Zurechtkommen im 21. Jahrhundert?

Alles, was nicht direkt mit Reiki oder dem Forum als solches zu tun hat und sonstwo im Forum keinen Platz findet.

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Zuelli

Zurechtkommen im 21. Jahrhundert?

Beitrag von Zuelli »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe länger hier nichts mehr geschrieben, weil Reiki in meinem Leben keine allzu große Rolle mehr spielt.
Das heißt aber nicht, daß ich nicht trotzdem weiter auf dem spirituellen Weg bin, auf dem ich auch gut voran komme.

Heute möchte ich aber doch mal ein Thema eröffnen, weil ich vorhin wieder so ein Erlebnis hatte, über das ich mich gerne austauschen möchte.

Hier war ja schon mal das Thema, daß sich Beziehungen verändern, wenn man sich selber verändert. Daß man eben entwicklungstechnisch gesehen andere Wege geht als die bisherigen Freunde/Verwandten.
Aber wie geht Ihr mit "diesen Zeiten" allgemein um? Wie kommt Ihr mit den Dingen zurecht, die allgemein als selbstverständlich gelten, aber doch nur dazu beitragen diese Welt mehr und mehr zu zerstören?
Ich frage Euch das weil ich denke, daß ein spiritueller Mensch für diese Dinge eben sehr viel mehr sensibilisiert ist als die breite Masse. Denn wenn unsereins merkt, daß man sich mit Menschen auseinanderlebt - wie sieht das mit der Umwelt und dem modernen Leben allgemein aus?
Fühlt ihr euch da auch oft fehl am Platz?

Ich bin bestimmt kein Schwarzmaler und werde auch nicht den Kopf in den Sand stecken oder das Handtuch werfen, was meine eigene Einstellung und Entwicklung angeht.
Aber manchmal könnte ich einfach nur noch davonlaufen. Doch wohin?

Ich wohne in einem kleinen Häuschen in einem winzigen Dorf, und unmittelbar hinter meinem Haus steht ein bewaldeter Berg. Für mich ist das meine kleine Oase, denn niemand läuft durch diesen Wald (ist zu steil) und ich habe direkt dort meinen kleinen Garten und die Terrasse.
Eine richtige Idylle, und dort kommen auch öfter Rehe und Wildschweine bis zur Terrasse runter.
Vorhin hörte ich einen lauten Knall, und kurze Zeit später war hier ein Trubel vor der Türe... drei-vier Jäger mit Hunden gingen zum Waldrand neben meinem Haus hoch, auf das Nachbargrundstück und zerrten eine totgeschossene Wildsau hervor. Mir wurde echt anders, und wäre ich nicht so perplex gewesen wäre ich rausgegangen und hätte etwas passendes dazu gesagt.

Dadurch kam wieder meine Denkmaschine in Gang, was das Verhältnis des Menschen zur Natur angeht.
Da wird das Schwarzwild geschossen, weil es immer mehr in den Lebensraum des Menschen eindringt - aber dabei ist es doch gerade umgekehrt! Der Mensch beansprucht immer mehr Platz und nimmt den Tieren ihren Lebensraum. Aber die müssen dann dafür büßen.
Es sind ja auch schon Gärten von Wildschweinen verwüstet worden - wie "furchtbar" aber auch... da schneiden die Leute mühsam den Rasen mit der Nagelschere, und dann passiert so'ne Sauerei...

Lebe ich auf'ner rosaroten Wolke und will die Realität nicht sehen und hören? Ich glaube z.B. ganz fest daran, daß in meinem Waldstück diverse Elementarwesen leben, die mir auch hilfreich zur Seite stehen. Habe mich immer gefreut, wenn ich ein Reh gesehen oder nachts die Wildsäue gehört habe. Und jetzt ist da so ein Trubel abgegangen und ich hab das Gefühl, alles ist durcheinander geraten, die Harmonie gestört.

