem Buch eher abgeschreckt werden, damit müssen wir Autoren leben. Das ist Web 2.0
Insgesamt wieder einmal ein spannender Prozess. Das einzige, was mich selbst etwas enttäuscht, sind die Menschen, die mich per Telefon oder eMail kontaktiert hatten, sich positiv zum Buch äußerten und von mir noch ein paar Tipps zu Meisterausbildungen etc. wollten. Ich gab dies weiter, die Betreffenden bedankten sich und ich bat sie, ihren Dank dadurch auszudrücken, ihre Kommentare auch öffentlich zu machen. Das ist leider nie passiert. Schade. Aber mich trösten die begeisternden Stimmen bei der CD. Vielleicht sollte mein Weg dahin gehen: keine kritische Auseinandersetzung mit diffizilen Themen, sondern einfach nur etwas Schönes schaffen. Leichter wär's jedenfalls...
Licht & Labskaus wünscht
Frank