Definitionen...

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katz
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Definitionen...

Beitrag von katz »

Ich habe vor einiger Zeit mal einen Text über Grenzen geschrieben.

"Grenzen

Aus gegebenem Anlass habe ich über Grenzen nachgedacht. Über die eigenen und über die anderer Menschen.

Was ist eine Grenze? Ich erlebe Grenzen nicht als etwas zum Anfassen, sondern als etwas Abstraktes. Als dünne Linie auf einer Landkarte, als offensichtlich willkürlich gesetzt. Als gedankliches Konstrukt, dessen Überschreitung aber durchaus reale Folgen hat. Sowohl bei dünnen Linien auf Landkarten, die sich in der Realität als unüberwindliche Mauern darstellen können als auch beim Umgang von Menschen miteinander.

Wer erstellt diese gedanklichen Konstrukte? Grenzen sind Menschensache. Nur Menschen sind in der Lage, gedankliche Konstrukte zu erstellen. Es gibt außer dem Menschen kein Lebewesen, welches rot-weiß gestreifte Holzbalken in die Gegend stellt und damit gedankliche Mauern aufstellt. Die Natur kennt keine Grenzen in diesem Sinne, sie sind alle von Menschenhand/-geist. Der Mensch grenzt ab, ein, aus.

Viele Menschen begrenzen sich selbst, bewusst oder unbewusst. Sie tun das, weil sie meinen, sich damit zu schützen. Vor anderen... oder vor sich selbst? Sie bauen meterdicke gedankliche Wälle um sich auf, lassen niemanden heran, aber können auch selbst nicht dort hinaus, halten sich selbst gefangen. Weigern sich, über einen bestimmten Punkt hinaus zu denken, um die selbstgesetzte Grenze nicht zu verletzen. Macht das Leben sehr bequem...

Andere widerum sind grenzenlos im Geist. Akzeptieren für sich keine Grenzen und entdecken so Fähigkeiten und Talente, die in einem "begrenzten" Leben nie zu Tage gekommen wären. Diese Art zu leben ist sehr spannend, öffnet den Geist und das Erleben und bereichert es. Denn, wo keine Grenzen sind, ist alles zu erreichen. Diese Art zu leben ist nicht einfach, denn sie erfordert die ständige Überprüfung seiner selbst und des Kontextes. Denn die Grenzen Anderer dürfen trotz der eigenen Grenzenlosigkeit nicht verletzt werden.

Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, denn wie bekommt man heraus, wo Andere ihre Grenze setzen, ohne diese zu verletzen? Grenzen, die der Gegenüber hat, aber bei sich gar nicht sehen kann? Deren Existenz ihm nicht bewusst ist... ist denn die Bewusstmachung möglich, ohne Verletzungen hervorzurufen? Oder ist es ein akzeptabler Preis, der für eine Erweiterung der Begrenzung zu zahlen wäre?

Ich taste mich vorsichtig an Grenzen heran... eigene und fremde... falle dabei auf die Nase, rappel mich wieder auf und taste wieder aufs Neue. Es gibt so viel zu entdecken, wenn die Grenzen einmal überwunden sind!"



Diesen möchte ich hier innerhalb dieses Kontextes Forum noch ein bisschen weiter ausführen, da mir noch einiges dazu eingefallen ist.

Reiki führt an Grenzen, vor allem an die eigenen. Dabei gibt es Begegnungen mit anderen Menschen und deren Grenzen. Es gibt verschiedene Umgehensweisen mit Grenzen unter kultivierten Menschen... Ignoranz, Toleranz und Akzeptanz. Und noch einen Schritt weiter ..

Für Ignoranz gibt es hier eine eindeutige Definition, davon gehe ich einfach mal aus.. da bin ich ignorant *lach*.

Der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz bedarf möglicherweise aber einer genaueren Definition. Ich für mich definiere es so, dass ich tolerantes Verhalten an den Tag lege, wenn ich den Anderen zwar seine Dinge sagen lasse, aber innerlich mit "gesträubtem Fell" daherlaufe.. ich kriegs nur als Bild hin, sorry..

Akzeptanz hingegen bedeutet für mich, dem Anderen sein Sein zu lassen, mit einem wirklich guten Gefühl in mir... da ist das Bild für mich: Betrachtung.. Ansehen.. ganz entspannt und wohlig irgendwo zusammengerollt mit der Nase auf den Pfoten liegen und gucken.. kätzisch gesehen *lächel*.

So.. nu wieder zu den Grenzen.. ma gucken, wie ich das jetzt hinkriege, meine wuseligen Gedanken so zu sortieren, dass ihr meine Sichtweise ganz wohlig und entspannt angucken könnt *ggg*.

Wir alle hier in dieser Dimension stoßen immer wieder auf Grenzen, besonders im Umgang mit anderen Menschen. Diese Dimension hier.. die zum Anfassen und Fühlen.. ist zeitgebunden. Vierdimensional für die, die Wert auf Zahlen legen *zwinker*.

Jeder hat seinen eigenen Stil und sein eigenes Tempo, mit diesen Grenzen umzugehen. Für die eigenen Grenzen ist das auch völlig OK, denke ich. Aber sobald die Grenzen Anderer berührt werden, MUSS ein großes Stoppschild innerlich aufleuchten. Für mich jedenfalls... denn auch da liegt meiner Ansicht nach Selbstverantwortung.

