Thema der 12. KW: Selbsthilfegruppen
Verfasst: 21.03.2008, 00:49
Nach der Diagnose Multiple Sklerose im Jahr 2001 habe ich erst einmal für ein Jahr den Kopf in den Sand gesteckt. 9 Jahre als Hypochonder waren zwar vorbei, aber das dabei herausgekommene Ergebnis hatte eine beängstigende Wirkung auf mich.
Bei meiner „Vogel Strauß Politik“ kam nicht viel heraus. Mir ging es zwar körperlich wieder besser, aber die Psyche litt. Von vielen Seiten kamen Ratschläge, Adressen, Telefon-Nr., Internetadressen, Buchempfehlungen usw. Ich ignorierte alles. Eines Tages bekam ich im wahrsten Sinne des Wortes einen Tritt in den Hintern von meiner Chorschwester. Ihre Worte, ich solle mir die Erkrankung doch einmal genauer anschauen, mir Informationen besorgen, um meinen Angstberg abzubauen, berührten mich.
Gut, also kramte ich zu Hause in einem Wust von Zetteln, fand eine Telefon-Nr. von einer ehemaligen Bläserin aus der Gemeinde, die stark nach einem Schub behindert war und der man heute nichts mehr davon anmerkte.
Sylvia war gleich am Telefon und wir unterhielten uns eine Stunde lang. Wir duzten uns direkt und ich bekam gleich ein paar Fragen beantwortet. Sie lud mich ein, zwei Tage später abends zur kleinen MS-Gruppe zu kommen. Diese traf sich monatlich in einer Kneipe.
Aufgeregt ging ich dort hin. Ich traf auf 6 MSler. Dreien davon sah man die Krankheit nicht an, genau wie bei mir und die anderen waren mit Krücken dort. Die waren alle sehr freundlich und nahmen mich sofort in ihrer Mitte auf.
Eine Stunde habe ich die Gruppe mit Fragen bombardiert. Dann gab mir einer ein Merkblatt zur Aufnahme in die DMSG in die Hand und den Hinweis, das er mir beim nächsten Mal ein Buch mitbringt. Damit wurden meine Fragen unterbrochen.
Jetzt kamen die anderen kurz zu Wort bezüglich der Krankheit. Ich erfuhr von Sylvia, warum sie wieder laufen und auch arbeiten konnte, was sie mit natürlichen Mitteln erreicht hatte. Auch bekam ich Infos zu Chemobehandlungen bei MS-Kranken, was mich sichtlich schockte. Und siehe da, in diesem kleinen Kreis gab es sogar eine Reikianerin.
Dann wandte wir uns dem Essen zu und unserem ganz normalen Alltagsgeschehen. Wir hatten viel Spaß miteinander und ich versprach, beim nächsten Treffen wieder dabei zu sein.
Zu Hause angekommen sagte Tochter Reikigirl zu mir: „Mama, du bist mit einem beladenen Rucksack aus dem Haus gegangen und kommst mit einem kleinen Rucksack wieder zurück!
Sehr schnell meldete ich mich bei der DMSG an und bekam auch dann die Adresse von der ganz normalen Selbsthilfegruppe sowie den Jahresplan. Ich erfuhr, das die kleine Gruppe sich von der großen Gruppe einmal im Monat absetzt, weil sie sich lieber abends treffen statt wie die meisten in der Selbsthilfegruppe nachmittags zum Klönen.
Ich fühle mich seit 4 Jahren wohl in der kleinen Gruppe, gehe ab und an in die große Gruppe, meistens, wenn Vorträge von Ärzten, der Krankenkassen, der Rentenversicherungsträger usw. gehalten werden. Nachmittagstermine mit Kaffeetrinken und Klönen und dann auch noch regelmäßig, sind nicht so mein Ding. Und auch in dieser Gruppe wurde ich recht herzlich aufgenommen. Es waren für mich aber erschreckend viele Menschen im Rollstuhl und mit Rollator dort.
