Was ist "Gewissen" ?

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SpideR
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Was ist "Gewissen" ?

Beitrag von SpideR »

Eine Idee aufgreifend möchte ich hier einmal die Frage nach dem Gewissen stellen.

Was ist für Euch ein Gewissen ?
Wo kommt es her ?
Wann entscheidet ihr danach ?

Wann beachtet ihr es nicht ?
Ist es unveränderlich ?
Was tun die Begriffe Moral und Ethik darin ?

Was bedeutet es Euch in Bezug auf Reiki ?
Hat Reiki ein Gewissen ?
Besitzt Reiki eine eigene Moral ?

LG
Birgit
Was ist wertvoller, Wissen oder Fantasie ?
Es ist die Fantasie, denn das Wissen hat Grenzen (Albert Einstein)

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Morgaine
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Beitrag von Morgaine »

meine Fragestellung wäre eher.

Wer bestimmt was Recht und Unrecht ist, was moralisch und unmoralisch ist?

Aber um auf deine Fragestellung einzugehen, muss ich sagen das sich glaube das Reiki oder sonst eine Enrgieform kein Gewissen besitzt, sich nicht damit befassen muss ob es Recht oder unrecht, moralisch oder unmoralisch ist, denn diese Energieformen sind weitaus ausgebildeter und göttlicher als der Mensch, der sich ja immer noch auf einem spirituellen Level befindet, wo es eben noch um solche Fragen geht.
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SpideR
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Beitrag von SpideR »

Liebe Morgaine,

für mich ist Deine Fragestellung auch schlüssig, aber dem verständnis meines Gewissens untergeordnet.
Es geht doch um das Handeln des Einzelnen.
Was da allgemeine Moral und Ethik besagen, nimmt nur insofern Einfluss, als es im Moment des handelns Einfluss in mein persönliches Gewissen nimmt.

Wichtiger wäre also - meines Erachtens - zu erkennen inwieweit, auf welchem Wege ich selbst dazu komme allgemeine Werte als meine eigenen anzuerkennen.

Moral und Ethik im Allgemeinen wird aus meiner Sicht bestimmt aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aus dem was in der Beurteilung vergangener Dinge an Wertigkeiten entsteht, an dem was sich heute als moralisch verwerflich im persönlichen oder weltbewegenden Rahmen herausstellt und aus dem was für die Zukunft von den Menschen erhofft wird.
Mein eigenes Gewissen erwächst aus den Resonanzen meiner Umwelt auf Dinge die ich tue, aus den weitergegebenen Werten meiner Herkunftsfamilie, aus dem Rahmen der gesellschaft, in der ich aufgewachsen bin. Und letztlich, so ich denn ein denkender Mensch geworden bin, aus meiner ganz persönlichen Entscheidung.

lg
Birgit
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Penny
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Re: Was ist "Gewissen" ?

Beitrag von Penny »

Liebe Birgit,

das sind ja gleich 3 x 3 Fragen auf einmal! :D . - Zugegeben, recht interessante. Ich fang mal an:

Was ist für Euch ein Gewissen ?

Ich setze das mit meiner inneren Stimme gleich. Wenn ich handel und da meldet sich ein Unbehagen, ein inneres Stimmchen halt, muss ich noch mal überdenken, was ich da tue.

Natürlich kannst du auch einwenden, es könnten auch erziehungsbedingte Schuldgefühle sein, die da an die Oberfläche drängen. Aber so etwas ist dann abzuprüfen, bevor eine weitere Entscheidung getroffen wird.


Wo kommt es her ?

Gefühlt?: Meist aus dem Bauchraum.
Hmm, nun im Ernst: aus erlernter Ethik und Moral würde ich sagen. Vielleicht greifen wir auch auf erlerntes aus vorigen Leben zurück.


Wann entscheidet ihr danach ?

Ganz ehrlich: Wann immer es mir möglich ist. Es gibt auch Situationen, wo ich anders handeln muss, wenn ich bestimmte Konsequenzen nicht haben will. Da wäge ich ab. Das ist gerade eine Baustelle von mir. (Erwischt)


Wann beachtet ihr es nicht ?

Wenn es arg gegen meine momentane Interessenlage geht. S. o. Das fängt bei alltäglichen Sachen schon an. Würde ich immer auf mein Gewissen hören, würde ich keine Wurst im Supermarkt kaufen, allein wegen der Tiere, die vor ihrem Tod bestimmt kein gutes Leben hatten.
Ich tue es aber (noch) doch.