So ging es bereits mit einem großen Waldstück im Dorf wo ich aufgewachsen bin. Das war immer ein sehr mystischer Ort, den ich als Kind schon geliebt habe. Doch heute kann man die Verletztheit der Natur spüren. Die schönen Waldwege wurden zu "Autobahnen" ausgebaut, etliches Holz gerodet und die Wege so breit, daß man bequem mit zwei Autos nebeneinander dort herfahren könnte. Und es würde mich nicht wundern, wenn das auch bald passieren würde.

Ich fühle mich einfach ohnmächtig, hilf- und machtlos dieser Zerstörungswut und Arroganz des Menschen gegenüber. Egal wo man hinkommt, alles wird rücksichtslos plattgewalzt und kaputt gemacht.
Und alles für die Wirtschaft, das Wachstum und den Fortschritt.
Nicht nur in meinem Dorf, in Deutschland oder Europa, sondern weltweit.
Wälder werden abgeholzt, gerade in den USA ist Umweltschutz ein Begriff mit dem dort kaum jemand etwas anfangen kann.
Die Meere sind leergefischt von riesigen Industrie-Fangflotten. Ich kenne schottische Fischer die bald ihre Existenzgrundlage los sind deswegen.
Und das ist ja nur mal angedeutet, was so los ist auf der Welt.. es hat ja bereits Ausmaße angenommen, die man kaum noch überblicken kann.

Ich selber ziehe mich immer mehr aus der "zivilisierten" Welt zurück, gehe zurück zur Natur, kaufe nur noch das nötigste und lebe sparsam und umweltbewußt.
Doch das was mir wertvoll und wichtig ist, was eigentlich für alle Menschen wichtig ist, nämlich die Natur, das wird von profitgierigen und einfältigen Menschen zerstört. Ich kann auf Dinge und materielle Werte verzichten - aber nicht auf eine intakte Umwelt.

Alles geht kaputt, und ich kann einfach nur zugucken. Manchmal meine ich, das alles nicht mehr aushalten zu können.
Ist der Rückzug in die Meditation und mein Glaube an eine höhere Macht nur eine Weltflucht?

Ich persönlich glaube daran, daß es die von mir herbeigesehnte "heile Welt" wirklich gibt - allerdings nicht auf diesem Planeten.
Und wenn ich nicht fest daran glauben würde, dort eines Tages wieder hinzukommen, dann würde ich glaube ich komplett durchdrehen.

Wie geht Ihr damit um? Schaltet Ihr ab, oder habt Ihr ähnliche Gedanken?

Viele Grüße
Martina
Penny
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Beitrag von Penny »

Hallo Martina,

schwierig darauf zu antworten. Da ich schon einmal schwer mit Depressionen zu kämpfen hatte, blende ich aus, was mir zuviel wird. D. h. ich sehe mir nicht jede Sendung an, in der Tiere gequält werden oder die Umwelt zerstört wird. Ich weiss natürlich trotzdem, dass das passiert.

Ein bisschen schäme ich mich dafür. Auf der anderen Seite hilft es auch nichts, mich selbst zu zerstören.

Ich kann aber nicht empfehlen, es an deiner Stelle genauso zu machen, denn ich bewundere, dass du dich diesen schwierigen Themen so stellst und schon soweit auf Überflüssiges verzichtest.

In diese Richtung sehe ich auch, bisher aber mit mäßigem Erfolg.

Ich versuche, mich nicht entmutigen zu lassen und überlege mir, was ich ausser Müll trennen, und wenig Auto fahren, und keinen Kunstdünger zu verwenden, noch tun kann.

Und dann richte ich meinen Blick immer wieder auf die schönen Dinge, die auch in der Natur, zweifellos noch da sind.

Die Beschreibung deines Lebensraums hört sich, trotz aller Verletzungen, die ihm zugefügt wurden, sehr schön an.

Du schreibst, Reiki spielt für dich keine so große Rolle mehr. Sonst hätte ich vorgeschlagen, gib deinem Wald etwas Reiki. Vielleicht hilft es ihm bei der Neuordnung nach dem angerichteten Durcheinander durch die Jäger.

