Reiki und Marketing

Form, Stile, Philosophie und Grundsatz-Diskussionen zu Reiki und dem Usui-System.

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Lamia
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Reiki und Marketing

Beitrag von Lamia »

AdminEdit: Die folgenden Beiträge wurde aus einem anderen Thread (Rainbow Reiki Lizenzierung) abgetrennt. Das Thema "Reiki und Marketing" wird hier nun gesondert diskutiert. Viel Spaß!
Kanji hat geschrieben: Und genau der starke Drang nach Öffentlichkeit ist es, die nicht so recht zu einem Reikimeister passt. Ein Drang nach etwas ist in spirituellen Praktiken eh schon etwas schwierig ... aber wenn er denn da ist, geht es darum zu verstehen woher dieser Drang kommt und ihn vielleicht ablegen zu können. Kann man ihn nicht ablegen, ist man als Reikilehrer eigentlich eher ungeeignet und will man ihn nicht ablegen, dann wäre es günstiger ihn durch ein anderes Thema zu kanalisieren.

Ich lese hier immer wieder, WL wäre ein super Marketing-Mann. Wenn das sein Talent ist, hätte er auch ins Marketing gehen können, ohne Reiki zu vermarkten.
Liebe Kanji,
von etwas überzeugt zu sein, und den Wunsch zu verspüren, das in die Welt zu bringen ist doch nichts schlimmes? Und wenn jemand für "Reiki brennt", über Jahre Erfahrung sammelt und dem Wissen darum sein Leben widmet, ist das sicher auch eine ganz wundervolle Motivation, ein System bekannter zu machen.
Extrovertierte Menschen - und so schätze ich Walter Lübeck ein, ohne ihn persönlich zu kennen - sind damit oft sehr erfolgreich.
Etwas mit viel Überzeugung zu tun, kostet Zeit. Die mag man nicht mit anderer Arbeit vertun. Also ist die logische Konsequenz, dass dann auch eine Notwendigkeit entsteht, sich mit Marketingtools vertraut zu machen und außer der Rolle des Heilers auch noch die Rolle des Unternehmers einzunehmen.
Es ist in unserer Kultur nun einmal so, dass wir finanzielle Verpflichtungen haben und mit unserer Arbeit Geld verdienen müssen, um ihnen nachzukommen.
Das war wahrscheinlich nicht immer so. In der kulturellen Entwicklung über viele Jahrhunderte kann man nachlesen, dass die praktischen Aufgaben des Lebensunterhalts oft von Schülern übernommen wurden, die im Tausch gegen das Wissen und die Weisheit für den Lebensunterhalt des Meisters gesorgt haben.

Heutzutage haben wir kaum noch Tauschhandel, sondern ein Finanzsystem.

Aber an der Grundlage: der Meister gibt das Wissen weiter, die Schüler erbringen Gegenleistungen dafür, hat sich grundsätzlich nichts verändert.

Nun stellt sich natürlich die Frage: Wieviel Gegenleistung muss denn erbracht werden? Was ist den Schülern das Wissen wert?

In einer Marktwirtschaft bestimmt die Nachfrage das Angebot und damit den Preis.
Menschen sind bereit, für Walter Lübecks Wissen Geld auszugeben. Wieviel weiß ich nicht, es interessiert mich auch nicht.

Für mich gibt es jedoch keine Veranlassung, Menschen zu verurteilen, die mit ihrem Wissen und der Arbeit, für die sie brennen, Geld zu verdienen. Und dabei ist es erst einmal egal, ob es sich um landwirtschaftliche Produkte oder spirituelle Dienstleistungen handelt.

Aus meiner Sicht ist es jedoch grundsätzlich nicht in Ordnung, wenn ethische Grundlagen dabei auf der Strecke bleiben. Ethik bedeutet für mich z.B., dass Konsumgüter lebensunterstützdend produziert werden. Und natürlich auch, dass gemachte Zusagen, ob schriftlich oder mündlich, auch eingehalten werden.
Darum dreht sich die Diskussion hier.

Wieso ist also der Drang, mit spiritueller Praxis seinen Lebensunterhalt zu verdienen "schwierig"???
Ich würde es eher begrüßen, wenn sich in unserer Marktwirtschaft etwas mehr Spiritualität etablieren würde, und Ethik öfter ein Thema wäre!

Und nun konkret weiter zu deinem Post: Ja, man kann schließen dass Walter ein "Super- Marketing- Mann" ist. Wieso sollte er das nicht? Und ja: man darf auch von Reiki leben können - warum nicht?
Lediglich die Frage "Hat Walter eine Zusage gemacht und dann einseitig widerrufen" ist weiter offen und darf, sollte und muss m.E. diskutiert werden. Und eben auch gerichtlich, wenn es notwendig ist. Zum Glück leben wir in einem Land, in dem so eine Frage auch ein Gericht beschäftigt! Dafür bin ich dankbar.

Liebe Grüße und einen schönen Tag
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reiki-kanji
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Re: Rainbow Reiki Lizenzierung

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Lamina,

ich sehe es als ein grundsätzliches Konzept unseres Lebens an, das in fast allen spirituellen Lehren enthalten ist, in (s)einer Mitte zu leben.
Und wenn die gefunden ist, verliert sich auch der Wunsch, seinen Drängen und Wünschen nachzugeben, die Verlockungen und Versuchungen des Lebens werden sozusagen kleiner.

In sehr unausbalancierten Zuständen, neigt man erheblich eher dazu, diesen Verlockungen nachzugeben.

Mittlerweile gibt es schon sehr viele Menschen, die ihren Lebensstil etwas "runterfahren", weil ihnen dieses ganze "du musst dieses haben, du sollst jenes kaufen, nur duch dieses oder jenes Produkt wirst du glücklich" etc. nicht mehr gefällt.
Thema "Work-Life-Balance" ....

Man kann auch ohne viel Werbung und Marketing ein guter Reiki-Meister sein, eigentlich wären für alle Meister aller Stile genügend Schüler da. Wenn nun aber ein Reiki-Stil derart vermarktet wird, entsteht wieder ein Ungleichgewicht.
Und dieses fängt irgendwann, durch irgendeinen Auslöser wieder an, sich selbst herzustellen ....

Viele Menschen betrachten es ja geradezu als die Ursache für die ganze Hektik in unserer Welt, dass jeder noch mehr Geld oder noch mehr Einfluss haben möchte.

Hast du je davon gehört, dass sich in den Zeiten z.B. der Urbuddhisten ein Meister darangemacht hat, sich Schüler zu suchen ? Ich denke es, war eher umgekehrt.
Und ein Meister hat sich auch nicht durch die Wünsche seiner Schüler beeindrucken lassen.
Er hat sein (meistens sehr bescheidenes) auseglichenes Leben gelebt und war offensichtlich sehr zufrieden damit. Und gerade diese Zufriedenheit hat die Schüler angezogen.

LG Kanji
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Lamia
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Re: Rainbow Reiki Lizenzierung

Beitrag von Lamia »

Liebe Kanji,
zunächst einmal: "Lamia" , nicht Lamina. Es ist bereits das zweite Mal, dass du mich so ansprichst, also erlaube ich mir diese Korrektur.

Zum Thema: Ich finde nicht, dass in der eigenen Mitte zu leben, den Wunsch und Drang nach Lebensrealisierung ausschaltet. Aber du meinst wohl eher überzogene egozentrierte Handlungen und Konsumwunsch? Da würde ich dann wieder zustimmen.

Marketing ist ein "Produkt" unserer Zeit. Dass es nichts darüber aussagt, wie jemand arbeitet, würde ich nicht sagen. Man kreiert durch Werbung ja auch ein bestimmtes Bild.
Ob ein Reikimeister/in für mich "gut" ist, ist subjektiv. Jemand, der mich mit bestimmten Themen konfrontiert, kann ein schlechter Lehrer sein, trotzdem mag es gut sein, wenn ich damit an meine eigenen Themen komme.

Aus meiner Sicht ist Marketing also ein sinnvolles Werkzeug der heutigen Zeit.
Apropos Werkzeig: Man kann einen Hammer dazu nutzen, einen Nagel in Wand zu schlagen und ein Haus zu bauen. man kann ihn auch nutzen um damit jemanden umzubringen. Macht das den Hammer damit zu einem schlechten Werkzeug? (Um mal ganz plakativ zu werden...)

Ob, und in welchem Maße, Marketing notwendig ist, mache ich persönlich auch daran fest, ob ich einen Job habe, von dem ich hauptsächlich lebe, und Reiki "nebenbei" mache, oder ob ich von meinen Angeboten auch leben möchte.
Beides ist m.E. legitim und hat Vor- und Nachteile.
Vorteil von Werbung und Marketing ist auch, dass ein System als solches dadurch bekannter wird und mehr Menschen erreicht. Und wenn man auf die Unterstützung der Krankenkassen und Kostenüberahme hofft, ist das sicher sinnvoll. Viele Menschen zu erreichen wäre doch auch sehr schön, um wiederum ein Stückchen zu einer besseren Welt beizutragen?! ;-)

Ich merke, dass mir in allen Bereichen ein ausgewogenes Verhältnis von Innen und Außen wichtig ist. Du nennst es Balance, ja, wobei mir persönlich als Bewegungsmensch "Work-Life-Flow" mehr entspicht.