Von meiner ehemaligen Reikilehrerin bekam ich zu hören, das Selbsthilfegruppen nichts taugen. Die Leute dort beweihräuchern sich alle selber. Ich fand diese Aussage entsetzlich. Hatte ich doch endlich Leute gefunden, die wussten, wie es mir ab und an geht, wie verzweifelt ich manchmal war. Leute, die mich verstanden, die mich ernst nahmen.
Gut, ich hatte schon bald gemerkt, das ich mich bei manchen Treffen mit der kleinen Gruppe schützen musste, um nicht zu viel an Traurigkeit und Ängsten von den anderen aufzunehmen.
Es klappt natürlich nicht immer, weil im Laufe der Jahre lernte ich ja auch viel Privates von den anderen kennen.
Aber meistens komme ich lachend spät abends nach Hause, haben wir doch wieder alle Leute in der Kneipe oder im Restaurant mit unserer lockeren Art unterhalten.
In meiner neuen Reikigruppe hatte ich letztens auch das Thema Selbsthilfegruppe positiv angesprochen und auch weitergeben wollen. Hier bekam ich zu hören, ich sollte mich lieber mit Gesunden umgeben und nicht mit Kranken. Die Schwingungen in solchen Gruppen würden sich auf mich übertragen. Die negativen Schwingungen.
Seitdem beschäftigt mich dieses Thema einmal wieder mehr. Ich hatte durch die MS Gruppe gelernt, mich mit meinem Krankheitsbild auseinander zu setzen. Klar, gibt es Vieles, was mir Angst machen könnte, aber Vieles ist mir auch klar geworden.
Und meine Arbeit mit Reiki und mit meinem Therapeuten unterstützt mich auch dabei. Aber wie Reikigirl schon festgestellt hat, ist mein Angstberg seit damals geschrumpft. Und das verdanke ich an erster Stelle meiner Chorschwester (für den Tritt) und dann natürlich der Selbsthilfegruppe.
Und was habt ihr für Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen gesammelt?
Seid ihr auch der Meinung, dort wären negative Schwingungen, die zu meiden wären.
In diesem Sinne alles Gute
von der Wochenthemenkathi
Bei meiner „Vogel Strauß Politik“ kam nicht viel heraus. Mir ging es zwar körperlich wieder besser, aber die Psyche litt. Von vielen Seiten kamen Ratschläge, Adressen, Telefon-Nr., Internetadressen, Buchempfehlungen usw. Ich ignorierte alles. Eines Tages bekam ich im wahrsten Sinne des Wortes einen Tritt in den Hintern von meiner Chorschwester. Ihre Worte, ich solle mir die Erkrankung doch einmal genauer anschauen, mir Informationen besorgen, um meinen Angstberg abzubauen, berührten mich.
Gut, also kramte ich zu Hause in einem Wust von Zetteln, fand eine Telefon-Nr. von einer ehemaligen Bläserin aus der Gemeinde, die stark nach einem Schub behindert war und der man heute nichts mehr davon anmerkte.
Sylvia war gleich am Telefon und wir unterhielten uns eine Stunde lang. Wir duzten uns direkt und ich bekam gleich ein paar Fragen beantwortet. Sie lud mich ein, zwei Tage später abends zur kleinen MS-Gruppe zu kommen. Diese traf sich monatlich in einer Kneipe.
Aufgeregt ging ich dort hin. Ich traf auf 6 MSler. Dreien davon sah man die Krankheit nicht an, genau wie bei mir und die anderen waren mit Krücken dort. Die waren alle sehr freundlich und nahmen mich sofort in ihrer Mitte auf.
Eine Stunde habe ich die Gruppe mit Fragen bombardiert. Dann gab mir einer ein Merkblatt zur Aufnahme in die DMSG in die Hand und den Hinweis, das er mir beim nächsten Mal ein Buch mitbringt. Damit wurden meine Fragen unterbrochen.
