Freitod

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Kobold2

Freitod

Beitrag von Kobold2 »

Hallo liebe Leute,

ich möchte euch mal fragen, wie ihr zum Selbstmord steht, denn wenn jemand vom Auto überfahren wird, hat sich die Seele das höhere Selbst, es so ausgesucht heisst es, wenn jemand aber Selbstmord begeht ist das ganz schlimm.

Ich kenne wohl die Argumente, aber erkennt ihr den Widerspruch? Welchen Unterschied macht es, ob sich eine Seele dazu entscheidet Selbstmord zu begehen oder sich dazu entscheidet vom Auto überfahren zu werden?

Je länger ich mich mit der spirituellen Szene befasse umso mehr Widersprüche fallen mir auf, es scheint so, als wird sich alles so zurechtgeredet damit es passt, es gibt für alles eine Erklärung, doch zusammenzupassen scheint vieles so gar nicht.

Also ich finde Selbstmord ist ok, der Selbstmord ist vielleicht sogar die bewusstere Art von dieser Welt zu gehen.

Vielleicht haben die Menschen Selbstmord begangen um uns die Angst vor dem Tod zu nehmen, so werden aus den karmischen Minuspunkten plözlich Pluspunkte.

Ok, klingt alles ungewöhnlich, doch ist es gewöhnlicher wenn sich jemand dazu entscheidet vom Auto überfahren zu werden?

Dieses ist nur die geringfügiste Gewissensberuhigung, mit anderen ähnlichen Erklährungen wird das Leid ganzer Völker und Länder gerechtfertigt, nur um sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Kobold
Zuletzt geändert von Kobold2 am 25.02.2005, 14:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Sachit
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Beitrag von Sachit »

... sich mit Selbstmord zu beschäftigen ist wie eine Ohrfeige an dem der dir das Leben gab ...

Sachit
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

...
Zuletzt geändert von Kobold2 am 25.02.2005, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Dai
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Beitrag von Dai »

Selbst"mord" hat nur einen Schlechten ruf bekommen,durch den es dem Menschen verboten wurde Gott zu spielen :evil: (vermutlich von der Kirche) es ist wäre ja vermessen sein leben in die Eigene Hand zu nehmen :evil: und den Tod erst nein nein das geht nicht da kommst du in die HÖHLE "ich lach mich tot" :lol: soviel zum Thema Selbstbestimmung :wink:
Ein Ritter gelobt die Tapferkeit. Sein Herz kennt nur die Tugend. Seine Klinge verteidigt die Hilflosen. Sein Wort spricht nur die Wahrheit. Sein Zorn zerstört das Böse.
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Lehrling
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Beitrag von Lehrling »

Wir schreiben hier doch immer wieder davon, daß wir dieses Leben leben, um bestimmte Dinge zu lernen.

Ich denke, wenn wir unser gewolltes Pensum gelernt haben, wird sich auch eine gewisse Zufriedenheit einstellen, mit der wir das Leben dann genießen und leben können bis zum natürlichen Ende.
Bei den Fällen in meiner Umgebung waren Depressionen, unerträglicher Dauerschmerz, Angst vor Abschiebung im Alter ins Heim , Angst vor Krankheit die Auslöser.
Ist die Lebensaufgabe damit gelernt oder ist man ihr ausgewichen?
letztendlich kann das nur jeder für sich entscheiden.

Zum Selbstmord gehört nach meiner Ansicht der Mut der Verzweiflung, die dann eben übergroß wird.

nachdenkliche Grüße
Lehrling
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Harmonie
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Beitrag von Harmonie »

Hallo Kobold,

beschäftige Dich mit positiven Dingen und setze Dich nicht ständig mit Negativem auseinander.

Liebeb Grüße
Christine
Immer in Gedanken zu lächeln, erhält dem Gesicht die Jugend.
-------------
Ronja

Beitrag von Ronja »

Hallo Kobold,

man kann Selbstmord aber auch so auslegen, daß man zu "feige" ist in die Realitiät zu gucken und sich den Dingen zu stellen. Es gibt immer einen Ausweg und Hilfe!