Ich arbeite auch mit Gruppen von Menschen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, bezeichne mich aber weder als Lehrerin noch als Meisterin, sondern als "Ermöglicherin". Ich schaffe nach meinem besten Können und Wissen einen Raum, in dem persönliche Entwicklung möglich ist. Ob und wie jemand diesen Raum nutzt (oder nutzen kann) steht nicht in meiner Macht.

Außerdem bin ich ein Fan von Authentizität und Transparenz.

Ist das gegeben, kann ein Mensch auch auswählen, ob er von Walter Lübeck lernen möchte oder von XY. Das ist Eigenverantwortlichkeit und die entspricht auch Usuis Lebensregeln, soweit ich sie verstehe.

Sich die Grundlagen des Meister-Seins in alten Zeiten anzuschauen und davon zu lernen ist sicherlich eine gute Idee. Aber das Leben bleibt nun mal nicht stehen, auch wenn wir manchmal meinen "früher war alles besser". Manches war sicher besser, anderes nicht.

Die Kunst besteht für mich darin, "gerade heute" zu leben, zu lernen, zu lieben, und meine Kraft dafür einzusetzen, dass um mich herum ein Umfeld entsteht, in dem ich das gerne tue. Dadurch entsteht in mir Zufriedenheit. Ich persönlich brauche dazu keinen extravaganten Lebensstil.
Obwohl, das Leben, das ich führe, aus Sicht anderer Menschen durchaus extravagant sein könnte... ich lebe in Deutschland und das ist im Moment ein Land mit sehr viel Luxus.

Wie man leben möchte, was wirklich wichtig ist, kann jeder Mensch nur sich selbst beantworten, denn es entsteht aus persönlichen Erfahrungen, aus der eigenen Geschichte und dafür gibt es kein allgemeingültiges Patentrezept.
Was mich in meinem Leben unterstützt, was nicht, entscheide ich nach besten Wissen und Gewissen. Das ist freie Lebensgestaltung.
Ich glaube, dass sie heute deutlich freier sein dürfte, als zu Zeiten der Urbuddisten, Insofern wäre es schön, wenn Menschen erst einmal daran arbeiten, Meister des eigenen Lebens zu werden. Ja.
Aber wie sie das tun, mag und kann ich nicht beurteilen.

Ich danke dir für diesen regen Austausch hier! Liebe Grüße und einen schönen Tag für dich.
Lamia ;-)
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reiki-kanji
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Re: Rainbow Reiki Lizenzierung

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Lamia,

erst mal sorry für das zusätzliche "n". Bitte entschuldige.

Ich stimme deinen Ausführungen zu, möchte aber zwei Aspekte näher beleuchten.
Lamia hat geschrieben: Ist das gegeben, kann ein Mensch auch auswählen, ob er von Walter Lübeck lernen möchte oder von XY. Das ist Eigenverantwortlichkeit und die entspricht auch Usuis Lebensregeln, soweit ich sie verstehe.
Ja, ein Mensch , der sich schon lange mit Reiki beschäftigt, kann wählen, denn er kennt vielleicht schon den einen oder anderen Unterschied zwischen verschiedenen Stilen.
Ein Mensch der aber noch nie Reiki praktiziert hat, müsste sich nun erst mal genau darüber informieren.
Und nun passiert beim Reiki-Marketing ja genau das, was auch bei anderen Dingen passiert.
Mann hört ständig und dauern nur noch einen Markennamen und denkt, das sei auch das bessere - oder besser: das passendere - Produkt.
Das weiß man am Anfang aber überhaupt noch nicht.
Ich habe es vor sehr langer Zeit mal so gelernt: allein die Suche nach dem passenden Meister (heutzutage vielleicht auch nach dem passenden Stil) ist schon Teil des Reiki-Weges. Bei dem Marketing-Rummel könnte dies schon unterbleiben.
Die großen Firmen stecken mittlerweile fast ein Drittel bis die Hälfte ihrer Ausgaben ins Marketing und das tun sie nicht, damit die Menschen wählen oder ausprobieren, sondern damit sie von vornherein glauben, das Produkt XY sei des beste für einen.

Der andere Aspekt ist der, dass wir derzeit in einer sehr hektischen Zeit leben. Wir sollen allen möglichen Umständen gerecht werden und/oder viele Bereiche "unter einen Hut bekommen.
Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Musiker, der kurz zuvor in einem Orchester eine Anstellung fand. Für mich hörte sich das, was er erzählte so richtig gut an, als hätte er es geschafft, sein bislang gepflegtes Hobby zum Beruf zu machen. Ich war recht "erstaunt" als er sagte: "Ja das ist schon richtig. Aber wer sein Hobby zum Beruf macht, verliert ein Hobby. Ich kann jetzt nicht mehr musizieren, wann ich möchte, in welcher Tonart oder Tempo und welches Musikstück ich spielen möchte. All das wird mir jetzt vorgegeben."

Genauso hört es sich für mich an, wenn jemand seinen Reiki-Stil vermarktet.
Es geht immer weniger um Reiki.
Es geht immer mehr um Beschäftigungen, die mit Reiki an sich wenig zu tun haben und im Fall von WL dazu sich immer mehr um Marketingfragen kümmern, also Werbung für sein Produkt machen und dabei die von ihm eingeweihten Meister auch als "Werbeträger" zu nutzen.
Es passiert dort etwas ähnliches, wie es in anderen Frenchize-Bereichen (schreibt sich das so ? :upside: ). Nur wer lizensiert ist, darf ein Produkt nutzen, unternehmerische Freiheit Fehlanzeige, dafür aber viel Verdrängen kleinerer Reiki-Praxen.
Und wenn dann jemand nicht alles genauso macht, wie es "vorgeschrieben" wird, darf man halt nicht mehr den Markennamen verwenden.
Und zu guter Letzt wird man verklagt.
Das hat für mich nichts mehr mit "Selbstständigkeit" oder freier Lebensführung zu tun.
Schau dich mal in Tankstellen um oder Lebensmittel-Läden, die einer bestimmten Kette angehören. Da ist nix mehr mit Eigengestaltung und auch nix mit Eigenverantwortung.

Es ist meist eigentlich genau das, woraus die meisten gern rausmöchten ... ziemlich starke Fremdbestimmung.

LG Kanji
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Lamia
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Lamia »

Liebe Kanji,
klar, die Auswahl heute ist riesig groß. Marketing ist vielfältig und superpräsent, da stimme ich zu. Und ich stimme auch zu, dass wohl manch einer meint, dass ein Produkt, das gut beworben wird, auch das beste Produkt ist.
Aber ich traue Menschen insgesamt tatsächlich mehr kritisches Denken zu.

Nehmen wir mal Coca-Cola als Beispiel. Super Werbespots, riesig aufgestelltes Marketingkonzept. Und trotzdem ist es schon zu vielen Menschen durchgedrungen, dass man die Produkte mit Vorsicht geniessen sollte - um es hier mal vorsichtig auszudrücken.

Dass Marketing aber grundsätzlich unlauter ist, bzw. darauf angelegt, Menschen an der eigenen freien Wahl zu hindern, kann ich daraus nicht schliessen. Es geht grundsätzlich mal darum, auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam zu machen.

Klar, die Wahl ist schwierig bei der Riesenauswahl, die wir haben.

Franchising ist für mich persönlich auch keine Option, aus den Gründen die du auch anführst. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass diese Systeme für manche Menschen Risikominimierung beim Schritt in die Selbstständigkeit bedeuten. Aus der Sicht gibt es da m.E. schon eine Parallele zur Lizensierung.

Du schreibst jedoch auch selbst, dass die Wahl des Meisters Teil des Weges ist.
Ja stimmt, und vielleicht führt mich die eine oder andere Wahl auf einen Irrweg. Okay, dann ist auch das Teil meines Weges. Tatsächlich habe ich persönlich in meinem Leben schon viele unterschiedliche Dinge getan, bin verschiedene Wege und Umwege gegangen... letztlich hat genau das dazu geführt, dass ich meiner eigenen Intuition mehr vertraue. Ich möchte keinen dieser Wege missen. Und wenn man einen Weg geht, (auch wenn er nicht immer zielführend ist) kann man die Aussicht (und manches andere) geniessen und Erfahrungen sammeln, die an Ende auch zu mehr Weisheit führen. Das kann einem niemand abnehmen, denn es ist Teil unseres Lebensweges, Lebenserfahrung eben.

Auch der Musiker, von dem du berichtest, wird von niemandem daran gehindert zu musizieren. Wenn ihm durch das Orchester seine Motivation abhanden kommt, ist das tragisch.
Vielleicht braucht er jedoch genau diese Erfahrung, um zu erkennen, dass er als Solist mehr Spass hat und wird ein begnadeter Musiker, der Menschenmassen bewegt - wer weiß das schon?

Wieviel Zeit Walter Lübeck in Werbung und Marketing investiert... keine Ahnung. Wie gesagt, ich kenne ihn nicht. Ich finde jedoch, er macht das Marketing gut.
Über Inhalte weiß ich zu wenig, um sie beurteilen zu können.
Was ich bisher weiß, würde mich (trotz gutem Marketing) nicht davon überzeugen, Rainbow-Reiki zu lernen.
Ich kann eine Werbung und/oder ein Marketingkonzept gut finden, aber das Produkt selbst überzeugt mich nicht, bzw. es entspricht nicht dem, was ich mir vorstelle.

