Die Verantwortung des Heilers

Tipps und Fragen zu Wegen der Gesundheit und des persönlichen Wachstums.

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SpideR
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Beitrag von SpideR »

Sheelara hat geschrieben:Jetzt noch zum Nehmen. Ich hatte in diesem Thread immer mal wieder das Gefühl, dass Nehmen mit schlecht assoziiert wird und Geben mit gut. Das regt mich schon lange sehr auf. Es gibt so viele Menschen, die in Helferberufen sind oder therapeutisch arbeiten, die geben und sich selbst als Gebende sehen, und dabei so bedürftig sind dass ich nach einem Gespräch mit ihnen, in dem ich selbst kaum zu Wort kam, völlig ausgelaugt bin. Ich hab nichts dagegen, wenn jemand was braucht. Es stört mich nur, wenn jemand dieses Brauchen, diese eigene Bedürftigkeit versucht, zu stillen, in dem er vornerum gibt und sich selbst als den grossen Geber darstellt. Ich finde das Nehmen, das Empfangen, ist für Reiki wichtiger als das Geben, viel viel wichtiger. Denn durch unsere Empfangszentren empfangen wir Reiki! Und nur was wir empfangen, können wir fliessen lassen. Wenn Empfangen nicht mehr möglich ist (und das war bei mir die letzten Jahre so, so langsam komm ich dahinter und es verändert sich was), dann ist auch Reiki nicht mehr fühlbar. Und es kommt keine Liebe mehr rein. Dann überfordert die Welt nur noch.
Dies ist der Teil Deines Beitrages, der mich im Moment am meisten berührt. Du hast vollkommen Recht.
Wenn es uns allen so sehr ums Geben geht, dann sollte es uns ebensosehr ums Nehmen gehen. Denn erst wenn beides Gleich, so scheint mir, wird die Dualität aufgehoben.
Deshalb schrieb ich, dass ich nun erstmal nur mir selber Reiki gebe, nicht anderen geben, nicht lehren. Um selbst zu heilen, im Sinne von: Ich nehme mir, und nur weil ich nehme, wird es ganz.
Ganz liebe Grüße an Dich
Birgit
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Heike

Beitrag von Heike »

:D
Zuletzt geändert von Heike am 26.04.2006, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

So, ich melde mich auch wieder einmal zu Wort.

Ich muß zugeben, daß ich anscheinend auf etwas hingewiesen werde, um es zu "bearbeiten" : Verantwortung. Zur Zeit kristallisiert sich bei mir heraus, daß ich Abgst vor Über-Forderung habe. Ich habe Angst davor, eine Aufgabe nicht angemessen abschließen zu können, und darum mache ich mich selbst kleiner, als ich wirklich bin, indem ich dieser möglichen Über-Forderung aus dem Weg gehe.

Der Punkt ist im Moment in der Tat der, daß ich mich nicht in der Lage sehe, die Verantwortung, die mir durch den Akt der Heilung aufgebürdet wird, übernehmen zu können. Ich fühle mich über-fordert, wenn ich die Verantwortung für diesen Bankräuber, den ich gerettet habe, übernehmen müßte.

Das ist der Punkt, an dem ich momentan nicht weiterarbeiten kann.


Das mit dem Ausgleich ist auch für mich so eine Sache. Ich versuche, freundlich zu sein zu den Menschen, ihnen zu helfen und zu geben (zum Teil von mir), und dann komme ich zu solchen Situationen, in denen ich Hilfe benötige, aber niemand ist da, um mir zu helfen.

