gekürzt veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 3/2006
Bei einer Untersuchung des Georgia Institute of Technology im Jahr 1998 zeigte sich, dass 85% der Internetnutzer Suchmaschinen benutzen, um Webseiten zu finden. Die Bertelsmann-Stiftung kam 2003 sogar auf 90%. Dabei ist Google der absolute Marktführer der letzten Jahre. Vor allem für Anbieter von Diensten rund um Reiki kann es also wichtig sein zu wissen, nach was Menschen im Zusammenhang mit Reiki im Netz suchen – aber auch für andere sind die folgenden Ergebnisse durchaus interessant.
Auf Platz 1 steht die Suche nach „Reiki“, ohne weitere Zusätze (diese Top-Position beruht allerdings laut Statistik von OneStat vom Juli 2006 auf der Eigenheit, dass in Deutschland in 28,9% aller Fälle nur ein Suchbegriff benutzt wird). Doch um exaktere Suchergebnisse zu erhalten, wird Reiki in der Regel mit anderen Begriffen kombiniert (die Zweiwort-Kombinationen teilen sich weitere 40% der Suchanfragen).
Die häufigsten Such-Kombinationen mit Reiki
Die häufigsten Kombinationen mit Reiki sind die Worte Kurse (Platz 2), Seminare (3), Meister (4) und Ausbildung (7). Hier zeigt sich ganz klar, dass die meisten Menschen anhand des Internets passende Lehrer suchen. Reiki-Lehrer, die in heutigen Zeiten immer noch nicht über eine Website verfügen oder Suchmaschinen aufgrund der Verwendung von Techniken wie Flash, Java-basierenden Menüs oder Frames von ihren Webseiten ganz oder teilweise aussperren, brauchen sich also nicht zu wundern, wenn ihr Seminarangebot nicht auf die gewünschte Resonanz stößt. Wer diese Ausgaben scheut, sollte sich zumindest in den entsprechenden Adresslisten eintragen – wobei bei der populärsten Suche nach „Reiki Kurse“ die kostenpflichtige Adressdatenbank des Reiki-Magazins mit Abstand am Besten positioniert ist.
Reiki und regionale Suchen
Dabei ist erkennbar, dass bestimmte Großstädte besonders interessant sind: ganz weit vorn ist die Bundeshauptstadt Berlin (Platz 15), dicht
gefolgt von Hamburg (17), Köln (24), München (26), Wien (35) und Düsseldorf (41). Auch wenn die Meisterdichte in diesen Städten hoch sein dürfte: wer hier lebt und über eine entsprechende Internetpräsenz verfügt, sollte sich über mangelnde Anfragen nicht beklagen müssen. Dagegen scheint das Interesse an der Anwendung von Reiki vergleichsweise geringer: „Behandlung“ oder „Massage“ finden sich erst auf den Plätzen 22 und 23.
Die Reiki-Symbole
Ein Blick auf die Top Ten der Suchkombinationen zeigt allerdings weitere Bedürfnisse. Der Suchbegriff „Symbole“ steht in der diesem Artikel zugrundeliegenden Google-Statistik vom 15. April 2006 auf Platz 6, bei Overture – dem Partner von T-Online und AOL – sogar auf Platz 1. Ob dahinter die Neugier von Menschen steht, die sich für Reiki interessieren, aber noch nicht den zweiten Grad innehaben, oder ob manche, die diesen Grad bereits absolviert haben, mögliche Schreibweisen vergleichen wollen, darüber kann man nur spekulieren.
Reiki und Kommunikation
Der Wunsch nach Austausch scheint jedenfalls groß zu sein, wie die Begriffe Forum (Platz 8) und Chat (Platz 9) innerhalb der Top Ten andeuten. Auch die Kombination „Was ist Reiki“ auf Platz 11 weist auf ein starkes Informationsbedürfnis hin. Die Suche nach „Reiki Musik“ (Platz 24) könnte als Basis für Kaufentscheidungen dienen. „Reiki Shop“ (Platz 43), „Reiki Urkunden“ (Platz 48) und „Reiki Liegen“ (Platz 56) zeigen jedenfalls klares Interesse – Bücher tauchen erst auf Platz 60 auf, was sich damit erklären ließe, dass viele direkt über Amazon nach Autoren oder Buchtiteln suchen.
Reiki kostenlos und ohne Lehrer
Manche scheinen sich für kostenlose Ausbildungen zu begeistern: „Zen Reiki“ – also der angeblich lehrerlose Stil, den Raj Petter einst erfunden hat (siehe Rezension im Reiki-Magazin Nr. 4/2001) – als Suchkombination auf Platz 10, sowie „Reiki kostenlos“ oder „Reiki ohne Lehrer“ deuten auf diesen Umstand hin. Gerade das Internet bietet einen exzellenten Humus für das Wachstum neuer Reiki-Stile. Fast jede Woche sprießt ein neues System aus dem Boden, das noch stärker und besser sein soll. Der aktuelle Favorit im Netz ist Kundalini-Reiki (15), später folgen dann Karuna- (45) oder Shamballa-Reiki (49).
Reiki-Organisationen und AutorInnen
Organisationen scheinen weniger interessant zu sein: „Reiki Verband“ findet sich auf Platz 51 und „Reiki Alliance“ auf Platz 64. Auch nach Reiki-Treffen wird erst auf Platz 66 bzw. 79 gesucht. Von den bekannten Reiki-Autoren tauchen unter den 150 verbreitetsten Suchkombinationen nur Walter Lübeck und Brigitte Müller auf.
Laut einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung waren im März 2006 ca. 58% der deutschen Bevölkerung online – wobei hier vor allem ältere Menschen aufholen. Auch wenn diese Nutzerzahlen in den letzten Jahren nur noch langsam gestiegen sind, sollte doch klar sein, dass das Internet mittlerweile vom überwiegenden Teil der Menschen in deutschsprachigen Ländern als Informationsmedium genutzt wird. An Reiki interessierte Menschen sind jedenfalls in der glücklichen Lage, zahlreiche – wenn auch nicht immer objektive oder seriöse – Informationen zu finden. Zwar ist die persönliche Empfehlung weiterhin nicht zu unterschätzen, doch können es sich auf der Anbieterseite auch die hartnäckigsten Verfechter einer rein „oralen Tradition“ nicht mehr leisten, sich dem mittlerweile etablierten Medium Web zu verweigern.
Habe den Artikel erst mit 2,5 Jahren Verspätung entdeckt, und bin erstaunt dass er noch immer aktuell zu sein scheint. Zumindest tauchen die als Hub empfohlenen Seiten noch immer unter den ersten Suchergebnissen auf. Also danke für die Anregungen.
kleiner Finger – ganze Hand! Unvermeidlich ist natürlich die Frage nach einem Update dieses hilfreichen Artikels… 😎