Ich glaube immer noch daran, dass Menschen das Recht der Wahl haben und bin überzeugt, dass das absolut wichtig ist.
Beim Recht auf freie Wahl gibt es aber auch Pflichten und Verantwortlichkeiten.
Ich kann nicht etwas wählen und hinterher jemand anderen dafür verantwortlich machen - auch wenn mir das mit Marketingmethoden schmackhaft gemacht worden ist.
Voraussetzung ist natürlich immer, dass niemand absichtlich oder wissentlich schaden will.

Insofern gehe ich davon aus, dass Menschen, die Rainbow- Reiki inklusive Lizensierung wählen, das im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte tun und vorher lesen, was sie unterschreiben. Das ist freie Wahl, und wer bin ich, die Entscheidung von erwachsenen Menschen in Frage zu stellen?

Damit wären wir dann wieder am Ausgangspunkt der Diskussion: einen abgeschlossenen Vertrag einseitig zu ändern, im Nachhinein weitere Klauseln einzufügen und darauf basierend dann finanzielle Forderungen zu stellen oder Berufsausübung unter Strafe zu stellen, ist aus meiner Sicht unlauter. Darum ging es primär.

So wie ich das jetzt aber verstanden habe, entferne ich mich hier nun wieder vom Thema Marketing... also stelle ich weitere Lizensierungsfragen dann evtl. mal in dem "Lizensierungsthread" und wir können dort weiterdiskutieren.

Liebe Grüße
Lamia
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reiki-kanji
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Liebe Lamia,

ich lese gerade das Buch "Die Wissenschaftslüge" von Ben Goldacre.
Leider ist der Anfang nicht ganz einfach zu lesen, aber später wird einem schlagartig klar, wie und warum wir durch Marketing so steuerbar werden und gar nicht durchschauen können, was ein Vermarkter da mit uns macht.

Ein Beispiel: ein Versicherungsvertreter oder ein Berater in Sachen Einbruchsschutz wendet sich an dich und teilt dir mit, dass die Anzahl der Einbrüche im letzten halben Jahr um 50 % in deiner Gemeinde oder Stadt, in der du lebst, angestiegen sind. Er will Angst bzw. Unsicherheit schüren, damit er sein Produkt verkaufen kann und geht dann auch gleich von seinen Zahlen zu seinem Produkt über. Er preist dir all die Vorteile bzw. guten Inhalte seines Produkts an und in der Tat scheint es ein gutes Produkt zu sein.
Die Frage ist aber, ob du dieses Produkt tatsächlich brauchst.
Was heißt denn eine Steigerungsrate von 50 % ?
Wenn es im letzten halben Jahr anstatt vier Einbrüche nun sechs Einbrüche gegeben hat, ist das eine Steigerung von 50 %.
Wenn in deiner Stadt 100 Haushalte leben, dann sind aber bei vier Einbrüchen gerade mal 4 %, bei sechs Einbrüchen 6 % der Haushalte betroffen.
Es liegt also aus diesem Blickwinkel betrachtet nur eine Steigerung um 2 % vor.
Bei 1000 Haushalten läge die Anzahl der betroffenen Haushalte bei 0,4 % bzw. 0,6 % und die Steigerung somit bei 0,2 %.
Mit solchen Zahlen verkauft sich dann aber fast gar nichts mehr.
Also wird in die Beschreibung des Produkts immer wieder noch was anderes eingeflochten, was an sich gar nicht falsch sein muss. Dein Gehirn versucht nun alles zusammenzubringen und da uns unser Gehirn auch prima selbst tunneln kann, bleibt bei einem geschickten Marketing-Menschen am Ende bei dir nur noch hängen "In 50 % der Haushalte wird eingebrochen." Und als nächstes "Oh Gott, ich muss mich davor schützen."
Und dann schließt du eine Versicherung ab, oder kaufst Türriegel, obwohl faktisch nichts (oder kaum was) los ist.

Marketing dient nicht der Information. Es dient lediglich dazu Verkaufsstrategien anzuwenden, um einem potenziellen Kunden zu einem tatsächlichen Kunden zu machen.

Ähnliches passiert auch bei angeblich wissenschaftlichen Studien, die für Marketing-Zwecke genutzt werden. Diese Studien sind so angelegt, dass sie genau das beweisen, was sie beweisen sollen. Die Studien werden so angelegt bzw. hinterher sogar noch so verändert, dass alles was Zweifel an der Aussage der Aussage aufkommen lässt, rausgenommen wird.
Seltene Einzelphänomene etwa ....
Wenn man etwas beweisen will, ist es definitiv für einen Marketing-Menschen nicht wünschenswert, wenn das Gegenteil sehr leicht bewiesen werden kann. Daher sagt auch kein Markteing-Mensch "alle Menschen ....", denn ich brauche nur einen einzigen zu finden, bei dem etwas anders als gewünscht funktioniert.

Auch anders kann man mit Zahlen faken ... "97 % aller Befragten, würden dieses Produkt ihrer Freundin empfehlen" ... sehr schön .... wenn aber 90 % der Befragten das Produkt Mist finden, haben wir nur noch 10 % Nutzerinnen und von denen empfehlen es dann 97 % weiter ... insgesamt also 9,7 % und ob diese Empfehlung dann aufgegriffen wird, weiß kein Mensch. Außerdem sagen diese Zahlen nichts darüber aus, ob die Befragten das Produkt tatsächlich verwenden, nur ob sie es empfehlen würden. Nicht ein einziger muss es verwenden. Trotzdem empfiehlt man es.

Und dann gibt es noch so etwas wie ein "Gruppen-Tunnel-Blick", so eine Art gegenseitige Bestätigung, dass das, was man tut, auch gut und richtig ist.
Im Fernsehen lief mal eine Sendung über das Phänomen "Selbstoptimierung" durch Botox und andere Eingriffe im Gesichtsbereich.
Das saßen dann diverse Menschen, die alle irgendwelche Eingriffe hinter sich hatten und lobten sich gegenseitig, wie gut sie doch aussehen würden und ob sie mal die Adresse von dem Arzt haben könnten etc.
Ich saß dann da und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Menschen, die kaum mehr menschliche Gesichtszüge aufwiesen, dank silikonaufgefüllter Wangen und Lippen, nach hinten gezogener Gesichter dank Lifting und vollkommener Unfähigkeit zu irgendeiner Mimik dank Botox beweihräucherten sich gegenseitig, wie schön sie doch seien ....
Mir geht es hier nicht darum, ob diese Menschen tatsächlich schön sind oder nicht, dass muss jeder selber entscheiden. Es geht um den Selbstverstärkungsmechanismus.

Nach all dem, was da so Gang und Gebe ist in diesem Bereich, sage ich:
Für mich ist Marketing die schlimmste Lüge, die Menschen Menschen antun können.

Du bekommst nicht mehr die Information, du bekommst eine Interpretation einer Information, die je nach dem wofür sie genutzt wird, anders aussieht.

Auf RR bezogen (und im Grunde genommen auch auf die anderen Reiki-Stile), gäbe es da mal einige Aussagen zu hinterfragen.

Der Sinn eines jeden Reikimeisters, eines jeden Arztes, eines jeden Heilpraktikers, eines jeden Psychologen besteht im Grunde genommen darin, sich für den "Ratsuchenden" möglichst schnell überflüssig zu machen. Da immer mehr Reikipraktizierende nun aber von Reiki leben möchten, passiert genau das Gegenteil. Den Leuten wird eingeredet, sie bräuchten Reiki (oder auch irgendeine andere "spirituelle" Praxis), denn sonst würde all die Reikimeister auf einmal ohne "Job" dastehen.

Für PROReiki wäre es auch mal wichtig über den Tellerrand ihres Vereins hinauszugucken.
In PROReiki sind etwa 400 Mitglieder versammelt. Wie viele davon sind aktiv, wie viele passiv.
Wie viele "Reikimenschen" gibt es überhaupt in Deutschland ? Wie viele sind in den ersten Grad eingeweiht, wie viele in den zweiten, wie viele sind Meister ? Wie viele jeden Grades praktizieren aktiv ? Wie viele haben "irgendwann" mal eine Einweihung erhalten, nutzen Reiki aber nicht (mehr) ?
Wie viele Interessierte gibt es, die z.B. das Reikimagazin (oder etwas Vergleichbares) abonniert haben ?
Die Aussage von WL oder jedem anderen Meister, er habe souodsoviele Schüler eingeweiht ist ohne Kontextzahlen wertlos (siehe oben).
Psychologiestudenten müssen zu Beginn ihres Studiums zwei Semester Mathematik belegen, Schwerpunkt Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, damit sie überhaupt mit Studienmaterial vernünftig arbeiten können.

Marketing wird ausschließlich von Firmen oder Menschen ge-/missbraucht, die etwas verkaufen möchten.

Ich finde es wichtig (zum Thema Authentiziät), dass ein Reikischüler sieht, dass seine Mitschüler ähnliche Probleme haben mögen wie er selbst. Und dass auch sein Meister ähnliche Probleme hatte oder noch hat, aber anders damit umgeht, so dass es eben kein Problem mehr ist.
Und wenn dann ein sehr extrovertierter Meister mit seinem Verhalten erst für Probleme sorgt, dann finde ich, dass das dann sehr an Sinn und Zweck von Reiki vorbeigeht.
Und solange ein Meister dann die Informationen zu seinem Stil auch noch schützen lassen will und sie auch an "Kritiker" nicht herausgibt, kann gar kein vernünftiger Austausch stattfinden und damit auch keine wirkliche Annäherung.

