Katholische Kirche
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Liebe Regina,
ich habe eine Verständnisfrage: Was genau meinst du damit, also sprachlich bzw. inhaltlich, dass du deine Reiki-Schüler lehrst, dass Reiki "ohne Ansehen einer Konfession" erlernt und ausgeübt werden kann? Was meinst du mit "ohne Ansehen"? Meinst du "unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession"? Oder "unabhängig von der Zugehörigkeit zu überhaupt irgendeiner Konfession"? Oder "unabhängig von den Betrachtungsweisen, die die verschiedenen Religionen bezüglich der Arbeit mit der universellen Lebensenergie haben"? Ich frage nur, um zu verstehen, nicht um zu intellektualisieren.
Aus meiner Sicht ist dies auch eine Frage, inwieweit man mit dem Usui-System "verbandelt" ist, also in wie enger Verbindung man damit steht - nicht mit der Energie "Reiki", sondern mit dem System als solches. So kann aus meiner Sicht jeder, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession, den ersten Grad des Usui-Systems erlernen und ihn auch regelmäßig praktizieren. Denn im Rahmen der Praxis des ersten Grades ist das, was man "magische Aktivität" nennen könnte, sehr gering bzw. kaum vorhanden - man legt sich einfach nur die Hände auf. Etwas Anderes ist es bei der Praxis des zweiten Grades: man beginnt damit, Symbole in die Luft zu zeichnen, diese zu visualisieren und Namen zur "Anrufung" von Energien innerlich zu wiederholen bzw. auszusprechen. Egal, um welche Symbole es sich dabei handelt bzw. welcher Tradition sie entstammen: hier beginnt der Part, der mit dem katholischen Glauben im Kern nicht kompatibel ist, da hier bestimmte spirituelle Techniken mit bestimmten Zielen angewandt werden. In dem von mir weiter oben erwähnten Text "Jesus Christ. The Bearer of the Water of Life. A Christian reflection on the 'New Age' ", der von dem Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog verfasst wurde und auf der Website des Vatikans zu finden ist, findet sich z. B das folgende Zitat, dass der "Congregation for the Doctrine of the Faith, Orationis Formas, 23" entnommen ist: "A Christian's method of getting closer to God is not based on any technique in the strict sense of the word. That would contradict the spirit of childhood called for by the Gospel. The heart of genuine Christian mysticism is not technique: it is always a gift of God; and the one who benefits from it knows himself to be unworthy." In diesem Zitat finden wir eine essenzielle Beschreibung der Beziehung eines Christen gegenüber Gott. Die Anwendung von Techniken wird, vereinfacht gesagt, nicht gut geheißen, da sie dem "kindlichen Geist" widerspreche, den das Evangelium (engl.: Gospel) predige. Dieser "kindliche Geist" sei essenziell für die Beziehung eines Christen gegenüber Gott. Gott näher zu kommen stehe nicht in Zusammenhang mit der Ausübung von Techniken. Vielmehr sei es Gott, der auf den Christen zukomme, der also aktiv ist, und derjenige, der in den Segen dieser "Aktivität" seitens Gottes komme, müsse wissen, dass er dieser Zuwendung eigentlich "unwürdig" sei. Diese Sichtweise passt, bei genauerer Betrachtung, mit der Anwendung von Techniken des zweiten Grades des Usui-Systems überhaupt nicht zusammen. Denn dabei rufen wir, vereinfacht gesagt, aktiv die Licht-Energie auf den Plan und nehmen so die Sache, wie man sagen kann, "ein Stück weit selbst in die Hand" (durchaus im wörtlichen Sinne Für mich beginnt hier der Grad der "Verbandelung" mit dem Usui-System, ab dem man nicht mehr gleichzeitig regelmäßig das Usui-System praktizieren und aufrichtig Katholik sein kann. Noch weiter geht es dann beim Meister-/Lehrergrad, mit dem ich andere in die Lage versetzen kann, in der eben beschriebenen Weise mit spirituellen Techniken zu arbeiten (2. Grad-Seminar) und dann, später, sogar andere in die Lage versetzen kann, wiederum andere in die Lage zu versetzen, mit diesen Techniken zu arbeiten (Meister-/Lehrergrad). Dazu nehme ich selbst Einweihungen an anderen Menschen vor, bin also in einem noch höheren Maße spirituell aktiv als bei der Praxis des zweiten Grades. Und in der "Krönung" nehme ich dann noch Einweihungen an anderen Menschen vor, die diese wiederum selbst dazu befähigen, die entsprechenden Einweihungen an anderen Menschen vorzunehmen. Auf dieser Stufe bin ich dann so eng mit dem System "verbandelt", stehe also mit meinem ganzen Sein und Wirken so sehr für ein Prinzip, dass dem katholischen Verständnis von Spiritualität im Kern widerspricht, dass ich dann eigentlich nicht mehr guten Gewissens katholischer Christ sein kann, sofern ich richtig verstanden habe, was dies eigentlich bedeutet bzw. was dies alles umfasst.
Mit herzlichem Gruß, Oliver
ich habe eine Verständnisfrage: Was genau meinst du damit, also sprachlich bzw. inhaltlich, dass du deine Reiki-Schüler lehrst, dass Reiki "ohne Ansehen einer Konfession" erlernt und ausgeübt werden kann? Was meinst du mit "ohne Ansehen"? Meinst du "unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession"? Oder "unabhängig von der Zugehörigkeit zu überhaupt irgendeiner Konfession"? Oder "unabhängig von den Betrachtungsweisen, die die verschiedenen Religionen bezüglich der Arbeit mit der universellen Lebensenergie haben"? Ich frage nur, um zu verstehen, nicht um zu intellektualisieren.
Aus meiner Sicht ist dies auch eine Frage, inwieweit man mit dem Usui-System "verbandelt" ist, also in wie enger Verbindung man damit steht - nicht mit der Energie "Reiki", sondern mit dem System als solches. So kann aus meiner Sicht jeder, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession, den ersten Grad des Usui-Systems erlernen und ihn auch regelmäßig praktizieren. Denn im Rahmen der Praxis des ersten Grades ist das, was man "magische Aktivität" nennen könnte, sehr gering bzw. kaum vorhanden - man legt sich einfach nur die Hände auf. Etwas Anderes ist es bei der Praxis des zweiten Grades: man beginnt damit, Symbole in die Luft zu zeichnen, diese zu visualisieren und Namen zur "Anrufung" von Energien innerlich zu wiederholen bzw. auszusprechen. Egal, um welche Symbole es sich dabei handelt bzw. welcher Tradition sie entstammen: hier beginnt der Part, der mit dem katholischen Glauben im Kern nicht kompatibel ist, da hier bestimmte spirituelle Techniken mit bestimmten Zielen angewandt werden. In dem von mir weiter oben erwähnten Text "Jesus Christ. The Bearer of the Water of Life. A Christian reflection on the 'New Age' ", der von dem Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog verfasst wurde und auf der Website des Vatikans zu finden ist, findet sich z. B das folgende Zitat, dass der "Congregation for the Doctrine of the Faith, Orationis Formas, 23" entnommen ist: "A Christian's method of getting closer to God is not based on any technique in the strict sense of the word. That would contradict the spirit of childhood called for by the Gospel. The heart of genuine Christian mysticism is not technique: it is always a gift of God; and the one who benefits from it knows himself to be unworthy." In diesem Zitat finden wir eine essenzielle Beschreibung der Beziehung eines Christen gegenüber Gott. Die Anwendung von Techniken wird, vereinfacht gesagt, nicht gut geheißen, da sie dem "kindlichen Geist" widerspreche, den das Evangelium (engl.: Gospel) predige. Dieser "kindliche Geist" sei essenziell für die Beziehung eines Christen gegenüber Gott. Gott näher zu kommen stehe nicht in Zusammenhang mit der Ausübung von Techniken. Vielmehr sei es Gott, der auf den Christen zukomme, der also aktiv ist, und derjenige, der in den Segen dieser "Aktivität" seitens Gottes komme, müsse wissen, dass er dieser Zuwendung eigentlich "unwürdig" sei. Diese Sichtweise passt, bei genauerer Betrachtung, mit der Anwendung von Techniken des zweiten Grades des Usui-Systems überhaupt nicht zusammen. Denn dabei rufen wir, vereinfacht gesagt, aktiv die Licht-Energie auf den Plan und nehmen so die Sache, wie man sagen kann, "ein Stück weit selbst in die Hand" (durchaus im wörtlichen Sinne Für mich beginnt hier der Grad der "Verbandelung" mit dem Usui-System, ab dem man nicht mehr gleichzeitig regelmäßig das Usui-System praktizieren und aufrichtig Katholik sein kann. Noch weiter geht es dann beim Meister-/Lehrergrad, mit dem ich andere in die Lage versetzen kann, in der eben beschriebenen Weise mit spirituellen Techniken zu arbeiten (2. Grad-Seminar) und dann, später, sogar andere in die Lage versetzen kann, wiederum andere in die Lage zu versetzen, mit diesen Techniken zu arbeiten (Meister-/Lehrergrad). Dazu nehme ich selbst Einweihungen an anderen Menschen vor, bin also in einem noch höheren Maße spirituell aktiv als bei der Praxis des zweiten Grades. Und in der "Krönung" nehme ich dann noch Einweihungen an anderen Menschen vor, die diese wiederum selbst dazu befähigen, die entsprechenden Einweihungen an anderen Menschen vorzunehmen. Auf dieser Stufe bin ich dann so eng mit dem System "verbandelt", stehe also mit meinem ganzen Sein und Wirken so sehr für ein Prinzip, dass dem katholischen Verständnis von Spiritualität im Kern widerspricht, dass ich dann eigentlich nicht mehr guten Gewissens katholischer Christ sein kann, sofern ich richtig verstanden habe, was dies eigentlich bedeutet bzw. was dies alles umfasst.
