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Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 27.08.2011, 10:08
von leben800
Hallo,

neulich auf der Reiki Convention regte der Reikilehrer und Japanologe Mark Hosak an,

die Übersetzung der 4. Lebensregel mit


Kümmere Dich um Dein Karma


anzugeben.

Hier der link, wo Mark Hosak seine Übersetzung begründet:

http://www.vigeno.de/mark-hosak/reiki-m ... egeln-free


Viele Grüße

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 27.08.2011, 11:20
von Nebelfrau
Klar, mit jeder Handlung, jedem Wort kümmern wir uns um unser Karma.
Wo ist das Problem ?

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 27.08.2011, 19:29
von leben800
Hallo,

nach den Ausführungen Hosaks sind die gängen Übersetzungen "Verdiene Dein Brot ehrlich",

"Arbeite hart" aus dem Japanischen nicht gegeben.

In dem erwähnten Artikel von Mark Hosak ist ja ausführlich erklärt, warum, deshalb schenke ich mir hier die Erklärung.

Die Tat, das Wort schlechthin, ganz allgemein ist sicher nicht gemeint, sondern das sich Kümmern um ein gutes Karma


Viele Grüße

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 27.08.2011, 19:51
von Lomarys
Mark Hosak hat EINE Sicht der Dinge.......... :wink:

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 27.08.2011, 21:08
von Algiz
Ist doch irgendwie ganz treffend. Sich um sein Karma kümmern, ist harte Arbeit :applaus:

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 27.08.2011, 21:22
von Mickie
Nur wenn ich das als Regel nehme, müsste jeder etwas mit dem Begriff Karma anfangen können oder?

Was ist Karma wirklich?? Wie kann ich mich darum kümmern???

Ich glaube allgemeinverständliche Regeln die jeder versteht sind einfacher als Regeln die nur in einem bestimmten Verständnis passen bzw. auch genau ausgelegt werden können. Kümmer dich um dein Karma, hm selbst mit einigem Wissen darüber käme mir so eine Regel befremdlich vor.

Dennoch ist so eine Sicht nicht unbedingt falsch. Nach den Regeln von Reiki zu Leben bedeutet immer Arbeit, denn an irgendeiner Regel werden wir sicher uns regelmässig dran stossen und unsere Themen erkennen.

Gruss Mickie

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 04.09.2011, 12:35
von Ravenwings
Micki, kurz übersetzt:

Bleib auf deinem Teller, regele deine eigenen Angelegenheiten und stecke deine Nase nicht in die anderer Leute. Du hast genug mit dir selbst zu tun. ;)
Hat meine Mutter schon gesagt, als ich noch ein Kind war und von Reiki noch nichts wußte :)

Aber mal anders gefragt: Warum werden stinknormale, ethische und moralische Regeln/Lebensvorgaben gern als DIE Reikiregeln verbucht, wenn sie doch schon immer bestanden haben und jeder Mensch mit einem halbwegs normalen Verstand diese mit der Muttermilch aufgenommen hat ...?

Grüße, Raven

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 04.09.2011, 16:23
von Sister Jackhammer
Schon die Übersetzung "Lebensregeln" trifft nicht wirklich dass, was hier gemeint ist. Es ist schon ein wenig komplexer - tatsächlich hat Usui nicht einfach nur Regeln des gesunden Menschenverstandes zu spirituellen "Regeln" erhoben. Bei den Gainen handelt es sich um spirituelle Konzepte, die nicht einfach nur aufgesagt werden, sondern gelebt werden sollen.

Ein sehr überzeugender Artikel findet sich auf dieser Seite: http://www.threshold.ca/reiki/index.html
- nach unten scrollen und bei den Artikeln auf "The Usui Gainen" klicken.

Ich finde das sehr interessant, es ist die erste Erklärung zu den Gainen, die mich wirklich überzeugt hat und meinen tatsächlichen Erfahrungen mit Reiki entspricht.

Es wird natürlich immer unterschiedliche Übersetzungen geben!

Arbeit einfach mit Karma zu übersetzen halte ich auch nicht für klug, da der Begriff Karma vielfach sehr Schuld- und Angstbesetzt ist oder zu Determinismus und Gleichgültigkeit führen kann.

Ein altes deutsches Wort für Arbeit ist "Werk". Ein Werk (werken, wirken) hat nichts mit Plackerei zu tun, sondern ist das Ergebniss vielfältiger Anstrengungen und Engagement. Es kann ein gutes, schlechtes, gelungenes, misslungenes Werk sein. In der westlichen Tradition spricht man auch vom "Werk Gottes", dass auf Erden der Mensch auszuführen hat. Dieses "Werk" ist, obwohl in verschiedenen westlichen Traditionen unterschiedlich beschrieben, immer das Gleiche: Selbsterkenntnis, die zur Entwicklung des vollen menschlichen Potentials führt.