Liebe Grüße,
Ronja
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Dai
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Beitrag von Dai »

beschäftige Dich mit positiven Dingen und setze Dich nicht ständig mit Negativem auseinander.
ist der Freitod ein "negatives Ding" für mich nicht ehr das gegenteil ein freudiger Übergang
die anderen machen es zu was schlechten nicht ich :wink:
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Sonnenlicht
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Beitrag von Sonnenlicht »

Ich finde es nur normal, wenn man sich auch mit negativen Dingen des Lebens auseinandersetzt.
Ich kenne zwar nicht den Hintergrund, weshalb sich Kobold mit Selbstmord auseinandersetzt, finde es aber okay, wenn er sich nur aus dem Grund damit auseinandersetzt, um "hinter die Kulissen" schauen zu können. Bedenklich wäre nur, wenn er sich selbst mit Selbstmordgedanken befassen würde.

Wie sieht es bei dir aus, Kobold?

Ich selbst hatte auch schon derartige Gedanken, die aber gottseidank nur kurz aufflackerten, weil ich an meine Grenzen gestoßen war, mir nicht mehr so ganz sicher war, ob das Leben für mich noch einen Sinn hat, nur weil ich mit bestimmten Situationen einfach nicht mehr klar kam.
Diese Gedanken habe ich dann aber gleich wieder verworfen. Aber ich habe schon darüber nachgedacht, welche Form des Selbstmords für mich in Frage käme. Nun ja, das ist viele Jahre her.
Aber ganz ausschließen kann das wohl niemand, dass er nicht doch mal an Grenzen stößt, wo es besser ist, freiwillig zu gehen.

Es ist traurig für die Hinterbliebenen, die mit Schuldgefühlen zurückbleiben, erst recht, wenn niemand die Verzweiflung desjenigen, der Selbstmord begangen hat, erkannt hat.

Ich meine aber, jeder hat das Recht zu bestimmen, ob und wann er freiwillig aus dem Leben scheidet.
Welche Konsequenzen das für die Seele hat, dazu kann ich mir keine Meinung bilden, denke aber, dass die Kirche sich selbst ihr Bild zusammengeschustert hat und das so vermittelt.

Wir werden die "Wahrheit" wohl nie erfahren, können nur Vermutungen anstellen und darüber philosophieren.

Liebe Grüße

Sonnenlicht
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Amara
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Beitrag von Amara »

Meine Gedanken dazu:

1. Der Tod kommt irgendwann. Der läuft einem nicht weg.
Das Leben jedoch kann (zumindest sicher) nur jetzt gelebt werden. Futsch ist futsch.

2. Ich habe ziemlich oft das Gefühl, dass Sachen die die Kirche sagt oder tut schon allein deshalb abgelehnt werden, WEIL die Kirche es sagt. Scheint sehr schick zu sein in unseren Kreisen.

Liebe Grüße,
Amara :zunge:
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Gnutzi
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Beitrag von Gnutzi »

Lieber Dai,

Mord ist niemals etwas Erfreuliches, auch Selbstmord nicht. Mord ist die höchste Form der Agression, Selbstmord somit Agression gegen sich selbst. Dauerschmerz, Depression und Angst sind Zeichen von Agression gegen sich selbst, die dann in der höchsten Form, dem Selbst-Mord gipfeln.
Ich weiß einfach, dass Freude in diesem Zusammenhang keinen Platz hat. Vielleicht Erleichterung.

Ich verurteile niemanden, der diese Not nicht anders zu lösen weiß! Ich hoffe einfach, dass dann auch wirklich Frieden eintritt für diesen Menschen, so wie er ihn sich erhofft hat.

