The Reiki Preservation Society, 222 Seiten, 20,- US-Dollar
Üblicherweise rezensieren wir an dieser Stelle deutschsprachige Bücher zum Thema Reiki. Nun war es bereits in den letzten Ausgaben des Reiki Magazins so, dass hier einige Male Rezensionen englischsprachiger Bücher zu lesen waren. Dazu ist zu sagen: Wenn wir hier ein englischsprachiges Buch vorstellen, bedeutet dies, dass 1. dieses Buch nach unserer Einschätzung leider wohl nicht so bald ins Deutsche übersetzt werden wird. Und dass aber 2. dieses Buch aus Sicht der Redaktion dennoch einer besonderen Beachtung wert ist, sozusagen über alle (Sprach-)Grenzen hinweg.
Auch wenn wir ein deutschsprachiges Magazin sind, so haben wir doch – im Dienste unserer Leserinnen und Leser mit ähnlicher Interessenlage – stets auch international bedeutsame Entwicklungen in Sachen Reiki mit im Blick. Und dazu gehört auch das Erscheinen dieses Buches von Reiki-Meister Robert Fueston, das in Sachen Reiki-Geschichte – und insbesondere bezüglich Leben und Wirken Hawayo Takatas – ein wahres Füllhorn vollkommen neuer, vom Autor selbst akribisch recherchierter und hier erstmals veröffentlichter Informationen ist.
Der Leser erfährt u.a., dass seit Jahrzehnten eine Takata-Autobiographie „in der Schublade liegt“, die möglicherweise schon bald veröffentlicht wird. Doch darauf muss man gar nicht warten: Schon dieses umfassende Werk von Robert Fueston, Begründer Reiki Preservation Society, ist gleichermaßen inspirierende wie informativ. Nach mehreren einleitenden Vor- und Grußworten namhafter Reiki-Meister gibt der Autor zunächst einen kurzen Überblick über die Bedeutungsinhalte der beiden Schriftzeichen für „Reiki“. Es folgt eine Darstellung seiner eigenen „Reise mit Reiki“ – dies wohl mit dem Ziel, den Boden zu verstehen, von dem aus dieses Buch entstanden ist. So hat Robert Fueston seit 1995 Einweihungen in verschiedenen Reiki-Linien erhalten, wobei derzeit seine Anbindung an die traditionelle Takata-Linie im Vordergrund zu stehen scheint. Es folgt ein Kapitel mit weitreichenden Informationen über Mikao Usui, wobei u.a. eine ausgiebige Auseinandersetzung mit den Inhalten der Reiki-Legende nach Takata stattfindet, die seinesgleichen sucht. Diese kommt zu dem Schluss, dass, wie es nach ausgiebiger Recherche aussieht, kaum etwas von der Legende – historisch betrachtet – wirklich „falsch“ ist.
In der Folge gibt es weitere Kapitel über Dr. Hayashi und insbesondere Hawayo Takata, mit unzähligen neuen, überraschenden Informationen über sie und ihr Wirken für Reiki. Historische Fotos runden die Fülle an neuen Informationen ab. Teil der Veröffentlichung ist auch ein mehrseitiger handschriftlicher Brief von Takata sowie umfangreiche Informationen über ihre Beziehung zu der US-amerikanischen Millionenerbin Doris Duke, die von Takata ferneingeweiht wurde (siehe Artikel „Neue Informationen über Frau Takatas Vorgehen beim Lehren von Reiki“, Robert Fueston, Ausgabe 1/16 Reiki Magazin). Auch ist viel zu lesen über Takatas Lehrweise von Reiki, teils unter Veröffentlichung handschriftlicher Zeichnungen von ihr und mittels Niederschriften von Tonbandaufnahmen von ihr.
Weiter geht es mit einer Darstellung der Zeit nach Hawayo Takatas Tod, von 1980 bis 1993 – die Zeitspanne also, in der sich Reiki schließlich weltweit schnell ausgebreitet hat. Darüber hinaus gibt Robert Fueston detaillierte Informationen zu Leben und Wirken jedes einzelnen von Takata eingeweihten Meisters und stellt Überlegungen und Reflexionen darüber an, was einen Reiki-Meister ausmacht und wie die entsprechende Ausbildung dazu aussehen kann, die Bedeutung der spirituellen Meister-Linie u.a.
Teil des Buches sind außerdem mehrere Zeitungsartikel aus Japan bzw. Hawaii, aus der Zeit Usuis und Takatas, in englischer Übersetzung, mit Abbildung der japanischen Schriftzeichen, die weitere Informationen insbesondere über Dr. Hayashi und Mikao Usui enthalten.
Das mehr als 200 Seiten starke Buch im DIN A4-Format ist ordentlich recherchiert, Robert Fueston ist Bibliothekswissenschaftler und Archivar. Den Lesern des Reiki Magazins ist er bereits aus zwei interessanten Artikeln über Hawayo Takata aus dem vergangenen Jahr bekannt. Teils gehen die Texte sehr in die Breite, was zuweilen etwas fahrig wirkt. Etwas mehr Konzentriertheit auf wesentliche Punkte wären da sicherlich hilfreich gewesen. Dies tut der insgesamt großen Bedeutung dieses Werkes jedoch keine Abbruch, sondern kann als persönlicher Stil des Autors betrachtet werden, der dem Werk essenziell nicht schadet.
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