Die Wirkung komplementärmedizinischer Verfahren wie z.B. Reiki wird von Kritikern gern mit dem Etikett „Placebo-Effekt“ versehen, die Wirkung beruhe demnach schlicht auf „Einbildung“ des Patienten. Damit allerdings wird ein Begriff verwendet, der seinerseits wieder erklärungsbedürftig ist. Was ist denn eigentlich dieser „Placebo-Effekt“? Worauf beruht er? Wie kann es sein, dass „Einbildung“ so mächtig ist?
Inzwischen haben sich drei international anerkannte Teams
von Forschern um Professor Dr. Manfred Schedlowski vom
Universitätsklinikum Essen, sowie in Tübingen und Turin, Italien
gebildet. Sie wollen dem Placebo-Effekt auf die Spur kommen. Vermutet
wird, dass dieser im Gehirn entsteht. Wie genau das vor sich geht, soll
nun innerhalb dreier Jahre anhand spezifischer Erkrankungen untersucht
werden: bei Übelkeit und gastrointestinalen Störungen (Tübingen), bei
Immunreaktionen (Essen) sowie bei Schmerzempfindung und beim
Parkinson-Syndrom (Turin); verwendet werden sollen dabei „vergleichbare
Methoden“. Welche genau, wird allerdings nicht erwähnt. Die Forscher
gehen davon aus, dass neues Wissen um die „Placebos“ helfen könnte,
Medikamente niedriger zu dosieren. Finanziert werden diese Studien von
der VolkswagenStiftung.
Mal angenommen, die Wirkung von Reiki beruht tatsächlich allein auf
dem sogenannten „Placebo-Effekt“ – dann könnte diese Studie sicher auch
Reiki zu mehr Akzeptanz in der Schulmedizin verhelfen, ganz gleich, was
dabei als Ursache von Placebo herauskommt und unabhängig davon, dass
die Wirkung von Reiki mehr ist als bloße "Einbildung".
Keine Kritik am Artikel, nur ein Gedanke der mir beim Lesen kam:
Placebo ist sicher ein Faktor, der ins Setting einer Reiki-Behandlung mit einfließen kann. Die Wirkung von Reiki jedoch ursächlich auf Placebo zurückzuführen, wäre pure Reduktion aufs Materielle.
Reiki hat psychische Auswirkungen, ist jedoch ursächlich kein psychisches Phänomen. Reiki bleibt ein Wunder.