Die mit Abstand einsamste Nacht meines Lebens war - das ist für Außenstehende schwer verständlich - als ich etwas gab, und alleingelassen wurde.
Das ist eine seltsame Geschichte ... Als Star wars Fan wollte ich 1999 zur Mitternachtspremiere der Episode I. Zuvor hatte es eine Liste in unserem Treff gegeben, um sich für Karten einzutragen. Bei mir ist sie durch ein Mißverständnis meinerseits nie angekommen.
Es blieben Karten übrig, die nie abgeholt worden sind. Es war vereinbart, daß diese Karten bezahlt & abgeholt werden würde. Was im Falle einiger Leute nicht geschah. Sie hielten sich nicht an diese Abmachung.
Ich beschloß, eine dieser Karten zu nehmen, um selbst daran teilnehmen zu können. Das kam dem Organisator der Liste entgegen, denn so war gewährleistet, daß er nicht auf seinen Kosten sitzen blieb, das Geld, das er vorgestreckt hatte.
Am Premierenabend tauchten plötzlich diese Personen auf, die ihre Karten nie abgeholt hatten.
Sie argumentierten, sie hätten die Karten bestellt, hatten JETZT auch Geld dabei, und wollten sie haben.
Erdrückt von dieser Argumentation (Selbstsicherheit hatte ich noch nie gehabt, damals), rückte ich meine Karte heraus.
Der Effekt war, daß ich mitten in der Nacht nach Hause fuhr, und genau wußte, daß dort im Kinogebäude Leute saßen, die einen Film sahen, auf dessen Premiere ich 16 Jahre lang gewartet hatte.
Das war die einsamste Nacht meines Lebens.
Ich betrachte es heute als eine ... „göttliche Fügung ?“, aber vor mir hielt plötzlich eine Frau mit dem Auto an, und fragte mich nach dem Weg. Ich erklärte ihr den Weg, und denke heute, ich hätte auch mitfahren können und ihr den Weg erklären können. Das hätte meine Einsamkeit gelindert.
Aber wie so oft war ich zu sehr in Schmerz und Blindheit gefangen, als daß ich etwas hätte tun können.

In dieser Nacht habe ich so tief an mir gezweifelt, wie selten zuvor.

In dieser Nacht habe ich mich gefragt, wo denn der Ausgleich sei ? Warum ich so viel Schmerz und Depression erleiden müßte, warum ich so einsam sein müßte. Ich habe mich gefragt, was das alles eigentlich soll. Ich habe mich gefragt, ob mein Leben nur aus Schmerz, Einsamkeit und Depression besteht.


Von dieser ganz persönlichen Erfahrung heraus habe ich meine Zweifel am wie auch immer gearteten Ausgleich. Schlimmer noch : Wenn ich jetzt dieser Definition folge (so stellt es sich für mich dar), mußte ich gerade deswegen leiden, weil ich gegeben hatte. Und das ist etwas, was ich nie wieder tun möchte, leiden.

Ich messe mein Leben und anderes Leben am Vorhandensein von Schmerz. Seelisch, körperlich ... Ich bin der Meinung, daß jedes Lebewesen ein Recht auf schmerzfreies Leben hat. Ich betrachtete es als meine Aufgabe, schmerzfreies Leben zu ermöglichen.

Nun komme ich aber in dieser Argumentation zu dem Punkt, wo ich mir selbst sage : Indem ich anderen helfe, und ihnen selbst ein schmerzfreies Leben ermögliche, werde ich als Ausgleich Schmerz empfangen, und ein "schmerzliches" Leben führen müssen, als Ausgleich.

Da meine Prämisse ist, kein Leben mit Schmerz führen zu wollen, muß ich - logisch gesehen - damit aufhören, anderen zu helfen, denn damit füge ich mir selbst nur Schmerz zu.

Das ist mein philosophisches Dilemma, in dem ich gerade stecke.

ES kann sein, daß ich dabei Logikfehler begangen habe, aber ich kann zur Zeit keine finden.
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elfenbeinin

Beitrag von elfenbeinin »

Ameise hat geschrieben:
Am Premierenabend tauchten plötzlich diese Personen auf, die ihre Karten nie abgeholt hatten.
Sie argumentierten, sie hätten die Karten bestellt, hatten JETZT auch Geld dabei, und wollten sie haben.
Erdrückt von dieser Argumentation (Selbstsicherheit hatte ich noch nie gehabt, damals), rückte ich meine Karte heraus.
Der Effekt war, daß ich mitten in der Nacht nach Hause fuhr, und genau wußte, daß dort im Kinogebäude Leute saßen, die einen Film sahen, auf dessen Premiere ich 16 Jahre lang gewartet hatte.
Das war die einsamste Nacht meines Lebens.
Ameise, ich sitz eben mit offenem Mund und Tränen in den Augen da. Rat hab ich keinen. Wie auch?
Aber ich möchte Dich wissen lassen, daß ich genau dieses Gefühl gut kenne.
Ein scheiß Gefühl.

Regina
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Danke für dein Mitgefühl.
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Sheelara
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Beitrag von Sheelara »

Lieber Alrik,

vor einer Weile hab ich Dein Posting gelesen. Es hat mich tief berührt und die ganze Zeit nicht mehr losgelassen. Ganz vieles von dem, was Du beschreibst, kenn ich sehr gut, und in mir wirbelten alle möglichen Gefühle und Gedanken auf allen möglichen Ebenen herum. Ich trau mich jetzt mal, was dazu zu sagen. Wenn‘s für Dich nicht passt, dann ist's halt daneben.

