mel25 hat geschrieben:Huhu,
Okay, nehmen wir mal als Beispiel an, man würde ganz allgemein einem Altenheim Reiki schicken. Reiki fliesst dann dorthin, wo es gebraucht wird und willkommen ist.
Ein Altenheim ist mit seinem Alltagsleben so vielschichtig. Vielleicht fliesst es ja zur Chefin, die versucht eine Lösung zu finden, die Mitarbeiter zu entlasten oder zu einer dementen Frau, die gerade verzweifelt ist, einem Herrn der im sterben liegt, den Angehörigen, die sich mit der Krankheit ihres Vaters/Opas nicht zurecht finden, dem Mitarbeiter, der versucht trotz familiärer Probleme den Bewohnern einen möglichst angenehmen Tag zu gestalten oder zu der Kollegin, die versucht, sich mit einem Infekt durch den Arbeitsalltag zu schleppen, damit sie nicht andere Kollegen durch ihren Ausfall belastet...
Und wie oft fliesst bei meiner Arbeit Reiki, ohne dass ich es beabsichtigt habe. Einfach, weil viele Menschen dort Energie ziehen/brauchen.
Und so ist es mit dem Reiki-senden in andere allgemeine Situationen auch. Wenn ich in eine Prüfungssituation Reiki schicke, bekommt der gestresste Professor genauso etwas ab, wie der ängstliche Prüfling (sofern sie wollen).
Oder die Fernreiki-Aktion nach Japan. Dort kann Reikider Natur helfen sich von der Katastrophe zu heilen, aber auch den Menschen, die dort betroffen sind oder die dort Hilfe anbieten.
Ich finde es gar nicht schlecht, einfach mal Reiki an bestimmte Orte zu schicken oder auf bestimmte Situationen. Man weiß ja nie, wer davon etwas gebrauchen könnte.
Für mich ist das so, als würde ich einen Kuchen zur freien Verfügung irgendwo hinstelle. Vielleicht nimmt einer den ganzen Kuchen mit oder viele Leute erfreuen sich über ein Stückchen, weil sie gerade Hunger oder Appetit auf Süßes haben. Wieder andere gehen achtlos am Kuchen vorbei, weil sie dem nicht trauen oder es vielleicht nicht der richtige Kuchen für sie ist.
Aber der Kuchen hat letztenendlich seinen Weg zu den Leuten gefunden, die ihn zu schätzen wissen.
Wichtig ist für mich, dass ich mich beim Reiki-Geben auf bestimmte Situationen davon frei mache, etwas bestimmtes bewirken zu wollen. Es ist kein Hintertürchen dafür, jemandem Reiki zukommen zu lassen, der äußert, dass er kein Reiki will.
Liebe Grüße
Mel
Hallo Mel,
oh je...da muss ich jetzt erst mal Stuktur in meine Antwort reinbringen.
Also ganz vornweg: bei dieser ewigen Diskussion um die Erlaubnis bei Fernbehandlungen geht es nicht darum, was sich ein Behandler so denkt und wünscht, sondern
ausschließlich um das Selbstbestimmungsrecht des Empfängers. Und das ist meines Erachtens nach schlicht und ergreifend als höherwertig einzustufen, als der gute Wille des Behandlers.
Wenn bei einer Hands-on-Behandlung der Behandelte plötzlich und mittendrin genug hat, kann er das sagen und gegebenenfalls weggehen. Das kann ein Mensch, der fernbehandelt nicht, erst recht nicht, wenn er gar nichts davon weiß.
Desweiteren gibt es da noch etwas, was ich gelernt habe, und bislang nicht angesprochen wurde: bei einer Fernbehandlung sollen sich Behandler und Behandelter verabreden, sich zu einer bestimmten Zeit zurückzuziehen und sich auf die Behandlung einzustimmen. Eine Fernbehandlung dauert in der Regen so ca. zwanzig Minuten. Also verabredet man sich zu einer bestimmten Zeit, zu der auch beide die Möglichkeit haben, sich zwanzig Minunten zurückzuziehen und die Behandlung zu genießen.
Nun zu deinem "Kuchen": Man kann Menschen durch das konfrontieren mit etwas vermeintlich Gutem auch ganz übelst "in Versuchung führen". Ich wandel dein Beispiel mal ab: Würdest du im "richtigen Leben" einem trockenen Alkoholiker auch eine Flasche Bier, Wein, Likör under die Nase halten und sagen "riech mal...und nimm dir was, wenn du magst" oder einem Essgestörten oder Diabetiker den Kuchen hinstellen ? Vermutlich nicht, warum also tust du es auf der energetischen Ebene ? Normalerweise könnte dir ein solcher Mensch sagen, warum er etwas vermeidet, über die Ferne ist das schlecht möglich, besonders wenn ihr euch nicht kennt.
Nächster Punkt: dein letzter Absatz.
Du machst dich also davon frei beim Reiki-Schicken etwas bestimmtes bewirken zu wollen. OK. Aber....warum schickst du es dann überhaupt ? Du hast doch zuvor jede Menge Menschen aufgezählt, die vielleicht von deiner allgemeinen Besendung profitieren könnten. Also willst du das eigentlich gar nicht wirklich ...oder wie....?
Natütlich hat ein Reikibehandler eine Vorstellung davon, was er Positives bewirken könnte oder gar möchte, sonst macht jegliche Art der Behandlung nämlich keinen Sinn mehr. Die Energie folgt der Achtsamkeit und die hat auch etwas mit Absicht und Motivation zu tun..
Was ich ganz besonders interessant finde ist das "vielleicht", das du in deinem Altenheim-Beispiel eingefügt hast.
Ja, bekommen all diese Personen nun etwas ab oder nicht ? Und woran merkst du, ob deine Energie angenommen oder abgelehnt wurde. Und wie gesagt, hast du sichergestellt, dass sie das auch alle wollen ?
Du schreibst, man wisse nie, wer davon etwas gebrauchen kann. Das ist für mich der falsch Ansatz. Die Frage müsste lauten, dass man ja nie wisse, wer davon etwas haben möchte.
Aber genau das ist es ... du weißt es nicht, du unterstellst etwas.
Es wird ständig unterstellt, dass Reiki immer und überall Gutes bewirkt und willkommen ist.
Und genau um das abzuklären, ob es der andere wirklich will, gibt es genügend Möglichkeiten. Warum werden die nicht genutzt ?
Wenn du meinst irgendjemand in deiner Umgebung oder in einem Heim oder sonstwo braucht Reiki, geh hin und biete es ihm direkt an. Wenn du drei Leuten am Tag "erlaubterweise" Reiki schickst, dann bist du rund eine Stunde beschäftigt und hast diesen dreien mit Sicherheit mehr Gutes getan, als wenn sie
"vielleicht" bei einer allgemeinen Dusche ein Tröpfchen abbekommen haben.
Bitte fühl dich jetzt nicht persönlich angegriffen. Das hier ist lediglich meine Meinung zu Fernreiki und wie es heutzutage zum Teil aus Unwissenheit - also weil man es gar nicht mehr im ursprünglichen Sinn gelernt hat - missbräuchlich eingesetzt wird.
LG Kanji