WL schlägt gerade einen Kurs ein, bei dem er von guten Freunden und Bekannten gleichen Ranges mal wieder "eingefangen" werden müsste. Stattdessen unterstützen ihn Schüler und andere Meister, weil es ihren eigenen Interessen genauso dient, wie denen von WL.
Damit ist aber Reiki kein guter Dienst erwiesen, sondern es zeigen sich die Lücken "im System", aber auch bei Vereinen.

Wie gesagt, ich denke, die meisten spirituell Suchenden, wissen noch gar nicht genau, wonach sie suchen und können auch mit den Informationen noch nicht das anfangen, wie ein langjährig Praktizierender. Und wenn diese auf einen vermarkteten Reikistil treffen, geraten sie im Grunde genommen von Regen in die Traufe.

LG Kanji
Zuletzt geändert von reiki-kanji am 20.01.2017, 19:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Lamia hat geschrieben: Auch der Musiker, von dem du berichtest, wird von niemandem daran gehindert zu musizieren. Wenn ihm durch das Orchester seine Motivation abhanden kommt, ist das tragisch.
Noch ein kleiner Nachtrag.
Dieser Musiker war weder demotiviert noch unzufrieden. Er hat mir nur schlagartig die Unterschiede zwischen einem Beruf und einer Berufung klargemacht.

Bei einer Berufung stehen innere Bereitschaft und äußere Gegebenheiten einfach sehr viel mehr im Einklang zueinander. Bei einem Beruf muss das nicht unbedingt so sein. Da kann man auch nach Berufsregeln arbeiten, ohne dass das eigene Innere in Übereinstimmung steht.

Wenn jemand ins Marketing will, dann soll er am besten da ins Marketing gehen, wo seine Fähigkeit und Zuneigung zu dieser Tätigkeit geschätzt und gebraucht wird, und nicht vorgeben etwas ganz anderes zu machen (z.B. Reiki) und dann tatsächlich eine Marketing-Nummer durchziehen.

Auch so etwas ist nicht authentisch.

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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Frank »

Erstmal eine Begriffsdefinition (laut Wikipedia):
Der Begriff Marketing oder (deutsch) Absatzwirtschaft bezeichnet zum einen den Unternehmensbereich, dessen Aufgabe (Funktion) es ist, Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten (zum Verkauf anbieten in einer Weise, dass Käufer dieses Angebot als wünschenswert wahrnehmen); zum anderen beschreibt dieser Begriff ein Konzept der ganzheitlichen, marktorientierten Unternehmensführung zur Befriedigung der Bedürfnisse und Erwartungen von Kunden und anderen Interessengruppen (Stakeholder). Damit entwickelt sich das Marketingverständnis von einer operativen Technik zur Beeinflussung der Kaufentscheidung (Marketing-Mix-Instrumente) hin zu einer Führungskonzeption, die andere Funktionen wie zum Beispiel Beschaffung, Produktion, Verwaltung und Personal mit einschließt.
Anlass zum Start dieses Threats war das Lob eines ehemaligen Rainbow Reiki Meisters für Walter Lübeck in Sachen Marketing. Dieser Meinung schließe ich mich gern an: Walter ist in Sachen Marketing aus meiner Sicht der wohl erfolgreichste deutsche Reiki-Lehrer. Dies ist eine Leistung, die ich grundsätzlich anerkenne. Nicht umsonst hatte ich Walter für mein Reiki-Meister Buch gebeten, das entsprechende Kapitel beizutragen.

Marketing ist für mich nichts schlimmes. Als sich Usui mit einer brennenden Fackel auf den Marktplatz gestellt haben soll, hat er nichts anderes getan als Marketing. Für mich bedeutet es: Ich zeige mich mit dem, was ich anbiete, in der Öffentlichkeit.

Marketing verachte ich dann, wenn es manipuliert und lügt. Was leider sehr oft passiert. Marketing ist für mich dann sinnvoll und integer, wenn es authentisch ist. Einfach nur sagt: Hier bin ich und das tue ich. So dass man eine Chance hat, wahrgenommen zu werden, und seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Ich bin sicher, Walter hat mit seinen vielen Publikationen viel dazu beigetragen, Reiki bekannter zu machen. Insofern hat er, bevor die ganze Lizenzierung von Rainbow Reiki begann, viel positives für das Usui-System getan. Und ich vermute, dass er für Reiki als Praxis der Selbstheilung und Selbstentwicklung viel Begeisterung hatte. Warum soll man Marketing als Beruf wählen, wenn einen Marketing als solches nicht interessiert? Es macht vielmehr Sinn, seine diesbezüglichen Fähigkeiten dort einzubringen, wofür man brennt.

Ab 1999 habe ich einigen Reiki-MeisterInnen, deren Arbeit ich sehr schätzte, angeboten, für sie Webseiten zu erstellen. Sie wollten nicht. Denn es war Marketing und damit schlecht. Oder sie hatten ein persönliches Problem mit öffentlicher Darstellung. So haben dann andere Reiki-Meister, die vielleicht weniger essentielles zu sagen hatte, die Öffentlichkeit erobert, und diese Alliance Meister haben immer weniger Schüler gefunden. Dieses Problem mit sinnvoller und guter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zieht sich aus meiner Sicht seit Anbeginn durch The Reiki Alliance und dem, was daraus entstanden ist. Bis aktuell hin zu ProReiki (wenn es auch wesentlich besser geworden ist als früher bei der TRA). Dies sind aus meiner Sicht Altlasten eines Systems, so wie auch Rainbow Reiki beispielsweise energetische Altlasten zu haben scheint (dazu habe ich ja einiges im Lizenzierungsthread geschrieben).

Ein Reiki-Lehrer sollte aus meiner Sicht kein grundsätzliches Problem mit den Thema Marketing haben, solange es im Sinne einer authentischen Öffentlichkeitsarbeit erfolgt. Wenn es allerdings Haltungen im Sinne von "Mein Reiki ist das Richtige" (wie früher gern als Tendenz bei The Reiki Alliance erkennbar) oder "Mein Reiki ist besser" (wie in den letzten Jahren als Tendenz bei Rainbow Reiki oder Jikiden Reiki erkennbar) ausdrückt, dann halte ich es für sehr bedenklich. Mit ein wenig angebrachter Bescheidenheit hat man zwar nicht ganz so viel Erfolg, zieht dafür aber die passenderen Schüler an :)
Die richtige Balance zwischen Bescheidenheit und seiner eigenen "Größe" zu finden, ist wichtig. Dies ist kein einfacher, aber dafür ein sehr lehrreicher Prozess, der Teil des Meister-Weges ist. Jeder Anbieter muss hier seinen eigenen, individuellen Weg finden mit Respekt vor anderen authentischen Wegen.
"Hallo ihr inneren Kinder, ich bin der innere Babysitter" (Terry Pratchett, Hogfather)
Fragen zu Reiki, Forum oder Reikiland bitte nicht via PN oder eMail, sondern im Forum posten.
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Lamia »

Liebe Kanji,
ja, spannend und ausführlich, was du da über das Marketing schreibst.
Daran ist viel Wahres, leider. Und ich glaube auch, dass sehr oft, und seit Jahrzehnten zunehmend Gewinnoptimierungssucht die Motivation war und bedauerlicherweise noch ist.
reiki-kanji hat geschrieben:Marketing wird ausschließlich von Firmen oder Menschen ge-/missbraucht, die etwas verkaufen möchten
Aber dass das grundsätzlich bei jeder Marketingmaßnahme so sein muss, glaube ich nicht.
Auch die Natur kennt Marketing: siehe Balztänze - auch das ist Marketing... manchmal sogar in einer sehr schönen Form. :wink:

Aber, wie schon gesagt: ich bin auch Freiberuflerin, habe eine Website, verteile Flyer, versende Newsletter und Informationen. Ich möchte zudem von meiner Arbeit, die auch spirituell ist, gerne leben können.
Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ich gezielt Fehlinformationen herausgebe und/oder versuche, Menschen zu manipulieren.

Und so, wie die Sensibilität im Umwelt- und Nahrungsmittelbereich langsam steigt, könnte auch in anderen Bereichen Veränderung stattfinden... und ich weiß, dass es sehr viele Menschen mit Kraft, Kompetenz, Klarheit und ganz viel Liebe gibt, die daran arbeiten. Zum Glück, kann ich nur sagen!

Gesellschaftlich leben wir im Moment ein "Anthropozentrisches Prinzip" - der Mensch als Krone der Schöpfung. Das ist ein hierarchisches Modell, dass automatisch andere naturliche Lebensformen (Tiere, Pflanzen etc.) als untergeordnet betrachtet (und auch so behandelt...)
In meinem Arbeitsbereich sprechen wir jedoch von einem "Biozentrischen Prinzip". Das bedeutet das Leben (griechisch:Bios = Leben) in dem Mittelpunkt zu stellen. Ganz praktisch wäre damit z.B. die Absicht einer Firma, die etwas produziert, nicht mehr Gewinn- und/oder Machtoptimierung, sondern die Idee, das Leben zu fördern.
Tatsächlich gibt es bereits Firmen, die nach diesen Prinzipien wirtschaften.
Wir haben von unserer Kompetenz, unserem Wissen und technischen Möglichkeiten her bereits alle Voraussetzungen, Bedingungen zu schaffen, in denen wir Menschen gerne und motiviert leben und arbeiten. Bedingungen, wo Gemeinschaft gelebt wird und gegenseitiger Respekt, Toleranz und Wertschätzung wichtige Grundlage des Zusammenlebens sind, wo die Natur erhalten und gefördert wird, und Produktion ressourcenschonend stattfinden kann.

