Irgendwie kann ich mit dem "Trauern" nicht so viel anfangen.
..wenn jemand stirbt.. und alle ganz erschüttert sind, dann müsste ich mir eine Trauer fast selbst einreden... ich könnte mich da auch reinsteigern...
..aber, mir tun nur die leid, die zurückbleiben..
Aber ich kann keine Trauer für den empfinden, der da gerade "plötzlich" gestorben ist...
Wenn ich mich so in meiner Familie umsehe, dann sehe ich mich in Zukunft... viel am Friedhof stehen... weil man halt dabei sein sollte als Familienmitglied...
Ich finde sterben als einen normalen Prozess, ich hatte auch noch nie ein Problem, freundschaften zu lösen die mir z.B. nicht gut getan haben...
Sterben ist für mich... etwas, was uns alle betrifft.. es ist halt so...
wie denkt ihr darüber?
Trauer..
- reiki-kanji
- Reiki-Feuer
- Beiträge: 595
- Registriert: 31.05.2012, 19:05
- Reiki-System: Usui Shiki Ryoho
Re: Trauer..
Hallo wray,
also ich denke darüber folgendes:
Wenn jemand sirbt, werden die, die zurückbleiben ja sehr deutlich mit dem Thema Tod konfrontiert; ein Thema, das - außer in "Mord - und Todschlagfilmen" - immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird.
Wer hat denn heutzutage noch einen Toten mal real erlebt oder gar angefasst ?
Früher war es ganz normal, dass ein Verstorbener für zwei, drei Tage im Sterbezimmer aufgebahrt blieb und alle von ihm Abschied nehmen konnten.
So etwas wäre heute gar nicht mehr denkbar.
Bei den Amis werden die Toten sogar frisiert und geschminkt bis zur "Unkenntlichkeit".
Wenn jemand stirbt, reißt er eine Lücke in das eigene Leben.
Solange man jung und aktiv genug ist diese Lücke wieder schnell mit anderen Dingen zu füllen (oder gezwungen, sich wieder um "wichtigeres" kümmern zu müssen), dringt dieser endgültige Verlust noch gar nicht so tief ein.
Wenn man dann selbst älter wird und man das Ereignis nicht so ohne weiteres mit anderen Aktivitäten übertünchen kann, wird einem bewusst, wie viele schon gegangen sind, dass es einen selbst auch jeden Tag treffen könnte und dass es aber noch so viele Dinge gibt, die man erleben oder machen möchte.
Ich glaube, trauern hat etwas mit dem Bewusstwerden der eigenen Endlichkeit zu tun und wenn dann ein aktueller Todesfall da ist, tauchen diese Gefühle dann massiv auf, wohingegen die im alltäglichen Leben einfach stark verdrängt werden.
LG Kanji
also ich denke darüber folgendes:
Wenn jemand sirbt, werden die, die zurückbleiben ja sehr deutlich mit dem Thema Tod konfrontiert; ein Thema, das - außer in "Mord - und Todschlagfilmen" - immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird.
Wer hat denn heutzutage noch einen Toten mal real erlebt oder gar angefasst ?
Früher war es ganz normal, dass ein Verstorbener für zwei, drei Tage im Sterbezimmer aufgebahrt blieb und alle von ihm Abschied nehmen konnten.
So etwas wäre heute gar nicht mehr denkbar.
Bei den Amis werden die Toten sogar frisiert und geschminkt bis zur "Unkenntlichkeit".
Wenn jemand stirbt, reißt er eine Lücke in das eigene Leben.
Solange man jung und aktiv genug ist diese Lücke wieder schnell mit anderen Dingen zu füllen (oder gezwungen, sich wieder um "wichtigeres" kümmern zu müssen), dringt dieser endgültige Verlust noch gar nicht so tief ein.
Wenn man dann selbst älter wird und man das Ereignis nicht so ohne weiteres mit anderen Aktivitäten übertünchen kann, wird einem bewusst, wie viele schon gegangen sind, dass es einen selbst auch jeden Tag treffen könnte und dass es aber noch so viele Dinge gibt, die man erleben oder machen möchte.