Ist es unveränderlich ?

Nein. Es ändert sich mit dem Horizont und der Priorität, die man der Bachtung des Gewissens beimisst - und auch der Fähigkeit, die innere Stimme überhaupt zu bemerken.
Habe ich wenig Informationen, halte ich andere Dinge für ok, wie wenn ich mehr Informationen habe.
Kann ich meine innere Stimme nicht hören, bin ich großzügiger in der Auslegung dessen, was für mich ok ist.


Was tun die Begriffe Moral und Ethik darin ?

Sie prägen unser Gewiisen. Sie bestimmen, wann es anschlägt.


Was bedeutet es Euch in Bezug auf Reiki ?

Es prägt bestimmte Handlungen und Unterlassungen. Ich überlege mir, wann meine Reiki-Gabe nützlich und wann unangebracht ist.


Hat Reiki ein Gewissen ?

Nach meiner persönlichen Einschätzung würde ich sagen, nein.
Da ich aber noch nie versucht habe, Reiki zum Schaden von jemand einzusetzen, fehlt mir eine gesicherte Erkenntnis.


Besitzt Reiki eine eigene Moral ?

Hmm. Wenn Reiki immer zum Nutzen einer Person wirkt, dann läge dem der moralische Wert zugrunde, immer hilfreich zu sein.

Wenn aber z.B. Reiki auf einen nicht-gerichteten Bruch gegeben wird und dieser beginnt, wieder zusammen zu wachsen, dann steckt dahinter zwar positive Energie (gut gemeint höh, höh), aber das Resultat ist trotzdem schlecht.
Hier muss die Moral vom Reikigeber beigesteuert werden.

Liebe Grüße und schöne freie Tage wünscht

Penny
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May
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Beitrag von May »

Zu Deinen vielen Frage, liebe Birgit, fällt mir Kant ein, der ähnlich fragte (ohne Reiki*g*) und zu folgendem Schluß kam:

Moralisch und ethisch korrekt ist eine Handlung immer dann, wenn deren Maxime oder die Motivation des Handelnden Grundlage eines allgemeingültigen Gesetzes werden könnte.

Salopp gesagt: was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

Auf Reiki angewandt, ist die Lösung klar: erst Denken, dann Handeln.

Hat Reiki ein Gewissen?
Gegenfrage: Hat Wasser ein Gewissen? das Feuer? der Wind? die Kräfte der Erde?
Jaa, - hat das Universum ein Gewissen?
Kraft ist Kraft - doch wie diese wirkt, hängt von jenen ab, die sich ihrer bedienen.

Das fürs Erste...Deine Fragen habens in sich. :wink:
Wer es unternimmt, auf dem Gebiet der Wahrheit und Erkenntnis als Autorität aufzutreten, scheitert am Gelächter der Götter.

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Penny
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Beitrag von Penny »

Liebe May,

mit genau dieser Aussage von Kant kam mir meine Freundin gestern.

Der "saloppe" Satz ist mir geläufiger.

Im übrigen hast du das Ganze schön anschaulich und präzise auf den Punkt gebracht.

Vielen Dank!

Liebe Grüße

Penny
Christian

Beitrag von Christian »

meine vorstellung von gewissen sind nicht so sehr von dem geprägt, was die psychologen "über-ich" nennen. nichts was einen beißt und quält also.

für mich hat es eher mit glück, begeisterung und poesie zu tun.
also mit situationen, die mich an unsere besten möglichkeiten und das geheimnisvolle unseres daseins erinnern.
am eindrücklichsten hat das für mich der dichter Novalis (1772-1801) ausgedrückt in seinem roman "Heinrich von Ofterdingen". ich stell den betreffenden abschnitt mal in "Texte", damit dieser thread hier lesbar bleibt.

liebe grüße
christian
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Ich glaube nicht das Gewissen in Moral und Ethik von Masse, Gesellschaft oder Umfeld bestimmt werden dürfen und können. Denn dann wären die Verbrechen der NS gerechtfertigt. Sie entsprachen der Moral und der Ethik der gesellschaftlichen Schicht.

Es gibt keine gesichertes Gewissen, das das richtige tun lässt. Aber es gibt einige spannende Grundsätze...

Schade niemanden.
Diene der Schöpfung
Helfe den Bedürftigen (nicht denen, die um Hilfe schreien)
Ehre Deine Ahnen
tue kein Unrecht
lege kein falsches Zeugnis ab
und sei voller Liebe und Güte für die Welt.