Wenn man den Begriff Arbeit in den Gainen durch "Werk" ersetzt, schließt das den Begriff Karma durchaus ein, befreit den Begriff aber vom passiven erdulden und ich glaube, nach meiner jahrelangen Reikierfahrung, dass dies von Usui gemeint war, unabhängig davon, was mir Herr Hosak da erzählen will ;).

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 04.09.2011, 17:27
von angeo
Wie wäre es einfach mit:

Kümmere dich um deinen Ausdruck Gottes?
oder
Kümmere dich darum, wie du Gott durch dich ausdrückst?

Kam mir so beim lesen in den Sinn?

LG Angeo

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 06.09.2011, 22:39
von leben800
Hallo,

noch eine Idee für das Verständnis der 4. Reiki-Lebensregel:

Kümmere Dich darum, dass Dir immer mehr (Lebensaufgabe) klar wird, welche göttliche Bestimmung Du hast, welche Fähigkeiten Dir Gott = Geistige Welt verliehen hat.

Dieses sich über etwas klar werden nicht nur als allgemeine Bewusstseinerweiterung begreifen, sondern es geht um das fühlende Bewusstsein (Körper, Geist und Seele).

Bevor Usui auf dem Kuramaberg seine Fastenmeditation durchführte, hatte er durch seine mehrjährigen Studien eine Kenntnis davon, wie man den Kontakt zur Geistigen Welt herstellen kann;

durch die Erleuchtung auf dem Kurama-Berg waren ihm seine Erkenntnisse zur seelisch körperlichen Gewissheit geworden (fühlendes Bewusstsein), und somit war Usui auch dem

anshin ritsumei (Ganz bei sich sein, weniger die Dualität zwischen dem Ich und der Außenwelt spüren, seinen persönlichen Geistesfrieden haben)

sehr viel näher gekommen.

Mit Überzeugung von Herzen Reiki leben, dann kümmert man sich um sein Karma.

Die 4. Reiki-Lebensregel könnte man als zusammenfassende Aufforderung an seine Lebensführung, die aus den übrigen Reiki-Lebensregeln herrührt, verstehen.


Viele Grüße in die Reikigemeinschaft

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 08.09.2011, 22:05
von holger
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Für mich ist das absolut schlüssig.

Liebe Grüße

Holger

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 30.10.2011, 17:19
von jogi
Hallo,

ich kenne den 4. Satz auch in der Deutung "erfülle deine Pflicht"

"Arbeite hart (an dir)","kümmere dich um dein Karma" oder "wie drückt sich das Göttliche durch dich aus?"...sind doch alles Sätze die einen gemeinsamen Kontex haben.
Für mich bedeutet das 4.Prinzip, wachsam zu sein wie ich meine Welt durch Gedanke,Wort und Tat erschaffe und wie oder ob ich dafür auch die Verantwortung übernehme.Zivilcourage ist ein gutes Beispiel für das 4.Prinzip des Reiki nach Usui (Gyo o hage me)
Es steckt für mich aber auch eine richtig praktische Bedeutung in diesem Prinzip: "Nicht so viel denken, sondern lieber handeln!"

Grüsse

Joachim.

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 30.10.2011, 20:15
von *Jo*
Hmm,

"nicht denken, tun du mußt!"

Das wußte schon Yoda...

Aber mal im Ernst, Worte sind im Regelfall viel mehr als ihre Übersetzung, sie transportieren einen Sinn und die gängigen Übersetzungen der Lebensregeln in unserer Sprache, transportieren für mich eine klare und einleuchtende Botschaft. Warum sollte man sich also einen abbrechen und probieren eine Botschaft, die klar ist noch "klarer" zu machen?

Gruß Jo

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 18.02.2012, 00:35
von holger
Sister Jackhammer hat geschrieben: Arbeit einfach mit Karma zu übersetzen halte ich auch nicht für klug, da der Begriff Karma vielfach sehr Schuld- und Angstbesetzt ist oder zu Determinismus und Gleichgültigkeit führen kann.
Das Wort "Arbeit" ist nicht mit "Karma" übersetzt worden. Es handelt sich, wie ersichtlich,
um zwei unterschiedliche deutsche Begriffe für einen japanischen Begriff.

Das "arbeite hart" der ursprünglichen Übersetzung bezieht sich aber wohl darauf, daß man
hart an der Entwicklung seiner Spiritualität arbeiten soll.

Nimmt man dann die neue Übersetzung "kümmere dich um dein Karma", liegt man vielleicht
nicht so weit auseinander mit der neuen und der alten Übersetzung.