Mal neugierig nachgefragt: Gehst du deinen spirituellen Weg jetzt ohne Begleitung irgendwelcher - wie soll ich es sagen - Hilfsmittel, wie z. B. Reiki oder praktizierst du etwas anderes?


Nachdenkliche Grüße
sendet dir

Penny
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Husky
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Beitrag von Husky »

Hallo Martina,

Ganz schön mutig von dir, in einem Reiki-Forum zu schreiben, das Reiki in deinem Leben keine allzu große Rolle mehr spielt.
Aber auch Akzeptanz ist eine Charaktereigenschaft, die ich an mir auf meinem spirituellem Weg neu entdeckt habe.

Ich denke, wir können an der Gesamtsituation, in der wir uns befinden, nicht viel ändern. Jeder hat seinen eigenen Stiefel zu tragen.
Manch einer muss seine Familie ernähren, weiß aber das die Tätigkeit die er verrichtet, direkt oder indirekt, nicht dazu beiträgt diesen schönen Planeten zu erhalten. Doch sollte er deshalb seine Existenz gefährden?

Wichtig ist doch, das er sich dessen bewusst ist. Ich denke, das ist der erste Schritt in die Richtung, die unsere Welt auch für die nächsten Generationen erhalten wird.

Und ja, manchmal hilft abschalten oder wegsehen. Aber das ist keine Lösung.

Die Realität holt einen sowieso wieder ein und dann kommt es darauf an, nicht von ihr überrollt zu werden. 8)


Alles Gute
Uwe
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Penny
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Beitrag von Penny »

Hallo Uwe,

ich finde es ok, dass Martina hier schreibt, Reiki ist nicht mehr so sehr ihr Ding. Es können ja nicht alle das gleiche machen und viele Wege führen zum Ziel.

Vielleicht hat sie einfach hier besonders viele Menschen mit einem höher ausgeprägten Umweltbewusstsein vermutet.

viele Grüße

Penny
Heike

Beitrag von Heike »

:D
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Baghira
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Beitrag von Baghira »

...
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Heike

Beitrag von Heike »

:D
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miss lucky
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Beitrag von miss lucky »

Baghira, wie meinst du es denn, dass du nicht böse drum wärst, die Erde verlasssen zu können? Das klingt jetzt aber ganz schön erschütternd. Ich hoffe, es ist nicht so, wie es klingt!
Ich für meinen Teil finde auch, dass es jede Menge Schlechtes und Böses gibt auf dieser Welt und ich sehe mir auch fast nie die Nachrichten an (nur, wenn irgendjemand sonst sie grade sieht), weil ich das Greuel nicht sehen will.
Dennoch liebe ich die Erde und mein Leben darauf und versuche, so zu sein, dass ich niemandem oder nichts Schaden zufüge, was natürlich nicht immer gelingt.
Lasst uns einfach das Beste daraus machen!!! :P

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Rica
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Beitrag von Rica »

Liebe Zuelli,
ich kann dich voll und ganz verstehen.
Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, mit meinen Ansichten in meiner näheren Umwelt allein dazustehen und dann auch noch öfter in "schwarze Löcher" falle, weiß ich inzwischen besser, dass das nicht so ist.
Es gibt viele viele Menschen, die aufgewacht sind aus der Plastik-Technik-UnendlichenFortschritts-Wahnsinns-Welt.

Je gelassener ich es schaffe, damit umzugehen, desto mehr begegnen mir Gleichgesinnte. Das sind dann immer die kleinen Wunder des Tages für mich. Diese Kontakte pflege ich gern und ausgiebig.

Kommt auch vor, dass ich draußen mal seltener Leute treffe, mit denen ich mich in der Richtung verbunden fühle. Dann weiß ich aber, dass es ja hier und anderswo im weltweiten Netz Menschen gibt, wie du und ich es sind, mit denen man seine Gedanken teilen kann. An guten und auch schlechten Tagen.