Mit herzlichem Gruß, Oliver
- Spiralfrau
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Hmmmm - ja "wie" meine ich das? Ich bin sprachlich und rhetorisch nicht so gut drauf wie Du Oliver, ich schreib oft aus dem Bauch heraus!Oliver Klatt hat geschrieben: Was genau meinst du damit, also sprachlich bzw. inhaltlich, dass du deine Reiki-Schüler lehrst, dass Reiki "ohne Ansehen einer Konfession" erlernt und ausgeübt werden kann? Was meinst du mit "ohne Ansehen"? Meinst du "unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession"? Oder "unabhängig von der Zugehörigkeit zu überhaupt irgendeiner Konfession"? Oder "unabhängig von den Betrachtungsweisen, die die verschiedenen Religionen bezüglich der Arbeit mit der universellen Lebensenergie haben"?
Im Prinzip treffen alle Aussagen die Du in den Raum stellst richtig.
Ohne Ansehen - ich "überprüfe" nicht, ob und wenn ja, welcher Glaubensgemeinschaft Menschen die zu mir kommen angehören. Katholik, Protestant, Hindu, Moslem......um nur die bekanntesten zu nennen.....
Dieser Punkt ist zum Erlernen und Ausüben von Reiki nicht relevant.
Wie die Menschen damit umgehen, so wie Du jetzt z.B. ausführlich erklärt hast, warum Katholik sein und Reiki 2. Grad ausüben NICHT geht - DAS überlasse ich den Interessierten Menschen selbst!
Wenn Fragen kommen, werden sie besprochen. Ich gebe Auskunft so gut ich kann und bitte die Menschen auch, sich andersweitig zu informieren! Ich bitte sie in so einem Fall auch, sich eine Reiki-Einweihung gut zu überlegen und die für sie relevanten "Für und Wider" genau abzuwägen! So kommt unter Umständen kein Seminar zustande - aber ein interessanter Austausch und eine Vertiefung der Sichtweise auf beiden Seiten!
Um bei dem Beispiel tiefgläubiger Katholik zu bleiben - diese Menschen müssen nach der Einweihung in den 2. Grad (mal überspitzt ausgedrückt) "damit leben", dass sie nun z.B. Fernreiki senden können! Bzw. im Meistergrad Menschen auch einweihen können.
Ein tiefgläubiger, kirchengebundener Katholik, der dieses aus tiefstem Herzen lebt - für den wird Reiki vielleicht gar nicht erst ein Thema sein!
Ist es aber Thema für ihn, wird er sich auseinander setzen und für sich entscheiden: Ja - ich lasse mich einweihen - oder nicht!
Regina
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Ich denke - diese ganze Diskussion "passt" nicht mehr zum Ursprungsthema - vielleicht sollte das mal getrennt werden?
Zuletzt geändert von Spiralfrau am 02.03.2007, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Regina
* Ich fühle das LICHT, das aus dem HERZEN kommt! *
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Regina, also was mich betrifft, so finde ich schon, dass das, was wir gerade diskutieren, hierher passt, da wir damit gewissermaßen an die Wurzel des Problems vordringen... nämlich: inwieweit ist die Praxis und Lehre des Usui-Systems des Reiki kompatibel damit, praktizierender Katholik zu sein, und: haben Katholiken das Recht, sich von Praktiken, die sie als im Widerspruch zum katholischen Glauben stehend empfinden, zu distanzieren.
Zu dem, was du schreibst... Ich würde es so sehen, sehr vereinfacht gesagt, wobei ich etwas überzeichne, um zu verdeutlichen: Ein gläubiger Katholik sollte, meinem Verständnis nach, spätestens bei der Auseinandersetzung mit der Frage danach, ob er den 2. Reiki-Grad erlernen möchte, merken, dass die entsprechenden Praktiken im Kern nicht kompatibel sind mit seinem Glauben, und entweder davon absehen, diesen Grad zu absolvieren, oder sein "Christ-sein" neu überdenken bzw. definieren und ggf. vor oder kurz nach Absolvierung des zweiten Grades seine "Mitgliedschaft" in der Katholischen Kirche beenden. Für das Stattfinden dieses Prozesses bin aber nicht ich als Meister/Lehrer verantwortlich (und auch ist es nicht meine Aufgabe, standardmäßig die Konfession von Schülern zu erfragen), sondern es ist die Verantwortlichkeit des Schülers, sich dieser Zusammenhänge bewusst zu sein oder zu werden. Was meine Rolle als Meister/Lehrer in dieser Sache angeht, so sollte ich mir - meinem Verständnis nach - zumindest über die bestehenden Zusammenhänge (siehe mein letztes Statement) bewusst sein, um den Schüler bei Fragen in dieser Richtung entsprechend beraten zu können und ggf. auch von der Teilnahme an z. B. einem 2. Grad-Seminar abzuraten.
Oliver
Zu dem, was du schreibst... Ich würde es so sehen, sehr vereinfacht gesagt, wobei ich etwas überzeichne, um zu verdeutlichen: Ein gläubiger Katholik sollte, meinem Verständnis nach, spätestens bei der Auseinandersetzung mit der Frage danach, ob er den 2. Reiki-Grad erlernen möchte, merken, dass die entsprechenden Praktiken im Kern nicht kompatibel sind mit seinem Glauben, und entweder davon absehen, diesen Grad zu absolvieren, oder sein "Christ-sein" neu überdenken bzw. definieren und ggf. vor oder kurz nach Absolvierung des zweiten Grades seine "Mitgliedschaft" in der Katholischen Kirche beenden. Für das Stattfinden dieses Prozesses bin aber nicht ich als Meister/Lehrer verantwortlich (und auch ist es nicht meine Aufgabe, standardmäßig die Konfession von Schülern zu erfragen), sondern es ist die Verantwortlichkeit des Schülers, sich dieser Zusammenhänge bewusst zu sein oder zu werden. Was meine Rolle als Meister/Lehrer in dieser Sache angeht, so sollte ich mir - meinem Verständnis nach - zumindest über die bestehenden Zusammenhänge (siehe mein letztes Statement) bewusst sein, um den Schüler bei Fragen in dieser Richtung entsprechend beraten zu können und ggf. auch von der Teilnahme an z. B. einem 2. Grad-Seminar abzuraten.
Oliver
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Oliver - da stimme ich Dir zu!
Wenn Du mal schauen magst, ich hab mein obiges Posting dahingehend ergänzt - als dass ich bemerkt habe - dass ich rhetorisch nicht so "gut drauf bin" - und aus dem Bauch heraus schreibe.
Deine Antwort auf mein Posting ergänzt es also, vertieft es und drückt das aus, was ich bereits mit anderen Worten versucht hab auszudrücken!
Regina
Wenn Du mal schauen magst, ich hab mein obiges Posting dahingehend ergänzt - als dass ich bemerkt habe - dass ich rhetorisch nicht so "gut drauf bin" - und aus dem Bauch heraus schreibe.
Deine Antwort auf mein Posting ergänzt es also, vertieft es und drückt das aus, was ich bereits mit anderen Worten versucht hab auszudrücken!
Regina
Gruß Regina
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Hallo,
kann dann gläubiger Katholik, überhaupt eine Art des energischen Heilen machen die mit seine Glauben in Einklang ist?
Aus meine Sicht habe die Verwendung der Symbole und Mantren eher als Art bitte gesehen. Wenn nun glaube das alles von ein höchsten Gott kommt dann ist mehr wie ein Gebet. Problematisch aus dieser Siecht erst bei 3. Grade werden weil man da Einweihung mit der eines Priester oder Bischof vergleichen müsste. Aber ich bin so wie so evangelisch bin nur noch in der Kirche weil bist jetzt nicht zahlen musste.