Auch hier versuche ich es mal mit einem Bild:

Eine große weiße Fläche... diese füllt sich freien Linien in verschiedenen Verläufen. Diese berühren sich, je enger es wird. Es kommt auf die Art der Berührung an, ob sie verletzt oder nicht.. manche stechen mit spitzen Kanten, andere laufen sanft einige Zeit fast parallel, wieder andere überschneiden sich an gewissen Punkten.

Wenn ich die Verantwortung für den Verlauf meiner Linie, für die Form dieser und den Verlauf selbst übernehme, liegt es an mir, in welcher Art die Berührung, der Austausch mit den Linien anderer stattfindet.

Gut, dieses Bild ist nur rudimentär.. ich könnt jetzt noch etliche Seiten darüber schreiben, aber mir gehts jetzt nur um den Grundgedanken.

Je mehr ich beim Zeichnen meiner Linie meinen Blickwinkel von Toleranz zu Akzeptanz erweitere, je mehr ich den Anderen sein lasse und nur betrachte, um so sanfter wird der Verlauf der Linie, um so mehr Schwung erhält sie. Sanfter Schwung... die ideale Vorbereitung für einen gelungenen Sprung *lächel*, aus der Dreidimensionalität der Fläche in die nächste Ebene.

Ich wünsche dem Forum ganz viel sanften Schwung...

die Katz
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Amara
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Beitrag von Amara »

Ein schönes Bild.
Danke Katz!

:P
SandyZ
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Beitrag von SandyZ »

Ja Katz, ein schönes Bild. :D Nur bei etwas kann ich ganz und gar nicht zustimmen.

Zitat:
Viele Menschen begrenzen sich selbst, bewusst oder unbewusst. Sie tun das, weil sie meinen, sich damit zu schützen. Vor anderen... oder vor sich selbst? Sie bauen meterdicke gedankliche Wälle um sich auf, lassen niemanden heran, aber können auch selbst nicht dort hinaus, halten sich selbst gefangen. Weigern sich, über einen bestimmten Punkt hinaus zu denken, um die selbstgesetzte Grenze nicht zu verletzen. Macht das Leben sehr bequem...

Macht das Leben überhaupt nicht bequem, denn die Wälle müssen kontinguierlich geschützt werden. Eine überaus anstrengende Arbeit, die viel gute Energie verzehrt. Wenn die Wälle meterdick sind, kann man zudem immer weniger spüren, lieben, Freude haben. Nee, weder die Mauern zu haben, noch sie abzubauen ist sehr bequem. :wink:

Ich bin jedenfalls froh, dass meine so viel kleiner geworden sind. :lol:

Danke, liebe Katz, für Deinen schönen Text.

Grüessli
Sandy
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fleur

Beitrag von fleur »

meine mauern sind durch reiki auch sehr viel kleiner geworden... aber offenbar wird das wahrgenommen: sie werden ständig übersprungen...

seltsam, gerade heute war das wieder ein thema für mich. und katz erzählt davon...

lg
mona
Tom
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Re: Definitionen...

Beitrag von Tom »

Katz hat geschrieben: Nur Menschen sind in der Lage, gedankliche Konstrukte zu erstellen. Es gibt außer dem Menschen kein Lebewesen, welches rot-weiß gestreifte Holzbalken in die Gegend stellt und damit gedankliche Mauern aufstellt. Die Natur kennt keine Grenzen in diesem Sinne, sie sind alle von Menschenhand/-geist. Der Mensch grenzt ab, ein, aus.
ein schöner text, aber das stimmt einfach nicht, alle tiere stecken sich ihr revier ab, vielleicht nicht mit rot weis roten pfählen etwas subtiler sie pinkeln zb an einen Baum. Und diese grenzen werden erbittert verteidigt egal ob es sich jetzt um vögel, insekten oder säugetiere handelt.
Ich würde sogar soweit gehen zu sagen nicht nur aber auch daran sieht man wie wenig sich der mensch vom Tier unterscheidet.

lg
Tom
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katz
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Beitrag von katz »

Die "Grenzen", die in der Natur vorkommen (Reviere, Baumumkreise etc.), bewegen sich innerhalb eines Rahmens, den ich als notwendig zur Selbsterhaltung nennen möchte. Das Revier ist der Futterraum. Und es geht genau so weit.. nicht weiter.

Was Menschen da veranstalten, geht weit über diese Notwendigkeit hinaus.

Grüßli, die Katz
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Tom
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Beitrag von Tom »

Katz hat geschrieben:Was Menschen da veranstalten, geht weit über diese Notwendigkeit hinaus.
das stimmt leider, weil da viel gier, neid und selbstsucht mitspielt. was bei den tieren nicht in dem ausmass der fall ist.

lg
Tom
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fleur

Beitrag von fleur »

ich habe schon immer hunde und katzen, früher habe ich auch hunde gezüchtet und hatte auch eine ausbildungsschule:

ihr habt total recht - sollte z. b. ein hund durch seine gier die grenzen der gruppe überschreiten, wird er, mitunter recht rabiat, in seine schranken gewiesen und es ist wieder gut. und der hund hat gelernt und hält sich künftig zurück.

beim menschen gibt´s dann gleich krieg.

lg
mona
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