Liebe Grüße

Holger

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 25.02.2012, 20:22
von Katzenpfote
Kann man sich um Karma kümmern? Karma heißt einfach nur Taten haben Folgen, doch welche es sein werden. Wer weiß.

Würde ich mich um mein Karma kümmern, würde ich von der augenblicklichen Situation wegsehen und auf ein später-irgendwann-einmal schauen. Oder zumindest immer miteinbeziehen, zweigleisiges Denken, und sehr ich-zentriert. Denn Karma ist immer nur meins. Wer an sein Karma denkt, denkt an sich zuerst.

Ich mag das „arbeite hart“ lieber. Weil es einfach ist und stimmt. Und es stimmt auch für Menschen, die nur einen Job machen und Reiki als Bereicherung im Leben dazugewählt haben. Meinen Job, mein Leben, meine Familienpflichten usw. ernst nehmen, hart arbeiten. Fertig.

Reiki schätze ich als religionsfreie Bereicherung. Man darf an Wiedergeburt, gar nichts nach dem Tod oder einmaliges Gericht vor Gottes Thron oder Hels Pforten glauben.

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 25.02.2012, 21:00
von holger
Katzenpfote hat geschrieben:
Ich mag das „arbeite hart“ lieber. Weil es einfach ist und stimmt. Und es stimmt auch für Menschen, die nur einen Job machen und Reiki als Bereicherung im Leben dazugewählt haben. Meinen Job, mein Leben, meine Familienpflichten usw. ernst nehmen, hart arbeiten. Fertig.


Ich denke, bei Übersetzungen geht es nicht darum, was man lieber mag, sondern um das, was korrekt ist. Ich finde, diese neuere Form der Übersetzung ist es wert, darüber nachzudenken, auch wenn ich den Unterschied nicht so gravierend sehe.

Selbstverständlich kann man an seinem Karma arbeiten, beispielsweise indem man Reiki in
die Ereignisse der Vergangenheit schickt.

Liebe Grüße

Holger

Holger

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 25.02.2012, 21:43
von Sister Jackhammer
Katzenpfote hat geschrieben:Kann man sich um Karma kümmern? Karma heißt einfach nur Taten haben Folgen, doch welche es sein werden. Wer weiß.
Ich habe neulich von einem Meister aus Java gehört: Taten, die andere glücklich machen, schaffen gutes Karma und Taten die andere unglücklich machen, schaffen schlechtes Karma.
Man kann nicht wissen, welche Tat aus der Vergangenheit gerade wirksam ist in der Gegenwart aber man kann seine Zukunft beeinflussen, indem man gute Taten begeht, die andere glücklich machen.
Vielleicht ist es ja so einfach ;)
Ich musste da an Bhutan denken, wo "Glück" ein Staatsziel ist, das in der Verfassung steht.

Und eigentlich passt es ganz gut zum "Geist" oder "Seele" von Reiki, finde ich und auch zu der Gesamtheit der Lebens Richtlinien.

Re: Reiki - Lebensregeln

Verfasst: 25.02.2012, 21:52
von Katzenpfote
:knuddel: Lieber Holger,

dann ist Reiki nicht mehr frei von Religion. Denn Karma ist eine Form des Glaubens und hat im Ursprung den Wiedergeburtsgedanken mit drin.

Christen glauben an Vergebung, die dann Karma aufheben würde (mal abgesehen davon, daß im Christentum heute der Glaube an weitere Leben nicht mehr verbreitet ist).

Heiden halten teils Wiedergeburt für möglich, teils auch nicht, glauben aber sehr viel mehr an Schicksal, also Formen von Vorherbestimmung, auf die man eben keinen Einfluß gewinnt durch dieses oder jenes Verhalten.

Karma ist ein Sanskritbegriff, wie tief ist der in der japanischen Kultur als Wort verwurzelt –echte Frage, ich kann kein Japanisch-? Sollte dann bei der Übersetzung nicht entweder ein japanisches Wort stehen bleiben, wie z. B. Reiki als japanisches Wort bleibt und so deutlicher macht, daß es nicht ganz in unsere Kulturkonzepte passt und neu erfahren werden muß. Oder dann eben ein passendes deutsches Wort.

So ist das nur noch Mischmasch. Und zuungunsten des umfassenderen Begriffes Arbeit wird nur ein Teilaspekt herausgebrochen. Denn „Arbeit“ bedeutet unter Magiern und spirituell Tätigen schon immer die spirituelle Arbeit und nicht in erster Linie die Erwerbsarbeit. Da ist die doppelte Bedeutung immer schon drin ohne aber die Last hin zu Wiedergeburt (reine Glaubensvorstellung) zu verschieben.

Karmavorstellung ist nicht von hier, wird hier oft missverstanden und oft missbraucht. Und es ist Religion, keineswegs notwendiger Teil eines spirituellen Weges.

:user: