ich habe vor kurz das gefunden und ich wollte eure Meinung darüber wissen.
Was Frau Farmer in ihrem Brief sagt, passt irgendwie zusammen mit die Aussagen von Frank A. Petter in "Reiki ganz klar!" oder von William L. Rand im "Das Reiki-Kompendium".

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Der Ursprung und die Berechtigung des Großmeistertitels und andere wichtige Themen
Brief von Carrel Ann Farmer
31. Dezember, 1997
Liebe Reiki-Meister,
Ich schreibe diesen Brief, um meine Wahrheit zu teilen, als Reaktion zu den gegenwärtigen Ereignissen, die die Reiki Praxis umgeben, insbesondere den Plan des Großmeisterbüros, das Konzept eines alleinigen und rechtmäßigen Anspruchs, Träger der Linie, Patentierung und Lizensierung.
Ich schreibe, um für ein vollständigeres Bild des Wachstums des Reiki Usui Systems zu sorgen. Ich schreibe, um andere Menschen zu ermutigen, ihre Wahrheit auszusprechen. Ich schreibe, um die Lebenskraft in mir zu würdigen.
Ich wurde von Phyllis Furumoto im Januar 1981 im 1. und 2. Reiki-Grad ausgebildet. Während meines 1. Grad Seminars erhielt ich drei Geschenke: das Wissen, dass ich ein Lehrer dieser natürlichen Heilmethode bin ( damals bekannt als Reiki – eine japanische Heilkunst ) das Wissen, dass es ein individueller Weg ist und dass meine innere Weisheit mich stets leiten würde und das Wissen, dass wenn ich etwas berühre, Heilung geschieht. Die Verwirklichung dieser Weisheit mit den Herausforderungen, die sich mir zeigten, wurde im Laufe der folgenden Jahre immer stärker.
Ich wurde am 1. April 1982 zum Reiki-Meister eingeweiht. Ich war der vierte Reiki-Meister, den Phyllis einweihte. Ich bezahlte Phyllis 10.000,- Dollar. Phyllis bat mich, zwei Versprechungen zu machen: Reiki als mündliche Tradition zu würdigen und es zu meiner einzigen Einkommensquelle werden zu lassen. Ich verpflichtete mich dazu. Ich verpflichtete mich ebenfalls dazu, den Meister in mir hervor zu bringen. Ich habe meine Verpflichtung zur mündlichen Tradition eingehalten. Zu der Zeit als ich dieses Versprechen gab, verstand ich nicht wirklich, was es bedeutet, sich einer mündlichen Tradition zu verpflichten. Ich war alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern und keiner anderen Einkommensquelle.
Es war ein riesiger Sprung in das Vertrauen, dass das Universum vollkommen für alles sorgt was ich brauchte, um meine Familie großzuziehen und für sie zu sorgen. Meine Arbeit als Lehrer der natürlichen Heilung und mein Leben wurde von dieser Praxis unterstützt. Ich wurde zu umfassenden Reisen eingeladen, um Seminare abzuhalten und Behandlungen zu geben. Es war eine tiefgreifende Erfahrung der Unterstützung und Liebe. Es hat mich die Essenz von Reiki gelehrt. Ich habe das Versprechen, es meine einzige Einkommensquelle sein zu lassen, aufrecht erhalten. Am 1. April 1996 brachte ich meine Heiltätigkeit in die Allgemeinheit, wo ich Erfahrung und Kraft sammelte angesichts der Politik und der Grundeinstellung der Profitmacherei. Ich lebe diese Praxis im Stillen und vertiefe weiterhin mein Verständnis darin, was es bedeutet, meiner inneren Weisheit zu folgen und mein Leben der Meisterschaft zu widmen. Einige der Erinnerungen die ich teilen möchte, sind Teile von Gesprächen, die Phyllis mit mir während meines 1. und 2. Grad-Seminars, meiner folgenden Ausbildung zum Reiki-Meister und meiner Freundschaft mit ihr, die sich über mehrere Jahre ausdehnte, führte. Ich behandelte diese Gespräche vertraulich, was meiner persönlichen Ethik entsprach. Die wechselwirkende Verbindung zu Phyllis besteht nun nicht mehr und dies war meine Wahl. Viele Jahre habe ich gefühlt, dass ich nicht mit der Macht und Kontrolle, die sie in ihrer Rolle ausübt, übereinstimme. Phyllis und ich waren starke Katalysatoren füreinander. Jede von uns hat seine Bestimmung zu erfüllen. Wie in allen Beziehungen haben wir das Recht Übereinzustimmen, oder nicht. Ich möchte klar ausdrücken, dass ich kein Interesse daran habe, Phyllis für ihre Wahl als unrecht darzustellen. Ich möchte nur aus meinem Herzen sprechen und einiges von dem was ich zu sagen habe, stimmt nicht mit ihrer Wahl überein. Es war ein schwieriger Weg für mich, weil sie mein Lehrer und Freund war. Ich wurde gelehrt, dass eine der Reiki Lebensregeln lautet, seinen Lehrer zu ehren.