Thomas
Drei Prinzipien für mich

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May
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Beitrag von May »

Sir Thomas Marc hat geschrieben: Schade niemanden.
Diene der Schöpfung
Helfe den Bedürftigen (nicht denen, die um Hilfe schreien)
Ehre Deine Ahnen
tue kein Unrecht
lege kein falsches Zeugnis ab
und sei voller Liebe und Güte für die Welt.
Schöne und tiefe Worte.
LG,
May
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Penny
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Beitrag von Penny »

Sir Thomas Marc hat geschrieben:Ich glaube nicht das Gewissen in Moral und Ethik von Masse, Gesellschaft oder Umfeld bestimmt werden dürfen und können. Denn dann wären die Verbrechen der NS gerechtfertigt. Sie entsprachen der Moral und der Ethik der gesellschaftlichen Schicht.
Da hast du natürlich Recht. Von ganz so verrotteten Verhältnissen bin ich jetzt eben nicht ausgegangen.

Aber wenn man sich die moralischen Vorstellungen unserer Gegenwart ansieht, kann man sich diese auch nicht ruhigen Gewissen (da ist es wieder) als Vorbild nehmen.

Die Kriterien, die du aufgeschrieben hast, finde ich sinnvoll. Tue kein Unrecht lässt allerdings wieder viel Spielraum für persönliche Auslegungen.

Gruß

Penny
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Sir Thomas Marc
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Penny hat geschrieben: Die Kriterien, die du aufgeschrieben hast, finde ich sinnvoll. Tue kein Unrecht lässt allerdings wieder viel Spielraum für persönliche Auslegungen.
Sicher? - Wie definierst Du Unrecht? Ich meine damit nicht nach den Gesetzen einer Gesellschaft oder eines Landes. Ich meine das Unrecht entgegen die Welt und das Sein, das Leben insgesamt. und vieles mehr...

grüsse
thomas
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StilleWasser

Beitrag von StilleWasser »

mein Gewissen, mein gewissenhaftes Handeln?

Vordergründig stehen da gesellschaftliche, familiäre u.ä. Konzepte, die - hoffentlich wohlgeraten.... - Hilfsmittel sind, sein können, um sich in der Welt zurecht zu finden. Bevor ich selbst absolut klar werde.

Ich hätte es noch anders formuliert, aber das bietet keinen so guten Halt, wie das, was Thomas schreibt. Für mich ist es aber passend:

sei absolut klar, offen und ehrlich UND DANN tu nur das, was sich für Dich gut (im Sinne von stimmig, einpassend, wohlfühlend) anfühlt.


Reiki hat kein Gewissen. Wir lenken und leiten selbst.
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Morgaine
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Beitrag von Morgaine »

Danke Sir Thomas Marc,
das ist auch mein Punkt - Moral und Ethik darf und kann nicht von der Gesellschaft abhängen in der wir gerade leben. Die Gründe dafür hast du ja schon sehr anschaulich angeführt.
Da aber wir alle von der Gesellschaft in der wir leben geprägt werden, auch von den Subkulturen in denen wir uns bewegen (die heidnische z.b.), muss uns bewußt sein, dass wir von dieser auch beeinflußt werden was wir vordergründig für moralisch und ethisch korrekt empfinden.
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SpideR
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Beitrag von SpideR »

Ich selbst bin der Meinung, dass ein Gewissen völlig überflüssig ist.

Ich kann mich aber erst davon lösen, wenn ich genau weiß, woher es kommt und wie sehr es mich möglicherweise auch unbewußt beeinflusst.

Jedem wird doch die Stimme des inneren Richters, Staatsanwaltes und Verteidigers bekannt sein, die mit Vorliebe alles kommentieren, was man den lieben langen Tag so macht.

Mache ich mir ihre Herkunft nicht bewußt - und darauf zielten meine Fragen - werden sie immer Wege finden, mich zu beeinflussen.

Sich mit der Schöpfung im Einklang zu finden macht Gewissen überflüssig, denn all mein Handeln wird dem Leben dienen.
Aber wie viel daran ist Illusion, wenn ich mich mir selbst nicht gestellt habe ?