Andreas Braess
kann dann gläubiger Katholik, überhaupt eine Art des energischen Heilen machen die mit seine Glauben in Einklang ist?
Aus meine Sicht habe die Verwendung der Symbole und Mantren eher als Art bitte gesehen. Wenn nun glaube das alles von ein höchsten Gott kommt dann ist mehr wie ein Gebet. Problematisch aus dieser Siecht erst bei 3. Grade werden weil man da Einweihung mit der eines Priester oder Bischof vergleichen müsste. Aber ich bin so wie so evangelisch bin nur noch in der Kirche weil bist jetzt nicht zahlen musste.
Andreas Braess
ich wollte mal darauf hinweisen, dass der katholizismus selbst keine magiefreie zone ist.
er hat ein weit verbreitetes heilungsenergiesymbol, bestehend aus einem senkrechten und einem waagerechten strich, dass bei initiationen (taufen) in das stirn- und brustchakra des täuflings gezeichnet wird. und zwar aktiv, bewusst und willentlich. es wird auch bei anderen gelegenheiten häufig verwendet.
und - ohne das geheimnis des glaubens verletzen zu wollen - das magische wort "hokuspokus" ist abgeleitet aus den worten des priesters bei der wandlung: hoc est enim corpus meus = dies ist mein leib.
zu dieser wandlung - auch ein bewusster, willentlicher aktiver und anrufender akt - ist nur berechtigt, wer eingeweiht ist - u.a. durch handauflegen - von einer person, die in ununterbrochener "meisterlinie" (apostolische succession) zu den anfängen der christlichen kirche steht.
zudem ist das mantrische zitieren von gebetstexten im rosenkranz üblich.
auch dem ferrnreiki vergleichbare gebets- und segensformen sind weit verbreitet.
er hat ein weit verbreitetes heilungsenergiesymbol, bestehend aus einem senkrechten und einem waagerechten strich, dass bei initiationen (taufen) in das stirn- und brustchakra des täuflings gezeichnet wird. und zwar aktiv, bewusst und willentlich. es wird auch bei anderen gelegenheiten häufig verwendet.
und - ohne das geheimnis des glaubens verletzen zu wollen - das magische wort "hokuspokus" ist abgeleitet aus den worten des priesters bei der wandlung: hoc est enim corpus meus = dies ist mein leib.
zu dieser wandlung - auch ein bewusster, willentlicher aktiver und anrufender akt - ist nur berechtigt, wer eingeweiht ist - u.a. durch handauflegen - von einer person, die in ununterbrochener "meisterlinie" (apostolische succession) zu den anfängen der christlichen kirche steht.
zudem ist das mantrische zitieren von gebetstexten im rosenkranz üblich.
auch dem ferrnreiki vergleichbare gebets- und segensformen sind weit verbreitet.
Hallo Oliver,Oliver Klatt hat geschrieben: So kann aus meiner Sicht jeder, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession, den ersten Grad des Usui-Systems erlernen und ihn auch regelmäßig praktizieren. Denn im Rahmen der Praxis des ersten Grades ist das, was man "magische Aktivität" nennen könnte, sehr gering bzw. kaum vorhanden - man legt sich einfach nur die Hände auf. Etwas Anderes ist es bei der Praxis des zweiten Grades: man beginnt damit, Symbole in die Luft zu zeichnen, diese zu visualisieren und Namen zur "Anrufung" von Energien innerlich zu wiederholen bzw. auszusprechen. (...) "A Christian's method of getting closer to God is not based on any technique in the strict sense of the word. (...) Vielmehr sei es Gott, der auf den Christen zukomme, der also aktiv ist, und derjenige, der in den Segen dieser "Aktivität" seitens Gottes komme
ich danke dir herzlich für diese Darstellung, die ich sehr treffend finde!
Viele Grüße!
LarsU
- Tautropfen
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Hallo Ihr Lieben,
Zu dieser Diskussion kann ich etwas Ungewöhnliches beitragen:
Ich habe das Glück, die Tochter eines katholischen Diakons zu sein - mittlerweile kann ich das so positiv sehen. - Mein Vater und auch meine Mutter lassen sich von mir mit FR versorgen, da sie beide sehr krank sind. - Mein Vater war da sogar der Zugänglichere und hat mich direkt darum gebeten. Als ich ihn auf die Widersprüche zu den Aussagen des Vatikans hingewiesen habe, meinte er ganz pragmatisch, dass dies Käse sei(nicht die Worte des Vatikans an sich, sondern die praxisferne sture Anwendung auf alles), da Reiki eindeutig helfen würde, in bester Absicht gegeben wird und mit einem Gebet vergleichbar wäre.
Er hat, als immer noch praktizierender Geistlicher, keine Probleme damit. - Er betet auch für Hilfsbedürftige, legt Kranken mal die Hand auf, in seiner Funktion als Diakon und segnet sie. Die Symbole des 2. Grades machen ihm kaum Kopfschmerzen. Er hat z. B. auch schon erlebt, dass ich einer Freundin mit Reiki geholfen habe, die dadurch ihrem christlichen Glauben wieder vertrauen konnte. Er kennt mich und meine Absichten und vertraut mir.
Er sieht das Ganze anscheinend auch so, dass es einen Unterschied zwischen den Praktikern an der Basis gibt und den Theoretikern in Amt und Würden.
Er ist ansonsten schon sehr loyal der Kirche gegenüber, aber das was wirklich hilft, kann für ihn nur von Gott so gewollt sein. Wenn er um Hilfe betet und die kommt dann in Gestalt einer Reikipraktizierenden, die wirkliche Erleichterung bringt, dann ist das für ihn eindeutig im Einklang mit Gott. Das wäre für ihn mit anderen hilfreichen Dingen ebenfalls so, also nicht nur mit Reiki.
Dies ist ja auch eine zutiefst spirituelle Frage: Lebe ich meine persönliche und lebendige Beziehung zu Gott oder tappe ich im Dunkeln und klammere mich an Dogmen und Texte?
LG
Tautropfen
Zu dieser Diskussion kann ich etwas Ungewöhnliches beitragen:
Ich habe das Glück, die Tochter eines katholischen Diakons zu sein - mittlerweile kann ich das so positiv sehen. - Mein Vater und auch meine Mutter lassen sich von mir mit FR versorgen, da sie beide sehr krank sind. - Mein Vater war da sogar der Zugänglichere und hat mich direkt darum gebeten. Als ich ihn auf die Widersprüche zu den Aussagen des Vatikans hingewiesen habe, meinte er ganz pragmatisch, dass dies Käse sei(nicht die Worte des Vatikans an sich, sondern die praxisferne sture Anwendung auf alles), da Reiki eindeutig helfen würde, in bester Absicht gegeben wird und mit einem Gebet vergleichbar wäre.
Er hat, als immer noch praktizierender Geistlicher, keine Probleme damit. - Er betet auch für Hilfsbedürftige, legt Kranken mal die Hand auf, in seiner Funktion als Diakon und segnet sie. Die Symbole des 2. Grades machen ihm kaum Kopfschmerzen. Er hat z. B. auch schon erlebt, dass ich einer Freundin mit Reiki geholfen habe, die dadurch ihrem christlichen Glauben wieder vertrauen konnte. Er kennt mich und meine Absichten und vertraut mir.
Er sieht das Ganze anscheinend auch so, dass es einen Unterschied zwischen den Praktikern an der Basis gibt und den Theoretikern in Amt und Würden.
Er ist ansonsten schon sehr loyal der Kirche gegenüber, aber das was wirklich hilft, kann für ihn nur von Gott so gewollt sein. Wenn er um Hilfe betet und die kommt dann in Gestalt einer Reikipraktizierenden, die wirkliche Erleichterung bringt, dann ist das für ihn eindeutig im Einklang mit Gott. Das wäre für ihn mit anderen hilfreichen Dingen ebenfalls so, also nicht nur mit Reiki.
Dies ist ja auch eine zutiefst spirituelle Frage: Lebe ich meine persönliche und lebendige Beziehung zu Gott oder tappe ich im Dunkeln und klammere mich an Dogmen und Texte?
LG
Tautropfen
Zuletzt geändert von Tautropfen am 03.03.2007, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist genug da für die Bedürfnisse aller, aber nicht für die Gier auch nur eines Einzigen. - Mahatma Gandhi
Hi,
mich stört ja schon wieder eins zu dem ganzen Thema, das alles theoretisch klingt: Klar wenn ich nach der Institution Katholische Kirche meinen Glauben auslebe und ausrichte wäre Reiki und manch anderes sicher absolut tabu. Nur a wer lebt wirklich nach dem was der Vatikan etc. vorschreibt b) noch wo wird dem einfachen Gläubigen noch ernsthaft erklärt das sowas tabu sei.
Hinzu kommt hier in Deutschland die Tendenz das die Kirchen leerer und leerer werden und selbst Pfarrer und Kapläne anderes lehren und kundtun als von oben "bewilligt". Erinner mich nur an mein Gespräch anlässlich der Firmung mit dem Bischof der zur Verhütung und Vorehelichen Sex kundtat: Bei dem Verbot gehe es lediglich darum uns bewusst zu machen, nicht mit jedem x-beliebigen im Bett zu landen, es spräche nichts dagegen zu verhüten solange die eigene Existenz nicht gesichert ist und man verantwortungsvoll mit dem Sex umgeht. Und das ist ganz sicher nicht im Interesse des Vatikans gewesen.
Reiki ist da sicher für jeden unabhängig des Glaubens eher eine persönliche Entscheidung. Als Meister wäre es doch eher sinnvoll bei Wissen um der Glaubensrichtung auf eventuelle Problemfelder hinzuweisen, aber sollte weder Animation auf Austritt aus der Kirche enthalten noch den Verzicht auf den 2. Grad, denn letztlich muss jeder für sich verantworten was er macht.
Gruß Mickie
mich stört ja schon wieder eins zu dem ganzen Thema, das alles theoretisch klingt: Klar wenn ich nach der Institution Katholische Kirche meinen Glauben auslebe und ausrichte wäre Reiki und manch anderes sicher absolut tabu. Nur a wer lebt wirklich nach dem was der Vatikan etc. vorschreibt b) noch wo wird dem einfachen Gläubigen noch ernsthaft erklärt das sowas tabu sei.
Hinzu kommt hier in Deutschland die Tendenz das die Kirchen leerer und leerer werden und selbst Pfarrer und Kapläne anderes lehren und kundtun als von oben "bewilligt". Erinner mich nur an mein Gespräch anlässlich der Firmung mit dem Bischof der zur Verhütung und Vorehelichen Sex kundtat: Bei dem Verbot gehe es lediglich darum uns bewusst zu machen, nicht mit jedem x-beliebigen im Bett zu landen, es spräche nichts dagegen zu verhüten solange die eigene Existenz nicht gesichert ist und man verantwortungsvoll mit dem Sex umgeht. Und das ist ganz sicher nicht im Interesse des Vatikans gewesen.
Reiki ist da sicher für jeden unabhängig des Glaubens eher eine persönliche Entscheidung. Als Meister wäre es doch eher sinnvoll bei Wissen um der Glaubensrichtung auf eventuelle Problemfelder hinzuweisen, aber sollte weder Animation auf Austritt aus der Kirche enthalten noch den Verzicht auf den 2. Grad, denn letztlich muss jeder für sich verantworten was er macht.
Gruß Mickie
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ein nettes detail nebenbei:
in ihrem buch "Magie und Magier im Mittelalter" weist die Autorin Christa Tuczay darauf hin, dass Papst Sylvester II, ein mann mit weitem horizont und umfassender bildung, als besonders mächtiger magier seiner zeit galt.
http://www.media-mania.de/index.php?PHP ... =2&id=4157
in ihrem buch "Magie und Magier im Mittelalter" weist die Autorin Christa Tuczay darauf hin, dass Papst Sylvester II, ein mann mit weitem horizont und umfassender bildung, als besonders mächtiger magier seiner zeit galt.
http://www.media-mania.de/index.php?PHP ... =2&id=4157
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kath. Kirche + Reiki
Mit Interesse verfolge ich die bisherige Diskussion.
Ich kenne einen katholischen Priester, der diesen Beruf lebt und seine Gemeinde betreut und zudem seit Jahren praktizierender Reiki-Meister ist, und dies mit Absegnung seines Bischofs. Wie dieser Kollege mir vor einigen Jahren auf meine Nachfrage hin mitteilte, wurde er durch seine Priesterweihe, die ja auch Rituale und Symbole beinhaltet, neugierig auf Reiki.
Ich finde dieses 'Zusammenspiel' von zwei scheinbar konträren Systemen sehr interessant und es zeigt, dass es durchaus möglich ist, intensiv gelebten Glauben mit Reiki zu verbinden.
Die Informationen von dir, Oliver, finde ich in diesem Zusammenhang äußerst interessant und ich bin sehr gespannt, wie die Diskussion in diesem Threat weitergeht.
Herzliche Grüße,
Petra
Ich kenne einen katholischen Priester, der diesen Beruf lebt und seine Gemeinde betreut und zudem seit Jahren praktizierender Reiki-Meister ist, und dies mit Absegnung seines Bischofs. Wie dieser Kollege mir vor einigen Jahren auf meine Nachfrage hin mitteilte, wurde er durch seine Priesterweihe, die ja auch Rituale und Symbole beinhaltet, neugierig auf Reiki.
Ich finde dieses 'Zusammenspiel' von zwei scheinbar konträren Systemen sehr interessant und es zeigt, dass es durchaus möglich ist, intensiv gelebten Glauben mit Reiki zu verbinden.
Die Informationen von dir, Oliver, finde ich in diesem Zusammenhang äußerst interessant und ich bin sehr gespannt, wie die Diskussion in diesem Threat weitergeht.
Herzliche Grüße,
Petra
Lieber Oliver!
Ich empfinde Deinen Diskussionsstil - wie den auch der anderen Autoren wie Christian, LarsU etc. - als erfreulich sachlich und differenziert. Dennoch bin ich anderer Meinung als Du;-)
Wenn Du nun zitierst:
Deine Schlussfolgerung parallelisiert "Gott" mit der Licht-Energie bzw. Reiki-Energie. Das aber ist m.E. fragwürdig. Der Christ kann Gott nicht durch Techniken manipulieren. Aber ist die Reiki-Energie Gott? Oder so etwas wie Elektrizität, nur auf einer feineren energetischen Ebene? Dann wäre sie aber nicht Gott, der Schöpfer, sondern Teil der Schöpfung, die man natürlich mit Techniken behandeln, also "manipulieren" kann.
Die Reiki-Energie mit Gott gleichzusetzen: das wäre unvereinbar,es sei denn, die Handlungen würden als Bitte aufgefasst.
Außerdem scheint mir Deine Argumentation noch zu sehr protestantisch: eine Lehre wird mit der christlichen verglichen und bei Nicht-Übereinstimmung als un-christlich eingestuft. Das katholische Prinzp ist aber vielmehr durch die Praxis bestimmt. (Das gilt auch für das Judentum oder den Islam.) Wenn etwas nicht übereinstimmt, dann wird es erstmal versucht, es christlich zu adaptieren, ganz nach dem Pauluswort: "Prüfet alles und behaltet das Gute". Demgemäß ist also die Frage: wie sähe eine katholisch kompatible Reiki-Praxis aus? Wie kann sich also Reiki nicht nur in eine abendländische, sondern z.B. in eine katholische Kultur inkulturuieren? Damit verbunden ist das Konzept des sog. Inklusivismus: es wird versucht, andere religiöse Traditionen in den eigenen Glauben zu integrieren.
Nichts anderes machen Esoteriker, wenn viele von ihnen vom "Christus-Bewusstsein" etc. reden. Auch hier hat eine Integration stattgefunden. Das Problem ist nur, dass dieser esoterische Christus nicht mehr ganz identisch ist mit dem, was bisher unter Christus verstanden wurde. Ähnlich kann es dann auch mit einem christlichen Reiki sein. Aber so sind die Wege der spirituellen Praktiken: sie halten sich nicht daran, was irgendwann mal geglaubt wurde, was eine authentische Urforem ist etc., sondern sie entwickeln sich weiter. Dieses sich entwickelnde Element gibt es auch und gerade im Katholizismus. Dies scheint mir in einigen Beiträgen - insbesondere denen von Sir Thomas Marc (wirklich herzliche Grüße an ihn!) - nicht berücksichtigt zu sein.
Auch der Protestantismus ist ein sich ständig wandelndes Gebilde, allerdings leider weniger konsequent und vielmehr von tagesaktuellen Strömungen beeinflusst.
Um meine Ausführungen nicht nur abstrakt zu lassen, noch eine persönliche Bemerkung:
Ich selber bin evangelisch und als promovierter evangelischer Theologe läge mir viel an einer reflektierten Reiki-Praxis als Christ. Ich bin in vielen Punkten theologisch eher konservativ, hätte aber mit dem klassischen Reiki-Praxis keine Probleme, soweit man die Reiki-Energie als metaphysische, aber keinesfalls als göttlich-transzendente Kraft ansieht bzw. alle Reiki-Handlungen als Anfragen und Bitten versteht. (So auch der Artikel der von Christian verlinkten konservativen Zeitschrift Quatember).
Allerdings fühle ich mich persönlich mit spezifisch christlichen Gesten, Symbolen und Texten noch wohler. Ich weiss nicht, ob die Reiki-Symbole wirklich universal sind. Als großer Liturgie-Freund fällt es mir leicht, an Reiki einiges wiederzuerkennen, auch die visualisierenden Meditationen. Ich gebe zu, dass z.B. der Energie-Gedanke bei mir relativ schwach ausgeprägt ist, mich dafür aber die Symbole und das Handauflegen mehr interessieren. Mich interessiert Reiki weniger als Heilungs-, sondern vielmehr als Meditationssystem.
So viel für heute. Leider bin ich diese Wochen sehr eingespannt, weswegen ich nicht immer für Antworten oder schnelle Antworten garantieren kann.
Alles Gute!
Yokhannan
Ich empfinde Deinen Diskussionsstil - wie den auch der anderen Autoren wie Christian, LarsU etc. - als erfreulich sachlich und differenziert. Dennoch bin ich anderer Meinung als Du;-)
Wenn Du nun zitierst:
dann trifft das in der Tat einen wesentlichen christlichen Aspekt. Problematisch aber wird Deine SchlussfolgerungOliver Klatt hat geschrieben:
"A Christian's method of getting closer to God is not based on any technique in the strict sense of the word. That would contradict the spirit of childhood called for by the Gospel. The heart of genuine Christian mysticism is not technique: it is always a gift of God; and the one who benefits from it knows himself to be unworthy." In diesem Zitat finden wir eine essenzielle Beschreibung der Beziehung eines Christen gegenüber Gott. Die Anwendung von Techniken wird, vereinfacht gesagt, nicht gut geheißen, da sie dem "kindlichen Geist" widerspreche, den das Evangelium (engl.: Gospel) predige. Dieser "kindliche Geist" sei essenziell für die Beziehung eines Christen gegenüber Gott. Gott näher zu kommen stehe nicht in Zusammenhang mit der Ausübung von Techniken. Vielmehr sei es Gott, der auf den Christen zukomme, der also aktiv ist, und derjenige, der in den Segen dieser "Aktivität" seitens Gottes komme, müsse wissen, dass er dieser Zuwendung eigentlich "unwürdig" sei.
Oliver Klatt hat geschrieben:
Diese Sichtweise passt, bei genauerer Betrachtung, mit der Anwendung von Techniken des zweiten Grades des Usui-Systems überhaupt nicht zusammen. Denn dabei rufen wir, vereinfacht gesagt, aktiv die Licht-Energie auf den Plan und nehmen so die Sache, wie man sagen kann, "ein Stück weit selbst in die Hand" (durchaus im wörtlichen Sinne Für mich beginnt hier der Grad der "Verbandelung" mit dem Usui-System, ab dem man nicht mehr gleichzeitig regelmäßig das Usui-System praktizieren und aufrichtig Katholik sein kann.
Deine Schlussfolgerung parallelisiert "Gott" mit der Licht-Energie bzw. Reiki-Energie. Das aber ist m.E. fragwürdig. Der Christ kann Gott nicht durch Techniken manipulieren. Aber ist die Reiki-Energie Gott? Oder so etwas wie Elektrizität, nur auf einer feineren energetischen Ebene? Dann wäre sie aber nicht Gott, der Schöpfer, sondern Teil der Schöpfung, die man natürlich mit Techniken behandeln, also "manipulieren" kann.
Die Reiki-Energie mit Gott gleichzusetzen: das wäre unvereinbar,es sei denn, die Handlungen würden als Bitte aufgefasst.
Außerdem scheint mir Deine Argumentation noch zu sehr protestantisch: eine Lehre wird mit der christlichen verglichen und bei Nicht-Übereinstimmung als un-christlich eingestuft. Das katholische Prinzp ist aber vielmehr durch die Praxis bestimmt. (Das gilt auch für das Judentum oder den Islam.) Wenn etwas nicht übereinstimmt, dann wird es erstmal versucht, es christlich zu adaptieren, ganz nach dem Pauluswort: "Prüfet alles und behaltet das Gute". Demgemäß ist also die Frage: wie sähe eine katholisch kompatible Reiki-Praxis aus? Wie kann sich also Reiki nicht nur in eine abendländische, sondern z.B. in eine katholische Kultur inkulturuieren? Damit verbunden ist das Konzept des sog. Inklusivismus: es wird versucht, andere religiöse Traditionen in den eigenen Glauben zu integrieren.
Nichts anderes machen Esoteriker, wenn viele von ihnen vom "Christus-Bewusstsein" etc. reden. Auch hier hat eine Integration stattgefunden. Das Problem ist nur, dass dieser esoterische Christus nicht mehr ganz identisch ist mit dem, was bisher unter Christus verstanden wurde. Ähnlich kann es dann auch mit einem christlichen Reiki sein. Aber so sind die Wege der spirituellen Praktiken: sie halten sich nicht daran, was irgendwann mal geglaubt wurde, was eine authentische Urforem ist etc., sondern sie entwickeln sich weiter. Dieses sich entwickelnde Element gibt es auch und gerade im Katholizismus. Dies scheint mir in einigen Beiträgen - insbesondere denen von Sir Thomas Marc (wirklich herzliche Grüße an ihn!) - nicht berücksichtigt zu sein.
Auch der Protestantismus ist ein sich ständig wandelndes Gebilde, allerdings leider weniger konsequent und vielmehr von tagesaktuellen Strömungen beeinflusst.
Um meine Ausführungen nicht nur abstrakt zu lassen, noch eine persönliche Bemerkung:
Ich selber bin evangelisch und als promovierter evangelischer Theologe läge mir viel an einer reflektierten Reiki-Praxis als Christ. Ich bin in vielen Punkten theologisch eher konservativ, hätte aber mit dem klassischen Reiki-Praxis keine Probleme, soweit man die Reiki-Energie als metaphysische, aber keinesfalls als göttlich-transzendente Kraft ansieht bzw. alle Reiki-Handlungen als Anfragen und Bitten versteht. (So auch der Artikel der von Christian verlinkten konservativen Zeitschrift Quatember).
Allerdings fühle ich mich persönlich mit spezifisch christlichen Gesten, Symbolen und Texten noch wohler. Ich weiss nicht, ob die Reiki-Symbole wirklich universal sind. Als großer Liturgie-Freund fällt es mir leicht, an Reiki einiges wiederzuerkennen, auch die visualisierenden Meditationen. Ich gebe zu, dass z.B. der Energie-Gedanke bei mir relativ schwach ausgeprägt ist, mich dafür aber die Symbole und das Handauflegen mehr interessieren. Mich interessiert Reiki weniger als Heilungs-, sondern vielmehr als Meditationssystem.
So viel für heute. Leider bin ich diese Wochen sehr eingespannt, weswegen ich nicht immer für Antworten oder schnelle Antworten garantieren kann.
Alles Gute!
Yokhannan
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Hallo,
ich möchte ein paar Anmerkungen machen, zu einigen der genannten Punkte:
Ich bin mir darüber bewusst, dass der Katholizismus keine "magiefreie Zone" ist, aber - zumindest vor dem Hintergrund meines Verständnisses des katholischen Glaubens, das ich mir von außer her erarbeitet habe, weil ich verstehen wollte, warum häufig eine so starke "Anti-Haltung" gegenüber Reiki bei Katholiken anzutreffen ist (ich selbst war zunächst protestantisch, ohne viel Interesse dafür, und bin dann mit 18, sobald es ging, aus der Kirche ausgetreten) -, also, vor diesem Hintergrund ist es mein Verständnis, dass es, vereinfacht gesagt, im Katholizismus den Priestern vorbehalten ist, "magisch" zu handeln. Dies beinhaltet eine vorherige längere Ausbildung und eine aussagekräftige, langfristig ausgerichtete, bis zu einem gewissen Grad verbindliche Lebensentscheidung. Dies trifft auf Absolventen eines 2. Grad-Seminars nicht zu, weshalb man beides nicht wirklich miteinander vergleichen kann.
Die Frage "Wie sähe eine katholisch kompatible Reiki-Praxis aus?" finde ich höchst interessant, und (der Versuch) eine(r) Antwort seitens eines engagierten Katholiken würde mich sehr interessieren. Auch würde ich mich über einen Kontakt zu dem katholischen Priester, der seine Berufung lebt, seine Gemeinde betreut und zugleich praktizierender Reiki-Meister ist, mit Absegnung seines Bischofs, sehr freuen.
Die Ansicht, dass man Reiki-geben als ein Gebet sehen könne, berührt mich, und ich möchte einige Zeit damit gehen.