Gnutzi, die froh ist sehr viel Agression gegen sich selbst schon in diesem Leben abgebaut haben zu können! Es ist sooo viel schöner zu leben und sich zu lieben!!!
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Dai
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Beitrag von Dai »

Mord ist niemals etwas Erfreuliches, auch Selbstmord nicht.
Mord aber ist es den Mord :wink:
handle ich gegen irgend seinen Willen, nein
verletzte ich jemand anderes ausser mich ich denke nicht, nein
es ist der Übergang der Erföhlich ist :wink:
Ein Ritter gelobt die Tapferkeit. Sein Herz kennt nur die Tugend. Seine Klinge verteidigt die Hilflosen. Sein Wort spricht nur die Wahrheit. Sein Zorn zerstört das Böse.
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

Danke für eure Gedanken dazu.

Feige ist es, da mag etwas dran sein Ronja aber unter manchen Umständen ist der Freitod sicher auch ok, ich denke dabei z.B. an die Sterbehilfe. :-?
handle ich gegen irgend seinen Willen, nein
verletzte ich jemand anderes ausser mich ich denke nicht, nein
es ist der Übergang der Erföhlich ist
Hallo Dai, das sind krasse Worte.

Ich denke verletzten tust du andere damit durchaus.

Es hängt wohl vom individuellen Fall ab, grundsätzlich ist es schwer etwas dazu zu sagen.
Zuletzt geändert von Kobold2 am 25.02.2005, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ronja

Beitrag von Ronja »

Hallo Kobold,

Sterbehilfe ist für mich etwas anderes als Selbstmord. Wenn jemand schwer krank ist und das Leiden dadurch verkürzt werden kann, dann finde ich es o.k. Ich bin z. B. davon überzeugt, daß meine Oma eine Überdosis Morphine bekommen hat, damit das Leiden (Krebs im Endstadium) verkürzt wurde.

Liebe Grüße,
Ronja :upside:
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

Ja Ronja,

nur wie groß muß das Leiden sein um einen Freitod zu legitimisieren, ich denke jeder der den Freitod wählt leidet, sonst würde er sich nicht dazu entscheiden.

Erst dann wenn wirklich nichts mehr zu machen ist? Nur wielange kann sich soetwas hinauszögern? Ein heikles Thema.

Ich glaube darauf gibt es keine allgemeingültigen Antworten.
Ronja

Beitrag von Ronja »

Es gibt zwar einige Leute, die einen Selbstmord(versuch) machen, aber meistens scheitert dieser Versuch, bzw. sie werden gefunden. Für mich ist sowas wie ein Hilferuf. Der Mensch, der sich für einen Freitod entschließt, der hat vorher sicherlich schon Signale gesendet, die die Angehörigen übersehen haben. Im Nachhinein kann man bestimmt die Signale erkennen - nur dann ist es zu spät :-? Warum sollte man den Freitod wählen? Das Karma wird dadurch nicht besser und das nächste Leben kommt bestimmt :roll: Man hört zwar immer wieder von den Nahtoderfahrenen, daß sie Licht gesehen haben und alles ganz schön war, aber verlassen würde ich mich darauf nicht :o

Liebe Grüße,
Ronja :D
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Hm, ich könnte einen dazu Roman schreiben.

Ich schreib einfach mal meine Gedanken so auf, ohne Reihenfolge.

- Ich habe mich selbst schon in der Situation befunden, in dm ich mein Leben beenden wollte. Meine Freundin war sogar noch näher daran. Sie ist zum Glück in eine Klinik gegangen, wohingegen ich mich an den Schulpsychologischen Dienst gewandt hab (eigentlich war das eine Idee meiner Eltern, wenn ich mich richtig erinnere).

- Am Leben erhalten hat mich letztendlich nur das Pflichtgefühl meiner Schwester gegenüber, und vielleicht allen anderen, die ich kenne. Ich durfte nicht gehen, weil sie jemanden brauchte, der ihr zur Seite stand und half. So hbe ich mir das jedenfalls gedacht.