Und nein, ich bin keine abgehobene Träumerin, sondern versuche, nach bestem Wissen und Gewissen die notwendigen Schritte dazu auch in meinem Alltag zu realisieren.

Fridjof Capra, ein System-Theoretiker und Philosoph der Neuzeit, Mitbegründer der New-Age Bewegung, hat viele Bücher zum Thema veröffentlich (z.B. Wendezeit) Er kritisiert darin auch den ungesunden, nicht nachhaltigen Lebensstil der westlichen Welt und zeigt umweltfreundliche Alternativen auf. Statt Beherrschung, Ausbeutung und Unterwerfung der Erde zielt Capra auf einen respektvollen Umgang mit Natur und Umwelt ab, auf eine ressourcenschonende Koexistenz von Menschen und dem sie umgebenden Ökosystem.
Weitere Grundlagen zu der Idee ist der Begriff der "Autopoesis", das bedeutet ganz kurz zusammengefasst: sich selbsterschaffende und auf Vernetzung basierende, sich-selbstregulierende Systeme, z.B. beschrieben von Maturana und Varela, im soziologischen Bereich von Luhmann.

Aus meiner ganz persönlichen Sicht, ist es auch immer die Frage, wohin ich meine Kraft und Aufmerksamkeit lenke. Auf Verschwörungstheorien und darauf, dass ja alles so schlimm ist und jeder jeden über den Tisch zieht? Oder darauf, an eine Zukunft für den Planeten und die Lebewesen darauf zu glauben, und meine Kraft dahin zu lenken, dass das Realität wird?

Ganz klar ist meine Entscheidung Nummer 2. Die Probleme blende ich nicht aus, sonst würde ich hier nicht mit dir diskutieren.

Dass der Reiki-Meister sich, ebenso wie ein Arzt überflüssig macht... ? Wieso sollte das so sein? Wenn die Ausrichtung wäre, fortlaufend ein lebendiges System mit speziellen Wissen und Können zu unterstützen ist weder der Arzt noch der Reikimeister überflüssig. Arbeitsgebiete auf diesem Planeten gibt es noch für die nächsten 1000 Jahre, meine ich.

Was den Schutz der Marke angeht: ich bin einer Meinung mit dir, dass lebensunterstützende Maßnahmen wie z.B. Reiki, keinen Markenschutz brauchen.
Jeder Meister ist für sich einzigartig.

Vielleicht wäre es eine Idee, das "Anti-Walter-Programm" nicht zu sehr zu füttern, denn damit begibt man sich zu schnell auf eine Stufe mit dem, was man eigentlich ablehnt.
Siehe die Geschichte der zwei Wölfe- ich nehme an du kennst sie?

Wenn du zuviel Moos und Kräuter auf einer Wiese in deinem Garten hast, kannst du Unkraut-Ex einsetzen, damit das Moos und wahrscheinlich auch einiges an Gras vergiften, oder du düngst auf natürliche Weise, um das Gras stärker werden zu lassen als das Moos. Auch da entscheide ich mich klar für Möglichkeit Nummer 2...
Gesunde Organismen (oder im übertragenden Sinne auch Reiki-Syteme) brauchen ganz viel weitere Unterstützung, kranke Systeme vernichten sich selbst.

Ich wünsche dir und allen ein nährendes unterstützendes liebevolles und entspanntes Wochenende :bussi:
Lamia
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Hallöli,

also ich möchte die Sache mit dem Marketing noch mal ganz anders und auch an einem anderen Beispiel als Reiki darstellen, und auch ohne die unschönen Praktiken, die ich oben geschildert habe.

Man stelle sich vor, in einem bestimmten Gebiet gibt es 1000 Schornsteinfeger.
Nun stellt man fest, dass die immer mehr arbeiten müssen und dass es eigentlich Arbeit für 1500 Schornsteinfeger gibt.
Also beschließt man Werbung für diesen Beruf zu machen, um mehr Schornsteinfeger auszubilden.
500 Schornsteinfeger beschließen neue Lehrlinge einzustellen. Da nach dem ersten Lehrjahr natürlicherweise noch keine Veränderung auf dem Schornsteinfegerarbeitsmarkt eingetreten ist, werden auch im nächsten Jahr 500 Lehrlinge eingestellt. Da die ersten 500 noch nicht fertig sind gibt es ein drittes Jahr, in dem 500 Lehrlinge ausgebildet werden.
Nach insgesamt fünf Jahren gibt es also plötzlich 3000 Schornsteinfeger, also eigentlich schon mehr als genug, aber die Menschen denken immer noch Schornsteinfeger seinen "Mangelware" und so wollen nun immer noch ganz viele Menschen Schornsteinfeger werden.
Es werden also immer mehr. Und plötzlich kann man als Schornsteinfeger gar nicht mehr so viel Geld verdienen, wie man erhofft hat. Klar kann man nun sagen, ok, dann müssen halt welche dahin umziehen, wo immer noch welche gebraucht werden. Aber da hat zufälligerweise der gleiche Prozess stattgefunden.
Um nun weiter als Schornsteinfeger seinen Lebensunter halt zu verdienen, gibt es nun eigentlich nur noch die Möglichkeit, bei der Bevölkerung dafür zu werben, mehr Kamine in ihren Wohnungen installieren zu lassen.
Und da stelle ich dann einfach die Frage, macht das Sinn ?

Vorher hatten die Menschen einen Kamin, die ihn auch wirklich gern haben wollten und wahrscheinlich auch nutzten. Nun haben vielleicht auch Menschen einen Kamin, die ihn gar nicht so oft nutzen und sich vielleicht sogar darüber ärgern, viel Geld dafür ausgegeben zu haben und nun auch einmal im Jahr den Schornsteinfeger bemühen und bezahlen zu müssen.

So einen ähnlichen Effekt sehe ich auch bei Reiki. Ich kenne einige Menschen, die "irgendwann mal" eine Einweihung erhalten haben, aber schnell das Interesse verlogen haben.
Und ich finde es immer noch sehr faszinierend, dass ich Mitte der 90er Jahre vollkommen ohne Internet zu meiner Reikimeisterin gefunden und Ende der 90er Jahre vollkommen ohne Internet Phyllis Furumoto kennengelernt habe. Und so etwas soll heutzutage - und auch bei anderen sehr bekannten Reikimeistern nicht mehr gehen ? Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Wer sucht, der findet .... auch ohne, dass der oder das Gesuchte viel Marketing macht.

Zu der Sache mit Mikao Usui und der Fackel auf einem Marktplatz kann ich nicht viel sagen, außer dass es in der heutigen Zeit wohl eine weitaus effektivere Art und Weise sein könnte, auf sich aufmerksam zu machen als im Internet. :D
Vielleicht sollte man da mal ein Experiment starten ... :)
Einen Teil der Reiki-Geschichte kenne ich aber so, dass Mikao Usui sich bei bzw. nach einem Erdbeben sehr um die Verletzen und Obdachlosen gekümmert hat und als er nach langer Zeit zurückkehrte feststellte, dass der Großteil der Menschen sich nicht mehr um das kümmerte, was er sie gelehrt hatte, worauf er beschloss, künftig nur noch Schüler auszubilden - insbesondere für den zweiten Grad (was wohl zu dieser Zeit noch nicht so genannt wurde) - die ernsthaftes Interesse zeigten. Das hört sich für mich eher so an, als habe er zwar kundgetan, was er tut, aber dann mussten die Interessierten schon selbst aktiv werden.

Ich denke, die zweiundzwanzig von Frau Takata eingeweihten Meister hatten es mit Sicherheit sehr viel leichter, ohne viel Werbung zu machen, Schüler zu finden. Es gab ja nur sie, wenn man es lernen wollte, man musste aber auch schon bereit sein, ein paar Mühen in Kauf zu nehmen.
Und Frau Takata selbst ist wohl auch nicht durch Werbung (oder das Internet, das es ja noch gar nicht gab) zu Reiki gekommen.
Klar, die Zeiten ändern sich.
Aber ich finde genau darum geht es auch ein bisschen bei Reiki .... suchen.
Nicht alles gleich vorgesetzt bekommen.
Aber das ist ein Phänomen unserer Zeit. Obwohl die Menschen fast alles durch einen Klick im Netz erhalten können (selbst Reiki), sind sie immer noch auf der Suche und alles andere als zufrieden.
Vielleich ist die Überpräsenz (egal wovon) eher das Problem, als die Lösung. Und wenn dies stimmen sollte (wobei ich nicht sagen will, dass es so sei, denn das weiß ich nicht), müsste man mal den guten alten Herrn Albert Einstein zitieren, der gesagt hat, dass ein Problem nicht durch dieselben Mittel gelöst werden kann, durch das es verursacht wurde.

