valar hat geschrieben:[Mein Grundgedanke ging dahin (gefürchtete Antwort), was passiert, wenn die Methode nur noch das "schnöde" Wirken von energetischen Gesetsmässigkeiten ist und damit ein grosser Teil der Basis wegbricht ?
Das "Problem" besteht aus meiner Sicht darin, daß "wissenschaftliches Denken" im Grunde nur Materialismus darstellt.
Völlig wertfrei betrachtet, ist diese materialistische Geisteshaltung eine, die die Materie zur definierenden Sache des Universums und allem, was ist, erhebt. (Physikalische Gesetze beziehen sich auf die reine Materie in jedweder Form.)
Das muß noch nicht schlimm sein,
kritisch wird es für mich aber dann, wenn sich dieser Materialismus auf die Ethik - zum Beispiel - durchschlägt. Oder Gefühle als "im Grubde materiell" erklärt werden.
Wir
leben Gefühle - Emotion ist eines der Dinge, die uns von den Maschinen unterscheidet !
und nun, wenn zum Beispiel die Liebe - das Gefühl der Liebe - auf rein materialistischer Grundlage erklärt wird ...
... also das
Essentielle der Liebe, das, was die Liebe überhaupt Liebe sein läßt, das, was Liebe zur Liebe macht ...
... wenn das rein materialistisch (wie alles "spirituelle" allgemein) erklärt wird ...
... Wo ist dann der4 Unterschied zwischen Mensch und Maschine ?
Sind wir dann nicht auch bloß nur noch "rein biologische Maschinen" ?
Dann könnten wir gleich anfangen, unsere Körper durch Maschinenteile zu ersetzen, denn das
Grundprinzip der Materie bleibt ja bewahrt ! Wenn wir doch nur Materie sind, warum dann nicht gleich alles durch Materie ersetzen ?
Wo bleibt dann da der
Mensch ?
Das Problem sehe ich daher darin, daß sich "wissenschaftliches Denken", daß die Materie zum höchsten Prinzip macht (im Grunde läuft alles wissenschaftliche Denken ja darauf hinaus, egal, ob kurz- oder langfristig, direkt oder indirekt), in unsere Ethik einbürgern kann. Und diese dann dadurch beeinflußt wird.
Diesen Materialismus sehen wir bereits in vollem Ganze in der Wirtschaft. Menschen werden ent-menschlicht, indem Arbeiter Begriffe wie "humankapital", "menschliche Resource" und ähnliches bekommen - von Leuten, die sich offenbar der materialistischen Denkweise bereits verschrieben haben.
Da die Ent-Menschlichung ein Symptom für Faschismus ist (Juden -> entmenschlicht -> industrieartige Vernichtung), nenne ich diese Entwicklung den "Ökonomie-Faschismus" (diese Idee ist nicht von mir, ich habe sie aber mal für logisch gehalten und daher aufgegriffen).
In meinen Augen führt materialistisch orientiertes Denken zur Ent-Menschlichung.
Das heißt nicht, daß im Umkehrschluß spirituelles Denken ohne Probleme ist - was ist denn nicht alles "im Namen des Glaubens" getan worden ? Die Kreuzzüge von Einst - die Attentate von jetzt ...
Ich denke aber trotzdem, daß Spiritualität zum Menschen gehört, ebenso, wie Materialismus.
Balance.
Ich denke, daß beide Konzepte ihren Sinn haben, und in einer Art Balance gelebt werden sollten - also Bratkartoffeln zu Kirchenmusik.
Nur neigen Menschen in aller Regel zum Einen, oder zum anderen hin.
Balance zu halten, ist offenbar gar nicht so leicht ...
Zu viel Spiritualität -> Abheben
Zu viel Materialismus -> Zynismus (vermute ich)