Sicherlich "darf" Gewissen nicht von Äußerlichkeiten bestimmt werden. Aber wie schwer ist es sich von der Meinung der Nächsten und Liebsten frei zu machen ?
Und wie schwer umso mehr, wenn man diese als verzerrtes Abbild in sich selbst integriert hat und zu einem Teil seines Gewissen gemacht ?
Als Beispiel nehme ich Baghera, deren Argumentation ja darauf heraus lief, dass man ihr ihr Verhalten ja so beigebracht hätte, und so und so viele Andere würden es auch so machen.
Welcher Ursprung ihres Gewissens hat ihr gesagt, dass man Lehrer nicht hinterfragt ? dass man das tun kann, was so viele andere auch tun ?

lg
birgit
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Christian

Beitrag von Christian »

hallo birgit,

bei mir geht jetzt was durcheinander.
SpideR hat geschrieben:Sich mit der Schöpfung im Einklang zu finden macht Gewissen überflüssig, denn all mein Handeln wird dem Leben dienen.
Aber wie viel daran ist Illusion, wenn ich mich mir selbst nicht gestellt habe ?
birgit
sich mit der schöpfung im einklang finden...
und die sehnsucht danach.
genau das ist für mich gewissen.
der satz von stille wasser behinhaltet nach meinem vertsändnis genau dies.
und der von Novalis auch.
StilleWasser hat geschrieben: sei absolut klar, offen und ehrlich UND DANN tu nur das, was sich für Dich gut (im Sinne von stimmig, einpassend, wohlfühlend) anfühlt.
Novalis hat geschrieben: Das Gewissen ist der Menschen eigenstes Wesen in voller Verklärung, der himmlische Urmensch. Es ist nicht dies und jenes, es gebietet nicht in allgemeinen Sprüchen, es besteht nicht aus einzelnen Tugenden. Es gibt nur Eine Tugend - den reinen, ernsten Willen, der im Augenblick der Entscheidung unmittelbar sich entschließt und wählt. In lebendiger, eigentümlicher Unteilbarkeit bewohnt es und beseelt es das zärtliche Sinnbild des menschlichen Körpers......
und ist nicht gerade das, was dir an unreflektiertem handeln anderer fragwürdig erscheint, eine regung deines gewissens?

einen wunderschönen morgen wünscht
christian
buddha hat geschrieben: Nun will ich euch eine Lehre geben mit dem Gleichnis vom Floß, das zum Hinüberkommen, aber nicht zum Aufbewahren da ist. Höret zu und merkt es euch gut!
Ein Wanderer sieht auf seinem Wege vor sich eine große Wasserflut, das diesseitige Ufer unsicher und gefährlich, das jenseitige Ufer sicher und gefahrlos. Es ist aber kein Schiff zum Übersetzen da und keine Brücke zum anderen Ufer. Da denkt er: Vielleicht könnte ich mir Schilfrohr und Holzstämme, Zweige und Blätter sammeln, mir daraus ein Floß bauen und auf diesem Floß, mit Händen und Füßen arbeitend, heil an das andere Ufer gelangen. Diesen Plan führt er aus und kommt heil an das andere Ufer. Dort angelangt, denkt er: Dieses Floß ist mir von großem Nutzen gewesen, ich will es mir auf den Kopf und auf die Schultern laden und mitnehmen, wohin ich gehen will.
Meint ihr, meine Bhikkhus, dass dieser Mann mit dem Floß richtig handelt?» - «Nein, Herr!» - «Wie aber würde er richtig handeln? Er würde denken: Dieses Floß ist mir zwar von großem Nutzen gewesen, jetzt aber will ich es auf trockenen Boden setzen oder ins Wasser versenken und gehen, wohin ich will. So würde er mit dem Floß richtig handeln. So habe ich euch mit dem Gleichnis vom Floß, das zum Hinüberkommen, aber nicht zum Aufbewahren da ist, eine Lehre gegeben. Versteht ihr das Gleichnis vom Floß, dann gebt sogar die rechten Lehren auf, noch mehr aber die unrechten.
....aber wer von uns ist denn schon drüben angekommen?
Zuletzt geändert von Christian am 16.04.2006, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
Penny
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Beitrag von Penny »

Sir Thomas Marc hat geschrieben:
Penny hat geschrieben: Die Kriterien, die du aufgeschrieben hast, finde ich sinnvoll. Tue kein Unrecht lässt allerdings wieder viel Spielraum für persönliche Auslegungen.
Sicher? - Wie definierst Du Unrecht? Ich meine damit nicht nach den Gesetzen einer Gesellschaft oder eines Landes. Ich meine das Unrecht entgegen die Welt und das Sein, das Leben insgesamt. und vieles mehr...

grüsse
thomas
Hallo Thomas,

ich bin hier wieder bei den gesellschaftlichen Begriffen von Unrecht hängengeblieben. Die Prägung ist wohl ganz schön stark. So, wie du es sagst, ist es schlüssig.