Jetzt kamen die anderen kurz zu Wort bezüglich der Krankheit. Ich erfuhr von Sylvia, warum sie wieder laufen und auch arbeiten konnte, was sie mit natürlichen Mitteln erreicht hatte. Auch bekam ich Infos zu Chemobehandlungen bei MS-Kranken, was mich sichtlich schockte. Und siehe da, in diesem kleinen Kreis gab es sogar eine Reikianerin.
Dann wandte wir uns dem Essen zu und unserem ganz normalen Alltagsgeschehen. Wir hatten viel Spaß miteinander und ich versprach, beim nächsten Treffen wieder dabei zu sein.
Zu Hause angekommen sagte Tochter Reikigirl zu mir: „Mama, du bist mit einem beladenen Rucksack aus dem Haus gegangen und kommst mit einem kleinen Rucksack wieder zurück!
Sehr schnell meldete ich mich bei der DMSG an und bekam auch dann die Adresse von der ganz normalen Selbsthilfegruppe sowie den Jahresplan. Ich erfuhr, das die kleine Gruppe sich von der großen Gruppe einmal im Monat absetzt, weil sie sich lieber abends treffen statt wie die meisten in der Selbsthilfegruppe nachmittags zum Klönen.
Ich fühle mich seit 4 Jahren wohl in der kleinen Gruppe, gehe ab und an in die große Gruppe, meistens, wenn Vorträge von Ärzten, der Krankenkassen, der Rentenversicherungsträger usw. gehalten werden. Nachmittagstermine mit Kaffeetrinken und Klönen und dann auch noch regelmäßig, sind nicht so mein Ding. Und auch in dieser Gruppe wurde ich recht herzlich aufgenommen. Es waren für mich aber erschreckend viele Menschen im Rollstuhl und mit Rollator dort.
Von meiner ehemaligen Reikilehrerin bekam ich zu hören, das Selbsthilfegruppen nichts taugen. Die Leute dort beweihräuchern sich alle selber. Ich fand diese Aussage entsetzlich. Hatte ich doch endlich Leute gefunden, die wussten, wie es mir ab und an geht, wie verzweifelt ich manchmal war. Leute, die mich verstanden, die mich ernst nahmen.
Gut, ich hatte schon bald gemerkt, das ich mich bei manchen Treffen mit der kleinen Gruppe schützen musste, um nicht zu viel an Traurigkeit und Ängsten von den anderen aufzunehmen.
Es klappt natürlich nicht immer, weil im Laufe der Jahre lernte ich ja auch viel Privates von den anderen kennen.
Aber meistens komme ich lachend spät abends nach Hause, haben wir doch wieder alle Leute in der Kneipe oder im Restaurant mit unserer lockeren Art unterhalten.
In meiner neuen Reikigruppe hatte ich letztens auch das Thema Selbsthilfegruppe positiv angesprochen und auch weitergeben wollen. Hier bekam ich zu hören, ich sollte mich lieber mit Gesunden umgeben und nicht mit Kranken. Die Schwingungen in solchen Gruppen würden sich auf mich übertragen. Die negativen Schwingungen.
Seitdem beschäftigt mich dieses Thema einmal wieder mehr. Ich hatte durch die MS Gruppe gelernt, mich mit meinem Krankheitsbild auseinander zu setzen. Klar, gibt es Vieles, was mir Angst machen könnte, aber Vieles ist mir auch klar geworden.
Und meine Arbeit mit Reiki und mit meinem Therapeuten unterstützt mich auch dabei. Aber wie Reikigirl schon festgestellt hat, ist mein Angstberg seit damals geschrumpft. Und das verdanke ich an erster Stelle meiner Chorschwester (für den Tritt) und dann natürlich der Selbsthilfegruppe.
Und was habt ihr für Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen gesammelt?
Seid ihr auch der Meinung, dort wären negative Schwingungen, die zu meiden wären.
In diesem Sinne alles Gute
von der Wochenthemenkathi