Als Du Deine Karte den anderen überlassen hast, hatte ich das Gefühl, du hast dich selbst verraten und im Stich gelassen.

Ich habe das sehr oft getan in meinem Leben, und die Einsamkeit, die das zur Folge hat, ist die schlimmste und stärkste, die ich kenne.

Ich bin der Überzeugung, dass keine Macht der Welt von uns verlangt, uns selbst aufzugeben zu Gunsten anderer, es sei denn es wäre ein tiefer innerer Wunsch. Es gibt in mir etwas, das aus Liebe zu bestimmten anderen Menschen sterben würde. Ich hab das nie zugelassen, aber auch wenn es tatsächlich passiert wäre, hätte sich das nicht als Opfer angefühlt, sondern irgendwie richtig. In allen Situationen ist Geben, finde ich, nur dann angesagt, wenn es sich wirklich gut anfühlt. Ich muss mich selbst nicht verraten und aufgeben, um etwas zu geben. Ich gebe nur dann, wenn ich was habe oder wenn es mir Freude macht, dann kommt‘s von Herzen. (Ich schliesse da auch Ärzte mit ein, die mit Sicherheit viele Wiederbelebungen sein lassen würden, wenn sie spüren würden, dass derjenige nicht mehr zurückkommen will.)

Mit der Verantwortung tu ich mir auch schwer. Ich weise sie meistens von mir, weil sie mich überfordert, und begeb mich nicht in Situationen, wo ich zu viel davon habe. Das bisschen, das bleibt, kann ich gerade so hinkriegen. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Inwieweit ein Heiler für seine Klienten und deren Genesung oder Verschlimmerung verantwortlich ist, kann ich überhaupt nicht beurteilen. Ich erinnere mich an eine Geschichte, die Phyllis mal erzählt hat bei einem Treffen vor vielen Jahren. Von einer Frau, die schlimmes Asthma hatte und ganz viel Reiki wollte. Durch Reiki wurde ihr Asthma jedesmal noch schlimmer, und trotzdem wollte sie weiter Reiki. Dann ist sie gestorben. Phyllis sagte, diese Frau wollte sterben, und sie wollte Reiki, um ihr Sterben zu erleichtern.

Das ist so eine Perspektive, die ich viel zu selten zu hören bekommen habe. Eine weitere davon ist aus einem meiner Lieblingsbücher „Little Ed und seine Reise zu den Tieren der Kraft“. Little Ed‘s Lehrer stirbt, weil er ausrutscht auf dem Wasser, das Little Ed an den Baum geschüttet hat als Geschenk, und durch Little Ed‘s nicht verbunden sein und seine aufgeregten ungeduldigen Aktionen. Der Baum erschlägt ihn. Eine Situation, bei der ich meines Lebens nicht mehr froh würde. Aber die Frau seines Lehrers begrüsst ihn mit offenen Armen, tröstet ihn und sagt ihm, er hätte schon seit einer Weile diese Träume gehabt, wo der Vogel ihn in die Lüfte hob, und er hätte schon angedeutet, dass er bald in eine andere Dimension gehen würde. In dieser Perspektive war die Unachtsamkeit von Little Ed Teil des grossen Plans. Sie hat seinem Lehrer geholfen, zu sterben. Und so frag ich mich manchmal, ob all unsere Fehler und Unzulänglichkeiten das nicht auch sind.

In den Momenten, wo ich den Tod als Teil des Lebens sehen kann, und mich nicht mehr panisch im Kreis drehe, um bloss zu überleben und den Tod zu vermeiden oder meine Schuldgefühle, wird meine Überforderung kleiner.

Zu mir stehen zu lernen, meine Wünsche und Bedürfnisse auch dreisten Menschen gegenüber durchzusetzen, hat für mich in jeder einzelnen Situation bedeutet, meinem eigenen Tod ins Gesicht zu sehen. Das war eine sehr intensive Zeit. Ich bedaure fast, dass ich das jetzt kann, ohne dass es sich akut lebensbedrohlich anfühlt... denn es war ein gutes Gefühl, bereit zu sein, lieber zu sterben, als mich selbst zu verraten.