Das Usui-System des Reiki als ein System zu sehen, das sich - essenziell betrachtet - zur Meditation eignet, ist eine Einschätzung, die ich vor dem Hintergrund meiner 13-jährigen praktischen Erfahrung mit Reiki und meinem Wissen um die Zusammenhänge des Systems in Historie und Gegenwart nicht teile. Ich denke, um zu meditieren, gibt es geeignetere, andere Systeme und Techniken.
Yokhannan, dir möchte ich danken für den Hinweis auf einen "blinden Punkt" in der Gedankenkette in einem meiner Statements: Ja, ich sehe das auch so, Reiki bzw. "Licht-Energie" ist nicht identisch mit Gott, (was ich auch nicht so geschrieben habe, aber an der zitierten Stelle ist ein "Sprung" in meiner Argumentation, das ist richtig...). Das ist eine große Einsicht, die ich vor einiger Zeit einmal hatte, das Reiki nicht Gott ist, die vieles in meiner Praxis und Lehre des Usui-Systems und in meiner Verbindung zur Reiki-Energie verändert hat. Aber ich verstehe den Gott nach der katholischen Auslegung so, dass er, wie oben zum Ausdruck gebracht, nur den Priestern die Arbeit mit der "Licht-Energie" erlaubt, und insofern wäre jeder 2. Grad-Praktizierende, der nicht Priester ist, nicht dazu ermächtigt; dieser Zusammenhang ist es, in dem meine Argumentation diesbezüglich zu sehen ist.
Zu der Meinung: "Was wirklich hilft, kann nur von Gott gewollt sein" möchte ich auf eine mögliche Gegenposition aufmerksam machen: Erstens ist immer die Frage, was einem Menschen in einer gegebenen Situation wirklich hilft (dies muss nicht immer (!) eine Genesung oder eine Unterstützung sein), und zweitens ist immer die Frage, vor welchem Zeithorizont man etwas als hilfreich oder nicht betrachtet. So gibt es ja z. B. stark magisch ausgerichtete Praktiken, die manchmal kurzzeitig gute Erfolge verbuchen lassen, teils regelrecht Effekt heischend, aber längerfristig unschöne "Nebenwirkungen" erkennen lassen bzw. längerfristig nicht das halten, was sie anfangs vorgegeben haben.
Zu der immer wieder anzutreffenden Aversion gegen Regeln und festgelegte Haltungen möchte ich Folgendes sagen: Ich halte auch nichts von einer praxisfernen, sturen Anwendung von Regeln - aber eine praxisnahe, flexibel ausgerichtete Anwendung von Regeln kann, ggf. zeitlich befristet, sehr sinnvoll sein. So können z. B. im Alltag, dies ist meine persönliche Erfahrung, zwei Dinge als unvereinbar erlebt werden - auch noch, nachdem man bereits den Versuch unternommen hat, sie miteinander zu vereinen -, und um diese erlebte und erfahrene Unvereinbarkeit verstehen zu können, kann es helfen, sich der Regeln bzw. der Hintergründe bewusst zu werden, die hinter diesen beiden Dingen stehen, wobei man wahrscheinlich feststellen wird, dass beiden Dingen vollkommen unterschiedliche Grundannahmen zugrunde liegen. So gesehen kann ich dann die sich mir eröffnende Unvereinbarkeit besser verstehen und sie in der Folge auch besser annehmen, sie akzeptieren - auch das ist Heilung für mich, ein sehr wesentlicher Aspekt von Heilung. So wird im Übrigen auch ersichtlich, dass diese Regeln nicht in irgendeiner Praxisferne ersonnen wurden, ohne praktischen Bezug, sondern, ganz im Gegenteil, ihre Wurzeln gerade in der praktischen Erfahrung von Menschen haben, die einen spirituellen Weg vor mir gegangen sind und mir nun gute Ratschläge mit auf den Weg geben. Diese Ratschläge müssen nicht immer stimmen, aber wenn ich mich dafür entscheide, innerhalb eines bestimmten Rahmens meinen spirituellen Weg zu gehen, und denjenigen, die ihn mir vor mir gegangen sind und die sich dabei, meiner Ansicht nach, recht klug angestellt haben, einen Vertrauensvorschuss zu geben, dann kann ich auch von den Erfahrungen meiner "Vorgänger" profitieren. Dies kann ich aber nur, wenn ich das ernst nehme, was sie mir anzubieten haben. Selbstverständlich kann ich mich auch dafür entscheiden, ohne einen Rahmen meinen spirituellen Weg zu gehen bzw. den Rahmen immer dann verlassen, wenn mir nicht gefällt, was er mir gerade anzubieten hat, aber dann kann ich mich nur noch auf meine Intuition verlassen. Und sich ausschließlich auf seine Intuition zu verlassen kann eine heikle Angelegenheit sein, denn man kann, und das hat bestimmt jeder auch schon mal irgendwann erlebt, mit seiner Intuition auch völlig falsch liegen, obwohl sie sich "total richtig anfühlt". Ein Autor hat diese Form von falscher Intuition mal so beschrieben, dass dabei "unsere Intuitionen nahezu ausnahmslos von den Räsonnements des Verstandes verwirrt und deformiert sind, die sich äußerste Mühe geben, die Intuition so gut es geht zu imitieren, und es partout versuchen, uns die charakterlichen Eigenheiten als objektive Offenbarungen unter die Weste zu jubeln..." (Satprem). Um z. B. in einer solchen Situation, vor allem wenn sie sich an einer entscheidenden Stelle in der spirituellen Entwicklung abspielt, das "Richtige" zu tun, kann es helfen, einen (spirituellen) Rahmen zu haben, der einem durch die Vorgabe fester Sichtweisen dabei hilft, dem Irrtum der "falschen Intuition" nicht aufzuerliegen. Im übrigen darf man dabei dann auch die Erfahrung machen, dass nicht immer alles miteinander vereinbar ist. Gewisse Dinge sind in gewissen Zusammenhängen mit einer gewissen Zielsetzung nicht miteinander vereinbar, und eventuell ist auch mal ein Opfer bzw. ein Verzicht nötig, um auf dem Weg der inneren Größe wahrhaft voranzukommen.
Oliver
ich möchte ein paar Anmerkungen machen, zu einigen der genannten Punkte:
Ich bin mir darüber bewusst, dass der Katholizismus keine "magiefreie Zone" ist, aber - zumindest vor dem Hintergrund meines Verständnisses des katholischen Glaubens, das ich mir von außer her erarbeitet habe, weil ich verstehen wollte, warum häufig eine so starke "Anti-Haltung" gegenüber Reiki bei Katholiken anzutreffen ist (ich selbst war zunächst protestantisch, ohne viel Interesse dafür, und bin dann mit 18, sobald es ging, aus der Kirche ausgetreten) -, also, vor diesem Hintergrund ist es mein Verständnis, dass es, vereinfacht gesagt, im Katholizismus den Priestern vorbehalten ist, "magisch" zu handeln. Dies beinhaltet eine vorherige längere Ausbildung und eine aussagekräftige, langfristig ausgerichtete, bis zu einem gewissen Grad verbindliche Lebensentscheidung. Dies trifft auf Absolventen eines 2. Grad-Seminars nicht zu, weshalb man beides nicht wirklich miteinander vergleichen kann.
Die Frage "Wie sähe eine katholisch kompatible Reiki-Praxis aus?" finde ich höchst interessant, und (der Versuch) eine(r) Antwort seitens eines engagierten Katholiken würde mich sehr interessieren. Auch würde ich mich über einen Kontakt zu dem katholischen Priester, der seine Berufung lebt, seine Gemeinde betreut und zugleich praktizierender Reiki-Meister ist, mit Absegnung seines Bischofs, sehr freuen.
Die Ansicht, dass man Reiki-geben als ein Gebet sehen könne, berührt mich, und ich möchte einige Zeit damit gehen.
Das Usui-System des Reiki als ein System zu sehen, das sich - essenziell betrachtet - zur Meditation eignet, ist eine Einschätzung, die ich vor dem Hintergrund meiner 13-jährigen praktischen Erfahrung mit Reiki und meinem Wissen um die Zusammenhänge des Systems in Historie und Gegenwart nicht teile. Ich denke, um zu meditieren, gibt es geeignetere, andere Systeme und Techniken.