- Hinzu kam - so komisch das klingen mag - meine philosophische Ausbilung. Wir hatten einen Text von Immanuel Kant im Programm, in der er dahingehend argumentiert ist (ich versuche dasjetzt us meinem Gedächtnis zu rekonstruieren), daß derjnige wahrhaft "gut" ist, der slbst dann am Leben bleibt, wenn ihm das Leben überhaupt keinen Geschmack mehr gibt (an das Wort "Geschmack" erinnere ich mich noch genau !) und der nur noch aus Pflichtbewußtsein lebt - denn solch eine Person ist von äußeren Einflüssen unabhängig, wie Emotionen, Gefühle, Verbundenheit zu Dingen. Wenn eine Person selbst dann am Leben bleibt, wenn ihr das Leben vollkommen grau gewordn ist und überhaupt nichts mehr biett, dann muß man von einem "guten" Menschen ausgehen.

Ich kriege das allerdings nicht mehr richtig rekonstruiert hin.

- Jedenfalls gab es genügend Gelegenheiten (im Sinne von : Gründen), das Leben zu beenden, weil ich keinen Ausweg mehr sah. Mich hat stellenweise durch meinen ganzen, tioefen Schmrz hindurch, nur noch das Pflichtbewußtsein meiner Umwelt gegenüber am Leben erhalten. Und dr Schmerz war *sehr* groß !

- Mir hat s *sehr* geholfen, damit anzufangen, meinn Schmerz wortwörtlich und tatsächlich "von der Seele zu schreiben. Ich fand vor ein paar Monaten einige ältere Arbeiten aus dieser Periode wiedr, und war erschreckt, wie aggressiv und voller Schmerz und Selbsthaß sie auf mich wirkten.
Meine Freundin verwendet dazu übrigens die Malerei.

- Es hat sich so entwickelt, daß - je weniger der Schmerz wurde - ich anfangen konnte, "konstruktiver" zu schreiben. Ich schreibe heute aus Leidenschaft. Meine Kurzgeschichten kennt ihr ja schon zum Teil. ;)

- Insofern hat sich aus der schlichten otwendigkeit, mir den Schmerz von der Seele zu schreiben, ein echtes Hobby entwickelt. Schreiben ist das einzige, das ich *wirklich* kann, egal, wie gut oder wie schlecht es mir geht.

- Ich lese immer mal wieder von Zeitungsberichten von Leuten, die ihrem Leben ein Ende setzen.

Das Einzige,. was ich dabei denke, ist der Schmerz darüber, "daß ich nicht helfen konnte". Niemand kann effektiver helfen als jemand, der den Schmerz erlebt hat. Nur ein Alkoholiker wird einen Alkoholiker wirklich versthen könnn, nur ein Drogenabhängiger wird einen Drogenabhängigen wirklich verstehen können, nur ein Mensh, der sich im dunkelsten Tal befunden hat, wird einen Menschen verstehen können, dr sich in kompletter Schwärze wähnt.

Es überkommt mich jedes Mal ein Schmerz darüber "nicht helfen zu können", weil ich weiß, wie ich helfen kann, weil ich es selbst erlebt habe.

- Mir fällt in diesm Zusammenhang eine Geschichte ein, die ich selbst erlebt habe :

In einem Park lehnte ich michan ein Brückengeländer und starrte ins Wasser.
Nach einigen Minuten kam ein Mann daher und sprach mich an.
In dem Gespräch, das sich daraus ntwickelte rfuhr ich, daß er befürchtet hatte, ich würde mich mit Selbsttötungsabsichten tragen - mein Blick in die Tiefe. Dem war an dem Tag nicht so (im Gegenteil : Ich fühlte mich frisch und fröhlich). Er erzählte mir, daß er zwei (wenn ich mich richtig erinnere) "gute Freund" "auf diese Weise verloren" habe, und er wollte andere davor schützen, das auch zu tun.

Mir wurde bewußt, daß - selbst wenn diese guten Freunde ihre Gründe gehabt hatten - das Ganze sehr viel schmerz in dem Mann hervorgerufen haben mußte, und vielleicht auch ein Gefühl der Hilflosigkeit. Analog zu meinem "ich konnte nicht helfen".

Ich erzählte ihm, daß ich selbst mich mit solchen Gedanken getragen hatte, aber nun weitgehend davon frei sei (von alljährlich widrkehrenden Winterdepressionen einmal abgesehen).