Wenn ich‘s mir andersrum angucke - jemand, der sich selbst aufgibt, um mir etwas zu geben... das fühlt sich nicht gut an, weil ich da den Druck spüre, ich müsse jetzt seine Leere füllen. Das sind so Sachen, die ich immer wieder in mir bewege... denn angenommen dieser Teil von mir, der aus Liebe für jemanden sterben würde, ohne etwas zurückzuerwarten, würde für mich sterben, dann würde ich das gar nicht annehmen können und glauben, ich müsste jetzt was geben.

Spannendes vielschichtiges Thema.

Liebe Grüsse von Sheelara

P.S. Ich hab gerade eine CD von Elton John ertauscht, und ein Refrain gefällt mir besonders gut, ich schenk ihn Dir, Alrik, für Deine Geschichte:

So spare your heart, save your soul, don't drag your love across the coals
Find your feet and your fortune can be told, release, relax, let go
and hey now, let's recover your soul

:bussi:
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Hallo.

Danke, daß du dir so viel Mühe gemacht hast, und mir so einen langen Text zu schreiben.
Sheelara hat geschrieben:Als Du Deine Karte den anderen überlassen hast, hatte ich das Gefühl, du hast dich selbst verraten und im Stich gelassen.
Hm, trifft glaube ich ziemlich gut dieses Gefühl, soweit ich es noch aus der Vergangenheit spüren kann ...

Das Schlimme ist, wenn jemand (wie ich damals) nicht die Kraft, Selbstsicherheit und das Selbstbewußtsein hat, um sich durchzusetzen. Das schreibe ich immer wieder, weil es mich so nachhaltig geprägt und beeinflußt hat.

Ich hatte diese Tage die Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren : In Leipzig fängt eine Messe an, zu der ich mangels Geld nicht hinfahren kann - habe aber eine Freikarte dafür.

Ich habe sie jemandem aus freien Willen geschenkt - wenn ich sie nicht gebrauchen kann, dann vielleicht jemand anders ?

Und ich habe explizit um Ausgleich gebeten : Ich schenke dir diese Karte, möchte dafür, daß du mir davon etwas wiederbringst, und seien es auch nur Informationen.
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Kattugla
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Beitrag von Kattugla »

Hm... Alrik, da mußte ich dann doch noch eine Weile dran herumdenken. Weil´s mir in der Vergangenheit auch oft so ergangen ist wie Dir an dem von Dir geschilderten Abend.
Ich will da jetzt nicht unbedingt Salz in noch offene Wunden streuen, aber das, was mich spontan ansprang, war der gute alte Grundsatz, daß Energie der Aufmerksamkeit folgt.

Ich habe zuhauf Patienten (vornehmlich Patientinnen), die sich förmlich aufopfern für Familie und Freundeskreis, sich selbst völlig aus dem Spiel nehmen und eigentlich nur noch dabei sind, ihr Leben über die von ihnen "Betreuten" zu definieren. Die stellen sich genau die gleiche Frage: wieso passiert diese Krankheit (in meiner privaten Statistik: oft Krebs) mir, wo ich doch so viele Opfer bringe?

Meine Antwort darauf formuliere ich dann zwar mitunter etwas diplomatischer, aber trotzdem unangenehm: es ist in meinen Augen purer Egoismus. Energie folgt der Aufmerksamkeit - auch der unbewußten. Gut möglich, daß das in Deinem Fall anders gelagert war, aber, wenn Du ehrlich bist, war doch die Motivation für Deine Entscheidung nicht Altruismus sondern in Deiner Situation (die ich wie gesagt zu gut verstehe) ein Wunsch nach Anerkennung und Geliebt-Werden-Wollen? Und daher rührte eigentlich der große Schmerz und das Zurückgewiesen-Werden?

Die Mehrzahl der Ehefrauen, die ihre bettlägerigen Gatten nach einem Schlaganfall noch zehn Jahre lang aufopferungsvoll zu Hause betreuen, tun dies oft aus einem verschobenen Verständnis von Geben und Nehmen heraus - sie glauben in ihrem Verständnis, etwas zu geben, sind jedoch eigentlich auf der Nehmer-Seite des Lebens, weil plötzlich unbewußt Themen wie Macht und Kontrollgewinn über denjenigen eine Rolle spielen, der sie z.B. 40 Jahre lang kontrolliert hat.
Wie viele christliche "Märtyrer" gibt es, die glaubten, mit ihrem Leiden sich einen Platz im Paradies zu erkaufen? Und damit den Nachfolgenden nur weites Leid bescherten?