Liebe Grüße

Penny
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Beitrag von Penny »

Morgaine hat geschrieben:Danke Sir Thomas Marc,

Da aber wir alle von der Gesellschaft in der wir leben geprägt werden, auch von den Subkulturen in denen wir uns bewegen (die heidnische z.b.), muss uns bewußt sein, dass wir von dieser auch beeinflußt werden was wir vordergründig für moralisch und ethisch korrekt empfinden.

Hallo Morgaine,

was charakterisiert für dich die heidnische Gesellschaft und was daran verstehst du als "sub"?

Gruß

Penny
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SpideR
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Beitrag von SpideR »

Lieber Christian,

ich denke, dass wir beide einer Meinung sind, was das Gewissen betrifft.

Meine Gedanken führen mich im Augenblick schlicht zu der Auseinandersetzung mit dem, was Du als Lehre des Floßes zitiert hast. Das Aufgeben der rechten wie auch der unrechten Lehren. Das Aufgeben selbst der Begrifflichkeit.
Aus dem was ich als den Ursprung meines "Gewissens" empfinde kann ich mich nach dieser Überlegung nur lösen, wenn ich dieses Gewissen vollständig aufgebe, auch das Wort dafür nicht mehr verwende.
Wenn dort, wo Gewissen in mir ein Vakuum hinterlässt, das einfließen kann, was aus mir kommt. Was in mir entsteht, wenn ich all den äußeren Prägungen, die mit dem Wort verbunden sind, den Zutritt verwehre. Das mag dann etwas Neues sein, mit einem anderen Namen, oder ohne jede Bezeichnung, das mir nach meinem eigenen inneren Sein zeigt wo ich im Einklang bin und wo nicht.
So verstehe ich es, ein Floß dort zurückzulassen, wo ich es verwenden konnte.
lg
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Beitrag von Kattugla »

SpideR hat geschrieben:Lieber Christian,

ich denke, dass wir beide einer Meinung sind, was das Gewissen betrifft.

Meine Gedanken führen mich im Augenblick schlicht zu der Auseinandersetzung mit dem, was Du als Lehre des Floßes zitiert hast. Das Aufgeben der rechten wie auch der unrechten Lehren. Das Aufgeben selbst der Begrifflichkeit.
Aus dem was ich als den Ursprung meines "Gewissens" empfinde kann ich mich nach dieser Überlegung nur lösen, wenn ich dieses Gewissen vollständig aufgebe, auch das Wort dafür nicht mehr verwende.
Wenn dort, wo Gewissen in mir ein Vakuum hinterlässt, das einfließen kann, was aus mir kommt. Was in mir entsteht, wenn ich all den äußeren Prägungen, die mit dem Wort verbunden sind, den Zutritt verwehre. Das mag dann etwas Neues sein, mit einem anderen Namen, oder ohne jede Bezeichnung, das mir nach meinem eigenen inneren Sein zeigt wo ich im Einklang bin und wo nicht.
So verstehe ich es, ein Floß dort zurückzulassen, wo ich es verwenden konnte.
lg
Birgit
Das ist m.E. der erste Schritt. Das Herauslösen, Auflösen dessen, was uns als "Gewissen" an inneren Richtern und Zensoren mitgegeben wurde und das Entwickeln einer eigenen Kontrollinstanz, die sich am Leben, an der Schöpfung, an der Liebe selbst orientiert.
Nichtsdestotrotz benötigen wir eine solche Kontrollinstanz, eben damit immer wieder eine Selbstreflektion des eigenen Handelns und der eigenen Entscheidungen entsteht.
Die kann ich dann guten Gewissens auch Gewissen nennen. *grins*

Das Prinzip des "solve et coagula" aus der Alchemie greift hier ganz gut: nimm es, zerlege es in seine Elemente, reduziere sie auf ihre Essenz, läutere und verbinde neu. So bleibt dann auch keine Leerstelle.