:knuddel: Zuelli mal kräftig knuddele,

Rica
[color=violet][b]Nur wer nicht ganz dicht ist, kann für alles offen sein. [/color][/b][img]http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/love/liebe20.gif[/img][img]http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/love/liebe26.gif[/img]
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Husky
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Beitrag von Husky »

Hi penny,
penny hat geschrieben:
ich finde es ok, dass Martina hier schreibt, Reiki ist nicht mehr so sehr ihr Ding. Es können ja nicht alle das gleiche machen und viele Wege führen zum Ziel.
Eben, meine Rede. Oder um es anders auszudrücken. Viele Wege führen nach Rom. :wink:

Mir ist es auch lieber, wenn jemand sagt was er denkt als andere, die alles "durch die Blume" erzählen.


Lieben Gruß
Uwe
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Sachit
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Beitrag von Sachit »

Hallo,

… zurechtkommen im 21. Jahrhundert…

...ich komme zurecht wie meine Eltern auch zurecht kamen.

Ich schimpfe auf die Jugend und mache mir Sorgen wie sie mit solcher Einstellung ihre Zukunft meistern sollen – bei den Problemen !!!! :o

Sokrates oder Aristoteles soll mal ähnlich gesprochen haben und das beruhigt mich… :wink:

Sachit
:D
Heike

Beitrag von Heike »

:D
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Sachit
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Beitrag von Sachit »

... ist ja nicht so, das der Lebensraum frei lebender Tiere unbeachtet bliebe...

Guckst du hier :http://www.welt.de/data/2004/12/06/370997.html

Sachit :D
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Baghira
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Beitrag von Baghira »

...
Zuletzt geändert von Baghira am 27.04.2006, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Engelsgleiche
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Beitrag von Engelsgleiche »

Baghira hat geschrieben:
Also ich fände es sehr gut wenn eine schlimme Krankheit 99% der Bevölkerung dahin raffen würde.
:cry: Und wer bestimmt,welche Menschen zu diesem einen% gehören,die"übrigbleiben" :question: :question: Ist dieser 1% es wert,zu überleben und sich weiter zu vermehren :question: :question:
Ich persönlich wünsche niemanden eine Krankheit"an den Hals",die Natur wird irgendwann schon selber dafür sorgen und die"Auslese"selber treffen...........................................................................................
Gruß Engelsgleiche :-?
Es gibt Leute, die nur aus dem Grund in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie davor sitzen und solange den Kopf schütteln, bis eines hinein fällt.

Christian Friedrich Hebbel
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Sachit
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Beitrag von Sachit »

@Baghira
Fast keine Natur mehr
... gönn dir doch mal den Spaß und fliege mal nach China - du wirst stundenlang über Sibirien fliegen und kein Haus sehen ... oder über Kanada ... es gibt noch nahezu unendliche Weiten auf unseren Planeten - ich hab sie gesehen ... :wink:

Sachit :D
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Baghira
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Beitrag von Baghira »

...
Zuletzt geändert von Baghira am 27.04.2006, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

Also nach Kanada würde ich auch mal gerne. Aber wenn dann mit einem Crossmopped. :D
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miss lucky
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Beitrag von miss lucky »

Sachit, da hast du recht. Ich hab auch schon viele solcher Plätze gesehen und ich hoffe, dass sie erhalten bleiben.
Ich liebe diese Weite, wie ich sie z.B. auch in Australien kennenlernte. Du stehst mitten im Nirgendwo und egal wo du hinsiehst, es sind hunderte von Kilometern nur Wüste, paar Bäume, Gras und du selbst. Ruhe. Ein paar Fliegen.
Das ist fantastisch!!!
Aber selbst in Deutschland gibt es z.B. in Meck-Pom schöne Flecken, die ziemlich einsam gelegen sind und echte Rückzugspunkte sein können.

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Sonnenlicht
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Beitrag von Sonnenlicht »

@ Baghira

In meinem Leben habe ich noch keinen größeren Blödsinn gehört. :-? Willst du die Menschheit ausrotten, damit Bäume und Tiere es besser haben?