Klingt für mich egoistisch. Ein Kuhhandel, der wiederum nur einmal mehr das Thema Kontrolle zum Inhalt hat. Ich kann jedoch - wenn ich mich auf der passiven Seite befinde - den Ausgleich nicht kontrollieren. Als Ergebnis bekomme ich stattdessen einen perfekten Spiegel meiner eigenen unbewußten Motivation: nämlich wiederum Egoisten. Spiegelgesetz.

Anderes Beispiel: die ganze Diskussion hat mich auch reichlich ins Denken gebracht. Momentan krebse ich zum ersten mal in meinem Leben als Selbstständige in einem handfesten Sommerloch herum und konnte mir noch keinerlei Rücklagen bilden. Die Folge waren zum ersten Mal seit langem wieder Mietschulden. Geldsorgen - zumal, wenn sie solch grundlegender Natur und ihr Ende nicht absehbar sind - verursachen bei mir Depressionen. Was aber sind Depressionen?
Nach innen gerichtete Aggression. Also Energie. Ein Stau. Wenn ich "voll" bin, kann auch nichts dazu kommen, und Geld ist ein Ausdruck von Energie. Ergo mache ich mir meinen Mangel selbst. Energie folgt der Aufmerksamkeit.

Am letzten Freitag hat es in meinem Kopf "klick" gemacht. Ich mußte Energie loswerden. Die ganze aufgestaute Wut, die teilweise schon viele Jahre älter ist als meine Existenz als Erwachsene. Paradox? Mitnichten. Ich habe einfach losgelassen.
Ich hatte das Wochenende das Haus voller Gäste und definitiv zuwenig Schlaf. Meine Gäste luden mir den Kühlschrank voller Lebensmittel. Und am Montag hatte ich einen Briefumschlag mit 500,-€ im Briefkasten. Von meiner Tante. Ohne Vorwarnung. Eine Monatsmiete, die mir viele Probleme auf einmal löst.

Auf was ich eigentlich hinauswill, daß für mich die Lösung des philosophischen Dilemmas der Verantwortung im absichtslosen Handeln besteht.

Handeln ist aktiv. Kann also eigentlich gar nicht absichtslos sein. Wenn es jedoch vom Ego abgekoppelt wird - und zwar ganz bewußt - dann schon.
Der Ausgleich ist unpersönlich - und kommt dann, wenn es wichtig ist. Nicht vorher. Ein darauf warten ist "Nicht-Loslassen", ergo egoistisch. Dann bekomme ich einen Spiegel - und der ist selten schmeichelhaft.

Ich weiß, das mit dem Urvertrauen ist schwer. Aber machbar. :wink:
Das Blöde ist: je größer Dein bewußt erkannter Handlungsrahmen ist, umso größer ist auch der Rahmen Deiner Verantwortung. Zu sagen: ich handle bewußt in kosmischem Rahmen ruft auch Verantwortung in gleichem Rahmen. Oder den adäquaten Spiegel. Das Leben wird nicht leichter mit zunehmender Bewußtheit, das wäre ein Trugschluß. Aus meiner Sicht. Jeder macht sich seine Wirklichkeit eben selbst. :oops:


ins Bett purzelnd
Kattu
Zuletzt geändert von Kattugla am 19.08.2005, 01:04, insgesamt 2-mal geändert.
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elfenbeinin

Beitrag von elfenbeinin »

Das Thema sprang mich an und beschäftigt mich immer noch mehr als mir lieb ist. Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen. Wenn ich´s kann, melde ich mich wieder.
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Lieber Ameise,

meine Gedanken ob des Gefühlel Einsamkeit sind bei dir...

dennoch glaube ich, das kattugla hier einen guten gedanken ansatz hineingeworfen hat. Energie folgt der aufmerksamkeit.

Liebe Heike,

eigentlich nin ich nur eine Worte aus einem Grund am aufwiegen. Du wiedersprichst dir immer noch und andauernd.

Liebe Sheelara

wunderschön geschrieben.