Er fühlte sich erleichtert (ich erinnere mich daran), daß er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Er wußte.


- Noch etwas zum Thema "Pflichtbewußtsein" : Meine Freundin hat mich neulich darauf aufmerksam gemacht, daß mein "Begründungsgebäude" möglicherweise in Asche zusammengefallen wäre : "Was wäre", so hat sich mich gefragt (wiederum aus dem Gedächtnis zitiert), "wenn dir jemand gesagt hätte : 'Du bist nicht gut genug für deine Schwester !' ?" Ich war erschreckt, als ich erkannte, auf welch dünnem Eis ich mich alle die Jahre hindurch bewegt hatte, ohne es zu wissen. Wenn mir DAS jemand tatsächlich täglich vorgehalten hätte (so oder so ähnlich), dann wäre mein "Begründungsgebäude" in sich zusammengebrochen und ich hätte keinen Sinn mehr darin gesehen, länger am Leben zu bleiben.

- Zum Thema "Sinn & Un-Sinn" : Was für einen Sinn hat ein Leben, das aus nichts besteht als aus Leiden ? Sollte einem Menschen dann nicht auch die Möglichkeit gegeben werden, dem Leiden ein Ende zu setzen ? Nicht jeder hat die Kraft, ein Leben, das nur noch aus (seelichem, körperlichem oder geistigem) Leiden besteht, durchzuhalten, nicht jeder ist ein "Superman" (mit Blick auf den dazugehörigen Schauspieler, der vor kurzem gestorben ist). Nicht jeder kann die Dämonen der Dunkelheit bekämpfen. Insofern, debnke ich, kann es Extremsituationen geben, in denen eine Erlösung mehr Wert sein kann, als immerwährendes Leiden.

Ich habe mal angefangen, eine Philosophie zu entwicklen, die genau dies berücksichtigt - aber die ist dann durh Immanuel Kant's Sicht abgelöst worden. ;)

- Interessanterweise gibt es eine Untersuchung, derzufolge Menschn, die aus körperlichem Schmerz heraus ihr Leben beenden wollten, ihre Meinung sehr änderten, nachdem sie entsprechende (starke) Schmerzmittel bekommen hatten. Diese Studie wies darauf hin, daß Deutschland in der Schmerzbekämpfung immernoch "Entwicklungsland" sei.

- Und zum Schluß etwas, daß das wirkliche Leben schrieb :

Mir ist der Gedanke gekommen, daß wenn ich einmal mein Leben beendet hätte, ich nie meine Freundin getroffen hätte, und umgekehrt. Wir hätten uns niemals kennen und Lieben gelernt ...

Das sind die Unwägbarkeiten des Lebens, mit denen wir tagtäglich zu kämpfen haben ...
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

Danke Alrik, dein Beitrag hat mich sehr berührt.

Ich kann vieles sehr gut verstehen und finde es mutig von Dir, uns das alles mitzuteilen.

lieben Gruß, Kobold
Jeroen_Gremmen

Beitrag von Jeroen_Gremmen »

Hallo ihr,

... schwieriges Thema ... es wird in unserer Kultur so 'ungern' vernünftig
über Tod geredet. Es gibt Kulturen wo der Tod einfach dazugehört und die
Menschen auch darauf vorbereitet werden.

Selbstmord... Wie Dai schon sagte Selbst"mord". Das Leben nehmen und
zwar das eigene. Ein drastischer Eingriff in der natürlichen Lauf der Dinge.
Warum hat jemanden nicht den Mut seine schmerzhafte/unträgliche/
ausichtslose Situation zu ändern aber schon den Mut ein Leben zu nehmen?

