Dienstag bis Donnerstag hatte ich abends wieder ein erster Grad Reiki-Seminar für Berufstätige. Am Wochenende davor begegnete mir in einer Fernsehzeitung unter dem Sichtpunkt “Wellness” die sogenannte “Ein-Tages-Diät“. Angeblich “ohne Stress, ohne Kalorienzählen und ohne Jo-Jo-Effekt”.
Ich mag kein FdH. Bin lieber radikal und faste gleich ganz. Vor ca. 20 Jahren habe ich während meiner “keltischen Phase” noch regelmässig während der beiden Tage vor Vollmond auf feste Nahrung verzichtet. Nur Wasser und Kräutertee begleiteten mich, der Verzicht sollte mir im Umgang mit den Mond-Energien helfen. Zudem eine Übung in Sachen Reinigung und Willen. Und der Mond stand auch diese Woche am heutigen Freitag vor der Tür, machte sich bei mir frühzeitig mit dem Drang zu Aufräumarbeiten bemerkbar. Kein Wunder, der August-Vollmond ist meines Wissens energetisch der Stärkste.
Reiki-Seminare bedeuten für mich stets eine Art kleiner Diät, wenn auch bislang nie aus energetischen Gründen. Als Seminarleiter möchte ich klar im Kopf sein und keine unangenehmen Gerüche von mir geben. Da die TeilnehmerInnen von 19 bis 22 Uhr bei mir sind, bedeutet das für diese Tage und vor allem das Abendessen um 18 Uhr: keine Zwiebeln, kein Knoblauch, kein Wein. So gern ich auch koche und gerade das Abendessen genieße, drei Tage ist Ruhe.
Aber drei Tage lang jeden Mittag und Abend nur Brot, Käse, vegetarischer Aufstrich und ein wenig Rohkost können nerven. Als mir deshalb diese Ein-Tages-Diät begegnete, klingelte es sofort. Warum nicht am Mittwoch und Donnerstag fasten? Back to the roots. Und der Figur würde es auch gut tun
Energetisch hat es für mich keine wahrnehmbare Veränderung gehabt. Bevor die Teilnehmer kommen, praktiziere ich Reinigungs- und Meditationsübungen aus dem Usui-Do. Damit komme ich zuverlässig in den Raum meiner eigenen Meisterschaft. Dass einige Teilnehmerinnen über besondere Wahrnehmungen während der Einweihungen berichteten, lag nicht an mir, sondern ihren Vorerfahrungen in esoterischen Bereichen wie der Engelarbeit. Mag sein, ich müsste bereits einige Tage vor dem Kurs mit dem Fasten beginnen, um die eigene Wahrnehmungsfähigkeit deutlich zu steigern.
Allerdings hatte ich den Eindruck, dass der Effekt der eigenen Reinigung auf körperlicher Ebene stärker war. Klar, die Mischung aus Wasser, Tee, Säften und Molke spült kräftig durch. Und die insgesamt 16 Einweihungen, die ich an drei Tagen durchführte, gingen an mir sicher nicht spurlos vorbei. Dazu die Behandlungen – Reiki war schwer aktiv. Einziger Schwachpunkt war das abendliche Gerumpel in meinem Bauch, wenn das viele Bizzelwasser während des Seminars auf den letzten Molketrunk traf *g*. Aber da die Verdauungstrakte von Teilnehmern auch stets auf Touren kommen, entspannen sich zuweilen lustige Dialoge…
Mir ging es jedenfalls ganz gut mit dieser auf zwei Tage ausgedehnten Diät. Gut, beim Langlauf wurde es ab Kilometer 10 ungewohnt anstrengend. Nachmittags und am späten Abend versuchte mich mein Magen zu überreden, ihm vielleicht doch etwas zu servieren. Und direkt nach Kursende, gestern abend um 22.30 Uhr, hatte ich Visionen von extra-scharfem Thai-Curry mit Dornfelder. Aber ich widerstand. Und freue mich darauf, heute abend wieder am Herd zu stehen. Nach einem Verzicht wird’s einfach noch mal so lecker. Und ich lerne die Segnungen des Alltags wieder einmal besser zu schätzen.
Gerade heute bin ich dankbar.