Euch allen liebe Mondgrüsse
Thomas
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Heike

Beitrag von Heike »

:D
Zuletzt geändert von Heike am 26.04.2006, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Liebe Heike,

mit tiefer Feude sehe ich - Du glaubst an das gute im Menschen. Glückwunsch

viele Grüsse
Thomas
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Beitrag von Ameise »

Kattugla hat geschrieben:Meine Antwort darauf formuliere ich dann zwar mitunter etwas diplomatischer, aber trotzdem unangenehm: es ist in meinen Augen purer Egoismus. Energie folgt der Aufmerksamkeit - auch der unbewußten. Gut möglich, daß das in Deinem Fall anders gelagert war, aber, wenn Du ehrlich bist, war doch die Motivation für Deine Entscheidung nicht Altruismus sondern in Deiner Situation (die ich wie gesagt zu gut verstehe) ein Wunsch nach Anerkennung und Geliebt-Werden-Wollen? Und daher rührte eigentlich der große Schmerz und das Zurückgewiesen-Werden?
Guter Einwand. Diese Idee hatte ich auch schon - aber bei anderen Handlungen. Ich gebe zu, daß dies lange Zeit ein mehr oder weniger (häufiger weniger) bewußter Antrieb meiner Handlungen war. Ich war in der Schule Außenseiter, unverstanden, unbeachtet, und wollte Anerkennung und Aufmerksamkeit.

Daß das weiter im Unbewußten operieren könnte, darauf bin ich nicht nicht gekommen.

Daß dies ein Antrieb meiner Handlungen war, auf die Idee bin ich schon vor ein paar Jahren - NACH dem Kontakt mit Reiki - gekommen. Durch Reiki sind bei mir überhaupt erst diese Denkprozesse des Selbst-Reflektierens über mich in Gang gekommen.

Und : Mein Urvertrauen ist entweder stark beschädigt oder nicht existent. Ich arbeite zur Zeit daran, aber es wird Jahre brauchen, nehme ich an, bis sich da etwas tut.
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Liebe Ameise,

mal aus der Ecke des Druiden eine harte Antwort. Energie folgt der Aufmerksamkeit. Du bindest mit Deinem - das dauert Jahe die Energie der Ewigkeit an einen Prozess des selbst findens. Schmeiss den Quatsch mal schnell über bord!

Du schreibst mit grossen Kraft und tiefer Erkenntnisfähigkeit Deines eigenen Selbst, schaust hinter Dich und in Dich. Tust was Du kannst um zu sein wee Du bist. Erhebe Dich wie ein Adler und flieg (Schamnisch gesagt) oder bleibe wie ein Huhn auf dem Bode. Aber dann lauf schnell (Metapher) ich fress Hühner gerne. (Bin ein Drache).

Das Geheimnis liegt im Gefüge des Entscheidens. Ent - Scheide Dich von dem ich bin das nicht, kann das nicht, schaffe das nicht. Entscheide der zu Sein, der Du bist. Und Du bist.

Viele aufmunternde Grüsse
Thomas
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Sheelara
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Beitrag von Sheelara »

Lieber Thomas,

bei allem Respekt vor Deinem Weg und Deinem Sein - solche Sätze wie "denk doch einfach um, wirf das über Bord, du beschränkst dich nur selbst" finde ich respektlos. Ich habe selbst auch lange Zeit so gedacht und dann festgestellt, dass sich mein flexibler Verstand, der längst befreit war und umgedacht hatte, von meinen langsameren, schweren Gefühlen und Gewohnheiten sowie von meinem Körper getrennt hatte. Die können nämlich nicht so schnell.

Jahrelange Erfahrungen von Kindheit an sind wie breite Strassen. Neue Wege wie Trampelpfade. Je öfter ich mich entscheide, den Trampelpfad zu benutzen, desto breiter wird er, und je seltener ich die breite Strasse gehe, desto mehr wird sie zuwachsen. Aber so, wie ich nicht in Null Komma nix eine Strasse aus dem Boden stampfen kann, mitten im Wald, so reicht für mich einfaches Umdenken auch nicht. Im Gegenteil, es überfordert noch mehr, weil ich ja dann wieder unzulänglich bin, es nicht zu schaffen, auf der Stelle alles zu verändern und alles Alte über Bord zu werfen. Es klingt so als wäre das ganz einfach für andere Menschen und nur ich kann das nicht.

Bei genauerer Betrachtung ist mir dann sehr oft aufgefallen, dass Menschen, die so reden, selbst ihre Gefühle nicht mitgenommen haben.

Wie ist das bei Dir?

Liebe Grüsse, Sheelara
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Beitrag von Ameise »

Im Prinzip stimmt es ja nur - es geht nicht sofort, sondern muß auch erst erlernt werden. Loslassen, einfach Sein ... ist für mich immernoch schwierig, zumal ich ein sehr negatives Bild von mir selbst (eingeimpft) habe, und immer glaube, mich für mein Tun rechtfertigen zu müssen.