Feige kommt für mein Gefühl der Sache ziemlich nah aber ich möchte mich
trotzdem nicht so leicht davon machen, denn so etwas entscheidet man
denke ich mal nicht von heute auf morgen.. oder doch? Bevor eine Situation
richtig ausichtslos wird gibt es denke ich schon einen sehr langen Weg
dorthin. Ein Weg auf dem das Hohe Selbst wahrscheinlich schon unzählige
Versuche gemacht hat der Person klar zu machen, dass dies nicht der
richtige Weg ist... Warum die Person diese Anweisungen nicht gefolgt ist,
brauche ich mir nicht fragen... ich (und mit mir fast jeden) leben täglich
genau das. Wer kann wohl behaupten, dass er/sie JEDEN Botschaft vom
Hohen Selbst versteht und versucht daraus zu lernen?

weiß jetzt nicht mehr genau worauf ich hinaus wollte :roll: ... ich lass es
erstmal so stehen. Vielleicht mach ich später noch weiter wenn meine
Gedanken dazu klar sind.

Liebe lebendigen Grüße,
Jeroen
Jeroen_Gremmen

Beitrag von Jeroen_Gremmen »

was ist ein Leben wert? Ich denke man muss erstmal zu dem Schluss
kommen, dass das Leben keinen Wert für einen hat bevor man sich
davon trennen möchte...

Ich denke gerade an was Kinder (und wir Erwachsenen natürlich auch)
heutzutage beigebracht wird:
- Spielchen mit täschend-echten Pistolen
- Morden und Kämpfen für das richtige... und die Hauptdarsteller kommen
in 99,9% aller Fälle immer als Hero davon.
- Kriegsfilme gewürzt mit THX und viel Blut.
- Wer 'anders' ist wird ausgeschlossen.
- Wer alt ist wird ausgeschlossen
- Wer behindert ist wird ausgeschlossen
- Wer nicht 'funktioniert' (laut Gesellschaft) wird ausgeschlossen
- Kinder die in der Schule um sich schießen
- Frauen sind nichts wert (moslimische Kultureinflüsse)
- usw.

Zusammengefasst: Trennung!

Ich denke es gibt genug empfindliche Seelen (ohne sie als schwach
bezeichnen zu wollen) die damit nicht klarkommen. Nächstenliebe ist
etwas was nicht mehr gelehrt wird. Eigenverantwortung wird meiner
Meinung nach auch nicht mehr gelehrt (zumindest ist es hier in
Deutschland wesentlich schlimmer als in Holland). Wir übernehmen hier
vieles was in Amerika schon alltag ist... schade dass wir die 'negativen'
Aspekten dabei zu betonen, denn es gibt sicherlich auch viele positive
Entwicklungen wovon wir noch lernen könnten.

Ich weiß, ich bin etwas chaotisch im Schreiben aber ich versuche mir
bzgl. diesem Thema klarheit im Kopf zu verschaffen.

Liebe Grüße,
Jeroen
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Ameise
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Beitrag von Ameise »

Jeroen Gremmen hat geschrieben:was ist ein Leben wert? Ich denke man muss erstmal zu dem Schluss
kommen, dass das Leben keinen Wert für einen hat bevor man sich
davon trennen möchte...
Genau das ist nämlich das Problem : Man kommt erst dann zu dem Schluß, seinem Leben ein Ende setzen zu wollen, wenn alles keinen Sinn und Wert mehr hat ...
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Penny
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Beitrag von Penny »

Hallo,

ich finde den Gedanken beachtenswert, was schon alles Schönes, Spannendes, Tolles nach einem Zeitpunkt passiert ist, an dem es mir mal sehr schlecht ging.
Mit dem Freitod vernichtet man u. U. das Leben der Angehörigen (z. B. Eltern). Auch das darf man nicht vergessen.

Sicher gibt es Situationen, aus denen es keinen Ausweg zu geben scheint. Vielleicht ganz furchtbar große Schuld, oder Krankheit, die sowieso zu einem qualvollen Ende führt.

Schwieriges Thema.

Herzliche Grüße

Penny
Zauberfrau
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Beitrag von Zauberfrau »

Meine Mutter hat sich vor 25 Jahren das Leben genommen, ich war damals 23 jahre alt. Es war für uns alle ganz entsetzlich aber nicht überraschend.
Einige Jahre zuvor hat sie es schon mal probiert und ich konnte sie noch retten.