Nutzt du nicht auch die positiven Resultate der Entwicklung der Zivilisation?
Oder lebst du im Busch als Jäger und Sammler?

Ich gebe dir durchaus Recht, der Mensch macht sich die Natur zum Untertan. Und keiner weiß, wo das noch hinführt, vielleicht vernichten wir uns ja tatsächlich selbst und den Planeten Erde gleich mit.
Aber deshalb muß nicht gleich die ganze Menschheit im Voraus ausgerottet werden.
Genau so habe ich etwas gegen militante "Tierliebhaber". Das kann wohl nicht der Weg sein, um die Umwelt zu schützen.

Wenn jeder nur etwas von den Aborigines in sich hätte, würde jeder einzelne schon seinen Beitrag für die Umwelt leisten.

Zitat aus "Traumreisende" von Marlo Morgan:

...Du bist ein Gast auf diesem Planeten und als solcher dafür verantwortlich, ihn so zu hinterlassen, wie du ihn vorgefunden hast-oder in einem besseren Zustand. Du bist verantwortlich für die Art, wie du für andere Lebensformen Sorge trägst, die nicht für sich selbst sprechen oder sich selbst helfen können. Du bist verantwortlich für Versprechungen, die du gemacht hast, Vereinbarungen, die du getroffen hast, und für die Konsequenzen all deiner Handlungen..."

Ich lebe gern auf diesem Planeten, auch wenn mir vieles nicht gefällt. Aber ich möchte hier nicht ohne die Menschen leben.

nachdenklicher Gruß

Sonnenlicht
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Miriana
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Beitrag von Miriana »

Hallo Ihr,
interssante Diskussion. Auch mir dreht sich der Magen um, wenn ich Nachrichten sehe, wo es um Umweltverschmutzung, Zerstörung, Tierschlachterei (ich esse manchmal Fleisch, aber die Tiere sollten mit Respekt behandelt werden) geht. Man fühlt sich so klein, weil man meint, man kann nichts dagegen tun..
Also versuche ich erst mal bei mir anzufangen und sehe, wo ist bei mir Umweltverschmutzung, Zerstörung, oder wo mangelt es an Respekt vor den Kreaturen Gottes? Man son leckeres Gyros jetzt, oder so.
Aber wo das Fleisch her kommt habe ich mir früher keine Gedanken gemacht...
Heute denke ich dran und da ich nicht ganz auf Fleisch verzichten kann und will, mache ich Kompromisse, kaufe nur noch selten und in der Dorfmetzgerei, weil die selber schlachten und die Tiere nicht meilenweit durch die Pampa in enge Waggons geferscht werden müssen :evil: .
Und ich danke mit Reiki, diesem Tier, dessen Fleisch ich esse.

Ich versuche meine Gedanken zu kontrollieren und die negativen zu transformieren. Im schamanischen heißt es, ein mieser Gedanke manifestiert sich auf dieser WELT in Umweltverschmutzung und Zerstörung. Vom Mikro- zum Makrokosmus (richtig geschrieben?).
Ich denke, wir können ne Menge tun und ich lebe gerne hier.

@Baghira
Ich schließe mich meiner Vorposterin an, daß hört sich wirklich schlimm an, was Du schreibst, da wird mir eiskalt.

Liebe Grüße
Miriana
Wenn Du das, was Du suchst, nicht in Dir findest, so wirst Du es niemals finden...
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Kattugla
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Beitrag von Kattugla »

...hm...da komme ich auch ins Grübeln. Ich versuche mal, ein paar halbgare Thesen in die Runde zu schmeißen.

Ich kenne diese Phasen von (auch wörtlich gemeintem!) Weltschmerz auch. Es tut fast körperlich weh, das wahrzunehmen, was mit unserem Zuhause passiert. Und ich kenne auch die ohnmächtige Wut, und Trauer, die daraus resultieren.

