Ein fröhliches hallo!
In weiten Teilen stimme ich Dir zu, insbesondere dem Teil über die Gifte.
Nur die Leidensfrage läßt mich nicht los und ich habe heute während meiner Weihnachtseinkäufe darüber sinniert.
Es stimmt, im allgemeinen muss es erst schlimm kommen, dass man erwacht. Und ich sage ja nicht, dass man dem Leid immer und überall aus dem Weg gehen kann oder soll, das wäre in der Tat oberflächlich und naiv obendrein. Aber ob ich ein Ereignis als leidvolle Erfahrung empfinde, das ist meine freie Wahl.
Ich bin an dem Punkt angelangt an dem ich weiß, dass Veränderung auch dann notwendig ist, wenn es mir gut geht. Denn Leben heißt Veränderung, es gibt keinen Stillstand.
Wenn man glücklich ist und das Glück festhalten will, ist das gleichbedeutend mit stehen bleiben. Aber das Gefüge um mich herum bewegt sich weiter und so werde ich bald hier hin, bald dort hin gezerrt und geschoben. Es ist schlicht unmöglich, die Zeit anzuhalten. Bewege ich mich nicht, so bewegt sich alles um mich herum dennoch und verändert auch meinen Standort, ob es mir nun paßt oder nicht.
Alles fließt. Alles ist in Bewegung. Und wenn ich diese Bewegung nicht aktiv gestalte, tun es eben andere für mich. Übrigens dann selten in meinem Sinne, wie ich erfahren musste, das nur nebenbei.
Doch hat man das einmal erkannt, kann man die zerrenden Erwartungen und den reißenden Willen immer mehr loslassen und sich dieser Bewegung hingeben, im festen Vertrauen, dass der naturgemäße Lauf ohnehin der Dinge der für mich und für alle beste ist.
Wenn man statt dagegen anzukämpfen also losläßt, oder wenigstens nur hin und wieder sanft dirigierend eingreift, so erlebt man eine Art Lebenstanz im Innen wie im Außen.
So sanft gewogen fühlt man sich gut, aber man bekommt auch eine Idee davon, um wie viel besser man sich noch fühlen könnte, wenn man sich nur noch mehr fallen ließe, noch mehr Vertrauen hätte und noch mehr Liebe geben würde. Und so strebt man immer nach Veränderungen, auch dann, wenn es einem gut geht. Oder gerade dann.
Will damit sagen, es ist ja nicht so, dass ich niemals Leid empfunden hätte! Ganz im Gegenteil! Aber ich habe mit der Zeit auch gelernt, dass es nichts bringt, sich gegen das Leben zu stellen oder mit dem Schicksal zu hadern.
Denn das Leid kommt nur, wenn ich die Zeichen, die das Leben mir zuvor gab, nicht sehen wollte oder konnte. Das ist für mich bewußtes, waches Leben, aufmerksam zu sein und sofort zu reagieren.
Selbstredend funktioniert das nicht immer, aber das Bemühen darum lohnt sich. Wer mag, kann das Erkenntnis nennen.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass es da eine Sache gibt, die mich irritiert. Du schreibst so oft "ihr". Warum nimmst Du Dich da heraus?
Bist Du kein Suchender? Sind wir es nicht würdig, in Deiner Begleitung zu wandeln? Also ich würde mich darüber freuen, wenigstens ist der Weg dann nicht so lang...
Zimtgrüße aus der bayerischen Wildnis
Sunny
"Angst klopft an die Tür.... Vertrauen macht auf... und keiner ist draußen...!"