Ich traf Phyllis, kurz nachdem ihre Großmutter, Hawayo Takata starb. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren ( 1981 – 1984 ) standen wir in enger Verbindung. Phyllis vertraute sich mir an. Sie sprach mit mir in Einzelheiten über ihre Verwirrung bezüglich des Todes ihrer Großmutter und das Versäumnis ihrer Großmutter, Phyllis´ zukünftige Rolle klarzustellen, ihre fehlende Richtung in ihrem eigenen Leben und ihre Angst vor der Herausforderung die vor ihr lag, um in die Stellung hineinzutreten, die ihre Großmutter ausgefüllt hatte. Ich erinnere mich an den Tag, an dem sie an meinem Haus ankam und erklärte, dass sie eine Wahl getroffen habe. Ihre Entscheidung war klar.
Sie sagte "Ich habe mich für das Geld entschieden". Sie hatte sich entschieden, die Arbeit ihrer Großmutter fortzuführen – Klassen zu unterrichten, Meister einzuweihen – für das mögliche finanzielle Einkommen. Zwischen dem Februar 1981 und dem April 1982 weihte sie vier Meister ein. Sie begann die erste Versammlung von Reiki-Meistern (April 1982) auf Hawaii und die Gedenkzeremonie für ihre Großmutter zu planen. Auf vielerlei Weise handelte sie bereits, als würde sie in den Schuhen ihrer Großmutter gehen.
Ihre Äußerung von "Ich habe mich für das Geld entschieden" traf mich tief. Es fühlte sich falsch für mich an, meine eigene Erfahrung von Reiki zu verkaufen. Obwohl ich ein Anfänger war habe ich die Tiefe, die Reiki innewohnt, empfunden. Ich hatte die spirituelle Berührung gespürt. Ihre Entscheidung war materialistisch. In meiner Erfahrung war kein spirituelles Bewusstsein damit verbunden und ich fühlte den Widerspruch davon. Meine Verwirrung bezüglich "ehre deinen Lehrer" vertiefte sich.
Ich saß im Kreis bei der ersten Reiki-Meister Versammlung 1982 auf Hawaii. Ich war seit 10 Tagen als Meister eingeweiht. Ich hörte den Geschichten zu, wie unterschiedlich Takata jeden Meister unterrichtete. Wir zeichneten gemeinsam die Symbole. Es war für die Gruppe völlig schockierend, herauszufinden dass sie verschieden waren, einerseits in einigen Aspekten ähnlich, in anderen abweichend. Was bedeutete das? Diskussionen hierüber führten zu der Übereinstimmung, dass wir alle die gleichen Symbole benutzen sollten. Ich erinnere mich nicht mehr genau, wie wir die richtigen Symbole festlegten. Dies markierte den Beginn des Versuchs einer Vereinheitlichung. Takata´s einzigartige Lehrmethoden waren eine Quelle großen Durcheinanders. Wir verstanden nicht deren Einzigartigkeit und kamen dazu mit unseren westlichen Begriffen der Gleichförmigkeit und Standardisierung. Offensichtlich verstand niemand aus der Diskussionsrunde die wahre Beziehung der Symbole als Beschleuniger inneren Erwachens und Verbindung zur Energie. Wenn dies zum damaligen Zeitpunkt verstanden worden wäre, hätten wir uns in dem Prozess nicht so engagiert, dass jeder exakt die gleichen Symbole benötigt. Wird dies jetzt verstanden? Verstehen wir, dass Takata´s Weg des Lehrens jedem Meister erlaubte, seine eigene Einzigartigkeit zu entdecken? Verstehen wir, dass jeder Meister einzigartig ist?
Ich nahm auch die Verwirrung wahr. Kein Nachfolger wurde genannt. Barbara Weber präsentierte sich selbst als nächsten Nachfolger. Dies erzeugte Sorgen, weil sie etwas unternommen hatte und Ansprüche bezüglich einiger Vereinbarungen mit Takata erhob. Sie war ebenfalls zur Teilnahme an der Versammlung eingeladen und hatte abgelehnt. Phyllis wurde gefragt, was ihre Großmutter zu ihr gesagt habe, bevor sie starb. Phyllis sagte, ihre Großmutter habe gehofft, dass sie in ihre Fußspuren treten würde, habe aber nichts definitives darüber gesagt. Phyllis wurde gefragt, ob Takata ihr irgendwelches zusätzliches Wissen oder Symbole gegeben hat. Sie hatte keine. Aber sie war die einzige Person, die in der Gruppe angefangen war, Meister einzuweihen. Sie führte auf vielerlei Weise die Versammlung. Sie sagte dass sie offen dafür sei, als diejenige Person gewählt zu werden, die in Takata´s Fußspuren treten werde und das schien schließlich zu geschehen.
