Ich denke, es ist ein ziemlicher Sprung über den eigenen Schatten, den Ist-Zustand als solchen (sowohl meinen eigenen als auch den globalen) erstmal zu akzeptieren. Dann jedoch verschwindet das Gefühl der Trennung.
Eine Sichtweise der Welt ist die materialistiche (ich nenne sie mal so) : "Alles ist getrennt". alles ist getrennt, Körper und Geist, Tier und Pflanze und Mensch, Erz und Stein, Erde und Asphalt ...
Eine solche Sichtweise istdas, was wir als "Schulmedizin" und als "Wissenschaft" kennen : Sie trennt, indem sie zerteilt, seziert, und die Dinge losgelöst vom Kontext voneinander betrachtet. Die Ökologie ist ein Versuch, alles im Zusammenhang zu sehen.
Eine solche Sichtweise fördert natürlich auch Regeln wie "mache die Welt dir untertan", und das tun die Menschen ja heute.
Es ist scheinbar vielen Menschen egal, was aus der Welt wird. Ich lese heute wieder in der Zeitung, daß die Erdrutsche bei den Überschwemmungen in Thailand (?) nach Behördenangaben vermutlich von illegalen Holzeinschlägen ausgelöst wurden. Gut, die Leute brauchen Holz für ihre Arbeiten, aber sie denken zu oft nicht daran, Bäume nachzupflanzen.
Beispiel aus der Archäologie : Die Anasazi. ein Amerikanisches Volk, daß die großen, erst in den letzten zwei Jahrhunderten wiederentdeckten "Pueblo"-Städte gebaut hat. Sie sind irgendwann verlassen worden.
Was ist passiert ? Die Anasazi haben lustig Häuser gebaut, eine ganze Stadt, und sie brauchten dafür natürlich Holz.
Die Archäologen haben herausgefunden, daß die Wege zum Holzholen immer größer wurden, weil im Bereichder Städte bereits alles gerodet war. Die Datierungen anhand von Baumringen verbauter Balken lassen sogar einen Zeitrahmen zu.
Die Kiefernwälder, die dort waren, wurden langsam aber sicher abgeholzt, ohne je neue Bäume dafür zu pflanzen. Es waren ja genug da.
Als die Städte verlassen wurden, war alles kahl, und heute ist dieses Gebiet Wüste.
Ich persönlich finde diesearchäologische Entdeckung geradezu exemplarisch für den Umgang mit der Natur . "Mache dir die Welt untertan" klingt dafür wie ein Freibrief für hemmungslosen Raubbau.
Ein weiteres Exempel dafür ist - aus meiner ganz persönlichen Sicht - das Rasenmähen. wer tut es nicht ?
Manche Menschen mähen den Rasen so exzessiv, daß der Rasen ökologisch tot ist. Nur ja keine Blümchen oder so wachsen lassen ! Nur ja nicht ein paar Zentimeterchen in die Höhe wachsen lassen !
Besonders pervers finde ich es, wenn Leute auch noch Dünger auf eine solche Wiese kippen "damit der Rasen schön dicht wächst". In die Breite ja, aber bloß nicht in die Höhe ! Das sieht ja so "unordentlich" aus !
Ich kam einmal auf den Gedanken, ob solch ein Verhalten nicht pathogen ist ? Menschen mußten früher Wälder roden, um leben zu können, schön und gut, aber dieser "Krieg gegen die Natur" hat für mich persönlich fast schon Züge pathogenen Verhaltens. Wenn Menschen schon nict mehr in der Lage sind, Wiesen ganz natürlich wachsen zu lassen, "weils unordentlich aussieht", dann hat sich in meinen augen die Ordnung verselbständigt, und ist damit unnatürlich.
Das sind meine ganz persönlichen Gedanken dazu.