Yokhannan, dir möchte ich danken für den Hinweis auf einen "blinden Punkt" in der Gedankenkette in einem meiner Statements: Ja, ich sehe das auch so, Reiki bzw. "Licht-Energie" ist nicht identisch mit Gott, (was ich auch nicht so geschrieben habe, aber an der zitierten Stelle ist ein "Sprung" in meiner Argumentation, das ist richtig...). Das ist eine große Einsicht, die ich vor einiger Zeit einmal hatte, das Reiki nicht Gott ist, die vieles in meiner Praxis und Lehre des Usui-Systems und in meiner Verbindung zur Reiki-Energie verändert hat. Aber ich verstehe den Gott nach der katholischen Auslegung so, dass er, wie oben zum Ausdruck gebracht, nur den Priestern die Arbeit mit der "Licht-Energie" erlaubt, und insofern wäre jeder 2. Grad-Praktizierende, der nicht Priester ist, nicht dazu ermächtigt; dieser Zusammenhang ist es, in dem meine Argumentation diesbezüglich zu sehen ist.
Zu der Meinung: "Was wirklich hilft, kann nur von Gott gewollt sein" möchte ich auf eine mögliche Gegenposition aufmerksam machen: Erstens ist immer die Frage, was einem Menschen in einer gegebenen Situation wirklich hilft (dies muss nicht immer (!) eine Genesung oder eine Unterstützung sein), und zweitens ist immer die Frage, vor welchem Zeithorizont man etwas als hilfreich oder nicht betrachtet. So gibt es ja z. B. stark magisch ausgerichtete Praktiken, die manchmal kurzzeitig gute Erfolge verbuchen lassen, teils regelrecht Effekt heischend, aber längerfristig unschöne "Nebenwirkungen" erkennen lassen bzw. längerfristig nicht das halten, was sie anfangs vorgegeben haben.
Zu der immer wieder anzutreffenden Aversion gegen Regeln und festgelegte Haltungen möchte ich Folgendes sagen: Ich halte auch nichts von einer praxisfernen, sturen Anwendung von Regeln - aber eine praxisnahe, flexibel ausgerichtete Anwendung von Regeln kann, ggf. zeitlich befristet, sehr sinnvoll sein. So können z. B. im Alltag, dies ist meine persönliche Erfahrung, zwei Dinge als unvereinbar erlebt werden - auch noch, nachdem man bereits den Versuch unternommen hat, sie miteinander zu vereinen -, und um diese erlebte und erfahrene Unvereinbarkeit verstehen zu können, kann es helfen, sich der Regeln bzw. der Hintergründe bewusst zu werden, die hinter diesen beiden Dingen stehen, wobei man wahrscheinlich feststellen wird, dass beiden Dingen vollkommen unterschiedliche Grundannahmen zugrunde liegen. So gesehen kann ich dann die sich mir eröffnende Unvereinbarkeit besser verstehen und sie in der Folge auch besser annehmen, sie akzeptieren - auch das ist Heilung für mich, ein sehr wesentlicher Aspekt von Heilung. So wird im Übrigen auch ersichtlich, dass diese Regeln nicht in irgendeiner Praxisferne ersonnen wurden, ohne praktischen Bezug, sondern, ganz im Gegenteil, ihre Wurzeln gerade in der praktischen Erfahrung von Menschen haben, die einen spirituellen Weg vor mir gegangen sind und mir nun gute Ratschläge mit auf den Weg geben. Diese Ratschläge müssen nicht immer stimmen, aber wenn ich mich dafür entscheide, innerhalb eines bestimmten Rahmens meinen spirituellen Weg zu gehen, und denjenigen, die ihn mir vor mir gegangen sind und die sich dabei, meiner Ansicht nach, recht klug angestellt haben, einen Vertrauensvorschuss zu geben, dann kann ich auch von den Erfahrungen meiner "Vorgänger" profitieren. Dies kann ich aber nur, wenn ich das ernst nehme, was sie mir anzubieten haben. Selbstverständlich kann ich mich auch dafür entscheiden, ohne einen Rahmen meinen spirituellen Weg zu gehen bzw. den Rahmen immer dann verlassen, wenn mir nicht gefällt, was er mir gerade anzubieten hat, aber dann kann ich mich nur noch auf meine Intuition verlassen. Und sich ausschließlich auf seine Intuition zu verlassen kann eine heikle Angelegenheit sein, denn man kann, und das hat bestimmt jeder auch schon mal irgendwann erlebt, mit seiner Intuition auch völlig falsch liegen, obwohl sie sich "total richtig anfühlt". Ein Autor hat diese Form von falscher Intuition mal so beschrieben, dass dabei "unsere Intuitionen nahezu ausnahmslos von den Räsonnements des Verstandes verwirrt und deformiert sind, die sich äußerste Mühe geben, die Intuition so gut es geht zu imitieren, und es partout versuchen, uns die charakterlichen Eigenheiten als objektive Offenbarungen unter die Weste zu jubeln..." (Satprem). Um z. B. in einer solchen Situation, vor allem wenn sie sich an einer entscheidenden Stelle in der spirituellen Entwicklung abspielt, das "Richtige" zu tun, kann es helfen, einen (spirituellen) Rahmen zu haben, der einem durch die Vorgabe fester Sichtweisen dabei hilft, dem Irrtum der "falschen Intuition" nicht aufzuerliegen. Im übrigen darf man dabei dann auch die Erfahrung machen, dass nicht immer alles miteinander vereinbar ist. Gewisse Dinge sind in gewissen Zusammenhängen mit einer gewissen Zielsetzung nicht miteinander vereinbar, und eventuell ist auch mal ein Opfer bzw. ein Verzicht nötig, um auf dem Weg der inneren Größe wahrhaft voranzukommen.
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Dazu die Kurzdefinition von Reiki, die ich anhand der Übersetzungen des Reiki-Kanjis - basierend auf den Fortbildungen bei Fokke Brink - in meinen Kursen gebe: "Eine besonders kraftvolle Energie, die vom Himmel auf die Erde kommt durch das GEBET und die Arbeit von Menschen".Oliver Klatt hat geschrieben: Die Ansicht, dass man Reiki-geben als ein Gebet sehen könne, berührt mich, und ich möchte einige Zeit damit gehen.
"Hallo ihr inneren Kinder, ich bin der innere Babysitter" (Terry Pratchett, Hogfather)
Fragen zu Reiki, Forum oder Reikiland bitte nicht via PN oder eMail, sondern im Forum posten.
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Hallo alle,
danke für diese Debatte!
genau dies ist doch zumindest im Westen überwiegend nicht der Fall! Denn in der Regel heißt es doch, "wenn du von einem in ununterbrochener Linie technisch richtig eingeweihten Reiki-Meister technisch richtig eingeweiht bist, funktioniert es auf jeden Fall!!"
Die Entwicklung des Herzens soll dadurch zwar gefördert werden, aber die Energie kommt erstmal unabhängig davon.
Da kann ich dann nicht mehr mitmachen.
Mehr demnächst, viele Grüße!
LarsU
danke für diese Debatte!
Ich muss aus dem Haus, deshalb vorläufig nur diese kurze Bemerkung:Yokhannan hat geschrieben: bzw. alle Reiki-Handlungen als Anfragen und Bitten versteht.
genau dies ist doch zumindest im Westen überwiegend nicht der Fall! Denn in der Regel heißt es doch, "wenn du von einem in ununterbrochener Linie technisch richtig eingeweihten Reiki-Meister technisch richtig eingeweiht bist, funktioniert es auf jeden Fall!!"
Die Entwicklung des Herzens soll dadurch zwar gefördert werden, aber die Energie kommt erstmal unabhängig davon.
Da kann ich dann nicht mehr mitmachen.
Mehr demnächst, viele Grüße!
LarsU
- Tautropfen
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Lieber Oliver,Oliver Klatt hat geschrieben: Zu der Meinung: "Was wirklich hilft, kann nur von Gott gewollt sein" möchte ich auf eine mögliche Gegenposition aufmerksam machen: Erstens ist immer die Frage, was einem Menschen in einer gegebenen Situation wirklich hilft (dies muss nicht immer (!) eine Genesung oder eine Unterstützung sein), und zweitens ist immer die Frage, vor welchem Zeithorizont man etwas als hilfreich oder nicht betrachtet. So gibt es ja z. B. stark magisch ausgerichtete Praktiken, die manchmal kurzzeitig gute
Erfolge verbuchen lassen, teils regelrecht Effekt heischend, aber längerfristig unschöne "Nebenwirkungen" erkennen lassen bzw. längerfristig nicht das halten, was sie anfangs vorgegeben haben.
da hast Du natürlich Recht mit Deinen Bedenken. Die Gefahr von Fehlern und Missverständnissen ist immer da und erfordert viel Aufmerksamkeit. Allerdings wissen wir ja, dass Reiki normalerweise hilft - wenn auch manchmal anders als erwartet - sonst würden wir es ja nicht praktizieren. Wenn mich jemand um eine Reikigabe bittet, gebe ich also Reiki an ihn weiter.