Ich denke, viele sind schon bis zu diesem Punkt der Auflösung gekommen, jedoch nicht bis zum Neuverbinden. Die Leerstelle, an der vorher das "gesellschaftliche" Gewissen saß, wird dann gerne von den absonderlichsten Heilslehren, von Gurus oder von Dogmen besetzt, die sich fast anfühlen wie ein inneres Gerüst, jedoch lediglich die Rolle des alten Zensors übernehmen.

Verbinden wir jedoch neu, schaffen unsere eigene innere Instanz, dann sind wir authentisch. Und sehr machtvoll.
[img]http://www.forum.avalonorden.de/bilder/owl_i.gif[/img] [i][size=92]Ein Nichts trifft auf den Fluss meines Willens und wird zur Perle des Muts. (Sheikh Massoud)[/size][/i]

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Penny
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Beitrag von Penny »

Kattugla schrieb:
....nimm es, zerlege es in seine Elemente, reduziere sie auf ihre Essenz, läutere und verbinde neu. So bleibt dann auch keine Leerstelle. ...

Ja, damit kann ich etwas anfangen.


Herzliche Grüße

Penny
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Beitrag von Ravenwings »

Gewissen?

allein das Herz kennt die Wahrheit. Der Geist vermag es in Worte zu fassen und umzusetzen. Es ist der Bauch - das Ego - welches in Dogmen und erlernten Gedankenformen seiner Umwelt festhängt und sich oft sehr laut äußert. So laut, dass das Herz oftmals überhört wird.

Ethik und Moral sind oft Schlagworte, die sinnverdreht und manipulativ gebraucht wurden, um Interessen anderer durchzudrücken. Wo steht, dass man immer helfen muß? Wo steht denn, dass man auf eigene Interessen verzichten sollte und sich selbst für die Allgemeinheit aufzugeben hat? Und wo steht, dass man überhaupt etwas soll und muss? (Um nur mal grob umrissene Beispiele zu nennen)

Wenn eine Mutter mal streikt, weil sie am Ende ihrer Kräfte ist und die liebe Brut sich bislang immer bedienen ließ, machen sich schnell die Gemüter heiß. Sowas kann sie doch nicht tun! Die armen Kinder/ der arme Mann! Bla bla bla. Welche Mutter kennt das nicht? Aber wessen Gewissen schlägt da? Wer predigt da Moral? Und in welche Richtung?

Deswegen denke ich, wir sollten etwas vorsichtiger sein mit den Worten Moral und Ethik , wenn wir die einzelnen Hintergründe des Tuns nicht vollends verstanden haben.

Liebe Grüsse, Ravenwings
"Suche und beschreite deinen eigenen Weg, denn ausgetretene Pfade mögen leichter zu begehen sein, doch wenn du einst zurückblickst, wirst du deine eigenen Schritte dort nicht mehr erkennen können." - Jahsira -

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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Genau deshalb verwende ich beide Begriffe, liebe Rabenflügel, genau deshalb.

Aus dem Wissen, wer man ist, also wer man glaubt das man ist, was die anderen denken wer man ist, und dem wer man wirklich ist, ensteht die Erkenntnis des eigenen Seins, und aus ihr die Ruhe des Sinnes in sich. Aus dieser das Wissen um die Schöpfung. Und aus diesem Wissen die Meisterschaft über das selbst. Der Weg der Wege, der einen das eigene offenbart - die Seele, verbunden mit dem Geist, verbunden mit dem Körper.

Alles ist eines geworden auf dem weg.
eines sind drei teile
drei teile ergenen alles, das selbst in diesem falle...

die schöpfung ist das gewissen des seins,
das sein ist die seele des umgebenden
das umgebende ist das was ich bin

alles ist eines,
mir ist egal wer das missbraucht oder gebraucht
mir bedeutet es nichts, wenn andere meinen ich belehre sie
denn eines weiss ich - ich bin ...

sei du... ;)
Thomas
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Beitrag von Ravenwings »

Schöne Worte, Thomas.

Mögen sie nicht nur Worte sein sondern auch Gelebtes. :wink:

Und ein anderer als ich selbst zu sein ist unmöglich, denn das würde die Seele - das ganze Sein - verbiegen.

Lieben Gruß, Ravenwings
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Beitrag von Sir Thomas Marc »

Schmunzel...

was sonst? sonst macht das ja keinen sinn!

Grüsse
Thomas
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Beitrag von mderpfad »

Hi,

das "ge(h) Wissen" ist das wissen darum wie mein heim geht.

das wissen darum heim zu gehen.

im tiefen sinne verstanden.

denkt mal darüber nach.

:-)

martin
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