Es schien, dass niemand außer Phyllis die Verantwortung dieser Rolle übernehmen wollte, und niemand wirklich verstand, was nun geschah. Ich glaube, wir hatten keinen Schimmer davon, wie Reiki sich ohne "Führer" weiter fortentwickeln könnte. Bei dieser Versammlung empfing ich ein weiteres tiefgreifendes Geschenk.
Ich hatte eine kraftvolle Erfahrung bezüglich des Konzeptes ein Großmeister zu sein. Ich wusste aus der Tiefe meines Seins, dass ich das Potential hatte, ein Großmeister zu sein. Ich war gerade als Meister eingeweiht worden. Ich war das "Baby" in der Gruppe. Die Möglichkeit, mir mich selbst als die Verkörperung des Konzeptes eines Großmeisters vorzustellen, oder die Idee davon zu sprechen, dass ich das tiefgreifende innere Wissen habe, war albern und erschreckend. Ich entschied mich, nicht davon zu sprechen.
Ich wünschte, ich hätte den Mut und das Vertrauen meines Herzens gehabt, um zu sprechen. Es hätte einen großen Unterschied für die Zukunft von Reiki machen können. Es ist mir klar, dass wenn ich gesprochen hätte, eine Diskussion über das Konzept des Großmeisters in Gang gekommen wäre. Die Zukunft des Reiki Usui Systems hätte möglicherweise ganz anders ausgesehen. Erwäge für einen Moment eine Diskussion über das "Großmeister" - Konzept unter diesen Reiki-Meistern. "Großmeister" - nicht als Titel oder Status, aber als Möglichkeit, zu der sich jeder ohne Ausnahme erheben kann. Ich glaube, dass jeder in dieser Versammlung auf einer gewissen Ebene diese Energieerfahrung des Potentials der Großmeisterschaft hatte. Als einer der Teilnehmer weiß ich dies, ich fühlte diese Energie durch meinen Körper hindurchgehen und fühlte die ganze Kraft und das Potential dieses Bewusstseins. Ich weiß, dass wir alle die Möglichkeit haben unser Leben zur Großmeisterschaft zu lenken. Wir könnten in der Frage leben "Was ist Großmeisterschaft"? Ein kraftvoller spiritueller Bereich, der unser Geburtsrecht ist. In dieser Frage zu leben ist etwas ganz anderes, als zu handeln, als wären wir "Großmeister". Wenn da eine Bezeichnung oder Würdigung mit einem Titel besteht, glaube ich dass er mit einem vorbildlichen Leben verdient werden muss.
Mir scheint, dass jeder der Teilnehmer bei der Versammlung seine Naivität vergaß. Es war das erste Mal, dass eine Gruppe von Reiki-Meistern in Amerika zusammensaßen. Wir waren in unserer Reiki-Praxis im wesentlichen alle "Babies". Wir gingen mit Themen um, die in der Reiki-Praxis Weisheit und Reife benötigten. Ich fühle, dass wir zu dieser Zeit nicht einmal anfingen, dies zu verstehen. Der Mangel an Verständnis bezüglich der Nachfolge, die Verwirrung über Takata´s Lehrmethoden, die Abweichungen in den Symbolen, die Befürchtung, dass Barbara Weber im Falle von Takata´s Tod die Lücke ausfüllen würde, waren ausgesprochene Ängste in der Gruppe. Niemand außer mir dort kannte die Entscheidung "für das Geld gehen", die Phyllis getroffen hatte, und ich habe diese Information nicht geteilt.
Keiner der Teilnehmer bemerkte die Tatsache, dass Takata keinen Nachfolger benannt hatte, ein Nachfolger auch nicht beabsichtigt war. Möglicherweise ist dies die Wahrheit.