Vor drei Jahren oder so war ich in Berlin Gast eines Konzertes einer Gesangsgruppe aus fünf Frauen der kanadischen Mohawk und Dené (zur Ergänzung: die einzigen noch matriarchal organisierten Natives in Nordamerika). Eine Stunde kraftvoller Powwowgesänge, Wassertrommelklänge und Boschaften an die Großstädter. Nach einer halben Stunde hatte ich drei Taschentücher vollgeheult und war stinkwütend auf die fünf Frauen aus den kanadischen Wäldern, die mir da Verbundenheit mit der Natur predigten - mir, die ich zwischen einem Ausblick auf eine Dachrinne oder einen Schornstein wählen konnte. Die hatten gut reden!

An dem Abend hatte ich allerdings etwas begriffen: so ein Gefühl ist nur dann so unendlich schmerzhaft, wenn ich mich als getrennt empfinde von der Welt, in der ich lebe. Es ist der gleiche Schmerz, den vermutlich ein Baby empfindet, wenn die nährende Mutter eben nicht nährt.
Nur: woher das Gefühl der Trennung? Mal ehrlich: wer würde sich denn freiwillig so einer mißhandelten Welt verbunden fühlen wollen? Oder den wirklich häßlichen Großstädten mit ihren kärglichen Resten an Grün?

*weiterdenk*

Ich stecke garantiert voller Schwermetalle, habe allerhand Amalgam im Mund, eine gute Portion Teer in der Lunge, benutze Tempos statt Stofftaschentücher, vierlagiges Klopapier und Geschirrspülmittel, von der Spülmaschine gar nicht zu reden. Ich esse Fleisch, von dem ich nicht immer weiß, wo es herkommt, trage Klamotten aus Microfaser oder Billig-T-Shirts, die garantiert in Asien genäht und gefärbt wurden und wasche das ganze per Waschmaschine und Waschmittel.
Also tue ich doch mit mir nichts anderes als die Menschheit mit der Welt. Wenn ich diesen Anteil in mir nicht akzeptieren kann, wie sollte ich mich dann mit der Welt verbunden fühlen können? Das Gefühl der Trennung aufheben?

Ich denke, es ist ein ziemlicher Sprung über den eigenen Schatten, den Ist-Zustand als solchen (sowohl meinen eigenen als auch den globalen) erstmal zu akzeptieren. Dann jedoch verschwindet das Gefühl der Trennung. Dann ist es auch möglich, mit jedem Stück von mir auch ein bißchen Welt zu ändern. Nicht aus einem schlechten Gewissen heraus (also angstbesetzt), sondern einem (liebevollen) Bewußtsein des Not-Wendigen.

Die Welt bin ich - sind alle. Für alle Miseren (die wir als solche empfinden) sind meine Vorfahren und ich selber verantwortlich - bei den Wildschweinen im Vorgarten angefangen bis hin zu den mickrigen Großstadtbäumen. Spätestens an der Stelle wird mir klar, daß der "Weltschmerz" auch nur in mir selber existiert. Der Erde ist es schnuppe, ob es uns gibt oder nicht - sie hat schon schlimmere Katastrophen überstanden. Also tut es uns letztenendes doch um uns selber leid? Nehmen wir uns da nicht ein bißchen wichtig? :wink:


selber noch auf ihren Gedankenknochen herumkauend
kattugla
[img]http://www.forum.avalonorden.de/bilder/owl_i.gif[/img] [i][size=92]Ein Nichts trifft auf den Fluss meines Willens und wird zur Perle des Muts. (Sheikh Massoud)[/size][/i]

[size=92]...und hier mein [url=http://www.amazon.de/exec/obidos/registry/24HZ1VOSGZCOY/ref=wl_em_to]Amazon-Wunschzettel[/url].[/size]
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Miriana
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Beitrag von Miriana »

Ich denke, es ist ein ziemlicher Sprung über den eigenen Schatten, den Ist-Zustand als solchen (sowohl meinen eigenen als auch den globalen) erstmal zu akzeptieren. Dann jedoch verschwindet das Gefühl der Trennung. Dann ist es auch möglich, mit jedem Stück von mir auch ein bißchen Welt zu ändern. Nicht aus einem schlechten Gewissen heraus (also angstbesetzt), sondern einem (liebevollen) Bewußtsein des Not-Wendigen.
Schön gesagt Kattugla. Schließe mich dem voll und ganz an.
Der Erde ist es schnuppe, ob es uns gibt oder nicht - sie hat schon schlimmere Katastrophen überstanden. Also tut es uns letztenendes doch um uns selber leid? Nehmen wir uns da nicht ein bißchen wichtig?

