Dagmar Stier hat geschrieben:
Mich wundert und irritiert das ein wenig, weil ich dachte, dass Usui-Reiki nicht lizenziert werden darf, oder habe ich jetzt etwas falsch verstanden?
...
...
Aber die Hauptfrage, die mir auf dem Herzen liegt, ist, ob es wirklich zulässig ist, Dinge von woanders her zu übernehmen, als Quelle Lemuria anzugeben und dann auch noch von einem -eigenen- geistigen Eigentum zu sprechen und das alles als -eigenes- geistiges Eigentum zu lizenzieren?
Hallo Dagmar,
es gab einmal einen Reiki-Meister, der wollte den Begriff "Reiki" schützen oder lizensieren -oder wie auch immer - lassen, woraufhin Phyllis Furumoto verhindern wollte, dass es dann ausgerechnet diesem Meister gestattet sein sollte, den Begriff für sich verwenden zu dürfen.
Heraus kam dabei, dass der Begriff Reiki nicht geschützt werden kann.
Reiki ist ja zum einen ein ganz "normales" japanisches Wort (universelle Lebensenergie) als auch eine Methode (um ein glückliches zufriedenes gesundes Leben zu führen, wie es Usui beschrieben hat). Diese beiden Dinge muss man mehr und mehr deutlich unterscheiden.
Das Wort Reiki an sich ist somit für eigentlich alle und jede frei nutzbar.
Allerdings haben sich nun - wie die Vergangenheit gezeigt hat - verschiedene Methoden (man könnte auch sagen Stile) entwickelt. Diese Stile sagen ja nun alle, dass sie mit der universellen Lebensenergie arbeiten, was so gesehen ja auch stimmt.
Die Art und Weise (Methode) wie diese Energie nun genutzt wird ist aber von Stil zu Stil unterschiedlich.
Das Wort Reiki kann man nun nicht schützen lassen, wohl aber eine einzelne Methode.
Interessant finde ich, dass in dem Stil, den Phyllis selbst lehrt, das Wort Reiki überhaupt nicht vorkommt (Usui Shiki Ryoho).
Da es bei ihr auch keine Skripte gibt, und sie ihre Meister anweist auch an ihre Schüler keine Skripte auszuhändigen und auch kein Mitschreiben in den Einweihungsseminaren 1. und 2. Grad zulässt, erfüllt sie zum einen in einem sehr engen Rahmen den Grundsatz der mündlichen Überlieferung und zum anderen (ob nun beabsichtigt oder nicht) entfällt das ganze Gedöns um "geistiges Eigentum".
Die ganzen Bücher etc. in denen z.B. auch die Reiki-Symbole abgebildet sind, hält sie für eher wertlos, da es nicht das Symbol ist, das die eigentliche Wirkung hervorruft, sondern es ist die korrekte Einweihung an sich und das persönliche korrekte Arbeiten des jeweiligen Menschen, der mit Reiki arbeitet.
(Schau dir zu diesem Themenkomplex auch mal das letzte GlobalRekiWebinar an, das ich in dieser Rubrik eingestellt habe. Es erklärt auch, wieso so viele Menschen Reiki mit anderen Dingen vermischen.)
Was man in der heutigen Zeit berücksichtigen muss, ist dass die Absicht derer, die sich in Reiki einweihen lassen, doch sehr unterschiedlich ist.
Im Usui Shiki Ryoho geht es darum, ob ein Mensch in einen Selbsterkenntnisprozess einsteigen uns ihn vertiefen will, was unweigerlich dazu führt, dass man immer leichter erkennt, wo es Diskrepanzen zwischen dem, was man will und den eigenen persönlichen Voraussetzungen dafür liegen. (Wenn jemand total unmusikalisch ist, aber Sänger oder Pianist o.ä. werden will, kann er das durch viel Üben zwar erreichen, muss aber soviel Zeit investieren, dass er kaum noch die Möglichkeit hat, einem Beruf nachzugehen, der ihm den Lebensunterhalt sichert, was dann der Regel "verdiene dein Brot (Lebensunterhalt) ehrlich" nicht entspricht.
Heutzutage wollen viele Menschen aufgrund der Arbeitsmarktsituation aus Reiki einen Beruf machen und merken nicht, dass die rechtlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten (z.B. HP-Gesetz oder auch der Schweinezyklus oder aber auch eben gerade die nicht vorhandene Selbsterkenntnis) dies erschweren oder gar unmöglich machen.
WL scheint sich nun sehr für all die lemurischen Dinge zu interessieren und baut sie in seine Methode ein.
Für all diejenigen, die sich auch für lemurische Dinge interessieren, mag das nun eine gute Sache sein. Wenn das Ziel Selbsterkenntnis für diese Menschen nicht so wichtig ist und sie über die finanziellen Recourcen verfügen, diesem "Hobby" nachzugehen .... fein.
Solange sie auf ihrem Weg zur ersten Lizenzstufe erkannt haben, ob das auch wirklich "ihres" ist .... auch fein.
Alle, die erkannt haben, dass es nicht ihres ist ..... sollten dann eben aus diesem Stil aussteigen und die, deren Interesse daran besteht, können sich ja dem Lizenzprogramm anschließen.
Je deutlicher aber nun wird, dass es sich bei RR um etwas handelt, mit dem man vielleicht nur schwer seinen Lebensunterhalt verdienen kann, wenn man sich an die Lebensregeln halten möchte, um so weniger Menschen (insbesondere, wenn sie keinen so ausgeprägten Hang zur Esoterik haben) werden es nicht mehr lernen wollen. Damit muss dann WL klarkommen.
(Hierzu kannst du auch mal unter Psiram.com in der dortigen Wiki nachschauen, was Nichtreikianer so von Reiki oder anderen Dingen halten.)
Was an RR und dem Lizenzprogramm schwierig ist, ist meines Erachtens nach die Tatsache, dass man ja den "Grundstock" für Reiki bei dem selben Menschen erlernt, wie das Tiefergehende. Und wenn beim Grundstock schon "Abhängigkeiten" geschaffen werden, ist das nicht wirklich hilfreich.
Daher wäre mein Rat sich für den Grundstock einen Stil zu suchen, der wirklich auf Erkenntnis, Wahlmöglichkeiten, Wahlfreiheiten, "Unabhängigwerdung" setzt und nicht auf einen, der sich vermarktet, damit der Vermarkter Geld damit verdient.
Nicht umsonst weiht Phyllis ihre Meister nicht nach einer bestimmten Zeit, die jemand praktiziert, ein, sondern danach, ob sie diese Prinzipien verstanden haben und leben können und wollen.
Und wie schon an andere Stelle vermerkt, der mir bekannte Fall des Meisters, der am längsten bis zur Einweihung brauchte, betrug 14 Jahre !
Dies spricht dann doch sehr gegen kommerzielle Interessen, denn 14 Jahre hat sie eben gerade kein (oder nur wenig) Geld an diesem Menschen verdient.
@Frank
Sorry, falls es etwas OT geworden sein sollte, aber irgendwie gehört das alles für mich zur Antwort auf die gestellte Frage dazu.
LG Kanji