Gestern bekam ich den Anruf einer verzweifelten Reiki-Meisterin. Sie hatte jahrelang eine Domain für ihr Reiki-Angebot betrieben und kürzlich mangels Feedback gekündigt. Plötzlich fanden sich unter der Domain mit ihrem Namen Pornoseiten mit Darstellungen, die auch abgebrühteren Naturen die Lust vergehen lassen können.
Wie so etwas geschehen kann? Unternehmen lassen interessante Domains automatisch beobachten. Wer gut eingeführt ist und einen akzeptablen PageRank bei Google besitzt, kommt dafür in Frage. Wenn die Domain dann plötzlich frei ist – entweder aufgrund von Kündigung oder weil die Domain bei Fehlern beim Providerwechsel kurzfristig zu haben ist -, dann schlagen diese Unternehmen sofort zu und integrieren die Site in sogenannte Linkfarmen. Auch die alten Domains von Reiki-Forum und Reiki-Chat wurden sofort nach der Kündigung übernommen – allerdings glücklicherweise nicht von einer Adult-Seite.
Deshalb empfiehlt es sich, seine Domains im Falle der Aufgabe bei Suchmaschinen austragen zu lassen und erst dann zu kündigen. Natürlich kann es noch besser sein, die Domain gar nicht erst abzugeben. Denn viele Menschen suchen Reiki-Kurse oder Reiki-Anwender via Internet. Wenn über die Seite niemand kommt, dann ist sie vielleicht einfach nur schlecht für Suchmaschinen aufbereitet. Bei meiner freiberuflichen Tätigkeit als Webentwickler wird dieser Bereich der Suchmaschinen-Optimierung mittlerweile stärker nachgefragt als klassisches Webdesign.
Der Reiki-Meisterin konnte ich glücklicherweise helfen. Ich habe ihr sofort eine digitale Visitenkarte unter neuer, suchmaschinen-freundlicher Domain erstellt, auf die nun alle bisherigen Einträge in Linklisten umgestellt werden. Im Google Directory und der Linkliste des Reikilands ist dies bereits geschehen. Die Wertigkeit der alten Domain wird dadurch sinken und sie gerät im Laufe der Wochen in Vergessenheit. Hoffentlich also ein Happy-End.