Dieses Mal haben wir wohl die Zeichen erkannt und mit vielen Mitteln versucht ihr zu helfen, aber sie sah wohl für sich keine Möglichkeiten mehr was ich mittlerweile auch verstehen kann. Die Umstände sprachen in ihren Augen wohl nicht dafür etwas zu ändern sondern entgültig zu gehen.

Dieser Suizid hat mein Leben und das meiner Familie (Vater,Schwester,Oma) dramatisch verändert.

Es hat ganz, ganz lange gedauert das alles zu verarbeiten und letztendlich auch die Entscheidung meiner Mutter zu akzeptieren.

Ich wünsche keinem diese Erfahrungen.

Zauberfrau
Ich bin verbunden mit Erde und All, ich hab den esoterischen Knall.
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

Dieser Suizid hat mein Leben und das meiner Familie (Vater,Schwester,Oma) dramatisch verändert.
Ja, darüber zu reden ist etwas anderes als davon betroffen zu sein.

Ich habe auch lange daran zu knacken gehabt und habe es wohl noch immer, sonst würde ich keinen Thread mit diesem Thema eröffnen.

Sie wussten sich aber nicht zu helfen und sie wussten nicht, was sie anderen, Angehörigen damit antun.

Meine Wut ist verflogen, doch ich hoffe, das sie es jetzt wissen.

Es war aber auch ein Anstoß wofür ich dankbar bin, ohne dem ich nicht da wäre, wo ich heute bin. Ohne diesen Anstoß, wäre es sicher leichter gewesen, aber sicher nicht erkenntnisreicher. Verurteilen tue ich es nicht mehr, denn was mir die Erfahrungen gegeben haben ist, das ich es so nicht machen möchte.

Diese Erfahrungen haben mich dazu geführt über vieles nachzudenken und mit Seiten des Lebens in Kontakt zu kommen, zu denen die meisten Leute kaum Kontakt haben. Zu den Schattenseiten des Lebens aber auch zu den Sinnfragen des Lebens.

Ich weiß nicht, wo ich jetzt wäre, wenn es nicht gewesen wäre!?.

Also ich bin durch meine Schwester, meinen Bruder und Freunde zu diesem Thema geführt worden. Es hatte jedesmal eine andere Intention, einmal die Krankheit Schitzophrenie, einmal Partnertrennung und einmal Drogenmißbrauch.

Es ist durchaus etwas dran wenn manche Menschen behaupten, andere seien zu weich für das Leben, denn das Leben kann sehr hart sein.

Bei allem im Leben muß man sich aber zu helfen wissen, selbst wenn es noch so aussichtslos erscheint, das ist das Wichtigste.

Wenn ich nicht weiß, nicht weiß das ich suchen und eine Lösung finden kann, gehe ich unter.

Roland
Kobold2

Beitrag von Kobold2 »

Es ist durchaus etwas dran wenn manche Menschen behaupten, andere seien zu weich für das Leben, denn das Leben kann sehr hart sein.
Man kann es aber auch anders sehen, so wie Laotse, dem Menschen der sich zum Freitod entschied fehlte vielleicht auch die Demut, das hinnehmen und nachgeben...

Der Mensch tritt ins Leben weich und schwach, er stirbt hart und stark.

Alle Wesen treten ins Leben weich und zart, sie sterben trocken und dürr.

Darum: Das Harte und Starke ist Begleiter des Todes, das Weiche und Schwache ist Begleiter des Lebens.

Daher: Ist ein Kriegsheer stark, dann siegt es nicht. Ist ein Baum stark, dann ist er am Fall.

Das Starke und Große bleibt unten, das Weiche und Schwache bleibt oben.


In dem Sinne...

Das Weiche nimmt hin was es nicht hinnehmen kann, es zerbricht nicht, sondern umschließt und fließt wie das Wasser.

Vielleicht zerbrechen manche an Dingen, weil sie einfach verhärtet sind, und zu stumpfsinnig auf etwas fixiert sind, nicht nach einer Lösung suchen sondern in ihren Überzeugungen, ihrer Lebenssituation feststecken !?.
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