Eine weitere Entwicklung geschah bei der nächsten Reiki-Meister Versammlung, die 1983 bei Barbara Brown zu Hause in British Columbia abgehalten wurde. Die Reiki Allianz wurde gebildet. Ich kann mich nicht mehr an genaue Details erinnern. Ich erinnere mich, dass Phyllis als Vorsitzende agierte und sich die meisten Personen dort mit der Energie der Situation bewegten. Ich erinnere mich, dass Tage damit verbracht wurden, an der Grundsatzerklärung der Reiki Allianz zu arbeiten. Es war der Beginn der weiteren Verwestlichung von Reiki. Als im Westen geborene und aufgewachsene Menschen besitzen wir ein bestimmtes Muster von Wertigkeiten und Definitionen. Wenn diese Definitionen und Werte auf ein Muster von Werten und Definitionen anderer Kulturen angewendet werden, verändern sie die ursprüngliche Bedeutung. Was Reiki anbelangt sind wir, glaube ich, sehr von der ursprünglichen Lehre und Absicht abgewichen. Es benötigt eingehende Studien und Betrachtungen, um eine andere Kultur zu verstehen. Unsere westlichen Gedankenmuster waren die einzige Möglichkeit des Verständnisses, die wir hatten. Diese westliche Denkweise verbunden mit Phyllis´ eigener Motivation führte zu ihrer Existenz bekannt als Großmeister und später, ihre Erklärung als Linienträger und jetzt, dass sie die einzige und rechtmäßige Erbin des Reiki Usui Systems ist. Ich glaube nicht dass das, was dabei herauskam in der Energie des Systems selbst war, vielmehr ein Ergebnis des westlichen Weges und Phyllis´ Ehrgeiz.
Bei der nächsten Versammlung der Reiki Allianz bat einer der Meister Phyllis darüber zu sprechen, was geschah als Takata starb und über den Vorgang, wie sie dazu kam, sich zum Nachfolger zu erklären. Sie fing an eine Geschichte zu erzählen, die eine Erfindung war. Ich rief sie auf , die Wahrheit zu sagen. Phyllis zog ihre Erklärungen zurück, aber die Frage blieb unbeantwortet. Nach dieser Versammlung verließ ich die Reiki Allianz. Ich fühlte, dass Phyllis eine Erfindung um das Reiki Usui System geschaffen hatte, die ein Schutz für ihre eigenen Absichten war. Ich fing an, meinen eigenen Weg mit Reiki zu gehen. Ich begann meiner eigenen inneren Weisheit zu folgen.
In den vergangenen siebzehn Jahren vertiefte ich mein Verständnis und die Integration dieser ersten drei Geschenke aus meinem 1. Grad-Seminar und das vierte Geschenk aus dem Sitzen im Kreis auf Hawaii 1982. Diese spirituellen Erfahrungen sind meine Führer auf dieser Reise gewesen. Es ist ein Segen in meinem Leben, dass sie zu immer größerer Einfachheit und Liebe geführt haben.
Ich stimme nicht mit den komplexen Ideen überein, die momentan von Phyllis über diese Praxis ausgeführt werden. Ich stimme nicht mit irgend einem Begriff überein- der Rolle eines Großmeisters, Büro des Großmeisters, Linienträger, alleinige und rechtmäßige Erbin des Usui Reiki Systems oder Lizensierungsgebühren für Meister, die nicht aus dem System selbst stammen. Welchen Zweck soll das haben?
Wer profitiert von all dem "Zeug"? Es scheint mir, dass Phyllis dies tut. Begriffe von Form, Disziplin und Praxis sind in der Art und Weise, wie diese Heilkunst durch den Reiki-Meister präsentiert wird, enthalten... Zumindest manchmal traf dies zu. In der mündlichen Tradition lag die Betonung auf Selbstentdeckung und ist im Begriff "Erlaube der Energie, dich zu leiten", verkörpert. Es ist nicht notwendig, langatmige Abhandlungen darüber zu bekommen. Vertraue dem Reiki-Meister, um es zu leben und zu formen. Es ist einfach. Es existiert.
Wir sind alle Linienträger, rechtmäßige Erben und potentielle Großmeister.
Es ist nicht das Exklusivrecht einer einzelnen Person. Wir haben eine großartige Gelegenheit uns von Verwirrung zu befreien und zur wahren Einfachheit dieser sanften Behandlungsmethode zurückzukehren.
Ich glaube, dass wir zum augenblicklichen Zeitpunkt die Reife und das Verständnis haben, um zu sprechen, um gehört zu werden und die Würde und Integrität dieser Lehre weiterzuführen. Wir sind alle verantwortlich für das, was geschehen ist und wir sind alle verantwortlich für die Zukunft. Reiki-Meister zu sein, bedeutet ein heiliges Vertrauen zu bewahren. Diese Reinheit des Herzens ist die Essenz dessen, was wir zu teilen haben. Ich bete dafür, dass wir diese Reinheit weiterbringen können, um die Vergangenheit zu klären, leben, was wir lehren und lehren, was wir leben.
Ich sende Dir diesen Brief mit Liebe und Segen,
Carell Ann Farmer
806 - 6th St. E.
Saskatoon, Sask
S7H 1C7
Tel: 306-652-8967
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Originaler Brief: http://www.reiki.org/reikinews/grmaster.html