Ich beziehe mich in meiner Aussage natürlich auf das was wirklich hilfreich ist. Das habe ich mal als selbstverständlich vorausgesetzt, weil für mich klar ist, das palliative kurzfristige Erfolge meist üble Nachwirkungen haben, wenn dann nicht etwas Gehaltvolleres hinterher kommt.
Es wäre allerdings sehr anmaßend von mir, wenn ich behaupten würde, das jeweils Hilfreiche genau zu kennen. Genauso wenig, wie das Schädliche immer auf Anhieb zu erkennen ist. - Ich weise bei Reikigaben auch stets darauf hin, dass es zu Erstverschlimmerungen oder unerwarteten Wirkungen kommen kann und kläre über unrealistische Erwartungen auf.
Oliver Klatt hat geschrieben: Aber ich verstehe den Gott nach der katholischen Auslegung so, dass er, wie oben zum Ausdruck gebracht, nur den Priestern die Arbeit mit der "Licht-Energie" erlaubt, und insofern wäre jeder 2. Grad-Praktizierende, der nicht Priester ist, nicht dazu ermächtigt; dieser Zusammenhang ist es, in dem meine Argumentation diesbezüglich zu sehen ist.
Das hängt von der Definition von Licht-Energie ab und Priester tun viel mehr als nur Licht zu spenden. - Für mich ist ein Gebet, dass für das Wohl eines anderen gesprochen wird auch Umgang mit Licht-Energie.
Christen sind außerdem dazu aufgerufen, Zeugnis abzulegen für die "Frohe Botschaft". Sie geben damit auch Licht weiter. Jeder kann das als Christ in gewissem Maße tun. Sonst wäre man ja auch spirituell total unmündig und würde nur halb verhungert am Priester kleben, damit auch mal ein Lichtstrahl auf einen fällt.
Getaufte Christen können sogar unter gewissen Voraussetzungen auch als Laien die Taufe spenden, die ja eine Einweihung ist. Da haben sie sogar mehr Befugnis als jemand mit Reiki 1. oder 2. Grad. Wie wir wissen, kann hier nur der Reiki-Lehrer einweihen. - Eine solche Taufe wird sogar öffentlich anerkannt, wie ich selber erlebt habe. - Wahrscheinlich ist diese Möglichkeit nur wenigen bekannt - es wird auch nicht an die große Glocke gehängt, aus verständlichen Gründen. Ein verantwortungsvoller Umgang damit ist ja sehr wichtig.
Liebe Grüße
Tautropfen
Zuletzt geändert von Tautropfen am 05.03.2007, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist genug da für die Bedürfnisse aller, aber nicht für die Gier auch nur eines Einzigen. - Mahatma Gandhi
...du nimmst mir das wort aus dem mund, liebe tautropfen!Tautropfen hat geschrieben: Getaufte Christen können sogar unter gewissen Voraussetzungen auch als Laien die Taufe spenden, die ja eine Einweihung ist. Da haben sie sogar mehr Befugnis als jemand mit Reiki 1. oder 2. Grad. Wie wir wissen, kann hier nur der Reiki-Lehrer einweihen. - Eine solche Taufe wird sogar öffentlich anerkannt, wie ich selber erlebt habe. - Wahrscheinlich ist diese Möglichkeit nur wenigen bekannt - es wird auch nicht an die große Glocke gehängt, aus verständlichen Gründen. Ein verantwortungsvoller Umgang damit ist ja sehr wichtig.
lg
christian
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Frank - danke für diese Information, das ist hilfreich für mich, um weiter damit zu gehen.
LarsU - danke für deinen Hinweis, diesen Unterschied sehe ich auch so.
Tautropfen - danke für deine vertiefenden Hinweise, einiges davon ist neu für mich und interessant zu wissen.
Ich möchte noch auf eine Wahrnehmung von mir hinweisen: Ein bisschen läuft diese Diskussion auf verschiedenen Ebenen ab. So geht es, immer im Wechsel, darum, inwieweit 1. ein Christ, der Katholik ist, 2. ein Christ, der Protestant ist, 3. ein katholischer Priester, 4. ein evangelischer Pfarrer und 5. ein Mensch, der sich christlich orientiert, ohne einer Kirche anzugehören mit dem Usui-System des Reiki a) im Rahmen des 1. Grades, b) im Rahmen des zweiten Grades und c) als Meister/Lehrer arbeiten kann, darf, sollte etc. Für den allgemeinen Austausch finde ich es nicht schlimm, in kreativer Weise die Ebenen zu vermischen. Aber im Prinzip bedürfte jede Verbindung, die sich aus den Punkten 1-5 mit den Buchstaben a) bis c) ergibt, also insgesamt 15 verschiedene "Konstellationen", einer einzelnen, genaueren Betrachtung, um die jeweils diesbezüglich wichtigen Aspekte zu berücksichtigen. Das soll aber nun nicht heißen, dass ich dieses Forum in irgendeiner Weise systematisieren möchte ich wollte nur darauf hinweisen.
Was mich betrifft, so gehe ich auch immer noch mit der Frage, inwieweit ich mir ein Gott zugewandtes, kindliches, sich hingebendes Gemüt bewahren kann, wenn ich spirituelle Techniken mit konkreten Zielen anwende (im Usui-System ab dem 2. Grad) - ich merke z. B. bei mir, in meiner spirituellen Praxis, dass es mir dann besser gelingt, ein kindliches, hingebungsvolles Gemüt gegenüber Gott zu bewahren, wenn ich nicht mit den Techniken des 2. Grades arbeite bzw. keine Einweihungen vornehme. Das ist jetzt nicht theoretisch, sondern ein persönlicher Erfahrungswert von mir, da dieses Thema für mich seit, ein, zwei Jahren auch sehr im Mittelpunkt steht - wie vielleicht schon deutlich geworden ist, durch meine vielen Beiträge hier. Je mehr ich wiederum mit Techniken des 2. Grades arbeite und Einweihungen vornehme, muss ich mich in der Folge verstärkt darum bemühen, ein hingebungsvolles Gemüt erneut zu entwickeln. Gibt es andere, die ähnliche oder gegenteilige Erfahrungen gemacht haben?
Oliver
LarsU - danke für deinen Hinweis, diesen Unterschied sehe ich auch so.
Tautropfen - danke für deine vertiefenden Hinweise, einiges davon ist neu für mich und interessant zu wissen.
Ich möchte noch auf eine Wahrnehmung von mir hinweisen: Ein bisschen läuft diese Diskussion auf verschiedenen Ebenen ab. So geht es, immer im Wechsel, darum, inwieweit 1. ein Christ, der Katholik ist, 2. ein Christ, der Protestant ist, 3. ein katholischer Priester, 4. ein evangelischer Pfarrer und 5. ein Mensch, der sich christlich orientiert, ohne einer Kirche anzugehören mit dem Usui-System des Reiki a) im Rahmen des 1. Grades, b) im Rahmen des zweiten Grades und c) als Meister/Lehrer arbeiten kann, darf, sollte etc. Für den allgemeinen Austausch finde ich es nicht schlimm, in kreativer Weise die Ebenen zu vermischen. Aber im Prinzip bedürfte jede Verbindung, die sich aus den Punkten 1-5 mit den Buchstaben a) bis c) ergibt, also insgesamt 15 verschiedene "Konstellationen", einer einzelnen, genaueren Betrachtung, um die jeweils diesbezüglich wichtigen Aspekte zu berücksichtigen. Das soll aber nun nicht heißen, dass ich dieses Forum in irgendeiner Weise systematisieren möchte ich wollte nur darauf hinweisen.
Was mich betrifft, so gehe ich auch immer noch mit der Frage, inwieweit ich mir ein Gott zugewandtes, kindliches, sich hingebendes Gemüt bewahren kann, wenn ich spirituelle Techniken mit konkreten Zielen anwende (im Usui-System ab dem 2. Grad) - ich merke z. B. bei mir, in meiner spirituellen Praxis, dass es mir dann besser gelingt, ein kindliches, hingebungsvolles Gemüt gegenüber Gott zu bewahren, wenn ich nicht mit den Techniken des 2. Grades arbeite bzw. keine Einweihungen vornehme. Das ist jetzt nicht theoretisch, sondern ein persönlicher Erfahrungswert von mir, da dieses Thema für mich seit, ein, zwei Jahren auch sehr im Mittelpunkt steht - wie vielleicht schon deutlich geworden ist, durch meine vielen Beiträge hier. Je mehr ich wiederum mit Techniken des 2. Grades arbeite und Einweihungen vornehme, muss ich mich in der Folge verstärkt darum bemühen, ein hingebungsvolles Gemüt erneut zu entwickeln. Gibt es andere, die ähnliche oder gegenteilige Erfahrungen gemacht haben?
Oliver