Zu den Balztänzen sage ich mal nichts ... denn auch die meisten Menschen balzen .... und ob man das dann noch Marketing nennen mag ... nu ja.
Ansonsten hab ich schöne Anregungen gefunden, in welche Bücher ich mal (wieder) reinschauen könnte. Danke dafür.

LG Kanji
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Frank »

reiki-kanji hat geschrieben: Um nun weiter als Schornsteinfeger seinen Lebensunter halt zu verdienen, gibt es nun eigentlich nur noch die Möglichkeit, bei der Bevölkerung dafür zu werben, mehr Kamine in ihren Wohnungen installieren zu lassen.
Und da stelle ich dann einfach die Frage, macht das Sinn ?
Du beschreibst den sogenannten Schweinezyklus, der ist völlig normal. Natürlich ist es Quatsch, Leuten etwas verkaufen zu wollen, was sie nicht brauchen. Aber das ist jedem selbst überlassen. Du als Verbraucher entscheidest, ob du irgendwas mitmachst oder nicht. Man kann mit einem Messer Brot schneiden oder einen Menschen töten, deshalb ist das Messer nicht schlecht. Verantwortlich ist die Hand, die es führt. Ebenso ist es beim Marketing.
Ansonsten geht es beim Schweinezyklus um Flexibilität: Wenn ich eine Ausbildung gemacht, aber keinen Job finde, muss ich mir was anderes suchen. So ist das Leben. Und gerade spirituell gesehen ist es eine gute Aufgabe :)

Ansonsten hat jegliches seine Zeit. Seit vielen Jahren gibt es das WWW, seit einigen Jahren Social Media. Es sind Kanäle, Möglichkeiten, Werkzeuge. Dort kann Schönes geschehen oder Furchtbares. Es hängt stets von den Menschen ab, die es nutzen, wie sie es nutzen. Nicht mehr, nicht weniger.
Wenn ich als Reiki-Meister will, dass Menschen zu mir finden, muss ich auffindbar sein. Sich in einer kleinen Hütte im tiefen Wald verstecken und sagen "es sollen mich nur die wirklich finden, die mich finden sollen" ist nur dann ein sinnvolles Konzept, wenn man damit zufrieden ist, wenn alle Schaltjahre mal ein Pilzsammler einen findet ;-) Wenn ich aber wirklich Menschen erreichen will, muss ich auf den Marktplatz gehen. Was nicht zwangsläufig bedeutet, seine Ideale zu verraten.
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Frank hat geschrieben: Natürlich ist es Quatsch, Leuten etwas verkaufen zu wollen, was sie nicht brauchen. Aber das ist jedem selbst überlassen. Du als Verbraucher entscheidest, ob du irgendwas mitmachst oder nicht.
Also dass es für diesen Effekt einen Namen gibt, wusste ich nicht ... und mit Schweinen hätte ich es wohl auch zuallerletzt in Verbindung gebracht. :megagrins:

Ich denke, so weit weg in Bezug auf Marketing bin ich von dir und Lamia aber gar nicht.
Natürlich soll man auf sich aufmerksam machen können und sagen, was man anbietet.

Das entgegengesetzte Extrem von gar nichts machen, ist eben das, was man heutzutage in jeder Verbraucherschutzsendung oder - Zeitschrift findest. Verbrauchertäuschung.

Wenn der Verbraucher informiert ist, kann er entscheiden (auch bei Reiki).
Aber bei all den verschiedenen Geschichten, die da derzeit alle unter "Reiki" angeboten werden, ist das immer mühsamer.
Und für viele Berater steht dann ja auch schon fast fest, dass jeder Reiki braucht. Die Entscheidung ernsthaft zu erwägen, für jemanden könnte eventuell etwas ganz anderes passend sein, würde ja dazu führen, dass sie jemandem kein Reiki geben oder ihn in Reiki einweihen könnten und damit ihre Lebensgrundlage schmälern könnten.

Eine der absolut überflüssigen Versicherungen z.B. ist eine Kfz.-Insassenversicherung. Denn wenn ein Insasse bei einem Unfall durch dich zu Schaden kommt, ist dies bereits in der Kfz-Haftpflicht mit abgedeckt.
Trotzdem verkaufen "Versicherungsberater" gerade diese Versicherung besonders gern. Bei denen stellt sich dann auch nur die Frage, bei welchem Unternehmen die abgeschlossen wird.

Derzeit fangen die Menschen an, sehr darauf zu achten, wofür sie ihr Geld ausgeben, weil sie eben auch nicht mehr soviel haben bzw. verdienen wie früher.
Und die Menschen fangen an, mittlerweile richtig schön genervt auf Mogelpackungen und andere Über-den Tischziehereien zu reagieren.
Und sie informieren sich zumindest auch schon umfassender.

Also könnte sich dieses "Problem" auch gemäß dem Schweinezyklus lösen ... wie wahrscheinlich so ziemlich alles. :D
Aber ich finde es eben nicht schön, wenn Menschen, die eh auf das Vertrauen eines Beraters hoffen, noch nicht mal mehr die Mechanismen erkennen können (oder nur sehr schwer), mit denen sie beschubst werden.

Und wenn diese Diskussionen hier irgendjemandem dabei helfen, sich noch ein bisschen besser zu informieren, ist ja auch schon ein guter Zweck erfüllt.

LG Kanji
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Lamia »

Ja, Kanji, da hast du recht.

Aufklärung und Information ist das, was man tun kann, um Menschen zu erreichen, und sie gleichzeitig in ihrem Recht auf freie Entscheidung unterstützen.

Das ist eine gute Art von Marketing - m.E. die beste.

Niemand kann einem anderen die Entscheidung abnehmen, was er wählt.
"Wahrnehmung" ist immer mehr gefragt. "Aufmerksamkeit" - was wähle ich? ...
"Schnell schnell" war gestern.
Und klar, ein Verkäufer kann am Nordpol Kühlschränke verkaufen. Wo steht aber, dass er das MUSS?
Siehe oben: dann geht er halt in eine Gegend, wo es sinnvoll ist, einen Kühlschrank zu haben- solche Gegenden soll es auch geben, oder verkauft Heizsysteme. Und das tut dann auch nur derjenige, in dessen Job dem es um "Verkauf" geht. Ein wirklich guter Verkäufer, würde das so handhaben, aus meiner Sicht, denn ihm geht es nicht nur um Beratung, und die besten Produkte für seinen Kunden, nicht nur um Gewinnoptimierung.

Als Reikilehrer ist man grundsätzlich auch kein Verkäufer, ich verstehe das eher als "Dienstleister".
Das sollte mancher sich mal vergegenwärtigen...

So etwas Altmodisches wie "Ethik", soll auch helfen, wenn man in der Position ist, etwas anzubieten, was Menschen dient.

Für mich gehört dazu z.B. (aus einem Text von Camdra Skadé) >>In dieser besonderen Zeit der Geschichte nimm nichts persönlich, am allerwenigsten dich selbst. Denn in dem Moment, wo wir das tun, käme unser inneres Wachstum und unsere Reise [...auf dem Fluss des Lebens...] zum Stillstand.<<

Insofern ist tasächlich die Frage: wieviel Öffentlichkeit brauchen meine Angebote?
Es gibt einige Fragen, die sich jeder, der Mneschen etwas anbietet, immer wieder stellen kann: Ist es wahr? Ist es freundlich? Dient es dem Leben? (und damit nicht nur dem einzelnen Menschen, sondern dem geamten Lebenssystem)

In diesem Sinne: allen einen wunderbaren Tag mit vielen "JA"s
Lamia
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Lamia,

ob das, was ich hier jetzt schreibe genau hierher gehört, weiß ich nicht genau, aber da es in die Richtung geht, die ich meine, schreibe ich es mal hier hin.
Ich habe gerade das Buch "Reiki Startup" gelesen, das hier empfohlen wurde, insbesondere für den Bereich, wenn sich jemand mit Reiki selbstständig machen möchte.
Dieser Bereich des Buchs scheint auch sehr gut gelungen, wobei ich dennoch raten würde, auch noch individuelle Informationen einzuholen (also zumindest ich kann nicht beurteilen, ob man sich da noch umfassender "kümmern" muss).

Allerdings bin ich in diesem Buch auch über Aussagen gestolpert, die nicht richtig, aber von rechtlicher Relevanz sind.
Zwei davon möchte ich hier mal aufgreifen.

Es wird in dem Buch auch die rechtliche Stellung eines Reikibehandlers hingewiesen und richtigerweise gesagt, dass man mit Reiki nicht in einem Heilberuf arbeitet.
Irgendwann, mitten im Text, kommt dann aber eine Aussage, die sinngemäß besagt, dass es jedem Reikibahandler selbst obliegt zu entscheiden, ob ein Klient an einer Krankheit leidet.
Dies ist nicht korrekt.
Ob eine irgendwie geartete Beeinträchtigung eines Menschen einen Krankheitswert besitzt, entscheidet ein Arzt, allenfalls noch ein Heilpraktiker, denn diese Personen arbeiten in einem Heilberuf und mussten dafür eine oder mehrere mehr oder minder schwierige (Über-)Prüfungen hinter sich bringen.
Keinesfalls kann ein Reikibehandler selbst entscheiden, ob er etwas, das sein Klient schildert, als Krankheit ansieht. Es wird höchstens andersrum ein Schuh draus. Wenn der Klient angibt, er sei gesund, kann man dies zunächst als Grundvoraussetzung annehmen, da es Reikibehandlern eben gerade nicht gestattet ist, Diagnosen zu erstellen oder auf eine Diagnose bezogen zu behandeln.
Gerade das macht es aber Reiki-Stilen schwer, die sich auf die Fahne geschrieben haben, überwiegend auf der körperlichen Ebene arbeiten zu wollen.