Ich glaube, da wir alle miteinander verbunden sind, ist es der Erde nicht schnuppe, auch wenn wir keinen Körper mehr haben, sind wir doch immer noch da. Und über das wichtig nehmen, tja grübel, gibt es da nicht die Theorie, daß es Bewußtseinssprünge gibt, wenn viele Menschen dasselbe Ziel haben. Also, daß die folgenden Generationen das dann nicht mehr lernen müssen?

Ganz viele Fragezeichen sendet
Miriana
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Zuelli

Beitrag von Zuelli »

Wow, da komme ich erst jetzt dazu, hier noch mal reinzuschauen und zu antworten, und dann schon so'ne Menge an Reaktionen! Tolle Diskussion.
Da fällt es mir nicht leicht, auf alles näher einzugehen, daher versuche ich es mal mit einem groben Umriß:

Das mit dem Wildschwein an sich war einfach am Sonntag der Auslöser für diese Überlegungen und für meinen "Weltschmerz", wenn man es so nennen will, aber nicht das eigentliche Thema.

Dabei kommen eben auch schon mal Gedanken raus, die ich hier lieber nicht öffentlich schreiben möchte, denn damit würde ich mich verdammt unbeliebt machen fürchte ich.
Aber trotzdem kann ich mich in großen Teilen Baghira anschließen. Auch ich bin der Meinung, daß es einfach zu viele Menschen auf diesem Planeten gibt. Und wenn ich ehrlich bin -nein, ich bin nicht suizidgefährdet!- fände ich es auch nicht tragisch, wenn ich diese Welt frühzeitig verlassen müßte. Was ist denn so schlimm an dieser Aussage??
Alles andere sind doch pure Konditionierungen. "Man muss" aber doch am Leben hängen. Sonst ist man unnormal?
Das ist genauso Quatsch wie wenn ich immer im Radio höre, daß es ein "schlechter" Tag ist, nur weil die Sonne nicht scheint!
Alles nur verallgemeinerte Meinungen, die einem anerzogen oder sonstwie aufgedrückt werden.

Natürlich gibt es in der Nahrungskette auch Tiere, die andere Tiere fressen, eben damit sie überleben und weil das ihre Natur ist.
Wenn der Mensch ein Fleischfresser ist, dann ist das eben auch natürlich. Aber ist der Überkonsum an Fleisch und die "Fleischherstellung"
denn noch zu vertreten?
Es ist ja auch so, daß Tierarten sich nicht vermehren, wenn nicht genügend Nahrung vorhanden ist. Durch ein gutes Nahrungsangebot vermehren sich z.B. die Wildschweine wie die Sau (kleiner Scherz am Rande). Und der Mensch nimmt sich das Recht heraus, diese dann
abzuknallen weil sie stören. Da muss der Mensch geschützt werden vor der Übermacht der Wildschweine.
Aber der Mensch maßt sich an, sich selber immer weiter gnadenlos zu vermehren, immer mehr Raum und Platz zu beanspruchen, und dem gebietet keiner Einhalt. Nur, weil er keine über ihm stehenden Feinde hat. Wer schützt die Natur vor der Übermacht des Menschen?