Für mich ist es definitiv ein Lernprozeß, und der kostet Kraft. Ich bin schon froh, einfach mal etwas absichtslos tun zu können ... ich brauche normalerweise immer eine Begründung für mein Tun, fast schon zwanghaft. ;)

Aber im Prinzip, glaube ich, stimmt es ...
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Christian

Beitrag von Christian »

lieber alrik,
quäl dich nicht zu arg.......
das bild mit dem adler und dem huhn stammt übrigens von
dem dubiosen motivationstrainer höller, der mittlerweile
im knast sitzt.
in anderem zusammenhang hab ich schon mal auf diesen artikel
http://www.zeit.de/archiv/2001/25/20012 ... pheten.xml
verwiesen. aber hier passt es auch ganz gut.

liebe grüße
christian
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Beitrag von SpideR »

Sheelara, das stimmt für mich so auch.
Du sprichst etwas an, was ich selbst nur sehr gut kenne.

Ich neige dazu alles 120%ig machen zu wollen, meinen Anspruch an mich selbst ins Uferlose zu steigern und mir und meinen Leistungen immer unzufrieden hinterher zu laufen.
Somit habe ich schon vieles im Leben begonnen und nicht zu Ende gebracht. Nicht weil es nicht das "Richtige" für mich war, oder es nicht gekonnt hätte, sondern weil ich von mir verlangt habe einen Trampelpfad binnen weniger Stunden in eine Prachtstraße zu verwandeln. (Danke für den hervorragenden Vergleich Sheelara)

Die allerersten Gefühle die dabei auf der Strecke bleiben, sind dann auch die Liebevollen für mich selbst. Ein Verlust, der mit keiner noch so guten Leistung im Bereich der Logik, der äußeren Welt, auszugleichen ist.

Das alles schränkt die Worte von Thomas aber keineswegs ein. Ich stimme ihm zu und die energetische Kraft die ich in seinen Worten spüre ist sehr willkommen.

Dennoch..
Ich hänge es mir an die Wand :wink: ,
einen Spiegel daneben, in den ich reinschauen kann .. und grinse mich an.
Streichle mir humorvoll über den Kopf und sage mir: Na, möchtest Du da gerne hin ? Dann mach mal, aber lass Dir Zeit.

"denk doch einfach um, wirf das über Bord, du beschränkst dich nur selbst" .. das ist ein guter Satz..
ich werd ihn mir mal so 20x am Tag für die nächsten Jahre sagen und schauen was bei rumkommt.
:lol:
meine Gefühle und Gewohnheiten sind nämlich auch sehr schwerfällig und stinkefaul und ändern sich nur, wenn ich ihnen gut tue.

Und jetzt höre ich mal auf zu denken und lege mich faul in die Sonne.

Lg
Birgit
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Beitrag von Kattugla »

:lol:

Birgit, manchmal habe ich einfach das Bedürfnis, Dich zu knuddeln.

Danke für das Grinsen auf meinem Gesicht.


liebe Grüße an Dich
Kattu
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Beitrag von Sheelara »

Krischan hat geschrieben:lieber alrik,
das bild mit dem adler und dem huhn stammt übrigens von
dem dubiosen motivationstrainer höller, der mittlerweile
im knast sitzt.
Ja, das ist mir auch noch durch den Kopf gegangen. Was ist eigentlich falsch daran, ein Huhn zu sein? Es muss doch Hühner geben, Adler und Drachen... und ausserdem, warum ist der Drache hinter dem Huhn her? Hört sich fast wie ne Drohung an.

Und ja, Birgit und Alrik, ich seh es auch so, dass es "im Prinzip" stimmt, das mit dem Umdenken und sich selbst nicht mehr beschränken. Das ist für mich das Suchen nach Trampelpfaden und der Mut, sie zu gehen.

Ich hab Euch lieb.
Sheelara
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Beitrag von SpideR »

Kattugla hat geschrieben::lol:

Birgit, manchmal habe ich einfach das Bedürfnis, Dich zu knuddeln.

Danke für das Grinsen auf meinem Gesicht.


liebe Grüße an Dich
Kattu
Bloß keine Hemmungen !
Knuddeln find ich absolut klasse !!
:knuddel: :bussi: :knuddel:
*sheelara mit in die knuddelrunde nimmt*
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Beitrag von Penny »

Thomas schrieb:

Du hast einen stark dual wahrnehmenden Ansatz. Erstens ist genau die Triade aus Göttin Drache und Gott das Awen. Der Ort im Sein und Nichtsein der nicht ist und ist. Dies ist das Refgium allen göttlichens schlechthin. Die Triade ist nicht teilbar in einzelne Substanzen oder Wesenheiten.