Ich glaube, trauern hat etwas mit dem Bewusstwerden der eigenen Endlichkeit zu tun und wenn dann ein aktueller Todesfall da ist, tauchen diese Gefühle dann massiv auf, wohingegen die im alltäglichen Leben einfach stark verdrängt werden.
LG Kanji
Re: Trauer..
Dass man irgendwann einmal sterben wird, gehört zu dem Einzigen im Leben, was mit Sicherheit eintreffen wird. Genaugenommen wird ständig gestorben, jeder neue Tag "stirbt" am Abend, jeder Moment ist schon "gestorben", wenn ich ihn mir bewusst in´s Gedächtnis rufe, die Zellen des Körpers sterben und neue werden gebildet. Sterben ist die andere Seite von Leben, ohne Sterben, Loslassen auf der einen Seite, wäre kein Leben auf der anderen Seite möglich, vielleicht vergleichbar mit einer physischen Geburt.
Ich sehe das so wie du, kann keine Trauer um den empfinden, der gerade gegangen ist, und habe mich des öfteren gefragt, ob das anderen auch so geht, bin ich hartherzig, egoistisch, unmenschlich ? Oder "spielen" die anderen Trauer, weil es sich so gehört, es erwartet wird ? Trauern sie um sich selbst, weil sie nun alleingelassen wurden, bestimmte Dinge für immer ungesagt, ungetan bleiben ?
Nebelfrau
Ich sehe das so wie du, kann keine Trauer um den empfinden, der gerade gegangen ist, und habe mich des öfteren gefragt, ob das anderen auch so geht, bin ich hartherzig, egoistisch, unmenschlich ? Oder "spielen" die anderen Trauer, weil es sich so gehört, es erwartet wird ? Trauern sie um sich selbst, weil sie nun alleingelassen wurden, bestimmte Dinge für immer ungesagt, ungetan bleiben ?
Nebelfrau
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Re: Trauer..
Für mich bedeutet Trauer, daß ich einen Verlust habe - der Verstorbene ist nicht mehr da. Eine Lücke tut sich auf, mit der ich fertig werden muß.
Darüber nachdenken ist das eine, das Erleben ist das andere. Und natürlich kommt es darauf an, wie eng verbunden ich war mit dem Verstorbenen. Mit dem eigenen Lebensalter, Lebenserfahrung kann sich die Sichtweise verändern.
Als Teenie fand ich das Trauerjahr mit dem damals üblichen Tragen von schwarzer/dunkler Kleidung total überholt, in späteren Jahren nach dem Tod meiner Mutter empfand ich die Trauerkleidung als eine Art Schutz. Man bleibt damit von manchen Banalitäten verschont, die einen in dem Zustand nur nerven würden.Und ja, ich habe diesen Zeitraum von einem Jahr gebraucht, um den Tod meiner Mutter zu verarbeiten.
liebe Grüße
Lehrling
Darüber nachdenken ist das eine, das Erleben ist das andere. Und natürlich kommt es darauf an, wie eng verbunden ich war mit dem Verstorbenen. Mit dem eigenen Lebensalter, Lebenserfahrung kann sich die Sichtweise verändern.
Als Teenie fand ich das Trauerjahr mit dem damals üblichen Tragen von schwarzer/dunkler Kleidung total überholt, in späteren Jahren nach dem Tod meiner Mutter empfand ich die Trauerkleidung als eine Art Schutz. Man bleibt damit von manchen Banalitäten verschont, die einen in dem Zustand nur nerven würden.Und ja, ich habe diesen Zeitraum von einem Jahr gebraucht, um den Tod meiner Mutter zu verarbeiten.
liebe Grüße
Lehrling
Wer den Ruf eines Frühaufstehers hat, kann getrost bis Mittag im Bett liegen.
Sprichwort
Love is all we need
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