Wenn ich also ein "beratendes Buch" lese, einen Ratgeber sozusagen, und dann darin falsche Aussagen finde, wie soll ich denn dann die Qualität der Beratung einschätzen ? Dann muss ich mich doch fragen dürfen, wie gut ist denn dieser Berater, der da, weil er ja vielleicht mit Reiki seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, in eine bestimmte Richtung berät. Ist der objektiv oder will er bestimmte Dinge gar nicht sehen, weil dann sein Gesamtkonzept nicht mehr aufgeht ? Und stecken in diesen Buch dann noch mehr Fehler, die ich vielleicht nicht erkennen kann, weil ich mich um diesen Bereich bislang noch nicht gekümmert habe ?

Der zweite Punkt dreht sich um die Frage, als was man sich denn, wenn man sich beim Finanzamt oder Gewerbeamt anmelden möchte, bezeichnen sollte.
Da werden dann wieder allerlei an Begrifflichkeiten angeboten und hin- und hererwogen, die alle nur eines verhindern sollen: in einen Bereich eingruppiert werden, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen und bestimmte steuerlichen Konsequenzen mit sich bringen.
Und das, obwohl die letztendliche Entscheidung dann durch die beteiligten Behörden getroffen werden.

Fast alles in diesem Buch, was sich nicht auf den Bereich wie Anmeldung bei Ämtern, Versicherungen, Rentenversicherung etc. bezieht, enthält viele Halbwahrheiten und Unrichtigkeiten sowie Praktiken, die für mich, die dies alles in Bezug zu Usui Shiki Ryoho setzt, ein No-go sind.

Und diese Erfahrung mache ich eben auch des Öfteren in allen möglichen Bereichen. Da wollen Leute in einem Bereich beraten, und können oder wollen es offenbar nicht korrekt.
Und eben das ist auch etwas, was ich bei bestimmten Marketing-Strategien auch vorfinde.

Und worum geht es denn bei Reiki ? Es geht doch gerade darum selbst seinen Weg zu gehen, sich selbst um die Themen zu kümmern, die auf diesem Weg liegen, sich selbst in die Lage zu versetzen, vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Ich finde es schon richtig, jemandem die Punkte zu nennen, auf die er achten sollte. Aber ich muss nicht den Weg für alles und jedes gleich komplett ebnen.
Wir leben in einer Zeit, in der sich viele Menschen gern den Popo hinterhertragen lassen, gleichzeitig wird darüber gejammert, dass man sie als unselbständige Menschen behandelt.
Genauso leben wir auch in einer Zeit, in der die Menschen viele Rollen gleichzeitig möglichst perfekt ausfüllen sollen, was sie manchmal an den Ran ihrer Kräfte bringt.
Eine berufstätige Mutter bekommt nicht überall eine Halbtagsstelle angeboten und wenn, dann wird nur wenig Rücksicht auf den Umstand genommen, dass sie, wenn sie dann nach Hause kommt, noch lange nicht Feierabend hat.

Und viele Menschen scheinen zu hoffen, dass sich bei einer Methode, die mit "Licht und Liebe" arbeitet, um etwas handelt, dass ihnen ihren Lebensunterhalt sichern kann, obwohl es immer mehr Reikipraktizierende gibt, die das aus guten Gründen lediglich nebenberuflich tun (was dann in diesem Buch als "Hobbypraxen" und Konkurrenz bezeichnet wird).

Beim Vermarkten wird meiner Meinung nach die von dir angesprochene Ethik sehr häufig in den Hintergrund gerückt und je "aggressiver" vermarktet wird, um so mehr scheint diese auf der Strecke zu bleiben.
Und irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Menschen gerade wieder nach dieser verlorengegangenen Ethik oder vielleicht auch Moral suchen. Die Zukunft wird zeigen ob sie wiedergefunden wird .... und wo. :)

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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Frank »

Kritik an dem Buch am besten hier als Kommentar posten: https://www.reiki-land.de/rezensionen/b ... artup.html
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Frank,

ich hatte schon Sonka gefragt, ob es hier im Forum eine solche Möglichkeit gibt, oder wo sie zu suchen wären, aber darauf sind wir irgendwie nicht gekommen. :D

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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Sonka »

Ja, an die Rezensionen habe ich nicht gedacht, ich hatte hier im Forum nach einem Thread geschaut, in dem über Reiki-begleitende Literatur schon mal gesprochen wurde. Idee dabei: es geht ja nicht in erster Linie um eine Rezension, sondern um einen Austausch oder ein Gespräch über Bücher, die die Reiki-Arbeit begleiten.
Aus der Ruhe kommt die Kraft!

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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Sonka,

ja ... das wäre eigentlich auch meine Idee gewesen.
Einfach nur was über ein Buch schreiben (im Sinne einer Rezension) war nicht mein Anliegen.
Vielleicht haben es ja auch andere gelesen, die einiges gut, anderes nicht so gut finden.

Und eigentlich ist durch die derzeitig häufig bedienten Themen ja eher auch eine Diskussion über Ethik und Moral bei Reiki entstanden ist ... eigentlich ein ganz schön heftiges Thema.

LG Kanji
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Lamia »

Ihr Lieben, liebe Kanji
Diskussionen über Ethik und Moral mögen vielleicht heftig erscheinen... aber sind sie das wirklich?
Für mich gehören sie notwendigerweise in viele Lebensbereiche, in Marketing und Reiki auf jeden Fall auch.
Vielleicht erscheinen solche Diskussionen eher unbequem, weil der "Licht-und-Liebe-Anspruch (den ich übrigens wunderbar finde) leider auch manchmal damit einher geht, kritische Auseinandersetzungen zu vermeiden. Aus meiner Sicht ist es jedoch absolut notwendig, Dinge zu hinterfragen und zu besprechen. Und gerne auch kontrovers - warum nicht?

Wenn ich in einer Diskussion, auch und gerade über Spiritualität, keine anderen Wege finde, als verbal um mich zu schlagen, sollte ich vielleicht gerade meine spirituelle Methode/ Praxis intensivieren und /oder zusätzlich Methoden der wertschätzenden respektvollen Kommunikation lernen.

@Kanji: Ich empfinde die Diskussion mit dir, als interessant, zunehmend wertschätzend und genieße es, deine Sichtweisen und Impulse kennen zu lernen.

Zum Thema des Buches über Marketing:
Jede Aussage, die getroffen wird, ob schriftlich oder verbal, ist immer subjektiv, m.E.
Ob eine falsche Infomation ein Buch nun insgesamt unglaubwürdig macht, hängt für mich von verschiedenen Faktoren ab:
Mit welchem Anspruch ist der Verfasser unterwegs?
Was ist seine Absicht mit dem Buch?
Was sind seine Quellen und wie aktuell sind die?

Klar, du darfst das Buch nicht nur hinterfragen, sondern du solltest es sogar :wink:

Ob man tatsächlich von Metoden, die mit "Licht und Liebe" arbeiten, leben kann...?
Ja, ich glaube schon.
Aber ich glaube auch, dass dafür viel Arbeit notwendig ist. Und nicht nur direkt in dem Bereich, sondern auch im Bereich der persönlichen Entwicklung, im Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation, im Bereich des Marketings, der Außenwirkung usw... etc...

Ich kann mir vorstellen, das ein Teil des Problem darin liegt, dass sich der Glaube, mit irgendeiner Sache schnell Geld verdienen zu können, so hartnäckig hält.
Dafür sind Methoden wie Reiki, alternative Heilkunde, etc. besonders anfällig, weil nicht konkret überprüfbar.

Jeder Beruf, von dem man leben kann, braucht eine fundierte Ausbildung (d.h. definitiv mehr ein oder zwei Wochenenden), und jede Menge Praxis, Fortbildungen - das dauert in der Regel Jahre. Und da ist es erst einmal schnurzegal, ob es sich dabei im Reiki handelt oder um einen Handwerksberuf.

Ja, und ich stimme zu, dass vielleicht manche meinen, dass es Abkürzungen gibt (du nennst es "sich den Popo hinterhertragen lassen").
Bei fundierten Angeboten der spirituellen Praxis, wo ich jetzt Reiki mal einordne, wird Inhalt vermittelt und Raum für Entwickluing geschaffen. Und dann geht es weiter darum, was jede/r bereit ist, zu investieren. Zeit, Arbeit, Unbequemlichkeiten, Geld, Freizeit... Und wenn dann die Voraussetzungen stimmen, auch solides Marketing, mit dem Zweck auffindbar zu sein. Dann brauche ich weder Lizensierung, noch agressive Marketingmethoden...

Einen schönen Start ins Wochenende :bussi:
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Liebe Lamia,

ich kann dir in all dem, was du in deinem letzten Post geschrieben hast, voll zustimmen.
Und auch ich empfinde die Unterhaltung hier mit dir als sehr angenehm.