Alles ist eines
eines ist drei
Drei ist alles

Hallo Thomas,

entschuldige, das ich den Drachen unterschlagen habe (grins). Mag sein, dass mein Ansatz stark dual ist. Es gibt ja auch viele Bilder wo das passt.
Zwischen Yin und Yang klemmt auch kein Drache. (Nicht übel nehmen, bin gard ein wenig schalkig aufgelegt).

Letztlich sind das nur Bilder, die das Verständnis für etwas wecken sollen. Bei manchen Zusammenhängen passt die Dualität, bei anderen die Triade, bei manchen ist der Zusammenhang konstruiert.

Thomas schrieb:

Im stofflichen Universum gelten die Gesetzte des Stofflichen universums.

Ja, und das ist unpersönlich und die Konsequenzen einer Handlung können auch die treffen, die mit der Ursache nicht in Verbindung stehen.


Thomas schrieb:

Im Anwynn und mim Gwynwedd sieht das anders aus, das eine ist die Welt der Seelen, das andere die Welt der göttlichen Entscheidung. Oder auch unserer eigenen Nähe zur Göttin. Ich finde den Satz: Als Gott den Menschen Seele gab, hat SIE nur geübt.

Ein beispiel für die postulierte Allmacht von Göttern:

Du "sortierst" also nach Naturgesetzen und Göttlichkeit und siehst die als getrennt an. Die Göttlichkeit ist nicht allmächtig, kann die unpersönlichen "Rachefeldzüge" des Universums nicht umleiten, so dass die richtigen Verursacher auch die Auswirkungen Ihres Handels zu spüren bekommen.

Verstehe ich dich richtig? Wofür sind die Götter zuständig in deiner Anschauung. Für die Seelen, gut, aber das ist mir nicht konkret genug.

Thomas schrieb:

Kann Gott einen Stein machen, den er nicht heben kann.

Kann er einen Stein machen, den er nicht heben kann - keine Allmacht
Kann er den Stein nicht machen, ist es auch nix, keine Allmacht

nachvollziehbarer?

Weiss nicht. Vielleicht sind Paradoxien in unserer Welt ein Problem. Vielleicht existiert Göttlichkeit außerhalb dieser Paradoxien - vielleicht auch nicht.

Ich glaub ich muss wirklich mal ein zusammenhängendes Buch über das Thema lesen. Vielleicht erschließt sich mir dann mehr.

Du solltest deine Orakelkekse wirklich lieber nach dem posten essen :D


@Heike und Thomas,

ich glaube, Heike, für dich bringt es nichts das Thema "Verantwortung" zu zerreden. Ich habe den Eindruck, dein Gefühl sagt dir, wann du wie entscheiden musst und dazu stehst du. fertig. Wahrscheinlich liegst du damit richtig. In manchen Sachen fühlt man sich einfach handlungssicher. Dann braucht man sich auch nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.
Ich glaube, dass du verantwortungsbewusst handelst.

Verabschiede mich jetzt mal für ein paar Tage. Fahre weg.

Liebe Grüße
bis nächste Woche


Penny
Heike

Beitrag von Heike »

:D
Zuletzt geändert von Heike am 26.04.2006, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
Christian

Beitrag von Christian »

......kann ja sein dass ich jetzt dem thomas furchtbar unrecht tue.
aber er hat nicht geschrieben:
"denk doch einfach um, wirf das über Bord, du beschränkst dich nur selbst"
er hat geschrieben:
"schmeiss den quatsch über bord!....entscheide, der zu sein, der du bist."

das klingt in meinen ohren erheblich militaristischer und erinnert mich an Paul de Lagarde, wegbereiter des deutschen faschismus:
"es gibt für den menschen nur eine schuld, die, nicht er selbst zu sein."
mit solchen sätzen hat man 17jährige zum heldentod animiert.....

meines erachtens geht es gar nicht so sehr um das wegschmeißen.
ich hab es mehr mit dem satz:
"was du nicht annimmst, kannst du nicht verwandeln."

christian
Heike

Beitrag von Heike »

:D
Zuletzt geändert von Heike am 26.04.2006, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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