Jemand schrieb, daß er selber ja durch sein normales Leben und Konsumverhalten auch zur "Umweltzerstörung" beiträgt. Natürlich leben
wir alle nicht mehr in Höhlen, sondern sind moderne Menschen in einer zivilisierten Gesellschaft. Aber ist auch hier nicht das Maß entscheidend? Es ist doch die Maßlosigkeit, die Gier nach immer mehr, der Größenwahn, die Profitgeilheit großer Multis das größte Problem.
Natürlich gibt es in Sibirien oder sonstwo große unbewohnte Gebiete, wo man nur Natur sieht - wenn man mit dem Flugzeug drüber fliegt.
Aber was ist, wenn man sich die Sache mal genauer betrachtet? Die Russischen menschenleeren Gebiete sind zu einem großen Teil
verseucht von leckenden Öl-Pipelines.
Vielleicht könnte die Erde ja gewisse Resultate der Zivilisation und des sogenannten Forschritts noch verkraften. Aber nicht so dermaßen viel,
wie es ist und immer mehr wird.

Jeder einzelne trägt selbstverständlich auch die Verantwortung dafür, nicht nur die großen. Aber gerade deshalb sollte man sich überlegen,
in welchem Rahmen man bescheiden bleiben kann, und somit eben so wenig wie möglich ein umweltschädliches Verhalten an den Tag legt.
Man kann öfter mit der Bahn fahren oder mit dem Fahrrad, muß nicht jeden neuen technischen Schnickschnack haben, braucht keine wieviel
Quadratmeter an Wohnfläche, muß nicht jede neueste Mode mitmachen, die Wohnung immer wie aus dem Ei gepellt aussehen, unnötige
Chemikalien im Haushalt verwenden und so weiter.

Mein "Problem" ist, daß ich nicht viele Menschen kenne, die sich dieser Themen bewußt sind. Die sich mal Gedanken machen würden, woher ihr Essen überhaupt kommt das sie beim Discounter kaufen. Und ob man nicht weniger, aber dafür bessere Qualität kaufen kann.
Nein, die breite Masse besteht aus ferngesteuerten, unkritischen Lemmingen, die nicht mal an der Oberfläche kratzen wollen.
Da fühle ich mich immer als der absolute Exot.
Ich weiß auch, daß es einem sehr schwer gemacht wird, "ökologisch korrekt" einzukaufen und zu leben. Es ist verdammt schwer, zurück zu den Ursprüngen zu gehen. Aber mich macht einfach traurig, daß bei den meisten halt noch nicht mal der Wille da ist, sich über diese Dinge zu unterhalten.
Niemand will verzichten, und so lange er sich das alles noch leisten kann, wird eben immer weiter durch die Gegend geflogen, weil es ja so billig ist..
Oder das Thema Genfood, das ist den allerwenigsten Menschen bewußt, was da für Gefahren lauern.
Diese Liste könnte man jetzt endlos fortsetzen, aber das wißt Ihr ja selber.

Mir geht es auch nicht darum, die einzelnen Themen zu diskutieren. Ich wollte einfach mal hören, wie Ihr mit "dieser Zeit" so zurecht kommt, und
ob Ihr Euch in Eurem Wohlbefinden oder gar Eurer Existenz bedroht fühlt durch alles, was heute "der Wirtschaft dient"...

An dieser Stelle höre ich auf, sonst wird noch 'ne Never-ending Story draus.

Tschöö und viele Grüße
Martina
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Rica
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Registriert: 10.02.2002, 02:00

Beitrag von Rica »

Liebe Zuelli,
das mit den Lemmingen kann ich nachempfinden. Aber deshalb die Anzahl der lebenden Menschen in Frage zu stellen oder mit dem eigenen vorzeitigen Ableben "zu winken", das klingt für mich sehr düster.

Könnte es sein, dass du grade in einer Sinnkrise bist? (fehlende nächste Ziele / Aufgaben?

Liebe Grüße von Rica, die momentan freudig am Lebenbasteln ist
[color=violet][b]Nur wer nicht ganz dicht ist, kann für alles offen sein. [/color][/b][img]http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/love/liebe20.gif[/img][img]http://www.world-of-smilies.com/html/images/smilies/love/liebe26.gif[/img]
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