Zum Thema Moral und Ethik habe ich mich gefragt, ob es nicht genau das ist, wovon sich viele Menschen ein bisschen mehr wünschen.
Ganz allgemein fühlen sich viele Menschen offenbar verunsichert, weil es derzeit viele gesellschaftspolitische Phänomene gibt, die Anlass zur Sorge geben ("gerade heute sorge dich nicht"). Und damit meine ich nicht sie großen Dinge (wie z.B. das, was sich gerade bei VW anspielt oder Islamismusdebatten)), sondern die vielen kleinen.
Ein Beispiel: noch in meiner Elterngeneration wurde es durchweg als normal angesehen, dass man einen Beruf erlernte und in diesem auch tätig bleiben konnte und in meiner Großelterngeneration war es sogar noch so, dass viele ein Leben lang in der Firma, in der sie ihre Ausbildung machten übernommen wurden und es als Glück und manchmal sogar als Ehre empfanden, wenn sie dort bis zu ihrer Verrentung bleiben konnten.
Heute bekommen die Menschen gerade mal einen Dreijahresvertrag angeboten ... oder ähnliches. Und so wird es dann schwierig, wenn man an Familienplanung denken möchte.
Einer Doku zufolge, gibt es derzeit eine Menge Hochschulprofessoren, die gerade mal für ein Semester "gebucht" werden und etwa neunhundert Euro im Monat verdienen, wohingegen dummschwätzende Hochleistungssportler ein paar Millionen Euro im Jahr verdienen und sich Blogger, die außer für etwas Werbung zu machen, noch nichts wirklich "Produktives" zustande gebracht haben, eine goldene Nase verdienen.

Es geht mir hier nicht darum, dass ich es diesen Menschen nicht gönne. Es geht mir darum, dass mittlerweile der Eindruck entsteht, wer nicht in der Lage ist, soviel Geld zu verdienen wie er sich vorstellt, sei entweder dumm oder krank.
Wer heutzutage in einem vollkommen durchschnittlichen Beruf arbeitet, muss sich oftmals an den Leistungen, die Roboter oder Rechner erbringen können, messen lassen. Es ist oft nicht mehr so, dass die Maschine den Menschen unterstützt, sie gibt das Arbeitstempo vor, und wer nicht mithalten kann, bekommt seinen Vertrag eben nicht verlängert und steht ohne Broterwerb da.

Die zunehmende Vereinsamung vieler Menschen ist ein weiterer "Unwohlfühlfaktor". Viele Singles, viele alleinstehende ältere Menschen ....
Und all diese Menschen, die sich nun möglicherweise auf eine spirituelle Suche begeben, fühlen sich ja nicht "krank" oder "daneben", wie es ihnen häufig einzureden versucht wird, die empfinden diese Gesellschaft als krank(machend).

Ich denke nicht, dass sie Berater brauchen, die ihnen wieder irgendwie nahelegen, sie könnten ja alles erreichen, wenn sie nur wollten; die wieder in die Kerbe schlagen (wenn auch sehr sanft), bei diesem Menschen wäre etwas nicht in Ordnung. Genau dieses Gefühl kann nämlich den Frust, den diese Menschen verspüren, noch verstärken (gerade heute ärgere dich nicht, wird dann irgendwann mal schwierig).

Wenn solche gefrusteten Menschen zusammentreffen und sich einfach mal gegenseitig zuhören (d.h. ihren "seelischen Müll" einfach mal vor allen auf den Teppich kippen) , sind die häufig sehr erleichtert, wenn sie merken, dass andere sehr ähnlich fühlen, wie sie selbst. Und das ist es auch vielfach, was ihnen den Druck nimmt.

In dem genannten Buch wird darauf hingewiesen, dass man zu den Kosten für die eigentliche Reikibehandlung auch noch die Kosten für das anschließende Gespräch mit einrechnen müsse oder sich dieses Gespräch extra bezahlen lassen müsse, damit man ein vernünftiges Einkommen erzielen könne.
Das ist aus "kaufmännischer" Sicht vollkommen richtig gedacht, aber es bezieht nicht mit ein, dass die Menschen, die sich z.B. dann Reiki zuwenden, ein feines Gespür für dieses "sich etwas bezahlen lassen" haben. Wenn solche Menschen sich wirklich schlecht fühlen, könnten sie sich auch von ihren Arzt eine Psychotherapie verschreiben lassen ... nur sie fühlen sich ja auf der Ebene nicht krank und sie würden das wieder als eine bezahlte Leistung empfinden.
Diese Menschen suchen insbesondere zu Beginn häufig nach einem Menschen (oder auch einer Gruppe), der/die ihnen um ihrer selbst willen Zeit zu schenken bereit ist, weil es genau das ist, was in unserem heutigen Leben durch all die Hektik und dem Hinterherjagen nach Geld und Ruhm zu kurz kommt.

Noch ein Wort zum Marketing, insbesondere zu WL. Wenn er, wie hier so viele bestätigen, alles vermarkten könnte und darin richtig gut sei, und wenn ihm das auch Spaß macht, dann wäre es doch einfach konsequent, wenn er statt viel Geld in ein Lizensierungsprogramm zu stecken, davon eine kleine aber feine Marketingfirma gegründet hätte. Diese Firma hätte er dann ja nach den Grundsätzen, die er alle in seinem Reikistil lehrt führen können. Es wäre also andersherum ein Schuh draus geworden ... nicht Reiki vermarkten, sondern eine Marketingfirma, die auf Reiki-Grundsätzen basiert. Hört sich für mich nach einem sehr spannenden Projekt an.
Er würde sich dann zwar erst mal auf dem Markt behaupten müssen, aber wenn es tatsächlich so ist, dass man mit dem, was man wirklich gern macht auch erfolgreich ist, hätte er doch gute Chancen, seine "Lücke" zu finden.

Ich denke, die Menschen suchen in diesen hektischen Zeiten nach ein bisschen mehr Wohlwollen und Verlässlichkeit und möchten etwas menschlicher behandelt werden, als es vielerorts an der Tagesordnung ist.

Auch von mir ein schönes Wochenende euch allen
Kanji
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Re: Reiki und Marketing

Beitrag von Frank »

reiki-kanji hat geschrieben: Noch ein Wort zum Marketing, insbesondere zu WL. Wenn er, wie hier so viele bestätigen, alles vermarkten könnte und darin richtig gut sei, und wenn ihm das auch Spaß macht, dann wäre es doch einfach konsequent, wenn er statt viel Geld in ein Lizensierungsprogramm zu stecken, davon eine kleine aber feine Marketingfirma gegründet hätte. Diese Firma hätte er dann ja nach den Grundsätzen, die er alle in seinem Reikistil lehrt führen können. Es wäre also andersherum ein Schuh draus geworden ... nicht Reiki vermarkten, sondern eine Marketingfirma, die auf Reiki-Grundsätzen basiert. Hört sich für mich nach einem sehr spannenden Projekt an.
Da er hier wohl mitliest, macht er das nun vielleicht :)
Ansonsten ist Reiki für mich untrennbar mit dem verbunden, was ich im Leben so mache. Klar, ich bin nur ein Mensch mit Fehlern und es klappt nicht immer, aber ich versuche, was geht. Und ich verdiene meine Brötchen im Online-Marketing, wo ich stets versuche, bei meinen Kunden das technisch machbare und notwendige in Einklang zu bringen mit dem, was ich ethisch sinnvoll finde. Und bislang habe ich es beispielsweise geschafft, in 17 Jahren Selbständigkeit noch keinen einzigen Kunden, der mal nicht gezahlt hat, zu verklagen. Ich behalte mir auch eine Vorauswahl vor, wen ich als Kunden annehme. Während ich beispielsweise seit 16 Jahren für Bärbel Mohr tätig bin (bzw. seit ihrem Tod für ihren Mann), die für mich absolut authentisch und ein wundervoller Mensch war, hatte ich Pierre Franckh als Kunden abgelehnt.

Zum oben erwähnten Buch nochmal: Zumindest konkrete Kommentare zu einem Werk sind immer gut in den Kommentaren aufgehoben. Denn wohl niemand, der die Rezensionen von Janina lesen wird, wird auf deine Anmerkungen hier in diesem Thread stoßen.
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reiki-kanji
Reiki-Feuer
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Registriert: 31.05.2012, 19:05
Reiki-System: Usui Shiki Ryoho

Re: Reiki und Marketing

Beitrag von reiki-kanji »

Frank hat geschrieben: Ansonsten ist Reiki für mich untrennbar mit dem verbunden, was ich im Leben so mache. Klar, ich bin nur ein Mensch mit Fehlern und es klappt nicht immer, aber ich versuche, was geht. Und ich verdiene meine Brötchen im Online-Marketing, wo ich stets versuche, bei meinen Kunden das technisch machbare und notwendige in Einklang zu bringen mit dem, was ich ethisch sinnvoll finde.
Hallo Frank,

ich denke genau darum geht es doch.
Wir alle sind Menschen, bei denen mal etwas besser und mal nicht so gut hinhaut. Dranbleiben ist die Devise. :)
Leider müssen Menschen, die bei einem Arbeitgeber eine feste Anstellung haben, da manchmal mehr Aufwand betreiben, um ihrer Moral und Ethik folge leisten zu können, als Menschen die selbstständig arbeiten. Aber auch das geht, wenn man will.

LG Kanji
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